Welches Medikament habt ihr als erstes ausprobiert?

Ampheteminmedikamente (wie Elvanse) sind nach dem „Aktualisierten Europäischen Konsensus zur Diagnose und Behandlung von AD(H)S bei Erwachsenen“*** (dort Abschnitt 7.4.1, wenn ich mich nicht irre) inzwischen Mittel erster Wahl.
Mittel erster Wahl ist der Begriff, den Hedwig meinte.

Für Kinder ist Methylphenidat weiter Mittel erster Wahl.
Für Jugendliche wohl eher unentschieden.

VG

UlBre

***Hier im Forum oder auf ADxS.org danach suchen.

vielen Dank!

Noch eine Frage an die Elvanse-Nehmer:
Wie genau habt ihr eindosiert?

Ich habe mit 20 mg angefangen und bin dabei geblieben. Allerdings hatte ich vorher etwa genau so viel MPH.

Wenn der Psychiater das mitmacht, würde ich mir auch 20er verschreiben lassen, in Wasser auflösen und täglich morgens die Hälfte, also 10 mg, nehmen. Das für ein paar Tage, dann weiter aufdosieren…

30 Tage 20mg
Ca 2-3 Monate 30mg
Seither 50mg

Na gut, aber es ist ja nicht so wichtig was eine Arztin als Erstes empfiehlt. Wichtig ist, dass man auch das jeweils andere kriegt, wenn das eine nicht funktioniert.

Dass die meisten Fachärzte mehr Erfahrungen haben mit Methylphenidat, ist nachvollziehbar, denke ich.

Wie viel Medikinet adult nimmst du?

So war es jetzt bei meinem Arzt auch. Er hat zuerst Medikinet verschrieben, weil er damit mehr Erfahrung hat.

Ich nehme morgens 20mg, mittags 20mg und gegen 17 Uhr noch einmal 10mg retard.
Hin und wieder lasse ich aber die 10mg aus. Ich habe oft Probleme morgens was zu essen, dann sehe ich dies und das und dadurch verzögert sich automatisch die Einnahme der ersten Tablette. Irgendwann bemerke ich wieder mein völliges Chaos, bin gestresst und weiß nicht mehr was ich zuerst machen soll, dann esse ich schnell etwas, um die Tablette nehmen zu können. Da haben wir meistens schon 11 Uhr :rotwerd

Nee 10mg unretardiert sorry

Bei unretardiertem MPH musst Du nichts vorher essen.
Bei retardiertem nur bei Medikinet, das wirkt sonst unretardiert (doppelt so stark, halb so lang)

Essen vor Einnahme kann trotzdem Einfluss auf die Wirkung haben, aber nicht so stark…

Das bezog sich auf die letzte Dosis, oder? Also du nimmst morgens 20 mg Medikinet Retard, mittags 20 mg Medikinet Retard und abends (aber nicht immer) 10 mg Methylphenidat unretardiert, richtig?

Ich finde übrigens, dass man nachmittags und vor Allem abends deutlich weniger braucht als morgens! Hast du schon mal ausprobiert, ob 5 mg unretardiert abends auch genügen?

Wenn ich es richtig sehe, ist das hier ein öffentlicher Thread, ist das allen bisher Schreibenden bewusst? Ich schreibe nur sehr ungern über meine Medikamente, wenn es von außen offen lesbar ist! Sollen wir den Thread in den Bereich für angemeldete Mitglieder verschieben?

Viele Grüße
Falschparker

Genau…
Mit 5 mg habe ich das noch nicht ausprobiert. Je nachdem in welchem Zeitabstand man die Tablette nimmt, kann manchmal noch ein rest im Körper enthalten sein. Nehmen wir mein Beispiel, ich nehme morgens 20mg, wenn ich langsam merke das es nachlässt nehme ich die nächste 20mg, jetzt kann es aber sein, dass von der ersten Tablette 5mg noch nicht abgebaut wurden und schon habe ich 25mg im Körper. Aber das ist ne gute Idee mit den 5mg.

Was nimmst du?

Also ich habe mit Strattera angefangen und wurde dort langsam hochdosiert :slight_smile:
Mit steigender Medikation habe ich allerdings vermehrt Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfschmerzen, zum Teil Übelkeit bemerkt und war mit der Maximaldosis für mein Gewicht schon am Limit. Meine Konzentration hat sich etwas verbessert aber die Unruhe und sortiertheit/klarheit die ich jetzt habe, fehlten noch ganz.

Wurde dann auf Medikinet umgestellt :slight_smile:
Angefangen mit 10 mg morgens - fast keine wirkung- ab mittags im loch
Dann 20 mg morgens- wirkung besser - mittags loch
20 morgens - 10 mittags- wirkung besser- mittags loch
20 morgens- 20 mittags- wirkung oke- nicht optimal
20+10mg morgens- mittags- spürbare verbesserung - mittags abschwächend richtung loch
Dann irgendwann 40 morgens und 20 mittags- optimale wirkung, verbesserung der konzentration, filter bei reizüberflutung, mehr selbstvertrauen in gesprächen, innere unruhe weg, organisiert, nicht mehr vergesslich, motiviert, mehr reflektion und klarere sicht ABER mittags loch
Jetzt bin ich bei 40x40x0 ca. 7:00 Uhr und 12:00/wirkung bis ca. 17:00 und bei Bedarf, lange Arbeitstage und abends im eigenen Büro (Rechnung schreiben) oder Psychologengespräche, familiäre Zusammenkünfte Auch mal noch mal 40mg retardiert… werde meinen Psychiater mal nach unretardierten Fragen wenn ich das bei euch so lese! :slight_smile:

Könnt ihr mir denn Elvanse empfehlen? Ich finde manchmal dieses Abflauen des Medikinets extrem anstrengend und bin danach kaum mehr zu gebrauchen… Mein Psychiater hat damit eben NOCH keine Erfahrung und meinte zwar, dass wir es ja probieren können, aber ich habe nur Vorteile durch MPH bis auf mundtrockenheit( schlafe besser/bin fokussierter/ruhiger/ausgelasteter/motivierter/klarer etc…)
Würdet ihr den Wechsel trotzdem probieren?

:winken

Und ja ich weiß, diese Dosierung ist schon sehr hoch… Witzig ist, dass sich dieses Lebensverändernden Verbesserungen erst eingestellt haben, mit dem Erreichen dieser Dosis… Wenn ich das Medikament nicht nehme und dann mal raus gehe z.B. Einkaufen merke ich manchmal wie extrem mich das in meinem Leben immer belastet hat.
Selbst die diagnostizierende Ärztin meinte, dass es bei mir schon sehr deutlich ausgeprägt sei und ein Wunder, dass dies nicht davor schon entdeckt wurde. :smiley:

Ja.
Die meisten Erwachsenen haben eine höhere Effektstärke, geringere Nebenwirkungen und vor allem keinen Reboud.
Und länger wirken tut es auch noch.
Verlängerung zur Tagesabdeckung geht mit Attentin oder mit MPH.

Hallo,

also ich bin da anderer Meinung. Wenn die Wirkung des MPH als optimal empfunden wird und nur der Rebound stört, sehe ich keinen Grund, auf Elvanse umzusteigen.

Sicher, ausprobieren kann man es.

Das einzige was ich hier kritisch bemerke, ist die fehlende Treppe. Morgens braucht man mehr als mittags, und abends noch mal viel weniger. Jedenfalls ich.

Okay, 20 mg war mittags zu wenig; aber es gibt noch etwas zwischen 20 und 40. Und 40 bei Bedarf abends ist vermutlich nóch viel mehr zu viel.

Indem man immer rechtzeitig nachnimmt und zum Schluss wenig, vermeidet man auch den Rebound.

Na ja , ADHs kann noch so auffällig sein, aber wenn niemand Ahnung davon hat , gibt höchstens ne andere Diagnose :wink:

Mein Psychologe wär erstaunt, dass in der Reha überhaupt jemand das Wort in den Mund genommen hat auch wenn es eigentlich eine Ausschlußdiagnostik werden sollte .

Ich habe bei niedrigerer aber rechtzeitiger Einnahme mittags trotzdem diesen Rebound :man_shrugging: Aber ja du hast Recht. Ich habe meinen Psychiater auch schon mal darauf angesprochen ob es möglich wäre, MPh in niedrigerer Dosierung für abends zu bekommen :sweat_smile:

@Nelumba_Nucifera

Tatsächlich ging bei mir auch schon eine andere Diagnose vorraus… was laut Brief der Adhs-Spezialistin auch eine Folgeerscheinung der nicht behandelten ADHs-Symptomatik war :slight_smile: