ADHS-Autismus Austausch

Hallo zusammen

Gibt es hier einige mit ADHS-Autismus und können ihre Erfahrungen teilen?

Bin vor zwei Wochen auf dieses Thema gestossen und finde es sehr interessant.

Grüsse
Keep_Going

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Was möchtest Du denn wissen?

Ich habe stark ASS und ADHS ( beides seit ich Kind bin ) und es gibt sehr viele hier, die beides haben.

Hallo @keep_going,

ich habe eine ADHS-Diagnose und „Autismus-Tendenzen“. Also keine offizielle Diagnose. Diesen Diagnoseweg möchte ihr mir gerne sparen.

Schreibe gerne was du wissen möchtest. Ich kann was zu den Medikamente sagen, bzw. wie sich diese so ausgewirkt haben bei mir persönlich.

Mein erstes Medikament war Medikinet adult bei dem ich nur kleine Dosen vertragen habe (5mg - 5mg - 5mg). Diese kleine Dosis hat zwar ausgereicht um die innere Unruhe zu lindern, hat mich aber gefühlt autistischer gemacht. Meine sowieso schon rationale-, „weniger-soziale“ Art wurde noch verstärkt.

Die Konzentration wurde mir irgendwie zu viel. Habe nun noch mehr auf den Boden oder an Wände gestarrt und Blickkontakt gemieden also sowieso schon.

Elvanse hat mir persönlich viel mehr geholfen, weil es sehr gut auf meine Stimmung wirkt und mich viel sozialer macht, da ich viel stressresistenter bin was Reize angeht.

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Auf der Homepage von ADHS Deutschland ist ein sehr interessanter Artikel, bzw. Folien eines Vortrages von Thomas Fangmeier:

http://www.adhs-deutschland.de/begleitstoerungen-autismus/adhs-undoder-autismus-autismus-undoder-adhs

Und weitere Artikel zu Autismus, aber eben ausgewählt von ADHS Deutschland:

http://www.adhs-deutschland.de/begleitstoerungen/autismus

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Danke für die Rückmeldungen.

Folgende Punkte interessieren mich zurzeit sehr:

Zerrissenheit
Wie geht ihr damit um, dass ihr einerseits die totale Routine benötigt, andererseits Abenteuer sucht? Ich bin - vor allem in meiner Freizeit wie gelähmt. Wenn ich dann zum Beispiel etwas neues erlebe bzw. in Angriff nehmen möchte - gefällt es mir in meinen Gedanken immer viel besser, als es dann tatsächlich ist. Entweder langweilt es mich, oder ich sehne mich nach meiner Tagesstruktur zurück. So auch Ferien - man kann sie kaum erwarten, ist man dann dort - kommt umgehend Langeweile, oder die neuen Reize nerven einen und man ist gedanklich an seinem Wohlfühlort.

Soziale Kontakte
Einerseits suche ich neue Kontakte und bin sehr an Menschen interessiert - an den Gesprächen bzw. Treffen kommt jedoch schnell wieder Langeweile auf bzw. ist man gedanklich wieder an seinem „Ruheort“. Andererseits, wenn man Alleine ist hat man wohlan keinen äusseren Stress, man kann aber nichts mit sich selber anfangen, da man so zerstreut ist. Es ist, als ob man von Szene zu Szene schwimmt aber nie Teil von sich selber ist, da man nicht weiss was das eigene Ich möchte bzw. ist - versteht ihr was ich meine?

Innerer Druck / Priorisieren
Ich beobachte häufig, dass ich mich bei Aufgaben total unter Druck setze, da ich nicht priorisieren kann. Habe ich 100 Aufgaben, müssen diese alle sofort erledigt sein. Danach ist man logischerweise ausgelaugt. Habe ich dann aber nur 10 Aufgaben, meistere ich diese im gleichen Tempo bzw. habe danach zu „viele freie Zeit“, welche ich ebenfalls nicht zu nutzen weiss. Die „Pause“ ist dann keine Pause, sondern ebenfalls mit Druck verbunden, da man etwas tun möchte, aber keine Impulse kommen.
Diese Zwiespältigkeit - obwohl mir bewusst - kann ich nicht auf das körperliche Befinden transferieren bzw. um mich erholen zu können.

Kennt ihr das? Was tut ihr dagegen?