Ja darüber habe ich gelesen. Habe in den letzten 2 Wochen überhaupt viel zum Thema gelesen. Auch wieder so eine Sache, 100+ Stunden in das Thema investiert, weil es mich interessiert. Auf der anderen Seite muss man mich für jeden Handgriff in den A***** treten. Seit ich die Symptome kenne, kann ich auch besser damit umgehen, ausser die Sachen die unterbewusst passieren, da muss ich versuchen auf meinen Körper zu hören, die Anzeichen für eine Anspannung sind ja da.
Geht mir auch so.
War das jetzt mein Charakter, mein ADHS?
War es der Situation angemessen?
Übertreibe ich, untertreibe ich?
Liegts an mir oder am gegenüber?
Zu Beginn meiner Diagnose sah ich alles bei mir, je länger ich aber mich mit mir und ADHS beschäftige und versuche mich zu verbessern, sehe ich, dass einiges am Gegenüber liegt.
Und dann frage ich mich trotzdem, ist das wirklich so?
Bilde ich mir das sein → fange wieder von oben an.
Das ist im Moment anstrengend.
Was mir hier aber wirklich auch hilft, sind Medis.
Ich werde da lockerer und entspannter.
und dann frage ich mich ob ich zu entspannt bin…
Ich vermute du beziehst dich auf meinem Beitrag im Thread von Malou. Wir sind so ein richtig liebenswert verpeilter Haufen. Ich muss mir auch wieder angewöhnen mehr über mich selbst lachen zu können.
Ich bin verwirrt.
Hab auf einen beitrag vom 10. Sept. In diesem thread geantwortet
Hier ist der einzige Ort, an dem ich mich entspannen kann…
Direkt am Meer, das stetige Geräusch der Wellen, der Wind und wenige Menschen.
Leider kann es nicht immer so sein…
ahja dann war ich verpeilt, ist aber auch ok.
Stimmt, das hat mir auch geholfen. Ich habe von meinem LP einen HelfRecht bekommen. Der ist einfach klasse
Aber es hat ne Weile gedauert bis ich auch regelmäßig und alles da reingeschrieben habe. Wie jede Veränderung bei mir ewig dauert bis es dann klappt.
Im Großen und Ganzen komme ich gut zurecht und kann mir meinen Alltag so gestalten, dass mir mein ADHS weitestgehend nicht stark in die Quere kommt.
Ein großes Gebiet, mit dem ich allerdings immer wieder zu kämpfen habe, ist eine Struktur aufrechtzuerhalten, die eine gewisse Grundproduktivität ermöglicht.
Habe ich erst mal eine Struktur entwickelt, übertreibe ich damit.
Perfektionismus!
Und das Leben ist stete Veränderung und versaut mir regelmässig die mühsam etablierte Struktur.
Ich kann mich schwer auf neues einstellen. Im Positiven wie im Negativen.
Mir hilft wirklich nur Minimalismus und so wenig wie möglich neues wie wild anzufangen und Pausen nicht vergessen.
Ich kann aber auch ALLES übertreiben!
(Ich merke gerade, wie Kommunikationsgestört ich bin. Ich poste immer meine Gedanken, ohne die anderen Mitglieder einzubeziehen.
Monologe.
Das ist wegen dem ASS)
Unterbrechen andere weil sie zu langsam reden, vollende deren Sätze im Kopf
Konzentrstionsschwierigkeiten bei stupiden Arbeiten
Rede und denke viel zu schnell selbst noch mit Concerta
Kann nicht aufhören bis ich alles erledigt habe was gemacht werden muss, fange immer mit der Aufgabe an die ich am wenigsten gerne mache damit es erledigt ist
Verlege ständig Dinge und finde sie wieder wenn ich neue gekauft habe
Prokastination nur beim Kochen und Einkaufen
Lese häufig drei Bücher zur gleichen Zeit
Kann gleichzeitig Fernsehen und am Handy lesen
Fühle ich.
Same, ich versuche aktuell mehr auf meine wahren Bedürfniss einzugehen. Klappt aber nicht immer. ^^
Mich nervt auch aktuell dieser Redeschwall wo ich mich oft verrenne und Sachen über Menschen sage die verletzend sind über Menschen die ich mag. Nichts sagen kostet mich aber auch Ressourcen, egal was ich mache leiden tue ich so oder so.
Ich nehme mir jedes Mal vor, den Mund zu halten, aber es will raus.
Und hinterher ärgere ich mich.
Genau das ist es, in mir baut sich so ein Druck auf der Brust auf dass ich das Gefühl habe ich platze. Letztens bin ich mal aus dem Raum Raus gegangen und hab was anderes gemacht, so nach 1 Minute war das Gefühl komplett weg, aber das geht halt nicht immer im Arbeitsalltag der Zwiespalt meine Mitmenschen zu mögen, aber nicht in der Lage zu sein das angemessen zu artikulieren ist echt übel. Ich glaube ich habe verständnisvolle KollegInnen und früher oder später muss ich damit rausrücken wie ich mich fühle sonst geht wieder alles in die Brüche.
Ich habe mir heute zum xten Mal ein Tagesplan geschrieben.
Oh, wie ich das hasse! Wie so ein kleines Kind. Mit Aufstehen, Zähneputzen, Medikamente einnehmen. Mittagessen, PAUSE machen, Freitag Wäsche, Sonntag Baden, Montag Finanzen, Dienstag Staubsaugen…
Und alles mit der Faust in der Tasche.
Bekomme ich eine eingeschliffene Routine hin?
Was ist sooo schlimm daran, einen Kochtopf zu spülen?
Ich steh vor dem Ding … Ja, das war es auch schon.
Komisch, dass eigene Routine stresst, aber von aussen Routine nicht.
Und wie schon erwähnt, viele Projekte im Kopf, alles gleichzeitig machen wollen und dann…hastenichtgesehen…wars das.
Aber am schlimmsten ist meine Getriebenheit und das nicht abschalten können.
Durch das Pregabalin denke ich gegen eine Mauer, es tut richtig weh, sich zu konzentrieren.
So, genug gejammert, was steht als nächstes auf meinem Zettel??? ,
@Hypoborea
Kennst Du das auch?, jedesmal wenn ich zum Briefkasten gehe erhöht sich mein Puls.
Ich stecke den Schlüssel mit zitternden Händen in das Schloss, der Schweiss steht mir bereits auf der Stirn.
Dann drehe ich den Schlüssel um, dabei halte ich den Atem an.
Dann öffne ich die Türe, gaaanz vorsichtig.
Dann bücke ich mich herunter um in das Fach zu sehen.
Und dann: Pfffffffff
Der Briefkasten ist Leer!, unglaublich aber wahr!.
Ich könnte Singen, ich könnte Tanzen, so gross ist meine Freude.
Und dieses Drama spielt sich JEDEN Tag bei mir ab.
Natürlich gibt es auch noch ein Drama falls DOCH etwas im Briefkasten ist, aber das erzähle ich ein anderes mal.
„Alle paar Wochen will ich mein Leben komplett umkrempeln“ (yoshi); „ich bin gefühlt alle 6 Monate in einer neue Lebensphase und hinterfrage meine Freunde, Arbeit und Partnerschaft“ (crizzledizzle) Unglaublich! Ich sah all die Jahre - habe seit 2006 eine Diagnose - keinen Zusammenhang zwischen diesem „ich stell mal wieder alles in Frage - alles raus, alles neu-Syndrom“ und ADHS. Danke euch, dass ich mich heute wider ein bisschen weniger bescheuert fühle - es ist „nur ADHS“ Meine weiteren Symptome decken sich im Großen und Ganzen mit euren, die Zeit ist dabei eines der größen Ungeheuer für mich! Und: Ich kann nicht kopfrechnen! Liegt das am begrenzten Arbeitsgedächtnis oder dass ich mich schon als Grundschulkind durch die Schule gemogelt habe? Oder beides? Das ist echt mit viel Scham behaftet, erst Recht, weil ich in der Schule arbeite lol
Ich nehme seit Mai Medikinet und so vor zwei Wochen, als ich im Garten saß, ist mir aufgefallen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben so richtig „da“ bin. Ich kann einfach nur anwesend sein, das nutzen, was ich habe, ohne immer darüber nachzudenken, was ich stattdessen haben könnte oder müsste, was ich noch tun muss etc.
In dem Moment, wo mir das aufgefallen ist, war ich für einen Moment einfach nur sprachlos und irgendwie auch berührt. Mir ist nie aufgefallen, wie gehetzt und abwesend ich eigentlich bin, auch in vermeintlichen Ruhemomenten.
@yoshii Das hört sich richtig schön an, danke Dir! Ich habe am Anfang meiner Diagnose Ritalin genommen und kam mit dem Rebound nicht klar. Hatte extreme Kopfschmerzen, etc. Geholfen hat es mir aber sehr, hatte damals zum gefühlt ersten Mal im Leben 4 Stunden am Stück Schriftkram für die Ausbildung erledigt - was mir erst hinterher aufgefallen ist, dass ich so viel erledigt hatte ;P. Das krasseste Erlebnis war aber, dass ich im Auto saß, bei Starkregen, die Wischblätter mich völlig nervös machten und ich dann wahrnahm, wie die Geschwindigkeit der Scheibenwischer "quasi“ abnahm. Ich meine damit nicht, dass die Wischer tatsächlich langsamer wurden - hab ADHS ohne psychotische Schübe g - sondern, dass sie gefühlt langsamer wurden, so wie sie vielleicht von Neurotypischen im Hintergrund wahrgenommen werden und nicht das Fahren stören! In dem Moment muss retrospektiv MPH angefangen haben zu wirken. Naja…. hab´ mir dann kein Rezept mehr geholt, manchmal etwas von meinem Exfreund (auch ADS) genommen. Mittlerweile gibt es ja retardiertes MPH - das vertrage ich ganz gut - auch wieder nicht vom Arzt probiert Verbrechermodus
aus. Was mich daran hindert wieder zum Arzt zu gehen? In meinem Beruf sind die ADHS´ler das Klientel und die „Fachleute“ therapieren bzw. intervenieren entsprechend bei „sowas“! Kurz: Ich maskiere mich seit Jahren, um beruflich nicht aufzufallen. Der Preis ist aber defacto zu hoch! Bla… ich schweife ab. Freue mich hier zu sein
Würdest du nicht mit regelmäßiger Medikation weniger auffallen? Dass du zum Arzt gehst, kriegt dich bei der Arbeit keiner mit, oder?