Strategische Kombi von LDX & MPH wegen der unterschiedlichen Wirkungen?

Ich nehme seit einem halben Jahr ADHS Medis. Zuerst retardiertes MPH, mit dessen Wirkverlauf und psychischen Nebenwirkungen ich nicht zurecht kam.

:black_circle:︎ Lisdexamphetamin
Mit Elvanse kam ich viel besser zurecht und ich nehme aktuell 40-30-0. Ich bin mit dem Wirkverlauf zufrieden und komme ganz gut durch den Tag.
Wirkung: klares Denken, Aktivierung der Exekutivfunktionen, ich will und kann Handlungen beginnen und durchführen, Stabilisierung des Gemütszustandes, Verbesserung der sozialen Interaktionen.

:black_circle:︎ Methylphenidat
Um flexibler auf verschiedene Herausforderungen reagieren zu können, nehme ich jetzt gelegentlich ergänzend unretardiertes MPH wegen des schnelleren Wirkeintritts und der kürzeren Wirkdauer. 10 mg oder etwas mehr. Beispielsweise, wenn ich abends noch etwas vorhabe und die längere Wirkdauer von LDX nicht erwünscht bzw. erforderlich ist.
Wirkung: Ruhe in Kopf und Körper, stark verbesserte Konzentrationsfähigkeit, Aktivierung.

Die Art der Wirkung von LDX und MPH unterscheidet sich bei mir deutlich bezüglich der Stärke bei verschiedenen Symptomen. Seit ich ergänzend im Bedarfsfall auch das unretardierte MPH nehme, ist mir bewußt geworden, daß ich die stark erhöhte Konzentrationsfähigkeit beim LDX vermisse. Anfangs verbesserte sich meine Konzentrationsfähigkeit auch beim LDX, aber dieser Effekt wurde schnell kleiner und tritt bei der aktuellen Dosierung nur noch schwach auf.

Diese Konzentrationsfähigkeit hilft mir bei manchen Aufgaben aber sehr. Deshalb habe ich versuchsweise vor oder nach der Wirkung des LDX, also morgens oder abends, 1x unretardiertes MPH genommen, um Dinge effizienter zu erledigen, bei denen erhöhte Konzentration hilfreich ist.

Geht es auch anderen hier so, daß ihr aufgrund der stark unterschiedlichen Wirkweise je nach Anforderung zwischen LXD und MPH wechselt? Ich bin nicht sicher, wie sinnvoll das ist, weil ich noch nicht weiß, ob es mittelfristig die Nebenwirkungen verändert und weil es die Planung des Tages komplizierter macht.

Tips? Eure Einschätzung? Eure Erfahrungen?

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Ja, gibt es und geht.

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das ist ein ziemlich großes Thema, bei dem wohl jeder seine eigenen erfahrungen macht.

ich nehme medikinet 20 mg, und habe ldx 40mg als bedarf da.-

wenn ich nämlich eine krise habe mit fixer idee (jemand hat mir mit absicht unrecht getan, und dieserjenige muß jetzt sterben, oder sonstige Ideen, die einen absolut nicht in ruhe lassen)

also wenn ich so krasse emotionen habe, nehme ich ldx, und kann plötzlich supergut über mich nachdenken, und die emotionen von außen betrachten, und ob das alles wirklich notwendig ist. das ist eigentlich voll fremd für mich, ich wußte garnicht, daß dies normal für andere menschen ist.

Auch ist es so, wenn ich nachts nicht schlafen kann, und Gedanken wie Mühlsteine im Kopf rumgehen, und ich auch so repetitive Gedankensplitter habe, die nicht weggehen (chaotisch aufblitzende gedankenschnipsel, die sich immer und immer wiederholen und äußerst quälend sind)

also, dann nehme ich auch ldx, und penne meist WIE EIN BABY.

zwar etwas kürzer, aber sehr erholsam.

Medikinet wirkt bei mir auf die neugierde, kreativität, und antrieb

bei ldx kommt meine autistische Seite zum Vorschein. Wenn ich ldx nehme, und einkaufen gehe, dann stehe ich plötzlich mehrere Minuten lang vor einem Regal, und starre ins leere, während ich mich auf den Fußballen hin und her wippe.

Wenn zu viele menschen da sind, muß ich mir einen Gang suchen, wo keiner ist, damit ich etwas abschalten kann. Auch rede ich mit mir selber, wenn ich weiß, daß mich niemand beobachten kann, ich fange auch an zu gestikulieren und so, daß habe ich zuletzt als Kind gemacht.

Aber ich brauche das irgendwie, ich kann es nicht beschreiben, aber es macht mich sehr zufrieden, und mit ldx kommt das halt plötzlich raus.

Ohne ldx und medikinet bin ich meistens unterschwellig total abgenervt von den menschen um mich rum, ich fange an sie zu hassen, und ich will denen allen in die fresse hauen.

hab ich natürlich nie gemacht.

es ist eine kompensationsstrategie des gehirns, es versucht sich zu wehren, weil, jedesmal, wenn Menschen um mich herum sind, neige ich dazu, mein Verhalten total zu kontrollieren, damit ich ja nichts ungewöhnliches mache.

Und das nehme ich unbewußt den menschen übel.

ok. das halt aus meiner sicht.

es gibt viele gründe, das ganze so oder so zu machen.

(bei mir ist ritalin und ldx primär wichtig für selbstbewußtsein und Eigene emotionen kennenlernen, kontrollieren lernen)

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Okay😉

Ja, wie immer individuell. Hier ganz besonders, wenn man 2 Medis kombiniert, die jedes für sich schon individuell verschieden wirken.

Gerade deshalb wären verschiedene Erfahrungen interessant … was hat sich bei anderen bewährt, z.B. bezüglich Einsatzzweck und Timing.

Mit Lisdexamphetamin kann ich meine autistische Seite rational besser akzeptieren und funktioniere in sozialen Situationen (oft) besser.

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