Letzte Woche hatte ich im Humor-Thread auf einen Podcast Bezug genommen. Da passt nun meine Fortsetzung nicht hin, denn das Thema „Sucht“ ist ja nun leider eher humorarm. Daher grabe ich jetzt mal diesen Thread wieder aus, primär der Überschrift wegen. (Und weil mich manchmal wundert, dass das Thema nicht mehr Raum einnimmt…)
Ich höre regelmäßig den Podcast „Sucht und süchtig“, obwohl es da v.a. um stoffgebundene Süchte geht, von denen ich verschont bin. Mich ernüchtern aber immer wieder die Parallelen, die sich auf der Jagd nach Dopamin ergeben… Wie schnell sich dadurch selbst alltäglich wirkende Angewohnheiten oder Vermeidungsverhalten verselbständigen - und wie hinderlich das sein kann auf dem Weg zu mehr Stabilität.
Nun fand in der letzten Woche in dem Podcast erstmals ADHS Erwähnung. In einer Weise, die mich etwas verzweifelt zurückließ:
In der aktuellen Folge entschuldigen sich die Hosts gleich zu Anfang für die Passagen zum Thema:
„Mehrere Fachärzte“ hätten sie kontaktiert, dass das nicht der richtige Umgang mit dem Thema ADHS sei. Und sie sind offen dafür, auch dazu nochmal eine intensive Richtigstellung zu bringen, ggf. sogar eine ganze Folge zu machen und bitten um Kontaktaufnahme, falls dazu jemand etwas aus eigener Expertise beitragen möchte. Gerade wg. der ja offenbar auch größeren Suchtveranlagung bei ADHS…
Kontaktieren kann man die beiden unter suchtundsuechtig@gmail.com, falls sich jemand angesprochen fühlt.
Der Podcast ist tatsächlich hörenswert. Heute z.B. auch das Statement:
„Wenn Ihr irgendetwas konsumiert in einer bestimmten Regelmäßigkeit… Dann hinterfragt das. Ich hätte mir viel früher Hilfe suchen müssen. Jetzt muss ich mit der Scheiße leben.“
Und wie schwer es gerade diese Scheiße, die man dann aufräumen muss, mache… weiter abstinent zu bleiben.
Auf der Suche nach der Kontaktadresse des Sucht-Podcasts stieß ich zufällig gerade auf „Kontakt-Sucht“ oder „Sozial-Sucht“: Kontaktsucht | Süchtig nach sozialen Kontakten
Vielleicht auch nachdenkenswert, trotz des evtl. inflationären Einsatzes des Wortes Sucht:
„… wenn ein zu großes Mitteilungsbedürfnis den Alltag beeinträchtigt und bei fehlender sozialer Interaktion zu Depressionen und Einsamkeit führt, sollte über eine Drosselung der Kontaktsucht nachgedacht werden.“
In diesem Sinne… überdenke ich mal wieder mein Online- und Forenverhalten (und meinen Podcast-Konsum, bezeichnenderweise…). Die mittlere Spur ist irgendwie ein Nadelöhr. Und ich wünsche allen, die sich auch Regelmäßigkeiten im eigenen Verhalten oder Vermeiden stellen müssen, fruchtbare Gedanken.