5 Tage LDX und jetzt schon am Zweifeln!

Hallo an alle!
Ich bin neu hier und stelle mich kurz vor. 36 Jahre, männlich, 1,96m groß, 97kg. Mein ganzen Leben leistungsorientiert Sport gemacht.

Ich habe vor ca. 3 Wochen die Diagnose ADHS bekommen und letzte Woche Freitag mit der Medikation Ratiopharm Lisdexamphetamin 30mg gestartet.

Der erste Tag war ganz gut aber auch anders als erwartet (schwächer). Kurzzeitig euphorische Wirkung gespürt und weniger impulsiv gewesen.

Der zweite Tag war relativ unspektakulär, Tendenz wie erster Tag.

Ab dem dritten Tag ging es dann etwas bergab, besonders gegen Abend emotionale Leere als Nebenwirkung und über den Tag etwas aufgekratzter gewesen als davor. War an dem Tag auch deutlich mehr unterwegs und im Stress.

Vierter und fünfter Tag absolute Katastrophe. Einzige Positive Wirkung ist, dass ich brutal wach bin und Null komme null müde werde, mehr Antrieb spüre.

Negative Wirkungen

  • ersten drei Tage Kopfschmerzen (vermutlich Koffein Entzug, verzichte zu 200% aktuell)
  • Seit zwei Tagen (Tag vier und fünf) fühle ich mich sehr aufgewühlt. Gefühlt rast mein Puls. Puls ist aber nur leicht erhöht (ca. 5-10bpm mehr), sowohl in Ruhe als auch unter Belastung. Nachts fällt mein Puls auf Normalnieveau (ca. 47 bpm)Blutdruck normal.
  • Innere Unruhe wie nach 29 Tassen Kaffee, oder kurz vor ner Panikattacke
  • Druck auf der Brust
  • Klassiker wie mundtrockenheit und ab und zu kalte Hände / Füße
    Long Story Short: Die negativen Effekte überwiegen deutlich gegenüber den positiven Effekten. Da habe ich eigentlich nur, dass ich total wach bin. Abends ein- und durchschlafen klappt aber problemlos.

Ich bin etwas ratlos und gefühlt seit Tagen nur am googlen. Unterdosierung/Überdosierung etc…
Für mich fühlt es sich nach „zu viel“ an, besonders die letzten beiden Tagen.
Habe nächste Woche Domnerstag Update-Termin beim Psychiater und tue mich gerade schwer, noch ne Woche einfach so mit 30mg weiter zu machen.

Noch etwas Background: angefangen hat alles vor ca. 1 1/2 Jahren durch deutlich mehr Stress und Anforderungen im Job. War gefühlt kurz vorm burn out. Habe gefühlt auch eine Tendenz zur Angststörung (Hypochondrie) und keine nennenswerte Drogenerfahrungen.

Die ganze Thema, endlich eine Erklärung für meine letzten 25 Jahren und „krass, vllt nimmst du jetzt ein Leben lang Amphetamine.“ wühlt mich sehr auf.
Ich bin mir sehr sicher, dass das auch eine Rolle spielt.

Danke fürs lesen und bin über Zuspruch, Tipps und Feedback jeder Art dankbar

Liebe an alle :raised_fist:t2:

unterdosiert fühlt sich schlimmer an wie überdosiert. Ich hatte da beim Start auch riesen Probleme. Es lohnt sich ggf mit dem Arzt zu besprechen 20 mg Kapseln aufschreiben zu lassen und erst mal 2 x 20 mg und gucken was die ersten 3 Tage sagen, geht es in denen gar nicht habe ich runtersosiert bzw. verteilt weil sinst die Wirkung zu Ritalin zu kurz war. In den ersten guten Tagen steigt der Spiegel von LDX am meisten, 4ter und 5ter Zag etwas dann hast du eigentlich den Steady-state erreicht. Bei einem SHG Teilnehmer brachen Tränen , Häulen etc hervor, auf 20 mg pasdt es bei der Person auch nicht und ähnliche hstte ich das auch empfunden. Letztlich wird dir wahrscheinlich nur das Probieren Gewissheit bringen. Ich bekam von meiner Psychiaterin 20mg und 30 mg verordnet weil daraus jede Dosis zum steigern erstellen läßt, ganz gleich ob 20 mg, 30 mg, 40, 50, 60, 70 mg. Und entsprechend hab ich mich langsam hochgearbeitet.

Das gibt ja auch ein Stück Sicherheit auch runter zu können, wenn es nach oben zu heftig ist oder von unten nicht lange genug hält

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Herrje, dieses Gefühl kenne ich - zwar von retardiertem Medikinet (da bin ich bei 15mg schon so am reagieren gewesen), aber das tut ja nichts zur Sache. Bei mir war dann die Psychiaterin der Ansicht, ich würde kein MPH vertragen und wir haben auf LDX (Lisdex Aristo) gewechselt. Da sie aber vermeiden wollte, dass ich so stark reagiere, wie bei MPH, hat sie mir als Initialdosis 20mg verschrieben und gesagt, dass wir langsam eindosieren. Das hat die Nebenwirkungen reduziert, aber erhöhten Puls usw. merke ich trotzdem. Bin mittlerweile bei 40mg angekommen und merke, dass die Nebenwirkungen mit jeder Erhöhung weniger wurden. Spricht also für das, was @Kathy bereits erwähnt hatte in punkto Unterdosierung.

Sprich mit deinen behandelnden Personen und gib dem ganzen eine Chance, manchmal liegt die richtige Dosis einfach weiter oben - und wenn nicht, dann kann man auch mal unterhalb der 20mg schauen, denn hier im Forum gibt es einige Menschen, die mit ein paar mg LDX schon heftig in der Überdosierung waren.

Drücke dir die Daumen, dass du bald die richtige Dosis findest!

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