Ritalin Unsicherheit Überdosiert oder Rebound

Hallo,

das ist mein erster Beitrag und ich habe viel über dieses Thema gelesen, finde aber nichts, was mir wirklich hilft. Ich bin 37 Jahre alt, und bei mir wurde im Mai ADHS diagnostiziert. Ich habe zuerst Medikinet und dann Elvanse ausprobiert. Bei Medikinet fühlte ich mich wie auf einer Achterbahnfahrt, und Elvanse hat mich emotional so heruntergefahren, dass ich mich wie ein Zombie gefühlt habe, zudem kamen starke Magenprobleme dazu . Seit Oktober nehme ich Ritalin retardiert und es scheint die richtige Wahl für mich zu sein. Zuerst habe ich 10 mg genommen, dann 15 mg und jetzt 20 mg, und ich merke, dass die Wirkung 5 Stunden anhält.

Mit 20 mg fühle ich mich ausgeglichener und emotional stabiler. Ich kann meine Impulse besser kontrollieren, was den Tag weniger anstrengend macht. Allerdings habe ich noch Schwierigkeiten mit der Konzentration. Die Wirkung von 20 mg fühlt sich subtil an, manchmal merke ich gar nicht, dass ich Medikamente nehme. Ich hatte eine positive Grundstimmung, aber das Gefühl, dass mir die Konzentration fehlt, bleibt.

Deshalb sollte ich 30 mg ausprobieren, um zu sehen, ob das besser klappt. Während meiner PMS-Symptome wurde die Dosis um 10 mg erhöht, und das hat mir sehr gut geholfen. Ich konnte meine Gefühle besser regulieren und blieb nicht mehr so oft in Panik, wie ich es vorher hatte bei PMS. Nach meiner Periode fühlte es sich mit 30 mg einen Tag auch noch gut an. Aber am zweiten tag nach meiner Periode wurde es komisch. Ich hatte das Gefühl, die Medikamente wirken nicht mehr. Ich bekam zwar einen kurzen Motivationsschub ca .1h lang , aber nach zwei Stunden nach Einnahme war ich innerlich unruhig. Ich war zwar konzentriert, aber auch angespannt und genervt. Meine Impulse ließ ich weniger gut kontrollieren.

Der nächste Tag war ähnlich: nach ungefähr zwei Stunden wurde ich unruhig, nervös, konnte nicht stillsitzen und war reizbar. Ich hatte gut geschlafen und viel gegessen, hatte ständig Hunger, besonders auf Süßes. Obwohl ich wach und konzentriert war, tat mein Kiefer weh, weil ich unbewusst darauf rumgebissen hatte. Der letzte Tag mit 30 mg war nicht ganz so schlimm wie der vorherige, aber ich fühlte mich immer noch unruhig und wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Ich war oft gelangweilt und fühlte mich lustlos, so als würde mir das Dopamin fehlen. Deshalb bin ich wieder auf 20 mg runter.Damit fühlte ich mich super entspannt und ausgeglichen also mehr Ich ohne die ständige Gedankenflut, die ich mit 30 mg hatte. Ich wurde so entspannt, dass ich sogar müde wurde.

Ich habe also 14 Tage lang 30 mg ausprobiert (9 Tage während meiner PMS und 5 Tage nach der Periode). Jetzt frage ich mich, ob die Unruhe von der höheren Dosis kam und mein Körper sich erst daran gewöhnen muss oder ob 30 mg einfach zu viel waren oder ob es ein Rebound-Effekt war. Ich dachte, der Rebound setzt erst ein, wenn die Wirkung nachlässt, aber ich wurde nach zwei Stunden unruhiger, was ich nicht als Rebound empfinde. Die Ärztin meinte, mit einer höheren Dosis würde es länger wirken, was ich nicht ganz glauben kann.

Jetzt geht es darum, die richtige Dosis zu finden. Soll ich bei 20 mg bleiben und auf 30 mg erhöhen während meiner PMS und Periode oder bei 30 mg bleiben und diese dann während PMS auf 40 mg erhöhen? Zudem möchte ich irgendwann eine Mittagsdosis hinzufügen. Die Ärztin macht das alles langsam, was gut ist, aber ich probiere es jetzt schon seit Juni mit verschiedenen Medikamenten und jedes Mal ist es ein neuer Versuch, was anstrengend ist. Den nächsten Arzttermin habe ich erst Ende Januar um es zu besprechen . Mit Ritalin bin ich zufrieden, aber jetzt geht es um die Feineinstellung. Ich bin nicht der geduldigste Mensch. Ich bin alleinerziehend mit drei Kindern und arbeite in einer Kita, ohne Medikamente ist es für mich kaum zu schaffen. Ich bin sehr dankbar, dass es Unterstützungen gibt. Was denkt ihr? Soll ich weiter 30 mg ausprobieren oder bei 20 mg bleiben? Vielen Dank für hilfreiche Antworten!

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Helloouu :adxs_wink:

Also ich persönlich bin lieber auf einer höheren Dosis (40mg Elvanse und vor Periode ggf nochmal 10mg drauf) weil es für mich so gut funktioniert. Bei 30mg Elvanse war ich auch zu frieden, aber wie du sagst,

es ist zwar alles ok aber da geht noch mehr, deswegen bin ich dann auf 40.

Kann schon sein, dass dein Körper da einfach Zeit braucht um sich daran zu gewöhnen, dass halte ich für sehr wahrscheinlich.

Also nach deiner Beschreibung wäre für mich klar, bei 20 bleiben und während PMS auf 30 erhöhen.

Bei meinen zwei Betroffenen (Mann & Sohn) habe ich immer das Gefühl, lieber etwas unter dem Optimum als etwas darüber. Es darf ruhig subtil sein, man soll sich eigentlich nicht ständig super produktiv und fokussiert fühlen, das sind NT auch nicht.

Was du noch versuchen könntest: Von Medikinet retard gibt es auch 5 mg. Vielleicht könntest du zu den 20 mg Ritalin noch 5 mg Medikinet dazu bekommen, dann wärst du auf 25 mg? Könntest du mal den Arzt fragen.

PS: Es kann auch sein, dass wenn du mal eine Weile auf 20 mg warst (ein paar Wochen), dass du dann plötzlich auch 30 mg verträgst.

Ritalin und Medikinet unterscheiden sich in der Freigabe des Wirkstoffes und eine Kombination beider Formulierungen halte ich für nicht zielführend wenn beide eingenommen werden sollen.

Eher gibt es Fälle indem Elvanse und Methylphenidat kombiniert wird.

Hallöchen, vielen Dank für die Antworten! Ich habe jetzt weiter mit 30 mg gemacht und muss sagen, es geht mir viel besser. Ich fühle mich ausgeglichener und ruhiger. Ich denke, mein Körper braucht einfach etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Die Tage verlaufen jetzt entspannt. Es fühlt sich an wie 20 mg, aber meine Konzentration ist deutlich besser. Das werde ich mit meiner Ärztin besprechen, ob wir die Dosis bei der nächsten Besprechung auf 40 mg bei PMS zu erhöhen. Das kommt mir ganz schön viel vor, oder? Leider wirkt das Medikament nur für 5 Stunden, ich bin gespannt, wann die Ärztin eine Mittagsdosis hinzufügt. Es dauert alles ganz schön lange, bis man die richtig eingestellt ist . Ich bin so dankbar für diese Medikamente und manchmal ärgere ich mich, dass niemand früher erkannt hat, dass ich ADHS habe. Mein Leben wäre viel einfacher gewesen und ich hätte wahrscheinlich keine Depressionen erlebt. Ich kann nur empfehlen, es mit Medikamenten zu versuchen. Anfangs war ich auch skeptisch und hatte Angst, die Tabletten zu nehmen. Es ist zwar kein Heilmittel, aber es ist wie eine Brille. Zusammen mit meiner Verhaltenstherapie ist es eine große Hilfe für mich. Grüße gehen raus an alle :hugs:

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