Ab wann adhs diagnostiziert

Hallo ihr Lieben,

Mein Sohn wird im August 6 Jahre alt. Er war schon immer ein sehr aktives lautes durazell hässchen. An sich nicht schlimm wenn er nicht diese Unruhe ausstrahlen würde. Er springt ständig auf der Stelle, ksnn nicht leise sprechen, ist schnell frustriert und brüllt, wird schnell aggressiv, es ziehen keine Konsequenzen, Erklärungen ( macht Fehler immer wieder) macht unkontrollierte Sachen die auch gefährlich sind immer wieder und und und. Er wird deswegen erst mit 7 eingeschult. Dies haben wir mit der kita besprochen. Die kommen mit ihm ganz gut zurecht aber dieses nervöse und nicht immer richtig konzentrieren können würde in der schule noch nix werden. Zuhaus lässt er alles raus. Wir haben es mehrmals angesprochen beim Arzt, haben aber nur ergo bekomm. Ich hab im Januar einen Antrag gestellt fürs spz und hoffe das wir endlich bald einen Termin bekommen. Wir sind am Ende weil wir nicht wissen wie wir ihn am besten erziehen können. Er macht was er will und tanzt und trotz Verbote immer wieder Gespräche auf der nase rum. Wie gesagt konsequenten oder Kompromisse interessieren ihn nicht. Kein Tag ohne Stress hier. Und das bis 22 Uhr!!!

Herzlich willkommen!

Ich würde sagen, klarer Fall… aber ich bin weder Arzt noch Psychologe.

Mein Sohn wurde auch von der Einschulung zurückgestellt und die Schulleiterin riet uns zur Vorstellung in einem SPZ. Da war mein Sohn gleich alt wie deiner.

Wichtig ist, dass du nichts beschönigst, sondern wirklich schilderst, wie extrem schwierig es ist. Da wir irgendwie alle in der Familie ADS oder ADHS haben, habe ich es nicht so dramatisch bzw ungewöhnlich gefunden und so wurde uns keine Medikation empfohlen. Die Ärzte machen das auch vom Leidensdruck abhängig.

Meine Erfahrung ist die, dass die Ärzte wohl lieber nach der Medikation gefragt werden, als sie aktiv anzubieten. Es ist ja irgendwie auch eine heikle Sache und viele Eltern sind auch zunächst ablehnend. Es kursieren ja immer noch viele Falschinformationen in den Medien rund um die Medikation von ADHS.

Grundsätzlich ist es nicht so einfach, die richtige Dosis zu finden und das richtige Medikament. Die abenteuerlichen Berichte über die „schlimmen“ Medikamente zeugen leider nur von der Ahnungslosigkeit vieler Ärzte, die sie verschreiben, haben wir hier festgestellt.

Mein Sohn hat vier Jahre lang in der Schule nichts gelernt. Er hatte auch noch ein Sehproblem, was die Medikation dann nochmal verzögert hat…

Mehrere hier haben auch gewisse Probleme mit den Augenbewegungen… das ist nicht so ganz ungewöhnlich bei ADHS… auch hier kann die Medikation eine Verbesserung bringen, das finde ich hochinteressant.

Liebe Janine, :willkommen

deine Frage zielt vermutlich darauf ab, ab wann kann ein Kind behandelt werden. Denn an der ADHS selbst wird der Arzt wohl keinen großen Zweifel haben?

Meine Kinder waren beide schon früh auffällig. Der große Sohn bekam Methylphenidat seit er 5 Jahre und drei Monate alt war, der kleine war 4 Jahre und 7 Monate. Und es war bei beiden ein Segen und nicht zu früh.

Aber es ist klar, je früher desto ungerner machen es die Ärzt/innen. Und auch Eltern reißen sich nicht unbedingt darum. Aber wenn es so ist wie du beschreibst, tut ihr eurem Kind keinen Gefallen, wenn ihr länger wartet.

Und die Kleinen brauchen meist erstaunlich kleine Dosen, die aber dennoch einen erfreulichen Unterschied machen können. Am Verblüffendsten war es bei unserem Großen. Plötzlich konnte er mal am Tisch sitzen bleiben, etwas malen oder ein Puzzle legen, er war für unsere Worte und Blicke erreichbar, meine Frau sagte damals, ich habe meinen lieben kleinen Jungen wieder, sein Schlaf wurde schlagartig besser.

Das ist über 20 Jahre her, damals gab es noch keine wöchentlichen Ritalin-Horrorgeschichten in der Regenbogenpresse, und weder wir noch die Ärztin hatte große Bedenken. Im Gegenteil, wir dosierten viel vorsichtiger als die Ärztin verordnete, die halbe Dosis reichte völlig aus. Dafür etwas öfter am Tag. Das muss man ausprobieren, und es geht auch viel entspannter, wenn ein Kind noch nicht in der Schule ist.

Gibt es bei euch keine niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiaterpraxis? Ein SPZ macht ja meist monatelange Untersuchungen, bevor etwas gemacht wird, da könntet ihr bei eine/r Fachärzt/in eventuell schneller Hilfe bekommen. Was nicht heißt dass gründliche Untersuchungen schlecht wären, aber ihr solltet nicht lange hingehalten werden.

Viele Grüße und alles Gute :winken
Falschparker

Vielen Dank für die Antworten :slight_smile:

:lovedumb war auch wie gesagt immer schon so aber wir haben immer gedacht der wird schon irgendwann entspannter. Bestimmt in der Kita… Aber puste Kuchen. Seit ein paar Monaten ist es wie gesagt so das er sofort auf 180 ist und gleich an die Decke geht. Der ist auch so stur. Was machen die im. Spz denn alles an Untersuchungen? Das mit den Medikamenten stimmt schon. Wer möchte seinem Kind schon welche geben :expressionless: aber wenn es notwendig ist ist das so. Die Kinder stehen sich sicherlich selbst im Wege. Werden dann erst verschiedene Medikamente getestet? Wie lange dauert es in der Regel bis die Wirken? Und merkt man tatsächlich große Unterschiede? Ich möchte halt alles gemacht haben in mir später keine Vorwurf machen. Daher das spz und ich könnte mich Ohrfeigen das ich es nicht früher gemacht habe. Aber alle sagten immer das wird schon der ist halt willfnstark und sehr aufgeweckt… Möchte halt das er keine Probleme später bekommt. Und natürlich möchte ich ein schönes einfaches Familien leben. Es kommt nämlich bald kind 2 was dass alles nicht einfacher macht :oops:

Bei der Schul Untersuchung hat er übrigens alles super gemacht sie hätten ihn auch in die 1 Klasse geschickt!!

Bitte vorsichtig mit Kindernamen im Internet! Du weißt nicht wer mitliest.

Nein, du brauchst dich nicht ohrfeigen! Ist doch normal, dass man erst einmal abwartet. Und leider kriegen viele Kinder noch viel später effektive Hilfe.

Bei unserem Zweiten waren wir einfach deswegen außergewöhnlich früh dran, weil wir vom Großen alles gut kannten und weil ich selbst in der Zwischenzeit auch mit ADHS diagnostiziert war und behandelt wurde.

Und lass dich nicht beirren davon, was „alle sagen“. Das sind fast immer Leute, die nicht in derselben Situation stecken.

Wie lange nimmt man im Falle einer Diagnostizirten adhs Medikamente? Sein Leben lang?

Hallo Janine,

das ist sehr verschieden und hängt von der Entscheidung des oder der Betroffenen ab. Bzw. im Kindesalter der Eltern. Und natürlich davon, wie sich die ADHS weiter entwickelt. Es soll frühere ADHS-Kinder geben, die als Erwachsene kaum noch Probleme haben und keine Medikamente mehr brauchen. Oder die denken, dass sie keine brauchen. ::sunglasses:

Aber wenn du das meinst, ihr legt nichts fest, wenn ihr euch für die Medikamenteneinnahme für euer Kind entscheidet. Wenn man das Medikament weglässt, sind die ADHS-Symptome wie vorher bzw. wie wenn man nie etwas genommen hätte, aber nicht schlimmer.

Allerdings kommt es einem anders vor, wenn man einmal erlebt hat, wie es sein könnte.

Ich nehme Methylphenidat seit ich 37 bin, jetzt bin ich 55. Meine Lebensqualität hat es so sehr gebessert, dass ich in absehbarer Zeit nicht damit aufhören möchte. Ich bin viel gelassener, fahre sicherer Fahrrad oder Auto und streite weniger mit meiner Frau.

Unser Großer bekommt es seit 2014 nicht mehr. Besser wäre es allerdings, wenn er es nehmen würde.