Wie ringt ihr euch dazu durch?

Also es ist doch ganz anders als ich befürchtet hatte.

Ich muss da auch am Tag diese Berichte schreiben, aber das ist zum Glück nicht die ganze Zeit der Fall!
Dort darf/soll ich mich derzeit auch mit HTML/CSS während des Praktikums befassen (habe sogar eine Übungsaufgabe bekommen, in welcher ich eine Homepage nachbauen muss.)
Auch bin ich zu mit meinem Chef ins Gespräch gekommen, dass ich jemand bin de Abwechslung braucht. (Den Grund habe ich nicht genannt.) Das fand er, wider meiner Befürchtung, völlig in Ordnung und meinte dann, dass ich auch mal dem Hausmeister aushelfen könne und solche Sachen. (Das fand ich so toll, dass ich ihm noch immer am liebsten um den Hals fallen will :smiley: ).

Gestern musste ich zum Beispiel den kaputten Computer wieder reparieren und gar keine Berichte schreiben (was heute wohl wieder anders aussehen wird).
Ich wüsste aber unterm Strich echt nicht wie lange das gutgegangen wäre, dort nur die Berichte zu schreiben. :rotwerd (Auch wenn sich das für mich eher so anfühlt, einer Hürde nur feige davongerannt zu sein…)

Ich hoffe euch geht es gut! :slight_smile:

Bernd

Hey, @Bernd_Knipperdolling , das klingt gut!!! Freut mich unglaublich für Dich!

Du bist nicht einer Hürde feige davon gerannt sondern du hast nach einer Lösung gesucht und hast dich quasi der Hürde gestellt an der du sonst immer „gescheitert“ bist.
Nur so haben wir eine Chance den Arbeitsalltag zu überstehen.

Dauerhaft nur permanent Berichte schreiben, dass zu schaffen ist aus meiner Sicht keine Hürde die man zu überwinden hat , weil eben genau diese Situation für ein ADHS-Hirn oft nicht möglich ist.

Außerdem gibt es auch Menschen ohne ADHS für die Berichte gefühlte Folter sind.

Da unsere Birne ständig erfasst „was man meint alles können zu müssen“ fühlen wir uns oft gescheitert weil wir zugleich den Blick zur Realität dabei verlieren.
Auch jeder Neurotypische kann viele Dinge ebenso nicht und steht vor Hürden, die er aber dann vielleicht realistischer erfasst und er sich kein Problem daraus zerdenkt.

Mir geht es nicht um die Berichte per se, sondern darum immer nur eine bestimmte Sache zu machen. Immer und immer wieder. Bspw. „Anna das, Peter das, Julian das. - Anna das, Peter das Julian das. - Anna das, Peter das, Julian das…“ und immer und immer wieder - und nichts anderes.
Nach ein paar Tagen würde ich völlig am Rad drehen. Damit habe ich mich abgefunden!^^

Ich fand es immer extrem schwer, mich durchzuringen bei Dingen, die mich nicht interessieren (das fing schon früh in der Schule an).

Auch auf der Arbeit fiel mir das extrem schwer. Oftmals endete das in vielen Krankheitstagen.

Tatsächlich hat mir auf der Arbeit immer Druck geholfen. Das war zwar nicht gesund für mich, aber wenn ich wußte, dass ein Kunde meine Arbeit dringend brauchte, dann konnte ich mich gut motivieren. Ich war 12 Jahrelang Webprogrammierer und habe kleine Anwendungen für Messen gebastelt. Wenn ein großer Kunde also mit einen Messestand auf einer Messe war, und eine bestimmte Anwendung umbedingt an Tag X brauchte, dann war das eine tolle motivation. Besonders da die Kunden in der Regel auch sehr zufrieden waren. PRoblematisch wurde es für mich, wenn alle Kunden abgearbeitet waren und gerade kein Projekt am „brennen“ war und umbedingt gelöst werden musste. Dann hatte ich immer einen totalen durchhänger und bin zusammen geklappt. Ich brauchte wirklich immer diesen Druck, dass etwas heute fertig werden muss.