AD(H)S-Diagnose kostenpflichtig?

Das mit den Ambulanzen, wo Leute mit Kleinigkeiten aufschlagen, hat aus meiner Sicht mehrere Gründe:

1.) Wenig Wissen über Gesundheit. Wann mache ich wann? Wie schätze ich das ein? Wo wende ich mich, womit hin? Ich selber bin oft geschockt, was für Unwissen herrscht… aber nunja.
Ob man das als Fehler in der „Erziehung“ oder Bildung sieht, muss man selber entscheiden. Evt. oft beides…

2.) Hier in Ö haben inzwischen viele Menschen keinen Hausarzt mehr! Die sind alle voll und IMMER, wenn ich bei meinem Hausarzt bin (habe so ein Glück, dass ich noch einen Platz ergattert habe), stehen einige Menschen in der Schlange, die darauf hingewiesen werden, dass keine Patienten/-innen mehr aufgenommen werden.
Das Problem, die bekommen auch keinen Arzt mehr.
Ich selber gehe nur zu Hausarzt und Augenarzt noch auf Kasse - Rest gehe ich nur mehr Wahlarzt oder privat, da hoffnungslos… ja, so schaut’s aus. Manche Menschen schlagen dann evt. auch deswegen in Ambulanzen auf, denke ich mir.

3.) Termin beim Facharzt - vergiss es. Mit Verdacht auf Hautkrebs, Termin gerne in einem halben Jahr… äh… Jo, du könntest vielleicht evt. in eine Ambulanz gehen, wenn du nicht so lange auf einen Termin warten willst :zany_face: - Sache, die einen Hautarzt mit „guten Tag! Was haben sie?“ und sozialen Geplänkel. Paar Minuten kostet, mal eben die Ambulanz blockieren… genau. (ich ging dann zu HausA, wo es zum glück geklärt und behandelt wurde)

Sorry, das ist vermutlich OT, aber unser System ist aktuell Wahnsinn…

Und zeitgleich könnte man sich bei solchen Dingen auch im Internet informieren. Eigentlich müsste das Entlastung geben.

Mein Hausarzt sagt, dass dadurch Menschen, die „wirklich“ was haben , die notwendige Zeit genommen wird oder Menschen , die das System nicht belasten wollen dann „zu spät“ kommen .

Vielleicht kann ja auf Dauer was mit den Physician Assistent abgepufert werden?
Ich bin froh das es für „banale“ Sachen diese Optionen bei meinen Hausarzt gibt.

Ich glaube die Panikmache in der Pandemie wo nicht parallel Alternativen aufgezeigt wurden spielt auch eine Rolle .

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Ja.. ABER… das sind die Leute, die alles im Internet können, aber nichts sinnvolles recherchieren. Ich weiß, böse. Aber oft stimmt’s. :wink:
Genauso, wie die Jugendlichen ein Handy haben, aber wehe es soll mal wo ANGERUFEN werden oh nein oder dauernd vor dem Ding, aber mal auf die Idee kommen, mal schnell was wegen Hausübung dort zu suchen, oder ähnlich sinnvolles - ja, geht denn das überhaupt? :rofl:

Und ich muss aber selber sagen - die Internetsuche ist die letzten Jahre nicht besser geworden. Leider „glaubt sie immer zu wissen“ (ihr wisst schon :wink: ), was ich suche und gibt mir lauter Hinweise, die ich nicht brauche. Oft auch mal anderer Suchbegriff (ich bin ja zu blöd zum tippen)… das nervt mich selber.

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Jain! Eine Diagnose hilft unglaublich viel wenn Du endlich weißt was mit Dir los ist - erst dann beginnt m.E. ein Prozess bei dem du nachhaltig über dich lernst und was Du dafür tun kannst. Vorher ist es ja immer nur Vermutung und daher stellt man es gern immer wieder in Frage ob man überhaupt ADHS/Autismus hat …

Ja es ist dann auch nicht unbedingt leicht eine Stelle zu finden wo die Medikamentöse Einstellung stattfinden kann (insofern das angestrebt ist) - ABER, dass kann auch ein Allgemeinmediziner/Hausarzt wenn dieser BTM-Rezepte ausstellen kann (und wenn er das kann ist er sicher auch gegenüber der Thematik ADHS aufgeschlossen)…

Es ist viel Recherche, viele Telefonate, usw. aber es kann sich „auszahlen“ :wink:
bei mir hat es inklusive der aufwendigen Testung etwa 2 Monate gedauert bis ich die Diagnose in den Händen hilt. Und meine Zuzahlung waren 334 € (in München).

Das stimmt.
Einerseits ist da eine unfassbare Unselbstständigkeit und auch Hilflosigkeit und dann machen die sich im Internet wild und haben alle Zylinderkopfdichtung.

Auch die Erwartung das in der Notaufnahme alles gemacht wird. Die kommen mit dem Wunsch für einen Magenspiegelung oder Beurteilung Hautkrebs. Und das wird in Notaufnahmen nicht gemacht. Man sagt es ihnen und die Bestehen dennoch darauf einen Arzt zu sehen.

Es ist wirklich erschreckend. Die Kompetenzen gehen immer mehr verloren und auch die Leidensfähigkeit, Frustrationstolleranz, Emotionsregulierung lässt immer mehr zu wünschen übrig. In unserer Notaufnahme gibt es auch keinen Handyempfang. Das macht die Sache nicht besser.

Und ich finde da sind die älteren Generationen doch härter im nehmen. Damit meine ich eine bessere Frustationstolleranz und auch Kompetenz zur Selbsthilfe.

Hi! Ich bin ein bisschen „late to the party“ aber kann berichten, wie es für mich geklappt hat. Ich stand vor dem gleichen Problem des Preises. Habe dann auf gut Glück über die 116117 mal Therapeuten durchgeklickt (das geht leider nicht für alle Regionen) und bin so durch Zufall auf eine Therapeutin gestoßen, die mir innerhalb einer Woche einen Termin für die Diagnostik angeboten hat. Sie hatte leider keine Kapazität für eine tatsächliche Therapie, aber ich wolle zumindest schonmal eine Diagnose haben. Sie hat das ganze dann nicht als Diagnostik, sondern als normale Therapie bei der Krankenkasse abgerechnet - was wahrscheinlich nicht 100% korrekt ist, aber dadurch musste ich nichts für die Diagnose zuzahlen. Vielleicht findest du bei dir in der Umgebung ja auch so jemanden!

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