Adhs Anzeichen Kleinkind

Hallo,
Meine Tochter ist mittleweile 3,5 und meine eigene Diagnose ist aktuell wieder ein großes Thema für mich (2 kleine Kinder, adhs, Chaos usw).

Ich mache mir immer mehr Gedanken, ob ich es an meine Große, meinem Wirbelwind, vererbt habe. Ich weiß, es ist noch zu früh es diagnostizieren zu lassen usw. Aber schwirrt in meinem Kopf rum. Vor allem, weil sie so… Ja halt ein kleiner Wirbelwind ist und mir persönlich fällt es schwer einige Eigenschaften von normal Autonomiephase und evtl adhs abzugrenzen.

Meine Mutter behauptet, sie erinnert sie sehr an mich früher.

Sie ist eine richtige Räubertochter. Wild, frech und wunderbar :heart: aber bereitet mir auch Kopfzerbrechen.

Sie ist sehr (wirklich sehr!) extrovertiert. Rennt immer drauf los, begrüßt jeden, will gleich mit jedem Kind in Kontakt treten und quatscht fremde Menschen an. Sie übertritt regelmäßig Grenzen, vor allem schüchterne Kinder sind mit ihr oft überfordert.

Das Wort „Nein“ überhört sie, schon immer gekonnt. Die Erzieherin sagte gestern zu mir,
Der Wirbelwind antwortet immer auch wenn sie gar nicht gefragt wurde, man muss sie oft mehrmals auffordern etwas zu tun.

Dann hat sie sehr starke Gefühlsausbrüche am Tag (wie fast jedes 3 jährige Kind :sweat_smile:) allerdings mit Türen knallen, lasst mich in ruhe usw. Idealerweise bisher nie im Supermarkt :sweat_smile:puh. Aber sie tritt und haut. Keiner darf sie anfassen. Aber das kann noch alles normal sein.
Aber sie ist das absolute Gegenteil von schüchtern.

Sie hat unglaublich viel Phantasie, was sie an Geschichten erzählt, Wolkenbilder sieht, sie ist manchmal auch ein richtiges Träumerle. Und beim kleben, basteln hat sie etwas, was ich bei mir hyperfokus nennen würde. Ich mein, sie saß da 3 Stunden und hat Schnipsel auf Pappe geklebt…Ohne Pause. Mit 3.

Sie tobt viel, baut, ist am liebsten draußen. Ist auch empathisch, liebt ihren Bruder aber ist auch wild mit ihm. Sie ist immer im Bewegung, ausser sie darf mal Fernsehen gucken.

Ich glaube, ich tue mir schwer, character, alterskorrektes Verhalten und adhs Symptome auseinander zu halten. Ich bin ihr gegenüber nicht objektiv und will alles richtig machen.

Ich wurde spät, mit 24 diagnostiziert. Und hatte bis dahin viel durch gemacht, und das möchte ich ihr ersparen. Und sehe vielleicht Dinge die nicht da sind. Ich will nichts falsch machen. Ich denke, es ist auch noch sehr früh.

Vielleicht hat hier ja ähnliche Erfahrungen mit seinen Kindern, oder solche Gedanken gehabt? Ich hab es definitiv vererbt bekommen und die Wahrscheinlichkeit ist ja gegeben, das ich es auch weiter gebe.

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Ich würde dir dazu raten, es weiterhin so aufmerksam zu beobachten, wie du es schon tust und die ersten Schuljahre abzuwarten. Bei einigen meiner Grundschüler:innen habe ich zwar auch einen Verdacht, aber es in der ersten oder zweiten Klasse sicher sagen zu können, finde ich persönlich etwas schwierig und ich bin daher mit Vermutungen in dem Alter noch sehr zurückhaltend.
Solange sie noch keinen Leidensdruck hat, besteht wahrscheinlich auch kein akuter Handlungsbedarf. Und ob dieser in den ersten Schuljahren auftritt, muss man halt abwarten und gut beobachten.

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Hallo Dela,

was du beschreibst, weist ja schon deutlich darauf hin. In den ersten ein, zwei Lebensjahren kann sich noch was wandeln, Cordula Neuhaus sagt, das Laufenlernen sei so ein Punkt, wo sich ein anfangs wildes Kind zu einem ruhigen entwickeln kann oder eben umgekehrt.

Das war bei unserem Jüngsten (jetzt 11) auch so, als er Baby war dachten wir, oh wie schön, er ist viel ausgeglichener als der Große, wir haben jetzt vielleicht tatsächlich einen Nicht-ADHS-ler. Aber zu früh gefreut.

Sehr auffällig ist bei ihm die Ablenkbarkeit und die kurze Aufmerksamkeitsspanne. Er bekommt Medikamente, seit er 4 Jahre und 7 Monate ist, und das ist wirklich ungewöhnlich früh. Man muss immer den Einzelfall angucken. Für ihn war es richtig. Die Ärztin sagte damals, Er steht sich selbst im Weg.

Die Einschulung abzuwarten sehe ich nicht als klug an - wenn klar ist, in welche Richtung es geht, sollte man einem Kind traumatische Erfahrungen in der Schule ersparen, wenn die Medikamentendosierung bis zum Schulanfang abgeschlossen ist - was bedeutet, dass man mindestens ein Jahr vorher, besser früher, zur Kinderpsychiaterin gehen sollte, denn zuerst braucht die Diagnose ja eine Weile und dann versuchen es die Ärzte gerade bei kleinen Kindern berechtigterweise erst mal ein paar Monate ohne Medis.

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Ich denke auch, das ich es erstmal weiter beobachte. Sie hat eine Freundin im Kindergarten, hat keine Probleme mit anderen Kindern und von den Erziehern habe ich bisher keine negative Rückmeldung.

Aber, in einem Punkt muss ich einwenden. Mir zum Beispiel hätte es unglaublich geholfen, hätte ich zu Beginn der Grundschule eine Diagnose gehabt. Ich hatte es schwer. Das wünsche ich ihr nicht.

Aber bisher ist sie noch sehr selbstbewusst und ich hoffe, das es so bleibt, das ich sie bestärken kann und ihr genug an die Hand gebe, dass sehr das bleibt.
Mich hat die Schule klein gemacht.

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Hallo Falschparker,
Ja, meine Tochter war auch so ein entspanntes Anfängerbsby. Immer super zufrieden schlief gut, keine Probleme beim Zahnen… Wäre es anders gewesen, wäre sie wie ihr kleiner Bruder :joy: wäre sie wohl noch Einzelkind… Haha.

Ja. Ich hatte eine miese Schulzeit. Und ich denke, gerade weil ich es so schwer hatte, habe ich wohl auch so ein Auge drauf, damit ihr das nicht passiert. Und ich will es besser machen, als meine Eltern (sie Taten ihr bestes, aber wussten ja nicht was los war).
Deswegen beobachte ich das weiter.
Gott sei Dank haben wir auch einen tollen aufgeklärten Kinderarzt.
Danke dir für deine Erfahrung und den Einblick :grin:

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Hm… Dann sollte ich vielleicht doch früher bei Vermutungen mit den Eltern sprechen. Danke für den Denkanstoß.:slightly_smiling_face:

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Hallo Dela,
ich hatte ähnliche Gedanken zu meinem Kind, das auch drei Jahre alt ist. Es könnte auch ADS sein, muss es aber nicht. Ich wurde auch spät diagnostiziert und würde ihr viele meiner Erfahrungen gerne ersparen. Aber ich denke, es ist zu früh für eine Diagnose. Nun habe ich mir überlegt, dass ich vielleicht einen Erziehungsratgeber für Kleinkinder mit ADS kaufe und diesen umsetze. Falls es doch kein ADS, sind die Methoden bzw. Ratschläge sicherlich nicht schädlich. Meinem bisher sehr oberflächliches Wissen nach, wird ja „nur“ sowas empfohlen wie genug Schlaf, genug Bewegung (in der Natur), Alltag strukturieren, viele Rituale im Alltag, genug Ruhepausen, wenig Medien, konsequent Regeln einhalten etc. (Das mache ich eigentlich eh alles, soweit ich es eben schaffe, es wäre nur blöd, wenn ich noch mehr davon umsetze, was ja auch anstrengend ist und es gar nicht nötig wäre)
Ich kucke heute zum ersten Mal in diesem Forum bei den Kindern vorbei, weil ich auf der Suche nach einem guten Ratgeber bin. Bin auch unsicher, ob es einer für ADS sein muss, denn dafür gibt es sehr wenige. Ich habe in der Einleitung von „Leben mit einem Kind mit der Superkraft ADHS“ gelesen, dass die Autorin für Kinder ADS andere Ratgeber empfiehlt… Vielleicht eröffne ich einen eigenen Thread dazu.

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