Stimulanzienwirkung abhängig von Tageszeit?

Hallo zusammen,

Ich wollte fragen, ob ihr bei Stimulanzien das auch bemerkt haben: Bei mir scheint es aus, als ob die Medis an den Abendstunden, so etwa ab 17:00 Uhr, eher optimaler wirken. Optimaler heisst: Ich bin abends ausgeglichener, ruhiger, entspannter, weniger hyperaktiv. Konzentration abends ist (fast) genauso gut wie morgens, vormittags oder nachmittags. Woran könnte es liegen? Weil ich mich seit der Diagnose damit beschäftige, habe ich Einiges gelernt. Entweder weil:

  1. Morgens Cortisol hoch ist
  2. Morgens Noradrenalin hoch ist (und deshalb die morgige Dosis als zu hoch gespürt wird weil im Körper schon Noradrenalin vorhanden ist)
  3. Allg. Stress bei der Arbeit (nichts besonderes, etwas Stress, der wahrscheinlich jeder hat)
  4. Weil ADHSler schon Nachteulen sind (Zirkadianer Rhythmus ist bei ADHS gestört)

Was denkt ihr? Und was könnte ich tun, um diese optimale Wirkung auch vom Aufwachen bis 17:00 Uhr zu bekommen?

Gruss

Welches Stimulanz nimmst du denn? Und was für eine Dosierung? Also ich nehme normalerweise Medikinet 30mg morgends und meist nocheinmal 30mg nachmittags und evtl 5mg als Reboundkiller abends! Ich finde tatsächlich auch , das die 2.mph, also die 2. 30er besser wirkt als die erste direkt nachdem aufstehen. Mein Arzt meinte mal, das könnte an der Restwirkung der 1. mph liegen, die noch etwas da ist, wenn du die 2. Mph nimmst! Könnte mir auch vorstellen das es der normale Bio Rhythmus ist, da ich mich nachmittags und abends ohne mph auch besser konzentrieren kann und wacher bin.

Lg Canary

1 „Gefällt mir“

Hallo,

könnte es vielleicht sein, dass du das Medikament sehr langsam abbaust, aber morgens unterdosiert bist?
Was genau nimmst du wie oft genau wieviel genau?

1 „Gefällt mir“

Hallo @anon53503706 ,
Ich habe gemerkt dass die meisten Ärzte, auch meiner, dazu raten die Medikamente für die Nacht weg zu lassen. Doch meine Beobachtung ist folgende: nur eine konstante medikamenten Einnahmen führt bei mir nicht zum einen Mangel am Morgen. Daher nehme ich Medikamente auch nachts ein. Bislang getestet habe ich es mit Elvanse a 30mg alle 4h. Leider ist es noch ein test, hatte nur für 2x 10 Tage Medikamente bekommen.
Ob und wie aussagekräftig Werte sind kann ich dir nicht sagen, aber mein Cortisol z.b. scheint recht niedrig zu sein. Leider gibt es von früher keine vergleichswerte. Mein Noadrenalin z.b. gemessen aus 24hUrin liegt nur bei 1,37. Aber da alles >0 für die Ärzte in Ordnung ist, finde ich es sagt nichts aus. Und ich habe an diesen Tagen als Test MPH genommen 80mg über 24h verteilt. Bei mir ist der Tag/Nacht Rhythmus definitiv anders. Gestört? Ne, anders. Mein Körper richtet sich scheinbar viel mehr nach Luftdruck. Dieser ändert sich oft vor Mitternacht und/oder vor 2h nachts. Das sind auch die Zeiten wo ich am besten einschlafen kann. Aber nicht, weil ich früher nicht schlafen könnte. Nö, ich lege mich nicht hin. Irgedwas im Gehirn sagt, mach noch das oder dies. Mit Medikamenten wache ich nach ca. 7h auf von ganz alleine. Allerdings ohne erst wenn die Sonne aufgeht und durchs Fenster schreit. Also mutiere ich im Winter zum langschläfer.

Na, ob meine Beobachtung dir was bringt, keine Ahnung. Aber eine Info ist vielleicht wichtig. MPH Dosis bis zu 40mg wirkt bei mir nur max… 1h. Das Elvanse immerhin 4h, in Dosis bis 140mg. Alles einzeleinnahme. Unter MPH habe ich deutliche Rebounds und unter Elvanse nicht.

Hier eine Witzige Beobachtung: wenn ich min 5min vor der aus dem Bett aufstehen und Abends vor einschlafen, Musik höre, scheinen Medikamente besser zu wirken. Also mein Fazit: ich glaube wir müssen besser verstehen lernen was für uns ganz individuell Stress verursacht und was es bedeutet.

Liebe Grüße auch an alle anderen. :smiley:

1 „Gefällt mir“

Hallo UlBre,

Ich nehme Dexamfetamin um:
7:30 Uhr 5 mg
12:30 Uhr 5 mg
17:30 Uhr 2.5 mg

Kein Kaffee, habe aufgehört, macht mich wie wired zusammen mit Stimulanzien.

Ab etwa 18:30 Uhr geht es mir am besten aber i.S. von, so ausgeglichener, ruhiger, gelassener, zufriedener. Konzentration ist tagsüber durchgehend fast gleich, damit habe ich kein Problem, bin zufrieden, möchte daran nichts ändern.

Also, mein Hauptproblem ist, ich möchte, dass ich mich nach der Morgen- und Mittagdosis genauso ausgeglichen, ruhig und gelassen fühlen wie nach der Abenddosis, sprich emotionale Dysregulation.

Aufgrund der Stärkendifferenz der emotionalen Beschwerden zw. abends und „bis abends“, dachte ich, es könnte an einigen Faktoren liegen, die ich oben erwähnt habe (Noradrenalin, Cortisol, zirkadianer Rhythmus usw.).

Über 5 mg Einzeldosis habe ich bisher nie genommen. Evtl. du hast Recht und morgens
und mittags sollte ich 7.5 mg nehmen. Aber wie erklärt mann dann das, dass mit 2.5 mg abends mir bzgl. emotionaler Dysregulation besser geht als mit 5 mg morgens und mittags? Es scheint aus, als ob bei mir die optimale Dosis gegen emotionale Dysregulation 2.5 mg wäre aber gegen die anderen ADHS-Symptome 5 mg?! Komisch!

Übrigens bin ich morgens und nachmittags nicht überdosiert. Überdosierung kenne ich, habe erlebt. Ich bin nicht gereizt oder wired als ich 10 Tassen Kaffee getrunken hätte, habe dieses komisches Kribbeln am Schädel oder den Tunnelblick nicht, bin nicht aggressiv oder hyperaktiv usw.). Also, Logik sagt, dass ich morgens und nachmittags unterdosiert bin aber nur bzgl. emotionaler Dysregulation weil Konzentration tagsüber durchgehend fast gleich ist.

Danke vielmals für die Antwort!

Langsam abbauen, ich glaube nicht. Dexamfetamin soll normalerweise 5-6 Std.wirken. Ich nehme alle 5 Std. Wenn ich alle 6 Std. nehme, etwa ab 5,5 Stunden merke ich dass die Wirkung langsam nachlässt.