@Hibbelanna,
oha, mein Beileid! Bekommst du dagegen ein Medi bzw. gibt es da überhaupt ein Medi? Magst du keinen Sport mehr machen, weil du dich damit mal zu sehr verausgabt hattest - so verstehe ich dich jedenfalls - und deshalb evtl. eine Art „Phobie“ dagegen entwickelt hast, oder weil Sport tatsächlich nicht mehr möglich wäre?
Wegen der „Phobie“ - ich meine das nicht abwertend o.ä.: Bei mir war es kurz vor meiner ADHS-Diagnose so, dass ich keinerlei Lust mehr auf Sport hatte, weil ich das Gefühl hatte, ich muss ihn machen, damit es mir besser geht und nicht, weil ich Spaß daran habe. Ich stand damals kurz vor einer Depression. Hinzu kam, dass es mir beruflich bedingt mit Beginn der Selbstständigkeit nicht mehr möglich war, in meinem Verein zu trainieren, da die Uhrzeit inklusive Anfahrtsweg einfach nicht passte und ich mir aber ansonsten auch nichts anderes leisten konnte. (Mein alter Sportverein wird vom Land gefördert und man zahlt da nur 10 € im Monat; in anderen Vereinen, die z.B. in der Nähe meines Büros lagen, ist es deutlich teuer). Weg fiel dann auch der Ausgleich mit den SportfreundInnen als soziale Komponente.
Kleiner Exkurs: Ich bin meiner Ex bzw. der Begegnung mit ihr bis heute übrigens sehr dankbar dafür, dass wir in der Beziehung recht schnell auf das Thema ADHS kamen, weil es in ihrer Ex-Beziehung ein Kind mit ADHS gab. Ich googlete, da ich den Eigenverdacht schon seit Jahren hatte, dann erneut und stellte fest, dass es in meiner alten Stadt inzwischen eine darauf spezialisierte Psychiaterin gab. Die Diagnose stand dann sehr schnell und die Medikation war eine völlig neue, sehr, sehr positive Erfahrung für mich - und ich war vorher nie ein Fan von Medis. Meine Ärztin meinte zu mir: „Wir können es doch einfach mal probieren“. Jo, Recht hatte sie. Sowohl meine Ex als auch mein sonstiges Umfeld hätten nie gedacht, dass ich ADHS habe. Aber ich denke, denen war nie klar oder ich konnte es gut verstecken, wie viel Energie ich für das Kompensieren all die Jahre aufbringen musste. Vielen ist auch nicht klar, dass sich ADHS zum Beispiel auch durch eine schnelle Begeisterungsfähigkeit, Sprechdurchfall, Abneigung gegen Routineaufgaben, oder auch solch abendliche Sprüche wie „Ich bin gar nicht müde“ auszeichnet. Und das man eben im Verlauf des Lebens auch viel dazu lernt, z.b., dass „Ausrasten“ nicht gern gesehen wird. Ich wurde in der Schule z.B. sehr cholerisch, wenn etwas auf Anhieb nicht klappte, gewöhnte mir das dann aber ab. Nicht-Betroffene kennen halt nur die „Hardcorefälle“ und negative Berichterstattung über Medis aus den Medien.
Also zurück zum Thema: ich kann jedenfalls sagen, dass ich es schon vor ADHS-Diagnose und der Medikation hatte, dass ich in Stressphasen manchmal morgens aufwachte und mich erst einmal wirklich gar nicht bewegen konnte, weil mein Körper total steif war und jede Bewegung erstmal schmerzte. Zur Zeit habe ich es, dass ich nicht auf der Seite schlafen kann, weil mir dann die Knie und später das Becken total weh tun und ebenfalls irgendwie steif sind. Davon werde ich sogar wach. Mir ein Kissen zwischen die Beine zu legen, hilft auch nicht. Und morgens sind die ersten Schritte auch oft komisch bis hin zu schmerhaft (Beckenbereich, Oberschenkel und Fersen).
Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich ein Rückenschläfer bin, mir das wegen meines Schnachens von meinen beiden vorherigen Ex-Freundinnen aber abgewöhnt wurde und ich es mir bisher nicht erneut angewöhnen konnte.
Generell ist es bei mir so, dass ich diverse körperliche Probleme habe, sobald ich keinen Sport treibe. Mein Körper „meckert“ dann regelrecht. Allerdings habe ich Knick-,Spreiz-, Senkfüße, einen leichten Beckenschiefstand und eine leichte Skoliose (= „S“- im Rücken). Mit viel Sport habe ich da keine Probleme mehr. Ich war mal bei einem Sportarzt, der diese Diagnosen nicht mehr bestätigen konnte, da die Muskulatur offenbar alles ausgleichte. Aber wie gesagt, sobald ich keinen Sport mehr treibe, gehen die o.g. Probleme nach und nach wieder los.
Nach der Trennung von meiner Ex war es plötzlich so, dass morgens am Frühstückstisch meine Beine anfingen zu zittern. Ich hatte dann irgendwie auch das Ritalin in Verdacht, da es ja den Muskeltonus erhöhen kann. Ich hatte es schon noch in der alten Stadt und als die Beziehung noch intakt war, dass ich, wenn ich aus dem Büro kam und daneben aber auch im Rebound war, manchmal das Gefühl hatte, ich kann nicht „richtig“ laufen. Es fühlte sich total unrund an. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Muskulatur und Sehnen in meinen Beinen total angespannt sind. Jedenfalls habe ich als das Zittern der Beine am Frühstückstisch los ging, das Ritalin weg gelassen, aber das Zittern blieb. Da sich meine persönliche Situation unabhängig von der Trennung ja nach und nach verschärfte, fühlte ich mich irgendwann tatsächlich nur noch wie gelähmt und ich denke, das hat sich wohl auch körperlich niedergeschlagen. Ich las dann irgendwann, das so etwas bei einer Depression auch vorkommen kann.
Jedenfalls denke ich, dass das bei mir ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren ist/war: Emotionaler Stress, Wegfall des Sports und jeglichen Ausgleichs und damit eben auch des Stress-/Cortisolabbaus. So erkläre ich mir jedenfalls die Phasen, in denen mein Körper morgens so weh tut… Außerdem scheint es so zu sein, dass ich in einer Pose einschlafe und mich im Schlaf nicht zu drehen scheine, was diese komischen Schmerzen und die Steifheit dann vielleicht auch erklären könnte?
Ach, hinzu kam noch diese Appetitlosigkeit durch das Ritalin. Wenn man wie ich ein Leichgewicht ist, ist das echt blöd, zumal ich auch Bedenken habe, ob der Körper dann überhaupt noch genügend Nährstoffe bekommt. Daher bin ich über Das Mirtazapin derzeit recht froh, da es als Nebenwirkung appetetianregend wirkt. Ich hätte das Problem mit der Appetitlosigkeit viel früher bei den Arztterminen ansprechen sollen, damit mir da was hilfreiches verschrieben wird.
@Hibbelanna Sorry, mein Beitrag ist sehr lang und ausschweifend. :oops: Ich möchte dich gern noch fragen, ob dir das mit der Steifheit morgens bekannt vorkommt und zu welchem Facharzt du gegangen bist, der bei dir die Fribromyalgie diagnostiziert hat?
Und weil diese Frage hier auch schon aufkam: ich meine, dass bereits festgestellt wurde, dass es zwischen ADHS, Depression und Schizophrenie durchaus Überlappungen/Zusammenhänge gibt, ebenso mit Parkinson. In meiner Familie ist - leider - jedenfalls alles davon vertreten. Alles bei allen erst im Alter von ü40, zum Teil erst mit ü60 erstmals aufgetreten/diagnostiziert (Ausnahme ich: ADHS-Diagnose mit 37). Für mich klingt das sinnig, da alle diese Erkrankungen etwas mit Dopamin zu tun haben. Die Frage ist nur, was davon wie/wodurch ausgelöst wird. Wenn ich davon ausgehe, dass z.B. Parkinson wohl was damit zu tun hat, dass das Gehirn Dopamin kaum noch herstellen kann, macht mir das Angst, daran evtl. selbst zu erkranken.