Liebes Forum,
ich bin jetzt schon seit mehreren Jahren (glücklich!) in einer Beziehung. Allerdings gibt es immer wieder Situationen, in denen ich Menschen interessant finde und mich auch mal niedrigschwelligen Flirts anschließe - eher so ein sehr dolles gemeinsames lachen und necken und es entsteht natürlich eine positive Aufregung > Dopamin. Es fühlt sich so an, als würde mein Kopf damit spielen… Erstmal fühle ich mich schlecht, denn ist das nicht schon eine Art des Fremdgehens? Auf der anderen Seite löst es viel Dopamin in mir aus und ich fühle mich gut, davon abgesehen, dass ich eigentlich ja nichts schlimmes mache oder? Ihr merkt die Widersprüche.
Die zweite Sache betrifft folgendes: Phasenweise habe ich ein hohes Autonomiebedürfnis, wie geht ihr und eure (nicht betroffenen) Partner*innen damit um? Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn die andere Seite sich immer treffen möchte und ich sagen muss, dass ich heute Zeit für mich brauche. Gibt es neutrale Wege zu sagen, dass ich durch die Diagnose mehr Ruhezeiten brauche? Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Ich bin aktuell Single, aber während meiner letzten Beziehung habe ich auch total viel geflirtet (mein Ex wusste das, er fand es erst nicht so toll, aber irgendwann hat er es akzeptiert… )
Ich schätze mal, es lag alles auch an dem Dopamin kick. Diagnose hab ich erst seit der Trennung und nehme inzwischen auch Medikamente, also keine Ahnung ob ich in einer neuen Beziehung auch so drauf währe. Eigentlich ist mein Gehirn ja jetzt gut versorgt mit Dopamin…
Das müsst ihr beide für euch klären, wo da die Grenzen sind.
Wie gesagt, bei uns war es kein großes Thema, ich habe ihm auch „erlaubt“ zu flirten, für uns war das kein Fremdgehen. Bisschen flirten mal Abends im Club zB war für uns beide ok, mehr nicht.
Ich bin noch nie Fremdgegangen & er meines Wissens nach auch nicht.
Also klär das in einem offenen Gespräch ab, leg alle Karten auf den Tisch, sag wie es dir dabei geht.
Kenne ich, wobei es eher er war, der dann mal seine Ruhe eingefordert hat und ich habe mehr geklammert… gab deswegen ständig streit weil ich mich dann abgelehnt gefühlt habe (Stichwort RSD )
Aber was halbwegs geholfen hat waren klare Ansagen wie „Mein Schatz, ich brauche dieses Wochenende einfach Zeit für mich, die Woche war so fordernd ich brauche meine Ruhe, ich liebe dich und freue mich auf das nächste Wochenende mit dir!“ (so etwa). Also deinem Partner klar machen, es liegt nicht an ihm, du liebst ihn, er wird nicht zurückgewiesen weil du ihn nicht mehr magst.