Das habe ich ihn dann heute auch mal möglichst beiläufig gefragt, er meinte 2 x (wusste aber nicht mehr warum ). Es klang jedenfalls nicht nach „regelmäßig/häufig“, worüber ich sehr froh bin. Hätte mich aber auch gewundert, wenn er das dann nicht schon früher erzählt hätte. Bisher habe ich schon das Gefühl, dass er Erlebnisse, die ihn bewegen, daheim erzählt.
Ihm sind recht schnell Sachen peinlich, also eher Äußerlichkeiten, die ihn von den anderen unterscheiden/abheben könnten. Wie eben ein simples Sitzkissen. In gewisser Weise verstehe ich das, nachdem Kinder ja echt ganz schön gemein sein können, wenn sie einen auf dem Kieler haben. Das ging ihm mal vor 2 Jahren so mit leichtem Mobbing, wir wissen immer noch nicht so ganz warum - vielleicht weil er eben doch etwas anders ist. Aber seitdem ist es echt gut (und wir hoffen so sehr, dass es so bleibt.!!)
@Katha Uiui, das klingt nach einer sehr schwierigen Zeit davor und nach großer Verbesserung durch die Medikation!
Mal abgesehen davon, dass unser Sohn öfter vor Fußballtraining zetert (inzwischen will er aber fast immer) oder damals Schwimmkurs, dass er nicht hin will, und dass er den Trainern oft nicht zuhört oder die Übungen, wenn sie komplexer sind, anders ausführt, macht er gut mit. Im Nachhinein, also daheim, regt er sich über vermeintliche oder echte Fouls sehr auf. Aber direkt danach sagt er dem „Übeltäter“ wenn überhaupt recht zurückhaltend die Meinung. Und selbst Foulen tut er selten.
Das ist ja das große Glück, dass er (bisher) nur daheim ausrastet uns und seiner Schwester gegenüber, verbal und tätlich.
In der Schule, beim Vereinssport und bei Freunden ist er eher Sonnenschein als Gewitterwolke.
Dort fällt zwar die Hyperaktivität auf und die Unaufmerksamkeit, das Wirre etc. Aber glücklicherweise keine Aggression, sondern normales Sozialverhalten.
Wir haben inzwischen von der Kinderärztin erfahren, dass wir zur Diagnostik nicht in so ein sozialpädriatisches Zentrum oder ähnliches dürfen, sondern „nur“ zu einem niedergelassenen Kinderpsychiater. Hintergrund ist wohl zum einen, dass sie bei ihm von den U-Untersuchungen her keinen dramatischen Fall erkennt (womit sie in gewisser Weise ja recht hat, siehe Sozialverhalten). Zum anderen kostet es die Praxis laut Ihrer Aussage 600 EURO, wenn sie ihn in ein SPZ überweist.
Naja, etwas schade ist es, weil wir uns von so einem SPZ mehr Routine und Fachwissen erhofft hätten, und man vielleicht nicht so von der Meinung/Vorurteilen eines einzelnen abhängt.
Wir hoffen, dass wir einen guten, einfühlsamen Kinderpsychiater erwischen. Die ersten beiden Empfehlungen haben schon mal nicht geklappt (der erste ist inzwischen reine Privatpraxis, der zweite nimmt wegen Überlastung nur Kinder ab der 3. Klasse)…