ADHS als Behinderung Prozente?

Ich habe so langsam das Gefühl, meine ADHS Erkrankung ist quasi Hauptgrund Nummer
eins dafür, dass ich laufend aus regulären Arbeitsverhältnissen fliege, ehe die Probezeit
rum ist.

Im Kern ist es immer die Leier „Abgelenkt, fehlende Motivation, keine Teamarbeit
möglich“

Ich versuche jedes Mal nach Kräften es besser zu machen, aber inzwischen sitze ich
schon seit Anfang Dezember 2023 zuhause, weil ich nirgends genommen werde mit
den vielen Lücken. und das als ausgebildete Fachkraft.

Jetzt spiele ich halt mit dem Gedanken, mich mal beim med. Dienst vorzustellen, weil
ich einerseits durch die Symptome im derzeitigen Zustand zu keiner ordentlichen
Haushaltsführung fähig bin, es mein Berufsleben quasi zerstört und ich merke, wie
sich daraus resultierend eine leichte Depression einschleicht.

Wie stehen die Chancen, mit ADHS wenigstens auf 50 zu kommen, damit man vom
Gleichstellungsgrundsatz profitieren kann?

Hab ja gehört, einige Chefs nehmen solche dann lieber, weil das für die Quote gut sei.

Stimmt das?

Welche Therapien machst du oder hast du bisher schon gehabt? Also auch medizinisch

Hey,
Soweit ich weiß, ist es so, dass wenn du einen GdB von 30 hast du dich dann gleichstellen lassen kannst. Und zwar auf einen GdB von 50.
Dann hast du die Vorteile mit Kündigungsschutz, mehr Urlaub usw.
Höher als 50 kannst du dich nicht gleichstellen lassen.

Gehst du zum Psychiater oder Psychologen?
Weiß dein HA über die ADHS Bescheid?

Die werden sich ärztliche Gutachen einholen müssen um zu sehen wie schwer es dich beeinträchtigt.

Ich hab einen GDB von 70 sogar mit Erstantrag, doch ich fürchte, so wie ich das damalige Verfahren und die Wertungen, die ich mitbekommen habe, daß ADHS also solche, ganz gleich wie du das empfindest, eine nicht zu starke Beeinträchtigung darstelken wird Rs könnte sogar sein, daß sie da auf Medikamente ggf Therpien verwisen könnten, die „in der Regel helfen würden“ (typisch gutachterliche Argumentationsebene) und das Gegenteil zu beweisen mit deinen Ärztlichen Gutachen, könnte schwierig werden.
Wenn du einen Psychiater oder Psychiater und Neurologen hast der dir eine PTBS, ADHS und vielleicht noch 2 Diagnose anhängt welche dann als chronisch zu erachten sind, dazu einen Therapeuten, der diese Diagnosen unterstützt könntest du es schaffen auf einen GdB von 50 zu kommen. Bei mir waren es zur schweren PTBS mehrere Diagnosen, dann hatte ich körperlich wirklich sehr ernsts Körperliche Gesundheitsprobleme (schwerste Atemnot wegen einer schweren Lungendispnoe und anderes(stänige Atemnot selbst im Sitzen)) dann den hohen GdB bekommen und das dann auch auf Dauer.

Mit einem GdB 30 gilst du lediglich als behindert und kannst, wenn du das für das Arbeitsleben nachweisen (Ärtzluche Atteste Psychiater/Psychiater+Neurologe und der Psychotherapeut) und diese dann eine unzumutbare Härte für dich darstellt mit Schwerbehinderten gleichstellen lassen. Schwerbehindert ist man ab einem GdB mit 50 oder höher. Entsprechend gleichgestellt bedeutet lediglich ‚nur für die Arbeitswelt/Berufliche Situation‘ das du mit einem Schwerbehinderten mit einem GdB von 50 gleichgestellt wirst. Steuerlich steht dir dann allerdings keine Vergünstigung zu, denn das Steuerrecht gewährt nach Grad des GdB Finanzielle Vergünstigungen und Freibeträge, welche die Benachteiligung durch die Schwerbehinderung finanziell etwas kompensiert werden soll und auch für den Mehraufwand des täglichen Bedarfes damit ausgleichen möchte.

Der Rat wäre schwerere Diagnosen diagnostizieren lassen und quasi nur nebenbei ADHS für den GdB zu verwenden. Ich meine STARKE DEPRESSIONEN müsdte auch mehr GdB geben (PTBS+Schwere Depressionen dann noch ADHS ggf noch etwas dazu) dürfte den Grad der Behinderung deutlich aufwärts werten lassen

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Ich gehe dir damit vermutlich auf die Nerven, denn wir hatten das Thema schon mal, aber es geht eben darum, einen Job zu halten und nicht nur zu bekommen, und das sehe ich bei dir nur mit ADHS-Medikament.

Was du nicht von einem beliebigen Psychiater kriegst, sondern vom ADHS-Spezialisten. Die sind überlaufen, man muss weit fahren und sie haben lange Wartezeiten, aber in den zwei Jahren die du hier im Forum bist wäre das vielleicht nicht ganz unmöglich gewesen.

Ein Arbeitgeber wird dich vielleicht bevorzugt anstellen mit GdB, aber wenn die ADHS so schwerwiegend ist wie sie ist, bist du dort dann auch nicht lange, GdB hin oder her.

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Ich muß sagen, ich bin noch nicht so lange diagnostiziert, darauf habe ich 5 Monate gewartet, bin zwar beim Neurologen angeschlossen, habe mir aber trotzdem bei einem Fachneurologen einen Termin geholt, das war Anfang März für den 30.04. und ich war da noch keine Patientin/nicht angeschlossen. Wenn man das wirklich möchte und auch bei den Terminen flexibel ist, dann bekommt man auch Termine die weiterhelfen und bei denen einem dann auch geholfen werden kann.

Da hattest du einfach Glück, oder wohnst einfach auch in einem günstigen Gebiet.

Ein Freund von mir hat sich letzten Monat beim Fachmann (Psychiater, Neurologe und Psychotherapeut) erkundigt.

Nach etlichen Absagen ala „Wir nehmen keine neuen Patienten mehr auf und Wartelisten führen wir keine mehr“ hat er diesen einen dann gefunden.

Für ein Erstgespräch - im August… was schon relativ „flott“ wäre. Wann es danach aber dann weitergehen würde, das erfährt er dann also erst im August :crossed_fingers:t2:

Oh das klingt nicht so gut. Gott sei dank habe ich diese Erfahrung so nie machen müssen.

Hilft in den Gebieten kein Arztsuchservice der Krankenkasse und der Kassenärztlichen Vereinigung, denn solch einen Zustand empfinde ich als unangebracht und auch nicht zumutbar. Ich muß aber auch sagen, daß ich immer für alles recht flexibel bin wenn es um Termine geht

Theoretisch schon.

In seinem Fall gehts leider erst noch um die Diagnostik. Hätte ich dazuschreiben sollen :face_with_hand_over_mouth:

Glaube, da vermittelt die 116 117 nicht bzw. arrangiert dafür keine Termine und gibt vielleicht lediglich Auskunft zu möglichen Anlaufstellen.

Zwecks Therapieplatzsuche vermitteln die aber wohl und wenn ichs jetzt nicht total verdrehe, dann erhält man innerhalb 4 Wochen irgendwo einen Termin für ein Erstgespräch.

Das muss dann nicht mal ein auf ADHS spezialisierter Arzt oder Therapeut sein.

Und selbst wenn dann da die Chemie stimmen sollte, bleibt danach immer noch die Frage, wann denn dann wirklich auch eine Therapie beginnt.

Das könnte also durchaus nach dem Erstgespräch noch etwas dauern :confused:

Die 116117 hat keine Ahnung ob Dr. X im Fachgebiet Y spezialisiert ist und behandelt.

Statt die Nummer kann ich Doctolib eher empfehlen. Da schaue ich immer nach wegen Fachärzten wo ich am frühesten den Termin bekomme.

GdB bringt eher wenig. Mit ADHS insgesamt schwer. Mit Depressionen/Ängsten und anderen Komorbiditäten kommt man auf 30, mit Widerspruch und guter Aktenlage auf 50. Dauert aber ewig.

So ists fein. Doctolib und Jameda nutze auch ich, um mir die Kandidaten anzuschauen und packe alle, die infrage kommen, in die Favoriten und telefoniere die ab.

Zwischendurch natürlich immer wieder mal reinschauen, obs da jemand neues gibt und manches mal fand ich anhand anderer Schlagwörter dann auch wieder neue Kandidaten.

Manchmal stehts leider fast unsichtbar irgendwo in der Beschreibung oder unter „Leistungen“.

Du hast es sicher nicht so gemeint, aber wenn ich solche Aussagen lese ist das für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Wenn du lediglich 5 Monate auf einen Termin bei einem ADHS–Spezialisten warten musstest, ist das vergleichbar mit einem Sechser im Lotto. Meinen Glückwunsch.

Andere Menschen warten Jahre und nicht jeder hat die Kraft dazu. Ich selbst stehe seit 1,5 Jahren auf der Warteliste der einzigen Ambulanz, die mich widerwillig auf Selbige aufgenommen hat. Ein Termin ist noch immer nicht in Aussicht. Letzter Stand war, dass sie jetzt keine Diagnostik mehr durchführen.

Damit, dass ich das „nicht wirklich möchte“, oder nicht „flexibel“ sei, hat das nichts zu tun. Ich hätte alles genommen, würde zur Not quer durchs Land reisen und Urlaub nehmen. Irgendwann gab es aber keine Anlaufstellen mehr, und jede Absage, wenn ich denn mal das Glück hatte, telefonisch durchzukommen, ist in Tränen geendet. Mag ja sein, dass man, wenn man die ADHS–Diagnose–Klischees erfüllt, und beim Termin mit einem Feld–Wald–Wiesen–Psychiater schön herumzappelt und ihm nicht in die Augen schaut, die Diagnose hinterhergeworfen bekommt. Für einen Großteil Betroffener sieht die Realität leider anders aus.

Die KK ist dafür nicht zuständig. Bei der Terminvergabestelle der KV bekommst du im Notfall einen Akuttermin bei irgendeinem Arzt zugewiesen. Die Chancen, einen ADHS–Spezialisten zu erwischen, gehen gegen null, und Therapieplätze werde da überhaupt nicht vergeben.

Kurzum: nicht Jeder hat das Glück, eine Diagnostik zu erhalten. Anstatt hier unbedacht zu spekulieren, dass das am fehlenden Willen oder an der mangelnden Flexibilität der Betroffenen liegt, könntest du dir gerne ein paar der Beiträge im Forum dazu durchlesen. Dann wüsstest du, dass dem nicht so ist. Oder du könntest einen hilfreichen Beitrag leisten und mit uns teilen, bei welchem Arzt du so schnell untergekommen bist.

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Ich hatte bei mir keine Probleme Termine zu bekommen. Ich hatte 5 Termine und habe dann 3 abgesagt, einen in ein Gespräch gewechselt.
Das mit dem flexibel war eher eine Frage, denn im Bekannten und Unikreis scheitern Termine weil sie nur jeden 2ten Dienstag im Monat oder nur Freitags um 11 Uhr ofer solche Animositäten sind.
Dann wird dort immer drauf verwiesen, daß es nicht klappt und man nue Termine gibt, doch ihnen ist Urlaub, private Feiern etc viel wichtiger.

Das ist das erste mal, daß ich von solchen Terminproblemen höre, die habe ich so nie gehabt, höchsten, daß ich mal 6 Monate warten muß.
Ich bin so gut angebunden und auch in meiner Familie haben wir noch nicht vn solchen Problemen gehört.

Das tut mir leid für dich, wie gesagt ich höre es zum ersten mal

@BrainBuzz 116117 ist extra dafür da um bei Fachärzten einen Termin zu bekommen.
Da geht man zum Hausarzt und holt sich einen Code, den man da einlösen muss. Er ist einmalig gültig.
Das gute ist auch, dass es alles Ärzte sind, die die Krankenkasse übernimmt.
So bin ich an meinen Psychiater gekommen.

Es ist leider heute nicht so einfach, bei Fachärzten einen Termin zu bekommen.
Ich habe für den Platz beim Psychologen 1,5 Jahre gewartet und da es so lange gedauert hat, habe ich 6 Monate einen aufgesucht, den ich selbst bezahlt habe. Der war aber nicht gut.

Institutsambulanz oder Psychiatrische Notfall Ambulanz, kommt mir da noch in den Sinn, wo man sich auch Hilfe holen kann. Meist sind sie an psychiatrische Kliniken angebunden.

Du musst mir nicht erklären was die 116117 ist, hättest du meinen Beitrag gelesen. :grinning:

Besonders schlimm war die Erfahrung als ich für ein an Krebs erkranktes Familienmitglied eine Behandlung suchte. Da schickte uns die 116117 unnötig durch die Landschaft.

Warum schreibst du dann, dass die nicht wissen, welcher Arzt was behandelt, wenn sie doch an Fachärzte vermitteln und das wissen sollten, wo welcher Arzt mit welchen Fachrichtungen arbeitet und Termine frei hat.

So hab ich das verstanden. Wahrscheinlich hat mich das Wort „nicht“ irritiert.

Ich habe gute Erfahrungen mit denen gemacht. Von daher würde ich diesen Weg auch empfehlen.

Tut mir leid für dich und dein Familienmitglied, dass euch da nicht geholfen werden konnte und ihr durch die Gegend geschickt wurdet. Ich hoffe sehr, dass ihr was gefunden habt und ihm dort geholfen wird. :pray:t3:

Hi, eine ADHS zu diagnostizieren ist schon sehr aufwendig. Teststellen gibt es nicht viele.
Mit der ADHS musst du zu einem Psychater.
Mit deinem Job musst du definitiv medikamentös eingestellt werden.
Viele nehmen Medikinet Adult, hatte ich auch, aber nach einem Jahr Selbstmordgedanken.
Ich bin nun auf Bupropion 300mg eingestellt. Das ist eigentlich ein Antidepressiva,
wirkt aber beim ADHS Patienten genau da, wo ein Medikament helfen soll. Und darunter geht es mir sehr gut.
Es wäre mir neu, das man einen GdB von 30 bei ADHS bekommt. Ich habe Multiple Sklerose, die hat 30% bekommen, Tennis und Golferarm mit ADHS 10%= 40% GdB.
Bin gleichgestellt, weil ich mit den Erkrankungen beine 50% bekomme! Wer was anderes behauptet, hat keine Ahnung!
Den GbB bekommt man nicht mal eben so und mit ADHS schonmal gar nicht.
Zumal dieser befristet auf 2 Jahre ist und wenn du die 50% behalten willst, muss schon was ordentliches vorliegen! Sonst bist du die 50% schnell wieder los.Ich hab die Prozedur durch seit 4 Jahren und das mit MS , also stell dir das nichtso einfach vor, Testungen, Arztberichte und Psychologenberichte müssen beim Antrag dabei sein und einen ausführlichen Antrag schreiben, warum, wieso und weshalb. Selbst eine Gleichstellung muss du begründen und das nicht in 2 Zeilen.
Wenn das deine Überlegung ist deinen job zu retten, wird das nicht funktionieren. Aber viel Erfolg.

Hadt oder hastest du dich mal mit dem VDK in verbindung gesetzt bzw. bist dort schon Mitglied?
Wenn du mitglied im VDK bist (16,50Euro/Quartal) dann kannst du dich zum Thema Schwerbehinderung(Versorgungsamt), Antrag, Rechte und Pflichten beraten lassen. Das ist für Mitglieder kostenlos, genauso stellen sie mit dir entsprechende Anträge ebenfalls kostenlos. Du bekommst grundsätzlich für den gesamten Bereich Sozialrecht eine kostenlose Rechtsberatung (alles rund um Krakenkasse u. Leistungen, alles Rund um Renten- Rehaantrag etc, die Themen Sozialhilfe und Jobcenter werden genauso abgedeckt). Dort arbeiten Volljuristen, die vom Widerspruch, sowie jede Instanz von Klagen begleiten und für einen wie jeder Anwalt vertreten. Ich glaube für einen Widerspruch zahlst du 40/50 Euro einmalig, für eine Klage erste Instanz um die 60 Euro einmalig, für die Klage in der Zweiten Instanz meine ich auch so 60 Euro und für die Dritte Instanz glaube ich ca. 75 Euro einmalig. Und dann bekommt man schon deutlich schneller und einfacher an sein ziel und die Beklagte ist dann meist auch einlenkungsbereiter. Die Erfolge waren bei mir immer gut

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Ja, ich hab in den zwei Jahren anfangs nicht wirklich viel Energie in die
Suche eines neuen Platzes gesteckt.

Habe halt zum Ende der Ausbildung gemerkt, wie mich das mit ADHS
beeinträchtig und dann versucht, Termine zu bekommen ich habe
NRW WEIT alles an Neuros usw. durch und mein überhaupt möglicher
erster Termin ohne dafür 100€ an Benzingeld auszugeben, wäre jetzt
im nächsten Winter.

Ich hab so arge probleme mit ADHS, ich hab nichtmal ne eigene Wohnugn und
wohne noch bei Eltern und ich hab heute um 20 Uhr gesagt, dass ich noch XY
runter in den Keller bringe.

Vater kommt jetzt lauthals rein, er hat es jetzt runtergebracht.

Solche Szenen sind nicht selten, das passiert fast täglich.

Also ich weiß nicht, wie ich in einem eigenen Haushalt überleben
soll, geschweige denn Arbeit finden.

Ich schreibe Bewerbungen, hab auch (selten) mal Einladungen
zu Gesprächen, aber irgendwas an mir „stinkt“ nach Ablehnung.

Man muss sich mal überlegen, dass ich in 4 Monaten schon 100
Bewerbungen gemacht habe und durchweg gab es nur Absagen.

Also ich brauche quasi „gestern“ einen Therapieplatz.

Wie komme ich da schneller rein?

Ambulantes Bewo
hilfe zur selbsthilfe
falls die gefahr besteht das es zuhause eskaliert sowieso

die helfen dir bei so ziemlich allem
der lvr sollte sich eigentlich auch mit adhs und evtl ass auskennen und dies ernst nehmen

Edit: könnte auch sein das du dann schneller ein Termin bekommst bei einem Neurologen, KÖNNTE