Verhalten der Ärzte - Wie ist es euch bei Diagnostik und bei einer etwaigen Odysee zuvor ergangen? Erfahrungsberichte?

@Dominiik1798
Wenn du eine Diagnose hast, bekommst du auch ein Medikament. Die Frage ist dann nur, ob dies dann bei dir so wirkt, wie es soll.
Da kannst du Glück haben und die Wirkung passt sofort oder eben nicht. Dann muss entweder die Dosis angepasst werden oder das Medikament gewechselt. Bei einigen geht die Einstellung auf das Medikament recht schnell, bei anderen dauert es Monate.
Das hängt auch davon ab, ob du ein sofort wirkendes Medikament bekommst oder eines, das erst einen Spiegel aufbauen muss, wie z.B. Strattera. Das entfaltet seine richtige Wirkung erst nach ca. 3 Monaten.

@Overthesky
Die Praxis darf Aussage von dem Doc dort keine BTM verschreiben. Dabei nennt es sich „Zentrum für Neurologie und Psychiatrie“ da wundert es mich, dass die keine BTM verschreiben dürfen

@Andromache
Ich frage mich sowieso auf welches Medikament ich gesetzt werde. Der Doc heute sagte mir man würde am besten mit Verhaltenstherapie und Medikamenten fahren. Er ist jedoch nicht mehr up-to-date mit ADHS und kannte Elvanse auch nicht, welches hier im Forum so hoch gelobt wird. Er hatte Antidepressiva erwähnt

Wenn er Elvanse nicht mal kennt, spricht das wirklich nicht für seine Kompetenz. Elvanse ist mittlerweile gemäß der Studienlage First Line Medikament und ein Neurologe, der keine Btm verschreiben darf (Btm-Rezepte muss der Arzt mit Begründung beantragen bei der Bundesopiumstelle, dazu gehören aber auch diverse Medikamente in der Schmerzmedizin) scheint irgendwie, was macht der die ganze Zeit eigentlich… gut zureden den Patienten, Bla Bla, oder was?.. unsäglich!

@Dominiik1798
Bezüglich der Kombination von Medikation und Verhaltenstherapie hat dein Doc recht, da die Medikation oft notwendig ist, um die Therapie zu unterstützen und dieser letztlich zum Erfolg zu verhelfen.

Und was die Medikation mit Elvanse betrifft, da wissen leider oft nur diejenigen Ärzte Bescheid, die auch wirklich langjährige Erfahrung auf dem Gebiet ADHS haben. Und so viele sind das leider in Deutschland immer noch nicht

An der Stelle nochmals der Verweis auf den Beitrag von Martin Winkler zur massenhaften Ignoranz, Inkompetenz und Arroganz der Psychiater und Neurologen hinsichtlich ADHS <LINK_TEXT text=„DocCheck … psychiater“>ADHS : Geballte Inkompetenz und Ignoranz der Psychiater - DocCheck</LINK_TEXT>

Was um so bedauernswerter ist, da nun der Anteil an verkapptem ADHS in den Praxen der Psychiater nun wirklich nicht gering ist <URL url="59% Häufigkeit von ADHS in der stationären Psychiatrie laut Studie text=„viewtopic.php?f=7&t=124“>59% Häufigkeit von ADHS in der stationären Psychiatrie laut Studie


Er wirkte auch nicht sehr kompetent. Ich hatte 5 Minuten mit ihm gesprochen, erwähnt, dass auf der Arbeit Arbeitsaufträge nach wenigen Minuten einfach puff weg sind. Als hätte ich sie nie gehört und ihm war da klar, dass es ADHS Adult ist.
Meinem Gefühl nach hat er dies einfach gesagt, da ich als Kind ADHS diagnostriziert bekommen habe und die Prävlenz 60% ist, ist die Quote doch gut zufällig mal recht zu haben.


Das definitiv! Ich denke aber, dass ich den Verhaltensteil schon ohne ärtzliche Hilfe gut im Griff habe. Durch Kampfsport und Meditation. Nur die Vergesslichkeit durch die meine berufliche Professionalität stark leidet bekomme ich alleine nicht in den Griff.


Es bleibt spannend. Ich rufe morgen mal bei einer Klinik an die auf ihrer Homepage stehen hat, dass sie ADHS im Erwachsenenalter ambulant behandeln. Sie schreiben sogar, dass die eine „Spezialambulanz für erwachsene Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizitstörung“ haben unter Sonderangebote…

@Dominiik1798
Genau dazu dient ja dieses Forum, dass sich die Betroffenen austauschen und sich unterstützen können.
Die Informationen, die du hier erhältst, stärken dir im Gespräch mit deinem Doc den Rücken. Manche Ärzte sind dankbar, wenn sie gut informierte Patienten haben, manche reagieren negativ.
Aber die Erfahrungen hier zeigen, dass man sich gut informiert oft durchsetzen kann. Vorausgesetzt man geht die Sache freundlich an und reibt dem Arzt oder der Ärztin seine oder ihre Inkompetenz nicht allzu brutal unter die Nase. :wink:

Oh ja so manche HalbWeissGottSockelKittel sind da sehr empfindlich und zeigen da eine erhebliche egoangekratzte psychische Instabilität und versuchen aber selbiges beim Klienten zu behandeln :lol:

Hab beides erlebt

@Dominiik1798 Er hat ja selbst gesagt, dass er von ADHS nicht viel weiß (was auf viele Ärzte zutrifft). Von daher muss er auch Elvanse nicht kennen.

Gefährlich sind eher die Ärzte/innen, die keine Ahnung haben und trotzdem nicht auf Kollegen/innen verweisen, sondern selbst herumpfuschen.

Ein kleiner Nachtrag. Ich hatte heute meinen Termin bei einer Psychologin.
Das war ein Abenteuer. Ich sag es euch…
Neben der Tatsache, dass die Ambulante Klinik in der ich heute war gar nicht zu meinem Einzugsgebiet zählt.
Ich war dort wegen Vergesslichkeit und kam paar Minuten zu spät, weil ich die Überweisung vergessen habe :roll:
Sprich ich hätte da in erster Linie gar nicht hin gemusst.

Trotzdem hat sie mit mir noch den Diagnosefragebogen gemacht.
Ergebniss: „Zum heutigen Zeitpunkt ist F9 nicht mehr zu rediagnostizieren“
Sie hat mir empfohlen bei meinem alten Psychiater nach einem Arzt fürs Erwachsenenalter zu fragen der mich nochmal Medikamentös einstellt und dann schaut, ob die Symptome besser werden.

Ich bin irgendwo froh, dass der Test negativ ausfiel.
Aber auf der anderen Seite, habe ich manche Symptome weniger stark bewertet, da ich kompensationsmechanismen habe wie zum beispiel eine notizblock.
Von meinem Gefühl her ist das ganze also negativ ausgefallen, da ich mir andere Hilfsmittel gesucht habe…

Mal schauen was ich nun mache

F9 ist eine Taste auf der Computertastatur (was macht die eigentlich? Also F1 ist in den meisten Programmen „Hilfe“, F3 ist Vervollständigen in Word, Alt+F4 bzw. Strg+F4 ist Schließen, F5 aktualisiert die Seite in Firefox, F7 ist Rechtschreibung oder Grammatik, und F11 macht den Bildschirm groß- aber F9- da fällt mir gerade nichts zu ein??).

Die Psychologin meinte vermutlich F90! :wink:

Na, aber überzeugt hat sie dich (glücklicherweise) ja nicht, oder?

Ich wage mal die Einschätzung, wenn sie Fragebögen darüber entscheiden lässt, ob jemand ADHS hat oder nicht, wird sie noch viele Überraschungen erleben.


Wird wohl so sein. Ich habe nur das aufgeschrieben, was sie gesagt hat :lol:

Zum Glück gibt es die freie Arztwahl in Deutschland. Ich denke ich werde, wenn ich meine Akte vom Kinderpsychiater habe, mal bei der Klinik mich melden wo ich im Einzuggebiet bin.
Dann soll man sich da nochmal ein Bild machen. Im Zweifel auch nochmal Tests.

Dürfte doch gehen, oder?

Mir ist bewusst, dass ADHS im Erwachsenenalter schwerer Nachzuweisen ist als im Kindesalter. Aber Kompensationstechniken helfen ja bei der Symptomatik. Nicht beim grundlegenden Problem. Sprich es kann ja da sein, nur hat man gelernt damit zu leben.
Dennoch ist es echt anstrengend immer kompensieren zu müssen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es noch habe. Das sagt mir einfach mein Bauchgefühl, und das Lag bei Krankheiten usw. noch nie falsch :sunglasses: :lol:

@Dominiik1798

Ich habe das nicht so ganz verstanden ? Hat die Diagnose ergeben das kein ADHS nachzuweisen ist?
Wie lange war denn der Termin und welche Testbögen waren es? bzw. warum schloss sie es dann aus ???

nun ja und wenn man das von dir liest, klingt das ja eher doch etwas nach ADHS oder ? :lol: :wink:

@Nelumba_Nucifera
Sie hatte kurz mit mir gesprochen und dann n Fragebogen vorgelesen mit 20-30 Fragen die ich beantworten sollte.
Der Computer hat dann ausgespuckt, dass ich die Kriterien nach DSM IV (glaube ich) nicht erfülle.

Wobei ich es schon seltsam fand, da ADHS im Erwachsenenalter ja schwerer nachzuweisen ist als im Kinder und Jugendalter

Na das ist aber mal flott :lol: und ein ganz toller Computer :lol:

Ja höre auf deinen Bauch und bleib am Ball, weil da fehlt doch wohl noch so einiges zu einer vernünftigen Diagnose, dass war echt ein bischen Mau von der Frau :roll:

Ich warte nun ab, bis ich meine alten Unterlagen vom Psychiater habe und gehe dann nochmal zu nem Arzt.
Dem muss ich ja nicht sagen, dass der Test heute negativ war :wink:

Nachtrag:
Die Psychologin hat meine Überweisung da behalten und ich brauche bestimmt eine weitere, wenn ich zu einem anderen Arzt gehe.
Bekomme ich von meinem Hausarzt eine neue?
Kann ihm ja erklären, dass mir die Frau nicht kompetent vorkam und meine Antworten (wie sehr es mich betrifft) runtergeschraubt hat

Inzwischen gilt übrigens DSM V. Und das hat für die Diagnostik einschneidende Konsequenzen.

ADHS-Diagnostik machen, da sehr schwierig, erfahrene Diagnostiker, keine Computer. :lol:

Hi Dominiik, an was für eine Koryphäe bist du denn da geraten?

Falls es dich tröstet, die Psychologin, die mich diagnostiziert hat, sagte mir unverblümt ins Gesicht, dass sie nicht sicher gewesen sei, aber eher zu nein tendiert hätte, ihr Tutor aber ganz klar gesagt habe, ich habe ADHS.

Sie fügte dann noch an, dass sie erst seit vier Monaten mit ADHS-Patienten arbeiten würde und sich deshalb geirrt hätte. Aber für sowas habe sie ja ihren Tutor…

Mann, hab ich mich gut aufgehoben gefühlt!
Es ist ja nicht so, als hätte ich 11 Monate auf den Termin gewartet :wink:

Kopf hoch und lass dich nicht entmutigen.