Warum sollte ich etwas tun?

Hallo Leute,

mal eine Frage hab ihr manchmal auch das Gefühl, dass nichts Sinn macht und das ihr mit eurem Leben nichts anzufangen wisst?

Mir geht das ständig so. Und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

Hm, @Herausforderer, bestimmt kennen das so einige hier…

Was du beschreibst, klingt blöd… unangenehm… und auch sehr ernst, bedrohlich…

Lass dich nicht zu sehr runterziehen, wenn es noch möglich ist, reite nicht zu sehr auf dem nach unten ziehenden Aspekt herum… gib dir eine innere Richtung „nach oben“…

Bestimmt gibt es von den Anderen im Forum noch kluge Hinweise…

… ich „meditiere“ dann mit der kostenlosen App Insight Timer, wenn ich denke, es geht mir nicht gut… Meine Ärztin hat sie mir empfohlen.

Da sind wirklich zu allen Lebenslagen geführte Übungen drin, ich würde das gar nicht alles als „Meditationen“ bezeichnen… es gibt auch Entspannungsübungen, Atemübungen, Musik undundund

Es gibt quasi gegen jedes seelische Wehwehchen etwas… es gibt tollen Zuspruch… man kann irgendwas jetzt, hier, sofort machen… und das auch noch kostenlos in verschiedenen Varianten von verschiedenen Lehrern…

Bleib jetzt nicht im Dunkelgrau, das hilft nichts, werde aktiv, lade dir die App runter und schnupper mal rein!!

Man kann auch ganz viele Stichworte in der Suchfunktion eingeben und bekommt das Passende angezeigt.

Ansonsten gibt es natürlich auch die Telefonseelsorge, wenn du ganz dringend mit jemandem sprechen musst!

Sprich gleich morgen mit deinem Hausarzt oder Psychiater/Psychologen, was du für Hilfe bekommen kannst.

Hi Herausforderer,

ich muss ein bisschen genauer nachfragen.
Was verstehst Du unter „nichts macht Sinn“ ?

Ist das ne Dysphorie bei Inaktivität, ist das Anhedonie, oder geht das darüber hinaus in Richtung Depression ?
Falls Du unsicher bist: auf ADxS.org gibts nen Differentialdiagnostiktest Depression.

Wenn ich besser verstehe, was Du meinst kann ich besser was dazu sagen.

Ach so, und: der Test könnte sehr viel Sinn machen um die Ursache zu finden, warum nichts Sinn macht…

Viele Grüße

UlBre

Das ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, präziser wäre es zu sagen, dass ich davon ausgehen muss mit praktisch allem was ich anpacke zu scheitern oder bestenfalls gerade so damit fertig zu werden. Das raubt mir nahezu vollständig die Motivation überhaupt mal etwas jenseits der alltäglichen Verrichtungen anzupacken und selbst die fallen mir mit unter schwer, hier liegt z. B.: noch ein Stapel Wäsche herum…

Mein eigenes kleines bisschen Leben auf die Reihe zu bekommen zehrt manchmal (gefühlt) alle meine Kraft auf.

Generell zieht mir auch die Motivation runter, dass ich mich einfach nicht auf mich selbst verlassen kann bzw. auf meine Fähigkeiten. Ich drehe mich immer im Kreis und das sorgt für Frust und Unmut, nicht nur bei mir. Selbst das was auf dem ersten Blick wie ein Erfolg aussieht ist mit großen Makel behaftet, sogar mein Diplom.

Manchmal frage ich mich, ob es nicht vielleicht sogar ein Problem mit geringer Intelligenz habe.

Die Bewältigung oder Nichtbewältigung eines Wäscheberges sollte nicht ein Messwert für Intelligenz sein.

Wer es überhaupt bis dahin schafft ein Diplom schrieben zu dürfen , bei dem ist schon ne ordentliche Ladung Intelligenz unterm Wäscheberg versteckt.

Es ist nicht mangelnde Intelligenz sonder ein neurales Steuerungsproblem auf vorhandene Intelligenz kontinuierlich zugreifen und alltagsbanale Dinge in Handlung umsetzen zu können.

Mir geht es auch so ich werde gerade eingestellt auf ritalin bekomme gerade 20 mg morgends und 20 mg mittags und gegen nachmittag abend kommen komische Gedanken wie ich will nicht kehr ich kann nicht mehr Suizid gedanken an was kann das liegen?

Ich kenne diese Gefühle auch sehr gut.
Lass Dich nicht zu leicht von diesen Gedanken runterziehen. Ich weiss leicht gesagt:roll_eyes:, aber Hey ich habe schon ziemlich lange, mal mehr mal weniger Depressionen, sozusagen im Intervall Modus.

Aber ich kämpfe dagegen an, lass mich nicht unterkriegen, denn es gibt Menschen in meinem Leben die ich Liebe, und diesen Menschen zuliebe bemühe ich mich den Kampf gegen diese beschissenen Depressionen nicht aufzugeben, oder nur noch durch die Einnahme von Medikamenten bewältigen zu wollen.

Obwohl ich die Antidepressiva Medikation am Anfang meiner starken Depressionen wirklich gebraucht habe.

Je nachdem kann oder muss es also sogar nötig sein Antidepressiva einzunehmen, oder auch eine Therapie zu machen.

Vor allem wenn Du das Gefühl hast, das Du es alleine nicht aus der Depression schaffst.

Dann solltest Du Dir unbedingt professionelle Hilfe suchen. Das ist kein Grund sich zu schämen, wir alle brauchen mal Hilfe von anderen, das ist also völlig normal und je nachdem absolut notwendig.

Aber die Lektion in meinem Leben heisst nicht nur andere Menschen zu Lieben, sondern auch mich selbst zu Lieben.

Und es klingt verrückt, aber genau das fällt mir schwer, muss ich noch lernen.

Nein im Ernst, nimm Dir nicht zu viel vor lerne Dich selbst anzunehmen mit all Deinen Schwächen und Stärken.

Denke positiv, hole die Farben aus dem Malkasten des Lebens, höre auf mit der Schwarzmalerei.

Vielleicht kann Dir auch ein Hobby helfen um wieder mehr Lebensfreude in Deinem Leben zu entdecken?.

Zu welchen Uhrzeiten nimmst du die Medis jeweils ein und ab wann kommen die trüben Gedanken ?

Zu welchen Uhrzeiten nimmst du die Medis jeweils ein und ab wann kommen die trüben Gedanken ?
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Also ivh nehme sie morgends um 7 uhr 30 20 mg retadiert ein
Und mittags auch 20mg retadiert wird aber hier noch weiter erhöht bin aber skeptisch :shock:

[quote=Nelumba_Nucifera post_id=30164 time=1622999170 user_id=656]

Zu welchen Uhrzeiten nimmst du die Medis jeweils ein und ab wann kommen die trüben Gedanken ?
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Morgends 7 uhr 30 20 mg
Und mittags 12 uhr 30 20 mg

@ Herausforderer: gerade kurz deine Intro gelesen… kannst Du es dir ermöglichen, mal 6 Monate auszusteigen? Corona-Reiserestriktionen gehen sukzessive zu Ende, der Sommer hat angefangen… so wie ich das ansonsten hier bei dir interpretiere, hast Du eine Depression, in welchem Schweregrad, das kann ich nicht einschätzen… so ganz allein am Grübeln durch die Hostels tingeln, da grübelt man allzu oft nur erst recht… auf jeden Fall überleg dir mal, ob Du es dir leisten kannst, 6 Monate auszusteigen (ich kündige meinen Job jetzt auf Mitte August, dann kann Europa kommen bis November und Dezember geht’s dann nach Hamburg zum Hafen zum Fernverkehr)… Du brauchst wahrscheinlich was, wodurch die Depression aktiv angegangen wird (und so bloß auf La vie est belle, das funktioniert bei manifester Depression nicht so ohne Weiteres), also Behandlung der Depression…

…was soziale Kontakte angeht, wer sucht, der findet, it’s a matter of time, in jedem Fall raus aus dem Haus und aktiv werden…

Der Wäscheberg sicher nicht, allerdings macht mir nach wie vor das zu schaffen was mir der betreuende Prof nach der Verteidigung gesagt hat. Er meinte, dass die Arbeit eigentlich nicht gut genug wäre um mich bestehen zu lassen man glaube aber nicht, dass es beim nächsten mal besser wird. Das steckt mir heute nach über 5 Jahren noch wie ein „Pflock im Herz“, bin ich den überhaupt ein richtiger Ingenieur oder nicht eher ein Betrüger? Das ist zum Kotzen! Es gab auch so einige an der Stellen in meinem Studium, in denen ich nur gerade so durchgekommen bin. Ich frage mich manchmal, ob die Prüfungs- und Versagensangst die während des Studiums fast durchgehend hatte nicht ein Hinweis auf Überforderung war.

So mal kurz und Knapp woher meine Zweifel kommen. ADHS macht natürlich die Situation, damals wie heute nicht besser.

Liebe @Melli,

schön, dass Du hergefunden hast. Willkommen.

Könntest Du evtl. in einem eigenen Thread ein paar Worte mehr zu Dir schreiben?

Hier ist der Neuvorstellungs-Thread: <LINK_TEXT text=„viewforum.php?f=2“>https://adhs-forum.adxs.org/viewforum.php?f=2</LINK_TEXT> Muss gar nichts groß Formuliertes sein. Hilfreich wäre sicher, ob Du solche Gedanken schon kennst oder die erst mit dem Medikament kamen.

Im allerersten Satz von Dir hier zu lesen „Ritalin während des Tages, Suizidgedanken am Nachmittag/Abend“, das bringt selbst dieses sehr zugewandte Forum etwas an die Grenzen.

Ohne weitere Kenntnisse von Deiner Lage drängt sich m.E. erstmal der Hinweis auf, dass eine in der Ritalin-Packungsbeilage aufgeführte - bestimmt seltene, aber eben denkbare - paradoxe Nebenwirkung solche Gedanken sind:
Hier zB: <LINK_TEXT text=„Informationen rund um Medizin und Gesundheit … 21117.html“>RITALIN 10 mg Tabletten - Beipackzettel</LINK_TEXT>

In dem Fall ist sicher dringend geboten, vor weiterem Aufdosieren - m.E. sogar vor jeder weiteren Einnahme - den verschreibenden Arzt/Ärztin zu kontaktieren. Wenn Du kannst, gehe am besten morgen gleich in die Praxis und sag, was Du für Gedanken hast. Wenn es bis dahin zu düster wird, hilft Dir auch der Notruf.

Nimm es und Dich so ernst, wie wir Dich hier auch nehmen mit solchen Äußerungen. Es gibt ggf. andere Medikamente, die Du vielleicht besser verträgst und die besser helfen. Das geht dann in dem Fall evtl. sogar ganz schnell mit der Besserung.

So oder so wäre es schön, in einem gesonderten Thread mehr von Dir zu erfahren. Dann würden sich die Bedürfnisse von @Herausforderer und Dir hier auch nicht mischen und jede/r kriegt hier so viel Raum und Zeit, wie er braucht. Und Du wärst auch im nicht-öffentlichen Bereich besser geschützt.

Bis bald hoffentlich

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Schön, wieder von Dir zu lesen.

Könnte es sein, dass jemand ohne ADxS sich nach einer solchen Erfahrung gesagt hätte „Was ist das für ein unverschämtes Prof-Arschloch? Warum gratuliert der mir nicht einfach zum Bestehen?“ und jemand mit ADxS und entsprechender Rejection Sensitivity hat die Situation und die Formulierung noch vor Augen, als wäre es gestern passiert, und sucht alle Gründe dafür nur bei sich?

Ohne Deine aktuell empfundenen Herausforderungen kleinzureden: Die allermeisten Studenten haben mal Situationen erlebt, in denen sie nur gerade eben so durchgekommen sind. Aber die erkennen sich nicht alle innerlich das Diplom ab…

Es wäre doch sogar eine viel adäquatere Reaktion, sich zu sagen: „Ich habe durch ADxS vielleicht viel größere Herausforderungen im Studium erlebt als ein neurotypischer Nicht-Betroffener. Aber ich habe mein Diplom bestanden. Ich habe durchgehalten trotz aller Schwierigkeiten. Und ich habe nicht abgebrochen. Cool von mir.“

Dass man sich den vergessenen Turnbeutel in der 4. Klasse, den einen oder anderen Uni-Stolperer und den Wäschekorb von heute mit fast gleicher Intensität oder Priorisierung vorwirft, das hat für viele von uns sicher hohen Wiedererkennungswert. Und das macht es manchmal so fies und hart. Damit bist Du hier in guter Gesellschaft.

Und es ist auch eine unfaire Herausforderung, sich gerade wieder mehr ins soziale Leben einzugliedern und dann kommt einem die Pandemie dazwischen. Vielleicht klappt es bald wieder mit dem THW. Und wenn nicht da, dann woanders. Du hast viel zu geben und viel zu bekommen.

Hast Du denn angesichts dieser vergleichsweise größeren Herausforderungen, die das Leben bisweilen so als Haufen vor die Füße wirft wie ungebügelte Wäsche, auch etwas mehr Unterstützung durch ein paar Cheerleader?

@Melli Herzlich willkommen im Forum :slight_smile:

Wenn das was du beschreibst so gegen (plusminus) 17:30 auftritt, würde ich auf eine Rebound-Symptomatik tippen… also das relativ aprupte Nachlassen der Medikamentenwirkung, was sich schon eklig anfühlen kann. Hier könnte eine 3. (etwas kleinere) Abenddosis helfen, es abzumildern und auch für die Abendstunden noch Wirkung zu haben.

Wie auch @Elementary , kann ich aber nicht darüber hinweglesen: Du schreibst von Suizidgedanken. Da du gerade dabei bist, dir Hilfe zu suchen und dich auch uns hier mitteilst, hoffe ich mal, das es dir damit nicht ernst ist… ABER: Damit ist nicht zu spassen und dein Arzt MUSS das wissen! Gegebenenfalls kann bzw muss die Medikation um ein Antidepressivum ergänzt werden, aber das zu beurteilen übersteigt definitiv die Kompetenzen eines Betroffenenforums… nimm das bitte ernst!

Komm erst mal an und lies dich ein… fühl dich wohl bei uns :knuddel

Auf einen guten Austausch,

liebe Grüße, Andreas :winken

@Melli :stirnkuss
Wenn Du Suizid Gedanken hast, dann suche Dir bitte so schnell als möglich ärztliche Hilfe.

Im Notfall rufe bitte eine telefonische Seelsorge an.

Diese Leute von der Telefon Seelsorge können Dir wirklich helfen und z. B. auch Ärzte oder Kliniken ect. nennen an die Du Dich wenden kannst.

Aber vorallem kannst Du im Moment Deiner grössten seelischen Not erst mal über alles sprechen was Dich bedrückt, und das ist im Moment wahrscheinlich das wichtigste für Dich.

Du musst Dir erst mal alles von der Seele reden, brauchst jemand der Dir zuhört und Dich ernst nimmt, und die Leute von der Telefon Seelsorge sind dafür da um Menschen in Not weiter zu helfen.

@Melli

Ich hatte am Anfang Phasen im Rebound mit sehr trüben, depressiven und desstruktive Gedanken.

Das war bei mir eine Nebenwirkung der MEdikation , weil ich da auch grade in einem straken Therapieprozess war.

Geholfen hat, den Rebound mit unretardiertem abzufangen oder eben 3x am Tag Medikinet Adult und auf Lückenlose Einahme achten und im Wirkloch nicht zugleich in einem Hungerloch landen.

Da ich zugleich wusste , dass es eine Nebenwirkung auf dies Phase ist, konnte ich es besser einordne und natürlich die zusätzliche therapeutsiche Begleitung.

Rebounds können auch immer Indikator dafür sein wenn was noch im argen ist. Durch das Nachlassen der Wirkung hauen einem die Probleme oder Emotionen plötzlich wieder stärker rein.

Wird denn bei dir nach einiger Zeit die Stimmung wieder etwas besser ?

Ansonsten kann ich dir nur raten, dir fachliche Hilfe aktuell Akut oder auf Dauer zu holen um ggf. daran zu arbeiten was dir im Rebound so reinhaut.

Grundsätzlich kann es aber auch eine Nebenwirkung des Medikamentes sein.

Wie wirst du denn überhaupt fachlich begeleitet? Grade wenn mehrer Probleme vorliegen ist es so wichtig am Anfang bei der Eindosierung begleitet zu werden, vor allem um dass aufzufangen was bei dir grade ist.