Überdosierung Elvanse? Oder Eingewöhnung? PMS?

Hey, ich würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet meine Nebenwirkungen einzuordnen:

Ich nehme seit 12 Tagen (mit einem Tag versehentlicher Unterbrechung am Sonntag) 50 mg Elvanse. Die Nebenwirkungen waren tatsächlich geringer (bis auf die ersten drei Tage) als bei 30 mg und die Wirkung deutlich besser. Ich bin allerdings immer noch nicht sicher, ob es die richtige Dosis ist.
An manchen Tagen macht mich das Medikament eher müde (also irgendwie dumpf im Kopf) und antriebslos. Fast schon sediert. Ich verfalle dann auch schnell in einen Hyperfokus - auf was, ist dabei nicht immer ganz steuerbar. Ich habe vor allem abends oft große Pupillen und fühle mich während der Wirkzeit manchmal auch etwas abgeschnitten von der Außenwelt. Manchmal ist das angenehm, weil ich weniger reizoffen und insgesamt entspannter bin, aber es fühlt sich vor allem im Kontakt mit anderen sehr ungewöhnlich an. Gestern hatte ich einen sehr schlimmen Tag. Einnahme ca. 08:30 uhr und so ab 13 Uhr dann depressive Stimmung und Angst. Ich konnte mich stundenlang nicht vom Schreibtisch wegbewegen und bin in einen Hypochondrie-Hyperfokus gelandet. Außerdem starke Appetittlosigkeit. Ich habe trotzdem versucht viel zu essen um meinen Blutzuckerspiegel aufrecht zu halten. Gegen 17 Uhr wurde es dann besser und ich konnte 12 km joggen gehen, war dabei auf jeden Fall schneller unterwegs als sonst und habe meine Körper bzw. die Erschöpfung nur wenig gespürt. Was mich irritiert ist, dass ich mit 50 mg auch schon deutlich bessere Tage hatte. Allerdings habe ich mich auch da schlapp gefühlt, dass aber auf meinen Zyklus geschoben. Wenn die Wirkzeit vorbei ist, fühle ich mich oft wieder sozialer und wacher als tagsüber. Würde das aus eurer Sicht für eine Überdosierung sprechen? Oder ist das einfach die Wirkung des Medikaments? Seit der Einnahme der Medikamente scheint sich auch hormonell etwas bei mir zu tun. Die letzen 7 Jahre hatte ich keine Menstruation und letzte Woche dann das erste mal einen Eisprung. Seitdem habe ich zum Teil heftige Bauchkrämpfen und Durchfall, was meine Gynäkologin auf den Abfall von Östrogen zurückführt. Meinen Zyklus kann, zumindest habe ich das gelesen, auch einen starken Einfluss auf die Wirksamkeit des Medikaments haben. Könnte also auch sein, dass ich gerade PMS habe und das Medikament deshalb anders wirkt. Im meinem Kopf geht es deutlich langsamer und ruhiger zu. Meine Artikulation hat sich auch verbessert und mein Schlaf auch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Medikament solche Probleme macht. Vielleicht vertrage ich es auch einfach nicht. Medikinet und Ritalin waren auch schwierig, weil ich davon sehr depressiv und zurückgezogen wurde. Das passt eigentlich nicht zu mir. Bin normalerweise ein sehr kontaktfreudiger Mensch. Gleichzeitig habe ich auch schon ein paar Mal darüber nachgedacht, dass auch eine ASS vorliegen könnte. Dafür passen aber viele Kriterien auch nicht…also bin ganz schön confused und kurz davor, dass Thema Medis an den Nagel zu hängen. Falls ihr noch Tipps oder Hinweise habt, freue ich mich sehr! Ich trinke keinen Kaffee, rauche nicht und ernähre mich gesund und proteinreich.

Danke!!

Hey, ich bin gerade voll erleichtert, deinen Text zu lesen. Ich habe am Anfang kurz gedacht, der kommt von mir :joy:
Ich erzähl dir mal wie’s bei mir lief:

Backstory:
-Medikamente ab März 2023 (keine Periode zu der Zeit, da Pille abgesetzt)
-an November 2023 Periode und seit dem Probleme
-seit januar neuer Arzt und elvanse statt attentin

Probleme:
wann?: 1-1 1/2 Wochen (vor Periode)
Was?:
-depressionsgefühle (= sehr wahrscheinlich p(d)ms)
-stärkerer rebound / überhaupt rebound bei attentin/elvanse
-teilweise stärkere adhs Symptome oder „Zombie Modus“ oder oft „ negativer hyper-hyperfokus“
-elvanse wirkt fast nicht mehr und nötige Dosis bis ich überhaupt etwas merke ist sehr hoch (ist auch bei attentin so, ich weis aber sicher, dass etwas mit dem „dopaminsystem“ los ist, da ich in einem schwachen Moment einfach mal so viel attentin eingeworfen habe, bis tatsächlich die Symptome mal weg waren)
-absolute Kraftlosigkeit

Noch ein Problem:
Ich habe Schwierigkeiten, zwischen rebound über- und unterdosierung zu unterscheiden.
= folglich hatte ich nicht nur diese 1 Woche Probleme, sondern dauerhaft und konnte das Problem lange nicht mit 100% Sicherheit mit dem Zyklus in Verbindung bringen
= die Medikamente haben für mich scheinbar plötzlich und tagesabhängig anders gewirkt; „besser“ (hat ja alles vor und Nachteile) oder schlechter - aber vor allem eines: unberechenbar (was es vorher ohne Hormonzyklus eben nicht „so krass“ war)
Im Rahmen der eindosierung im Januar (elvanse): höhere Dosis (nach arztabsprache) scheinbar nötig = ich nehme höhere Dosis.
Ist Periode vorbei/ Östrogen höher: höhere Dosis ist zu hoch = „Überdosierung“ = rebound schlimmer = ich denke, ich benötige höhere Dosis. Teufelskreis. Hat Monate gedauert, bis ich’s mal gecheckt hab.

Da ich gemerkt habe; dass in dieser Zeit vor/während der Periode kein Medikament ausreichend wirkt, habe ich nach ein bisschen Recherche (die absolut kläglich ausgefallen ist) und nach ärztlicher Absprache (bei der klar war, dass die vorhandene Erfahrung mit dem Thema noch kläglicher ist) den Entschluss gefasst, den Hormonring (DURCH-)zu nehmen (stand als Empfehlung in einem Schweizer Springer artikel, der sich auf neue Studienergebnisse beruft. Außerdem gibt der relativ niedrige hormonmengen ab.)

Was ich auch während meiner Recherche gefunden habe, aber natürlich nicht als eine „keine Person vom Fach“ beurteilen/ als Wahrheit betiteln kann (es kommt aber von einem englischer/amerikanischer Arzt, welcher auf adhs spezialisiert ist), ist, dass elvanse scheinbar/möglicherweise auch den östrogenspiegel negativ beeinflussen könnte. Vielleicht findest du ja etwas dazu/ beredest das mit deiner Ärztin. Finde es aber sehr interessant, dass weil deine Erfahrung scheinbar auf den 1. „unfachlichen“ Blick gut dazu passen könnte.

Achja - und Medikinet war bei mir eine vollkatastrophe. Auch ohne Zyklus :joy:

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Verrückt!! Danke für deine Nachricht :heart:
Hattest du vor der Periode also durchgehend eine gute, stabile Wirkung? Und ist es jetzt mit dem Hormonring besser?

Der Unterschied bei mir ist wohl nur, dass ich noch in der Eingewöhnung bin. November 2023 - Ende Februar 2024 nur ± 15 mg Elvanse. Dann wöchentlich hochdosiert 30 - 40 - 50 mg. Nach der ersten Woche mit 50 hatte ich plötzlich zwischenblutungen (vermutlich durch den Eisprung). Seitdem, also ca. seit 2 Wochen habe ich heftige PMS Symptome.

Ich hatte noch einen anderen Chat aufgemacht, weil ich dachte mein Text ist hier zu lang. Da war jetzt eher der Verdacht, dass ich zu schnell hochdosiert habe und die 30 mg doch besser waren. Und die depressive Stimmung usw. ein Zeichen der Überdosierung sind. Deshalb gehe ich nochmal runter auf 30 mg und schaue was passiert. Hormone möchte ich eigentlich nicht nehmen, weil die mich auch immer depressiv gemacht haben :roll_eyes:

Das ist der andere Chat!