4 Monate Medikinet Adult: erst super, jetzt plötzlich Müde, benebelt und depri (evtl. Zusammenhang Periode)

Liebe Leute,
habe im März (mit 41 Jahren) meinde ADHS-Diagnose bekommen und Ende März mit der Medikation begonnen:
-März/April-
Der Monat mit 10mg morgens und 10mg Mittags war prima: deutlich weniger reizsensibel, gedanklich ein bisschen sortierter. Insgesamt aber eine recht schwache Wirkung.
-April-
Wir haben dann auf 20mg/20mg gesteigert und das war super - da habe ich den Effekt endlich gemerkt. Nur am Anfang ab und zu Kopfschmerzen und Rebound, aber das hat sich schnell gelegt. Konnte konzentriert und ausdauernd arbeiten, war strukturiert und hatte tatsächlich das Gefühl, dass ich seelisch auch richtig profitiere (vor der Diagnose viel Depression/Erschöpfungszustände - mit Psychotherapie okayisch in den Griff bekommen).
-Mai-
Weil ich gemerkt habe, dass meine Symptome (vermutlich zyklusbedingt) etwas schwanken und ich zeitweise doch noch recht unruhig bin, wollten wir noch mal 2 Monate 30mg/20mg testen… das ging leider ziemlich in die Hose: Herzrasen und innere Unruhe - konnte zwar wahnsinnig konzentriert und ausdauernd arbeiten, hatte aber keine Ruhe mehr. Habe nach etwa einer Woche mit den Restbeständen der niedrigeren Kapseln den Rest der Zeit bis zum nächsten Termin bestritten… und dann aus Mangel an weiteren Kapseln die letzten zwei Wochen nur einmal Täglich 10mg nehmen können. Ergebnis war, dass sich wieder Antriebslosigkeit und Desorganisation und Probleme bei der Aufmerksamkeitssteuerung breit gemacht haben. Letztlich dann auch gedrückte Stimmung.
- seit Mitte Juli -
Vor zwei Wochen dann endlich der ersehnte Termin beim Doc. Er meinte ich solle mal wieder insgesamt 40mg täglich nehmen - bei starker Symptomatik 50mg und mal testen, ob eine mit 3 Dosen gestaffelte Einnahme angenehmer ist. Das habe ich 4 Tage mit 20/10/10 gemacht aber gemerkt, dass ich dann einfach nicht mehr gut einschlafen kann. Nun bin ich wieder bei 20mg/20mg (hat gut funktioniert - konnte wieder schlafen). Zwei Tage vor der Periode merkte ich, dass ich wieder vermehrt unfokussiert und desorganisiert bin und die exekutive Funktion wieder schlechter wird. Habe dann einen Tag vor und für die Dauer der Periode auf 30mg/20mg erhöht… und hatte das Gefühl, dass ich irgendwie benebelt bin, deutlich unfokussierter und mit dem Gefühl inneren Drucks. Ich bin seitdem emotionaler (leicht reizbar, aber auch etwas weinerlich) und mit deutlich depressiver Grundstimmung unterwegs. Und ich fühl mich wirklich totmüde, obwohl ich eigendlich ausreichend schlafe und vor der ersten Einnahme auch okayisch wach bin. Meine Gedanken sind sehr wuselig und ich bin verstärkt reizoffen und deshalb auch ungewohnt schreckhaft. Der Zustand bleibt auch nach Wirkende erhalten, wird aber etwas milder, was mich ziemlich irritiert. Insgesamt erlebe ich grad sowas wie eine deutlich verstärkte Version meiner ADHS-Symptomatik (bin stark Desorganisierter Typ mit Hypokativität).

Mir fällt es grad richtig schwer da einen roten Faden zu erkennen:

  • Müdigkeit und Depri-Stimmung kenne ich von mir während den ersten 1-2 Tagen der Periode… läge es daran, würde der Zustand aber jetzt eigentlich schon zu lange andauern und wäre seeeehr heftig.
  • Kann es doch eine Überdosierung sein? Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass mich das sooooo platt, antriebslos und depri macht. Dass das über die Wirkdauer hinaus anhält passt auch irgendwie nicht
  • Vielleicht eine Kombi aus beidem?
  • Kann sowas durch den Wechsel von viel zu niedriger Dosis (zwei Wochen nur 10mg täglich) zu deutlich höherer Dosis (erst wieder 40mg, jetzt 50mg) kommen?
  • oder gibt es vielleich andere Faktoren? Ernährung? Bewegungsmangel?..

Bin total irritiert und weiß grad nicht wie ich die Dosis sinnvoll anpassen soll… und wie ich im schlimmsten Fall am Montag in dem Zustand an einer Weiterbildung teilnehmen und ein Bewerbungsgespräch führen soll.

Habt ihr Tipps und Erfahrungsberichte für mich? Kennt ihr sowas mit Medikinet? War eigentlich bisher total glücklich mit dem Medikament.

Kurzer Nachtrag, falls jemand ähnliche Beschwerden hat:
Habe grad gelesen, dass es auch Fälle gibt, in denen ÜBERdosierung zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Gedämpftheit führt.
Tatsächlich werde ich seit Nachlassen der Dosis langsam wieder wacher und sortierter.

Arbeitshypothese: Ich habe mit den 30mg/20mg die letzten Tage überdosiert - evtl. brauche ich vor/während der Periode sogar WENIGER als sonst. Reduziere morgen mal und beobachte weiter.

Das mit dem Zyklus ist echt verwirrend und ich kann Überdosierung, Unterdosierung und stärkere Symptome einfach noch nicht gut auseinanderhalten… puhhh…

Manche Frauen benötigen dann mehr manche weniger oder gar nichts .
Bei mir war es weniger manchmal auch nichts . Ich habe dann morgens eine geringe Dosis unret . Medikinet genommen um bei falscher Dosis ggf. schneller durch zu sein und mich darüber dann rangetastet.

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Danke für den Tipp!
Ich habe heute mit 10mg angefangen, als die Wirkung hätte einsetzen müssen und ich keinen nennenswerten Unterschied gemerkt habe noch mal 10mg nachgeschoben und nach Aussetzen der Wirkung noch mal 10mg - das war tatsächlich ganz gut. Denke morgen kann ich 20mg/10mg weiter nehmen und um den Eisprung mal beobachten, ob ich wieder zu 20mg/20mg „aufrüste“ :slight_smile:

Mich hat’s die letzten Tage echt völlig verwirrt, dass Überdosierung sich bei mir mit depressiver Symptomatik, Exekutiver Dysfunktion und extremer Müdigkeit und Verwirrtheit äußert. Hätte ich nicht mit Stimulanzien in Zusammenhang gebracht… und genau das war auch Grund für meine Überdosierung: Ich dachte ich bräuchte bei stärkeren Symptomen mehr Medikament.

Das hatte ich damals auch gedacht und mich mit mehr (bzw. Normale Dosierung ) in eine Überdosierung gebracht :sweat_smile:

Manchmal ist man einfach auch drüber so wie jeder Mensch mal und da hilft dann auch keine Medikation .

Zu wenig Schlaf , Alkohol am Abend ließ mich am nächsten auch überdosiert fühlen.

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