ADHS Abklärung und zu Testzwecken Concerta

Danke für die Antwort

Die Dosis wäre 18mg.

Mein Hausarzt sprach von Erfahrungen, die er als Überweiser gemacht hatte.
Er hat anscheinend auch eine Psychotherapie Ausbildung, aber trotzdem scheinen mir seine Aussagen etwas merkwürdig, vor allem weil er primär Erfahrung mit Kindern hatte und sich nur auf die Hyperaktivität fokussierte und darauf, dass ich ja einen Job habe (Software-Entwickler) der nicht zu ADHS „passt“.
Tatsächlich funktioniere ich auf Arbeit auch viel besser als privat.

Die spielt sich ab einem gewissen Alter, wenn sie in der Kindheit körperlich vorhanden war, im Kopf ab.

Ist halt ein sehr umfangreiches Gebiet und wenn man da nicht aktiv bleibt, verliert man den Anschluss.

Wie kann er das wissen? Es gibt viele ADHSler die in speziellen Jobs tätig sind, weil sie im Leben Glück hatten und ihr Potenzial nutzen könnten. Es gibt ADHSler die regelrechte Hochleistungen in Jobs bringen, weil ihnen die Arbeit liegt.

Oder sie hatten Pech im Leben, wenig Unterstützung und ein schlechtes Umfeld und halten sich kaum übers Wasser. :sweat:

Welche Probleme uns Symptome siehst du denn bei dir?

Hallo Arik,

um eine Idee zu bekommen, ob, wie stark und mit welcher Ausprägung Du AD(H)S haben könntest, kannst Du den AD(H)S-Symptomtest auf ADxS.org machen. Es handelt sich um ein Onlinescreening. Eine richtige Diagnostik kann immer nur ein erfahrener Arzt oder Therapeut machen.
Viele User hier im Forum kennen den Test, sodass das Ergebnis hilft, Deine Beschreibung besser einzuordnen.

Viele Grüße

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Doppel-Bullshit. 2 Punkte im Bingo.
Erstens: Weder eine gute Ausbildung (auch ein Studium nicht) noch ein qualifizierter Beruf schließen AD(H)S aus.
Zweitens: IT ist ein typischer AD(H)S-Beruf. (Zweiter Platz nach Gastronomie, auf meiner persönlichen Beobachtungsliste).

Er darf dir das maximal vorschlagen. Wir haben immernoch freie Arztwahl.
Und eine Überweisung bezieht sich immer auf die Fachrichtung.

Das solltest du unbedingt vorher wissen, bevor du Medikamente nimmst. Bei mir wurde das während der Diagnostik mit gemacht.

Ich würde dir auch Medikinet für die ersten Versuche empfehlen.
Wenn du das ohne die Diagnose machst, ist es das Versuch-und-Irrtum-Prinzip.

Mit Concerta testen finde ich etwas fragwürdig, denn falls es kein AD(H)S (egal ob Typ 1,2,3 oder 4) ist, sind das ca. 8h auf Stimulanzien die du nicht brauchst.

Besser wäre an dieser Stelle mit niedriger Dosierung nicht retardiertes Medikinet zu testen.

Vielen Dank für eure Antworten.
Was ich noch erwähnen möchte, ist, dass ich in der Schweiz wohne.

Ob ich in der Kindheit hyperaktiv war, weiss ich nicht mehr.
Ich war sicher in der Schule gelangweilt und oft unaufmerksam (und oft vor der Tür, weil halt gestört :wink: ), das hat sich bis Ende Schule durchgezogen.
Probleme hatte ich aber nie, im Gegenteil. Bis zur 7. Klasse musste ich gar nicht aufmerksam sein, weil es auch so locker gereicht hat. Nachher hätte ich dann in gewissen Fächern müssen, tat es aber nicht.

Ich versuch es mal möglichst kurz zusammenzufassen.

  • 100 Projekte/Ideen angefangen und die wenigsten zu Ende geführt.
    *Alles wird bis auf den letzten Drücker aufgeschoben.
  • Auf eine Art antriebslos/„faul“ (trotz den Ideen), z.t. auch vielleicht, weil ich „weiss“, dass ich die Projekte eh nicht beende. Ich fand schon immer Bücher/Filme interessanter als das richtige Leben.
  • starke innere Unruhe (sprich, keine Ahnung wie entspannen, kaum sitze ich für länger, prasseln tausend Gedanken rein)
  • Ich kann nicht „im Moment“ leben, selbst bei tollen Sachen, bin ich in Gedanken schon wieder ein paar Stunden oder Tage weiter (das stört mich so richtig)
  • verlege daurend Sachen (das stört mich nicht so, ich find sie ja schnell wieder :smiley: )
  • Während ich bei Dingen, die mich wirklich interessieren z.T. hyperfokussiert bin, lenken mich sonst Dinge oder Gedanken immer wieder ab. Primär Gedanken, mir fällt es Z.T. schwer, zu fokussieren, weil ich innnerhalb kurzer Zeit hunderte Gedanken und Ideen habe (die völlig irrelevant für die Situation sind)
    Wenn ich z.b. im Haushalt eine Arbeit beginne und dann aus irgendeinem Grund eine andere dazwischen schiebe, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich die andere nachher vergessen habe und sie liegen bleibt. Auf Arbeit ist das alles weit weniger schlimm, aber IT ist halt auch schon per se viel strukturierter.
    Auch wenn ich auch auf Arbeit oft einfach ohne viel Plan zu programmieren beginne (nicht weil ich nicht planen kann, sondern weil ich nicht will…)
  • Unaufmerksam im wörtlichen Sinne. Manchmal fällt es mir schwer zu zuhören (ohne gleich ins Wort zu fallen, das wurde mir auch schon von anderen gesagt) und dann drifte ich z.t. weg und beschäftige mich mit eigenen Gedanken.
    Oder wenn ich z.b. im Haushalt was reinige, bin ich überzeugt, dass es sauber ist. Wenn ich dann aber nochmals hingucke (nach paar Minuten), sehe ich, dass es eben nicht sauber ist.
    Gibt noch zig Beispiele (Autofahren und sich wundern, wie ich jetzt ans Ziel kam, Dreckige Schuhe der Kinder auf dem Parkett, was ich realisiere, aber mein Hirn findet dann nicht, dass sie wegräumen sollte)
  • Dinge wie Impulsivität und Aggressivität kenn ich weniger und wenn, dann eher gegen ihnen gerichtet oder so, dass wenn ich eine Idee habe, dann muss sie sofort umgesetzt werden (egal ob es Sinn macht oder anderen Leuten passt). Passiert mir vor allem wenn es darum geht, zwischenmenschliche Konflikte zu lösen. Dann habe ich da eine, wie ich finde, tolle Idee und bin dann enttäuscht, wenn andere das nicht so toll finden.
  • Eigentlich würde ich mich als emotional bezeichnen (aber die Emotionen bleiben meistens drin), meine Freundschaften sind meistens auch ziemlich oberflächlich.
  • Fühl mich relativ schnell angegriffen, das habe ich allerdings (bis auf sehr nahestende Personen) weitgehend im Griff.

Wurde jetzt doch länger. Was mich am meisten stört, ist eigentlich die Unaufmerksamkeit (stört natürlich auch Mitmenschen). Mit Chaos komme ich relativ gut klar.

Wer mich nicht näher kennt, würde die Symptome auch kaum mitbekommen, weil das meiste internalisiert ist.
Einige Dinge sind jetzt sicher intensiver worden (die letzten Jahre waren stressig), aber grundsätzlich sind sie schon lange präsent.
Der Test (siehe unten) ist ja auch nicht eindeutig und vielleicht ists ja was anderes. Fakt ist aber, dass ich (und andere mir wichtige Personen) mittlerweile darunter leiden.

@UlBre
Den Test (und viele andere) habe ich zweimal gemacht, weil ich nach dem ersten Mal dachte, dass ich etwas zu sehr auf ADHS fokussiert war. Allerdings waren die Ergebnisse praktisch identisch
Das letzte Ergebnis

  • 22 von 46 Symptomen
  • Insgesamt wurden 92 von 205 Fragen so beantwortet, wie es für AD(H)S typisch ist. Damit hast Du 44,88% der Fragen AD(H)S-typisch beantwortet.
  • DSM 5 Unaufmerksamkeit: 6,75 von 9 Symptomen
    DSM 5 Hyperaktivität/Impulsivität: 5,5 von 9 Symptomen
  • ICD 10 Unaufmerksamkeit: 6,5 von 9 Symptomen
    ICD 10 motorische Unruhe: 1,33 von 5 Symptomen (der einzige Punkt, der zwischen beiden Tests 50% Unterschied ergab)
  • Du hast 19 von 49 Fragen so beantwortet, wie es für ADHS (mit Hyperaktivität) typisch ist. Das sind 38,78% der für ADHS typischen Fragen.
    Du hast 7 von 12 Fragen so beantwortet, wie es für ADS (ohne Hyperaktivität) typisch ist. Das sind 58,33% der für ADS typischen Fragen.

Habe ich nie abgeklärt, aber bisher hatte ich keine Probleme.

Hallo,

dein Arzt kann dich noch so gut kennen, wenn er über ADHS nur wenig Bescheid weiß, kann er es nicht wirklich einschätzen.

Das Zentrum wo du hingehen möchtest, ist das wirklich weniger gut als das andere oder meint dein Hausarzt das nur? Es ist schon richtig, besser eine gute Stelle als eine schnelle - wenn tatsächlich etwas gegen die von dir ausgewählte spricht. Ich würde auch nach Facharztpraxen mit ADHS-Expertise Ausschau halten, die sind keinesfalls schlechter als die Klinikambulanzen.

Den Test mit Concerta kannst du ruhig machen. Wichtig ist aber, dass du nicht denkst, es spräche gegen ADHS, wenn es nicht sofort beeindruckend wirkt, das ist die Gefahr dabei. Also lass dich nicht in die „Falle“ locken, falls dein Arzt nur sein Vorurteil bestätigt sehen will, sondern bleib bei deinem Vorhaben.

Von daher: Nicht als Diagnoseersatz betrachten, sondern eher als Hilfe für den Übergang. Ist ja ganz gut, wenn du darauf nicht so lange warten musst, insbesondere wenn du doch die Stelle nimmst, die dich erst in einem halben Jahr dran nehmen kann. Natürlich sollte dann die Dosisfindung auch gleich gemacht werden und nicht bei 18 mg stehen bleiben.

18 mg entspricht der Einzeldosis 5 mg unretardiert, das ist nicht ungeeignet zum Starten für Erwachsene.

Alles Gute wünscht
Falschparker

Ich kann es mangels Erfahrung nicht beurteilen, aber ich glaube dem Arzt jetzt nicht einfach so nur weil er das so sagt. Dafür vertraue ich seiner Meinung zu wenig.
Also ich glaube schon, dass „sein“ Zentrum gut ist, aber ich ich bin nicht sicher, ob „mein“ Zentrum schlecht ist.

Die Meinung, welche ich übers Wochenende einholen konnte, waren 2 positiv, 1 negativ (aber 20 Jahre her).
Allerdings für Kinder und Jugendliche.

Mal gucken…

Ich konnte jetzt noch mit jemanden kurz chatten, der bei „meinem“ Zentrum war.

Das war einfach ein 2.5h Termin mit Befragungen und Tests (ohne Fremdbeurteilung).
Klingt schon nicht so toll, beim anderen Zentrum wird von 3-5 Stunden inkl. Fremdanamnese etc. gesprochen.

Allerdings wurde mir jetzt von versch. Leuten ein drittes Zentrum (PUK in Zürich) empfohlen.
Schau ich mir mal an.

Eigentlich wäre ich, auch wenn das jetzt evtl. blöd klingt, froh, wenn ich die Diagnose ADHS hätte, dann könnte ich einiges erklären.
Auf der anderen Seite wärs richtig beschissen, da die Medikamente mein Haupthobby „Wein“ wohl ziemlich verunmöglichen würden…

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Ah, aus der Schweiz. Wäre der
Dr. Lachenmeier evtl. auch eine Option?.

Musst die Medikamente nicht durchgehend nehmen, nur während der Eindosierungsphase die ersten paar Wochen. Und auch da ist es im späteren Verlauf halb so wild sie mal auszusetzen. Viel wichtiger ist, dass kardiologisch alles in Ordnung ist.:+1:

Ja genau, nähe Zürich (Winterthur)
Das wäre schon ne Option, zumindest für eine Abklärung.
Für eine regelmässige Therapie müsste ich gucken, das ist schon relativ weit weg.
Der Mann scheint ja ziemlich bekannt zu sein, wenn ich mir das Forum hier so anschaue :slight_smile:

Hab jetzt grad mit der PUK Zürich gesprochen, die haben Wartezeiten von einem Jahr…

Dann kläre ich das sicher vorher ab.
Ich nehm an Blutdruck, Herzrythmusstörungen etc.

Ich finde ihn genial. Die Frage ist, ob und wie schnell er einen Termin ermöglicht.

Er hat selbst ADHS und sein Buch „Mit ADHS erfolgreich im Beruf“ ist sehr gut, im Grunde ist das für mich eine Art ADHS-Bibel, weil es mir verständlich macht wie ein ADHS-Kopf funktioniert und was in der Vergangenheit wegen ADHS so lief und eben nicht anders. Man kann dadrin alles auch aufs Privatleben übernehmen.

Für eine Therapie reicht meiner Meinung nach jeder erfahrenere Psychotherapeut der ADHS etwas besser kennt und einen dann auch annimmt. Muss kein spezieller ADHS-Therapeut sein. Klar, besser ist es. Aber man findet so einen kaum bis gar nicht mit verfügbaren Terminen. Also besser jemand als niemand. Die Verhaltenstherapie ist ein Universalinstrument, welches gleichermaßen bei Manisch-Depressiven, Borderline und eben auch ADHS angewandt wird. Die Schwerpunkte sind halt leicht verschieden, man muss vorher rausfinden was als „Arbeit“ ansteht. Was anderes gibt es meiner Kenntnis nach nicht für ADHSler.

Ich hab mit Selbstinformation schon vor der offiziellen Diagnose (wegen der Wartezeit bis zur zum Termin) angefangen und angefangen Sachen anders anzugehen. Die späteren Medikamente haben es zusätzlich erleichtert. In paar Monaten kann man also selbst sehr viel bewegen. :grinning:

Genau. Also EKG und UKG. Wenn’s da schon recht aktuelle Ergebnisse gibt, reichen diese natürlich auch aus. :+1:

Also, Alkohol und die Stimulanzien stehen sich gar nicht so sehr im Weg, will ich meinen, bewusster Umgang vorausgesetzt.

Das weiß man aber vorher nicht. Bei mir ist es nicht miteinander vereinbar.

@Arik hast pn.

Ich habe jetzt tatsächlich, nachdem ich es wieder zwei Monate, rausgezögert hatte, einen Termin Anfangs Mai ergattert :slight_smile:

Und das Concerta habe ich trotz allem mal ausprobiert (nachdem auch meine Psychologin meinte, dass wäre grundsätzlich ok).
Ob Sinn oder Unsinn, sei mal dahingestellt, der Leidungsdruck war einfach da, wenigstens „etwas“ zu probieren :confused:

Auf jeden Fall, hatte ich zumindest keine wirklichen Nebenwirkungen.
Die ersten Tage hatte ich z.t. nen wattigen/leichten Kopf (oder wie ich es nannte „Dude-Mode“ :wink: ) und hatte z.t. das Gefühl ich können mich besser konzentrieren.

Mal schauen, was die Diagnostik bringt.

Seit wann nimmst du jetzt concerta und welche Dosierung?
Wohnst du in der Schweiz?

Wie läuft es mit dem Medikament?

Ist das in der Schweiz erlaubt? Interessant.
In Deutschland darf ein Hausarzt keine Stimulanzien von sich aus verschreiben, schon gar nicht ohne Diagnose.

Jetzt dann zwei Wochen 5mg, allerdings habe ich begonnen paar wenige Cheatdays einzubauen, da ich wusste, dass ich am Abend ausgehe und was trinken möchte (was gut funktionierte).

Gute Frage wie es läuft…

Es ist definitiv nicht ein grosser Unterschied und z.t. sehr tagesabhängig. Zu Beginn auch tageszeitabhängig.
Manchmal frage ich mich, ob es nicht einfach ein Placeboeffekt war/ist.
Die ersten Tage habe ich mehr gemerkt, z.b. wattig im Kopf (eigentlich angenehm), bisschen müde, z.t. hatte ich das Gefühl ich können mich besser fokussieren und hatte weniger Mühe Dinge anzugehen.
Auch war ich etwas weniger getrieben und psychisch z.t. lockerer drauf.
Die Vergesslichkeit/Task Switching war eigentlich immer gleich bzw. an einen Tagen besser und an einigen sogar schlechter.
Heute habe ich es vergessen und hatte das Gefühl, ich fasse ich mir viel öfter ins Gesicht (mach ich sonst relativ oft) als sonst.

Aber eben nichts wo ich sagen würde, wow, das ist wie Tag und Nacht.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich könnte eigentlich auch Traubenzucker essen.

Nebenwirkungen hatte ich eigentlich gar nichts, evtl. mal leichtes Herzklopfen und und Kopfschmerzen Allerdings hatte ich die Kopfschmerzen schon vorher und Herzklopfen habe ich manchmal bei psychischem Stress.

Ob das in der Schweiz so erlaubt ist, weiss ich gar nicht. Da bin ich jetzt davon ausgegangen, dass sich der Arzt schon an die Richtlinien etc. hält.