Unsicher zur Wirkung von Medikinet

Vor ein paar Monaten wurde ich mit ADHS diagnostiziert und vor ca. 5 Wochen. hat dann meine medikamentöse Therapie angefangen.

Meine Ärztin verschrieb mir Medikinet retard 5 mg 2x täglich (also Tagesdosis von 10 mg). Diese Dosis habe ich dann ca. 3-4 Wochen genommen und um ehrlich zu sein kaum eine Wirkung gespürt. Weder Nebenwirkungen, noch einen anderen positiven Effekt. Ich war höchstens ein bisschen entspannter als sonst.

Seit ca. 1 Woche nehme wurde meine Dosis auf 10 mg 2x täglich erhöht (also Tagesdosis von 20 mg) und ich bin mir echt unsicher ob so wirken soll wie es gerade tut.

Insgesamt ist meine Stimmung stabiler und ich bin ein bisschen weniger reizbar als sonst und ich springe nicht mehr so oft mit meinen Gedanken, aber trotzdem lasse ich mich beim lernen und lesen ablenken oder schweife mit den Gedanken ab, wenn jemand mit mir redet.

Meine Ärztin meinte, dass bei meiner Ausprägung eine Tagesdosis von 20 - 30 mg ausreichend sein sollten.

Ich weiß nicht, ob ich einfach zu viel von der Wirkung erwartet habe und jetzt zu viel hineininterpretiere, aber ich bin mir echt unsicher.

Eine Freundin von mir nimmt Ritalin und meinte, dass sie schon bei 5 mg direkt die Wirkung gespürt hat, aber ich kann dieses Gefühl überhaupt nicht nachvollziehen. Bei mir gibt es keinen Moment wo ich wirklich sagen kann: “Wow es wirkt gerade”. Wenn überhaupt merke ich im nachhinein, dass ich weniger gestresst und innerlich unruhig war. Dementsprechend würde ich nicht sagen, dass es gar nicht wirkt…

Ich hoffe ich konnte mich gut genug ausdrücken, wobei ich selber nicht weiß, was ich denken oder fühlen soll.

Es würde mir helfen, wenn ihr eure Erfahrungen teilt. Vor allem, wenn sie meiner ähneln.

(ich bin übringens weiblich und Mitte 20)

nutz doch bitte oben die Suchfunktion diese Thematik wird hier öfters behandelt

Liebe @martialartistin ,

herzlich willkommen im Forum! :adxs_knuddel:

Tja, deine Ärztin meint, aber mit Sicherheit wissen kann sie es nicht.

Und ich wundere mich auch über ihre Einschätzung. Wer wie viel braucht, findet man durch Ausprobieren heraus. Die einen kommen aus mit 20 mg Tagesdosis, die Anderen brauchen 80 mg, was die Tageshöchstdosis bei Erwachsenen ist, und es gibt auch einzelne Personen, die noch mehr brauchen.

Das weiß niemand vorher und es hat soweit ich weiß (@Ulbre, bitte korrigieren falls ich falsch liege) auch nichts mit der Ausprägung der ADHS zu tun! D. h. es gibt schwer von ADHS betroffene Menschen, die erstaunlich wenig Stimulanzien brauchen, und vergleichsweise leicht betroffene, die viel nehmen müssen für eine befriedigende Wirkung.

Ich finde es nicht erstaunlich, dass du mit 2x 5 mg nichts und 2x 10 mg wenig spürst. Es hätte sein können dass es genügt, aber die Meisten brauchen schon mehr. Schön, dass es bei deiner Freundin so ist, aber bei dir eben nicht. Nebenbei, meinte deine Freundin 5 mg Retardkapsel oder 5 mg Tablette, das ist ja auch noch ein Unterschied?

Und die Regel für die Eindosierung ist eigentlich, dass man so lange steigert, bis es nicht mehr besser sondern wieder schlechter wird, und dann wieder auf die nächst niedrigere Stufe zurück kehrt. Solange man das nicht gemacht hat, weiß man ja nicht, ob nicht eine höhere Dosis noch besser wäre.

Und dass man wochenweise hochgeht, bei ganz empfindlichen Menschen z. B. mit einer Epilepsie oder einem Herzproblem vielleicht sicherheitshalber 2 oder 3 Wochen für jede Stufe, aber warum sollte eine gesunde Mitte-20-jährige jedesmal 3 bis 4 Wochen warten? Da sehe ich wenig Sinn drin.

Ich nehme seit 2014 75 mg Methylphenidat täglich.

Vielen Dank für deine Antwort @Falschparker ! Das war echt hilfreich. Meine Psychiaterin ist sehr vorsichtig und will, dass die Dosis sehr langsam erhöht wird. Elvanse will sie mir auch nicht verschreiben, weil ihr das noch zu neu ist.

Dann scheint die Dosis für mich noch zu niedrig zu sein, wenn ich noch nicht so viel von der Wirkung spüre. Ich spreche sie mal darauf an das nächste Mal. Ich war nur verunsichert weil sie meinte, dass mir das ausreichen sollte.

Danke dir nochmal!

Gibt es für Erwachsene auch erst seit 2019, der Bundesgesundheitsminister hieß Jens Spahn. Also sozusagen brandneu.

Aber deine Ärztin denkt eher in längeren Zeiträumen. Bis du bei deiner therapeutisch wirksamen Dosis angekommen bist, dauert es vermutlich weitere 6 Jahre.

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ja das denke ich auch :upside_down_face: