Verhältnis Aufmerksamkeitsdefizit : Hyperaktivität

Ich hatte hier im Forum mein subjektiv empfundenes Verhältnis von Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität ja mal auf 60:40 geschätzt.

Als ich meine Frau heute spontan mal fragte, meinte sie: 30:70! :o

Meine eigene Einschätzung quittierte sie nur kopfschüttelnd. :?

Wie sehr doch Selbst- und Fremdwahrnehmung voneinander abweichen können…

Interessant - ich als Frau würde Unaufmerksamkeit des Gatten immer höher einschätzen als er :mrgreen: - das ist also eigentlich mal ein fettes Kompliment an Dich!
Könnte aber auch zeigen, dass Du nach außen bewusst aufmerksam bist - aber nicht nach innen und dann nicht bezogen auf die Dinge, für die Du gerne aufmerksam wärst - was Deine eigene Wahrnehmung beeinflusst. Wäre jetzt ja auch nicht so untypisch - von der Außengerichtetheit hatten wir es ja schon.

Andere Interpretation: Du bist derart hyperaktiv, dass die Unaufmerksamkeit dahinter zurücktritt :shock: . Hm. Aber man muss ja nicht jeden Gedanken zu Ende denken … :lol:

Von außen betrachtet: Hyperaktivität sieht man, Unaufmerksamkeit weniger. :wink:

Wer kann sich schon sicher, ob er/sie wirklich mit MIR gesprochen hat oder nur mit dem automatischen Fragenbeantworter?

:smiley:

AF - Automatischer Fragenbeantworter …

Ja, mein Mann ist auch so einer, der ist verdammt gut programmiert, während der Unterhaltung merkt man nix, aber hinterher ist eben auch alles vergessen :lol: :roll:

Ja, schon verrückt, dass man das nicht merkt. Es muss doch möglich sein, dafür irgendwie Antennen zu entwickeln, damit man erst mal die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Im eigenen Interesse… :lol:

Also in der Erziehungsberatung habe ich was richtig Tolles gelernt, aber bisher habe ich das bei meinem Mann noch nicht angewendet, werde ich aber mal ausprobieren:

Man spricht die Person erstmal sehr interessiert (ggf auch lobend) auf ihre aktuelle Tätigkeit an und stellt vielleicht eine Frage dazu.

Dann hat man schon mal die Aufmerksamkeit, dann muss man nur noch das Thema gewechselt bekommen… :wink:

„Hey, Schatz, toll, wie du schon seit Stunden im Internet surfst! Hast du Spaß?“

Meinst du so?

@Addy_Haller genau so! :wink:

Eher aber so… was liest/spielst/hörst/schaust du denn da grade… klingt interessant… evtl: kann ich mal schauen… … und dann allmählich überleiten zum eigenen Thema…

Ich kann ja verstehen, dass man das in Erziehungsberatungsstellen so empfiehlt - aber bei einem erwachsenen Mann? ich weiß nicht… :wink:

ich würde es eher so machen:

Mit Namen ansprechen, dann sagen: „ich würde gerne etwas mit dir besprechen“, „Können wir das kurz machen?“ - und falls nicht, einen späteren, verbindlichen Zeitpunkt festlegen. Oft geht es ja spontan nicht so gut…

Ich stelle gerade fest, das klingt etwas seltsam, aber bei mir funktioniert das. :sunglasses:

@Addy_Haller kommt ganz drauf an, wenn der Taskwechsel wirklich schwer fällt, könnte er so gelingen.

Man kann seine Taktik doch ruhig unabhängig von der späteren Situation vorher schon mal erklären, wenn es sinnvoll erscheint. Dann fühlt der Erwachsene sich nicht so manipuliert.

Wenn man es nicht erklärt, kann man es ja mal ausprobieren und ggf hinterher erklären.

Mit deinem Verfahren sehe ich die Gefahr, dass beide Partner zum vereinbarten Termin schon wieder was anderes im Kopf haben und auch wieder nicht mehr switchen mögen… oder es gerät für immer in Vergessenheit…

Bei uns haben ja beide Eltern das Problem…