ADHS als Erwachsene Frau

Hallo Ihr Lieben,
Ich bin neu in dem Forum in der Hoffnung hier ein paar Gleichgesinnte zu finden.
Ich bin 25 Jahre alt und ich bin mir sicher das ich ADHS habe.
Als ich 13 war wurde ADHS diagnostiziert, ich habe damals auch Ritalin genommen bin dadurch aber nur Magersüchtig geworden und war nicht mehr ich selbst. Die Ärzte meinten das wird sich eines Tages verwachsen und ich hab die Tabletten auch nicht mehr genommen.
Jetzt als Erwachsene und unzählige Leidensgeschichten später glaube ich das es sich nicht verwachsen hat.
Ich leide schon einige Zeit an einer Angsstörung und ich neige dazu mir auch sehr viel von anderen Menschen anzunehmen. Ich bin sehr sprunghaft und einerseits will ich unter Menschen aber andererseits meide ich sie. Ich war schon immer so das ich eine Million Ideen und Visionen im Kopf hatte aber am Ende kaum eine umgesetzt habe
Ich zappelt ständig mit dem Fuß und auf mich verlassen was Verabredungen angeht kann man sich auch nicht.
Was ich heute toll finde, kann morgen schon wieder blöd sein.
Ich bin auch sehr Hochsensibel, nehme mir die Emotionen von anderen schnell an und habe schnell innere Unruhe wenn mir etwas zu viel wird.
Ich möchtet gerne lernen, vorallen mit der inneren Unruhe umzugehen und die Krankheit mehr verstehen lernen, um mich besser zu verstehen.
Vielleicht könnt ihr mir ja berichten wie es euch geht, es sich bei euch bemerkbar macht und was mir helfen kann OHNE Medikamente. Kommentare wie „ Medikamente sind aber das einzige was helfen“ möchte ich bitte nicht haben da ich definitiv gegen diese Tabletten bin.
Danke

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Hallo lineya,

ich bin 24 und habe letztes Jahr meine Diagnose erhalten. Wie es mir geht und wie es sich bei mir bemerkbar macht, sprengt jetzt hier erstmal den Rahmen, aber ich kann dir vielleicht einen Tipp geben, um ohne Medikamente besser zu leben.

Lange, bevor ich wusste, dass ich ADHS habe, bin ich regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen und habe dort mein Interesse für Yoga und Meditationen entdeckt. Leider ist diese Routine durch verschiedene Dinge verloren gegangen, jedoch bin ich dabei, diese wieder aufzubauen.
Jedenfalls helfen mir alle drei Dinge enorm, meine Gedanken zu beruhigen und mich zu entspannen. Auch, um überschüssige Energie loszuwerden. Ich war zu der Zeit viel ausgeglichener als jetzt, viel entspannter.

Vielleicht ist das auch eine Methode für dich?

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Ich könnte dir Tips geben aber finde es fast dekadent es zu tun, weil ich so viel ausprobiert habe und das ohne Erfolg .

Zugleich hab ich mich mit vielen Tips die ich bekam einfach nicht ernstgenommen gefühlt.

Leider funktioniert es bei mir wenn überhaupt nur in Verbindung von Medikamenten, ich muss ohne viel zu viel Kraft aufwenden mein ADHS zu kompensieren.

Aber es ist für mich absolut nachvollziehbar wenn jemand keine Medikation möchte vor allem, wenn damit in jungen Jahren was schief ging.

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Hallo @lineya, :wink:

also rein von deinem Text beschreibst du mich 100%.
Demnach liegt dein Verdacht gar nicht so fern meiner Meinung nach.

Ich bin selbst 26 Jahre jung und habe seit 2019 eine erneute ADHS Diagnose.

Hatte auch durch eine generalisierte Angststörung eine ewig langen Ärzteverlauf, bis irgendwann eine ADHS Diagnose gestellt wurde.

ADHS war schon immer ein Thema (auch in Kindheit) bei mir, aber im Erwachsenenalter habe ich immer mehr und mehr darunter gelitten.
Suchtprobleme, dauerhafte Jobwechsel und Kündigungen bis zu psychischen Schwierigkeiten (Ängste, Grübeleien, Psychosomatische Beschwerden, Depressive Phasen) und finanziellen Problemen war alles mit dabei.
Seit der Medikation habe ich eine nie vorher da gewesene Struktur erlangt.

Vor allem beruflich blühe ich seitdem auf und erreiche meine Ziele und geforderten Arbeitsleistungen. :innocent:

Dafür bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Chris

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Ich bin keine Frau, habe aber eine die mit Mitte 30 ADHS hat und eine siebenjährige Tochter, bei der gerade die Diagnostik läuft, ob die bald anderthalbjährige ebenfalls betroffen ist, werden wir dann sehen.

Um die Krankheit besser zu verstehen, werden die die unzähligen Informationen auf dieser Seite helfen als auch andere. Dieses Video trifft es zumindest für uns auf den Punkt und lässt mich einmal ein Spektrum vieler Emotionen durchleben: https://www.youtube.com/watch?v=jhcn1_qsYmg

Was für dich hilft, musst du selbst rausfinden. Ergotherapie, Psychotherapie, Sport, Meditation.

Ich hab’s alles durch, zwischenzeitlich fälschlicherweise eine atypische anorexia nervosa diagnostiziert bekommen, die keine war und bin heute mit fast 40 seit vermutlich gestern mit meiner idealen Dosis MPH eingestellt, die alle Probleme, die ich über einen so langen Zeitraum nicht zu erklären wusste einfach aufgelöst hat.

Ich drücke dir die Daumen, dass bei dir was fruchtet.

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Herzlich willkommen!

Sehr hilfreich um ADHS (und Angststörungen) zu verstehen finde ich die Modelle von Heiner Lachenmeier!

In diesem Video ab Minute 7 - geht ungefähr 30-40 Minuten.

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