Ist das in der Schweiz erlaubt? Interessant.
In Deutschland darf ein Hausarzt keine Stimulanzien von sich aus verschreiben, schon gar nicht ohne Diagnose.
Jetzt dann zwei Wochen 5mg, allerdings habe ich begonnen paar wenige Cheatdays einzubauen, da ich wusste, dass ich am Abend ausgehe und was trinken möchte (was gut funktionierte).
Gute Frage wie es läuft…
Es ist definitiv nicht ein grosser Unterschied und z.t. sehr tagesabhängig. Zu Beginn auch tageszeitabhängig.
Manchmal frage ich mich, ob es nicht einfach ein Placeboeffekt war/ist.
Die ersten Tage habe ich mehr gemerkt, z.b. wattig im Kopf (eigentlich angenehm), bisschen müde, z.t. hatte ich das Gefühl ich können mich besser fokussieren und hatte weniger Mühe Dinge anzugehen.
Auch war ich etwas weniger getrieben und psychisch z.t. lockerer drauf.
Die Vergesslichkeit/Task Switching war eigentlich immer gleich bzw. an einen Tagen besser und an einigen sogar schlechter.
Heute habe ich es vergessen und hatte das Gefühl, ich fasse ich mir viel öfter ins Gesicht (mach ich sonst relativ oft) als sonst.
Aber eben nichts wo ich sagen würde, wow, das ist wie Tag und Nacht.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich könnte eigentlich auch Traubenzucker essen.
Nebenwirkungen hatte ich eigentlich gar nichts, evtl. mal leichtes Herzklopfen und und Kopfschmerzen Allerdings hatte ich die Kopfschmerzen schon vorher und Herzklopfen habe ich manchmal bei psychischem Stress.
Ob das in der Schweiz so erlaubt ist, weiss ich gar nicht. Da bin ich jetzt davon ausgegangen, dass sich der Arzt schon an die Richtlinien etc. hält.
5 mg Concerta? Bist du sicher?
Ne, 18mg natürlich,sorry
Das macht mehr Sinn. Wahrscheinlich müsstest du jetzt eigentlich steigern. Aber eine andere Dosierung hast du nicht?
36 mg wären dann wahrscheinlich wieder zu viel.
Nö, macht er nicht. Hab nachgelesen . Aber in deinem Fall ist’s ja ok, so kannst du es ausprobieren.
Steigern (selbst wenn das eine Option wäre) oder irgendwas sonst ändern, werde ich nicht, bis ich eine Diagnose habe (oder auch nicht).
Was mir echt auffiel, nachdem ich das erste Mail seit x Jahren konsequent für zwei Wochen auf Kaffee verzichtete.
Selbst ohne Medi (heute morgen vergessen…) macht es weniger Spass, schlägt mehr auf den Magen und führt zu mehr Herzklopfen, ausserdem schmeckt er plötzlich wieder viel intensiver.
Ja, nach dem Entzug halt
Ich frage mich manchmal ob ich meiner Wahrnehmung trauen soll/darf.
Das ging mir eigentlich während dem gesamten Testlauf (EDIT: eigentlich eher mein ganzes Leben) so, da die Unterschiede jetzt nicht sooo gross waren.
Gestern habe ich die Medis abgesetzt (einerseits weil am 2. Mai meine Diagnostik beginnt andererseits ging ich mit Leuten aus dem Office was trinken)
Und obwohl sich an meiner Gesamtsituation diese Woche nicht wirklich was verändert hat, habe ich mich gestern auf Arbeit viel in einer Art negativen Gedankenspirale befunden (Rumination wie der Engländer so schön sagt)
Mit Medis kam ich da viel weniger rein bzw. sah, dass die Situation nicht gut war, aber habe trotzdem positiver in die Zukunft geschaut.
Keine Ahnung ob das Einbildung ist…
Was viele Leute nicht wahrhaben wollen, inklusive mir selbst, ist die Tatsache das eine Medikation mit Methylphenidat „ab Diagnose Adhs“ Quasi sehr oft „forever“ verordnet wird, zumindest hiess es das damals bei mir, als ich meine Adhs Diagnose mit knapp 50 bekam, da sagte man mir: „Das Methylphenidat brauchst Du jetzt für immer“.
Ich selbst habe mich dazumal sehr schwer damit getan, dass ich ab Dato meiner Adhs Diagnose anscheinend soweit war, dass ich von nun an „für den Rest meines Lebens“ Methylphenidat täglich einnehmen sollte, vor allem deshalb weil ich keine Antwort darauf erhielt warum das denn nun so sein sollte, immerhin habe ich ja „vor meinem Burnout“ mein Leben „trotzdem“ irgendwie „gemeistert“.
Das laut meiner ärztlichen und psychologischen Betreuung, für mich von nun an anscheinend KEINE Chance mehr bestand, um jemals wieder, auch ohne Methylphenidat, überhaupt noch mal im alltäglichen Leben „funktionieren“ zu können, war extrem niederschmetternd und wollte ich auch nicht ohne weiteres einfach nur „glauben“ sondern habe das natürlich in Frage gestellt.
Und natürlich bin ich über diese Aussage meiner Psychiaterin und Psychologin damals wirklich sehr erschrocken, immerhin dachte ich das es ausreichend wäre meine Medikamente nur solange nehmen zu müssen, bis ich aus meiner schlimmsten Burnout Phase wieder hinaus wäre, heisst in dieser Zeit wo mein Leidensdruck eben am höchsten war, und ich mich dann danach wieder von selbst im Leben „einpendeln“ könnte.
Hätte ich „nur“ Methylphenidat bekommen wäre mir das vielleicht auch nach einer längeren Zeit der psychischen Erholung gelungen, aber dadurch das ich zusätzlich ein Anti-Depressiva nahm nach dem ich mit der Zeit anscheinend regelrecht süchtig wurde, hat das meine tatsächliche Genesung nach meinem Burnout in Wahrheit sogar hinaus gezögert.
Bis ich nach dem Absetzen besagten Anti-Depressiva endlich wieder ohne jegliche Medikamente zurecht kam, erforderte das eine extrem grosse Willens Anstrengung und extrem viel Disziplin.
Wie auch immer, letztendlich habe ich es dennoch geschafft, auch wenn der Weg lange und steinig war.
Aber ich bin wieder mal abgeschweift, jedenfalls muss man sich im klaren darüber sein das Methylphenidat kein Medikament „nach Bedarf“ ist, sondern dass es je nach dem längere Zeit verschrieben wird und regelmässig eingenommen werden muss.
Und solange es einem hilft ist es ja in Ordnung, und wenn nicht, dann muss man halt lernen mit sich selbst umzugehen und sich selbst zu verstehen.
Jedenfalls bin ich dann ziemlich erschrocken, als mir geoffenbart wurde, dass ich seit Erstellung meiner Adhs Diagnose, damit leben müsste, dass ich von nun an täglich mein Methylphenidat einnehmen müsste, und ohne nicht mehr funktionieren könnte.
Und obwohl die medizinische Versorgung in der Schweiz wirklich sehr gut und weltweit wirklich mehr als vorbildlich ist, blieben für mich natürlich trotzdem Fragen offen, sonst wäre ich ja nicht ich.
Die mir aber niemand wirklich oder entgültig beantworten konnte, weil man halt trotz allem Wissen das man heute über Adhs hat, trotzdem immer noch nicht alles über Adhs und/oder das Autismus Spektrum weiss, ausser das man angeblich weiss, dass die Unterschiede zwischen Adhs und Autismus anscheinend nur hauchdünn sind.
Das heißt, du nimmst jetzt auch keine Stimulanzien mehr?
Nicht alle ADHSler nehmen die Stimulanzien bis ans Ende ihrer Tage.
Aber ich vergleiche das gerne mit einer Brille bei Kurzsichtigkeit. Die Brille bringt nur dann etwas, wenn man sie trägt und die Kurzsichtigkeit verschwindet ja nicht. Klar kann man auch mal ohne Brille klar kommen - kostet aber mehr Energie. Je nachdem, wie die Lebensumstände sind führt das dann unter Umständen wieder ins Burnout.
Ich nehme nicht jeden Tag mph. Kann man schon bei Bedarf nehmen - außer am Anfang.
Bei Elvanse geht das allerdings nicht.
Warum soll das bei Elvanse nicht gehen?
Meintest du vielleicht Atomoxetin oder Guanfacin? Das wären Spiegelmedikamente.
Danke, AbrissBirne für deinen ausführlichen Beitrag
Ich habe jetzt meinen ersten Termin durch und unzählige Tests mit nach Hause bekommen (auch einen für Fremdpersonen).
Bisher sehr zufrieden mit dem Therapeuten, scheint mir (was heisst das schon als Laie ) fähig und ist sympathisch.
In einem Monat dann die Auswertung und ein ausführliches Interview.
Seine Einschätzung nach dem ersten Termin (1h) mit Tests und Interview: Er würde mit einem hohen Prozentsatz davon ausgehen, dass ich ADHS habe. Aber abwarten.
Werde die Adresse nach Abschluss der Diagnose in die Adressliste eintragen oder aktualisieren.
Mir fällt das Ausfüllen der Tests recht schwer, weil ich mich immer hinterfrage, ob ich die Fragen wahrheitsgetreu ausfülle und nicht über- oder untertreibe…
So, der zweite Termin ist rum und ich weiss nicht so recht.
Hatte ein längeres Interview bei dem Fragen zum Erwachsenen und zum Kind (5-12) gestellt wurde.
Ich konnte min. 50% der Fragen zur Kindheit gar nicht beantworten, weil ich es schlicht nicht mehr weiss…
Führte dann auch dazu, dass, wenn man strikt nach dem Ergebnis gehen würde, kein ADHS vorliegt, weil halt Symptome in der Kindheit fehlen.
Wer zur Hölle kann sich so an die Kindheit erinnern?..
Psychiater meinte aber, dass ich den Interview-Fragebogen mal mitnehmen und mit meinen Eltern anschauen soll, da er sich sehr sich sei, dass es ADHS ergeben wird.
Er hat mich deshalb auch bereits mit leichtem ADHS (inattentiv eher) diagnostiziert, da die restlichen Tests alle Auffälligkeiten zeigen, aber nichts signifikant.
Er hat mir einige Resultate zwar genannt (drei Kennzahlen zwischen 82 und 85 von 100, glaubs irgendein Teil der HASE Tests), aber ich war vom Kindheitsfragebogen noch so konsterniert, dass ich mir das nicht genau merken konnte.
Ich habe ihn nochmals nach den konkreten Werten per Email gefragt.
Aber auch bei den Selbstbewertungsbögen war die Kindheit eher unaufällig.
Interessant ist, dass mich meine Freundin (hat den Fremdbewertungsbogen ausgefüll) einiges adhs-iger einschätzte als ich mich.
War soweit ich weiss ein CAARS Fragebogen und bei ihr alles im min. auffälligen Bereich.
Wegen der Krankenkasse meinte er, dass die die Details der Diagnose jeweils nicht so interessieren.
Hab jetzt nochmals Concerta 18mg bekommen.
Das mal testen und dann auch 36mg (einfach zwei nehmen am morgen, sagt er) testen und in einem Monat nochmals antraben.
Anyway, hat mich jetzt alles etwas verunsichert…
Einerseits froh, dass ich die Diagnose eigentlich habe, andererseits, traue ich dem ganzen noch nicht so ganz.
Dazwischen gäbe es eigentlich noch 27 mg - und dieser Zwischenschritt ist für eine sorgfältige Dosistitration eigentlich auch sinnvoll.
Warum? Weil du dir nicht sicher bist ob du ADHS hast?
Im Grunde benötigst du die Diagnose dafür, dass du Stimulanzien nehmen kannst. Und das ist ein „ausprobieren“. Du hast da nix zu verlieren.
Wichtig ist nur die Dosierung langsam zu steigern. Vielleicht könnte er dir noch concerta 27 mg verschreiben?
18 mg hattest du ja auch schon genommen und es war glaube ich positiv oder?
Wahrscheinlich wegen der Kindheitsfragebögen, kanns selber nicht genau sagen.
oder weil ich mir ein eindeutigeres Ergebnis (in beide Richtungen, mit Präferenz zu ADHS)
Er meinte, dass ich dann einfach mal steigern soll, in dem ich 2x 18mg am morgen nehme.
Hab ihn dann auch gefragt, ob das einfach so ginge, wegen Retardierung etc.
Sei kein Problem, sagte er.
So zwischen „positiv“ und „ist es nur ein Placebo?“
ADHS-Betroffene haben geradezu phänotypisch ein schlechtes Langzeitgedächtnis für das eigene Befinden. Ärzte mit ADHS-Erfahrung wissen das.
Ein Arzt, der nur wegen fehlender Erinnerung über die Kindheit eine ADHS-Diagnose verweigert, wäre ein Fall für eine dringende Warnung auf der Adressliste.
Ich konnte jetzt mit meinen Eltern sprechen, war richtig gut (hatte bisschen Angst davor) und da kamen schon ein bisschen mehr Punkte im DIVA 5 Test raus, jetzt auch nicht mega viel, aber rein Punktemässig reichts jetzt wohl auch offiziel.
Vor allem im Bereich Hyperaktivität (weiss nicht mehr welcher Punkt), war es schlimmer, als ich dachte.
und O-Ton Eltern: Wenn es mich interessiert hatte, war ich voll dabei, wenn nicht gings mir am Arsch vorbei
Oder wenn man mir einen Vorschlag machte, von mir aus, kam dann wenig aus Eigenantrieb.
So, nachdem ich bis auf 54mg hoch bin und zuerst dachte, dass ich da keine Wirkung hätte, habe ich es doch nach 3 Tagen abgebrochen, weil eher ins negative abgedriftet. Nicht schlimm (primär im Umgang mit anderen Menschen), aber so, dass es keinen Sinn macht weiter hochzugehen. Auch Freundin meinte, es wäre negativ.
Jetzt bin ich mit 27mg am testen und versuche es 2x pro Tag einzunehmen.
Mal schauen.
Auf jeden Fall meinte auch meine Freundin, dass ich seit der Diagnose/Medis etc. endlich wieder mal verträglich sei
Und sie auch Fortschritte sieht. Lustigerweise auch bei Dingen (Motorisch, Dinge laut machen), bei denen ich dachte, dass ich hier nicht viel Fortschritte gemacht habe.
Insofern ist das also Alles ziemlich positiv
Mal schauen wie es weitergeht
Und weiter gehts…
Nach ca. einem Monat 2 x 27mg muss ich sagen: Ne, das war wohl nix.
Habs jeweils am Morgen und am Nachmittag genommen.
Es war zwar ein absolut beschi**ener Monat, der selbst ohne ADHS und Medis auslaugend gewesen wäre.
Aber ich habe nicht gut geschlafen und war auch emotional auch weniger „da“ bzw. nicht bei mir.
Vor ein paar Tagen bin ich wieder auf 1 x 27mg runter und keine Ahnung ob Placebo oder nicht, emotional stabiler und Schlaf ist auch besser (Schlaf verstehe ich).
Mein Arzt kann sich das auch nicht ganz erklären (bis auf den Schlaf) und hat mir jetzt mal Elvanse vorgeschlagen (20mg), damit starte ich jetzt wohl am Dienstag.
Er hat mir auch die Tipps mit der Aufteilung gegeben und gmeint ansonsten kann man dann auch wieder Concerta und unretartiertes Methylphenidat versuchen. Aber das dann eher als „last resort“, zuerst Elvanse.
Die Preise haben mich grad mal kurz schlucken lassen… (110CHF für 30 Stück)
Schade
Blöder Monat, aber mit dem Arzt bin ich sehr zufrieden was die Medis etc. angeht