Ich bin fast 50 und habe meine Diagnose erst einige Wochen. Mein Sohn hat seine seit 6 Jahren und irgendwann war mir klar, es gibt Parallelen.
Ich habe die ganze Zeit Coping-Strategien genutzt (bei mir ist es u.a. Essen), Struktur gibt mir die Arbeit vor, nach 12 Jahren Kinder und Mann und dem Co-Regulieren ihrer Gefühle (alle nah am oder im Spektrum) war ich aber so dermaßen im Burnout, dass sich Depressionen ankündigten und ich dann doch bevor ich die Therapieren erst mal habe checken lassen, ob es doch ADHS ist. Dinge aus der Kindheit gab es genug, die ADS nahe legen.
Der Doc hat dann Depressionen und ASS Screening gemacht (negativ) und ADHS Testung.
Ich kompensiere extrem viel, aber letztlich liege ich auch voll drin.
Die Frage, was die Diagnose mit einem macht, ob man sie überhaupt möchte, muss sich letztlich jeder selber stellen.
Mir war wichtig, das Thema Depressionen im Blick zu haben, denn davor habe ich richtige Angst, auch bei meinem Sohn.
Vielen Dank euch beiden, wir zäumen hier ja von hinten auf, aber eure Aussagen kann ich nur bestätigen.
Es zeigt mir gerade aber auch, wie wichtig das Wissen und die Offenheit für gewisse Eventualitäten ist.
Leider hilft meinem erwachsenen Sohn der Psychiater gerade so gar nicht weiter, trotz meiner gesicherten Diagnose, möchte er ihm jetzt etwas für/gegen Depressionen verschreiben, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, mein Kind aber auch nicht nehmen möchte.
Er testet selber nicht, sagt er, was ich ja so erstmal annehmen muss. Schwierig, ganz schwierig…
Hat sich seit deinem letzten Beitrag hier noch etwas dahingehend geändert?
Ich finde es auch sehr schwierig, dass ohne Diagnostik erst mal pauschal was gegen Depressionen verschrieben werden soll. Zwar habe ich gehört, dass zB Venlafaxin manchen durchaus etwas hilft und auch Buprion oder wie es heißt durchaus einen Versuch wert sein kann, aber ohne nähere Untersuchung finde ich das schon recht kritisch.