ADHS-Camp

Ich habe mir gerade eine Dokumentation über Marc Freukes (besser bekannt als „Der Mann vom Odenwald“) angeguckt und nun ist mir eine Idee gekommen, welche sich vielleicht gar nicht realisieren lässt - aber vielleicht ja auch doch?

Was hieltet ihr von der Idee eines Camps für ADxS-ler, welches so autark wie nur möglich läuft?
Sprich sich selbst in dieser Gemeinschaft zu versorgen und miteinander in einer Gemeinschaft zu leben.

Hat hier schon jemand Erfahrungen damit?
Also wie man ein funktionierendes Heizsystem für den Winter baut, wie man die Lebensmittel für die Leute anbaut, etc.
Und was denkt ihr, wie das mit einer Gruppe Neurodiverser klappen würde? (Denn man ist ja schon chaotisch :smiley: )

Ich bin mal sehr gespannt was ihr zu dem Thema sagt! :slight_smile:

Bernd

Mir fällt noch die autarke Verrichtung der Notdurft ein. Das geht aber gänzlich unkompliziert… Gebüsch ist überall vorhanden und ich habe auf meinen Road Trips Gebüsche in halb Europa dazu misbraucht…

…abseits davon: „Into The Wild“ lesen… der Typ wurde berühmt und ging drauf dabei… also so diese Survival Events inspiriert von „Into the wild“, hab da ne gemischte Meinung dazu…

…Interessanter finde ich schon zum Beispiel den Jakobsweg wandern so mit 5 bis 10 „Neurodiversen“ in der Gruppe…

@Overthesky Christopher McCandless alias Alex Supertramp! Ich liebe seine Geschichte! Obwohl die Art wie er in Alaska gestorben ist, absolut nicht hätte passieren müssen…
Meinst du das mit dem Jakobsweg um zu schauen, wie anstrengend das mit mehreren Neurodiversen auf einem Haufen ist?

Exakt, Jakobsweg mit 10 Neurodiversen, um zu sehen, wie man sozial miteinander klar kommt, welche Probleme, aber auch positive Erfahrungen man dabei mitnimmt und wie man die Probleme lösen kann und insgesamt aus so einer Erfahrung lernen kann…

PS: es gibt übrigens ja nicht nur Jakobsweg… gibt unzählige Pilger- und Wanderrouten in Europa allein… den Wikinger-Trail in Norwegen, die Via Francicena in Italien, den Appalachian Trail in den USA, mein Bruder hat mal Island zu Fuß durchquert, oder über die Alpen möglichst ohne Lebensgefahr im Sommer… oder muss ja nicht zu Fuß sein, neulich jemand ein bisschen kennen gelernt, der in der Gruppe mit dem Fahrrad von Deutschland über den Balkan, Griechenland, Istanbul immer die türkische Küste entlang bis nach Zypern gefahren ist…

…die Tour ist nur ein Teil, so ne Gruppenerfahrung, wo man miteinander kooperieren können muss, das wär der interessantere Teil …und im Vergleich dazu ist „Into The Wild“ ein reiner Ego-Trip…

Hier ist eine Doku über eine Gruppe, die für den Luther-Weg zusammengekommen ist: <LINK_TEXT text=„https://www.zdf.de/dokumentation/dokume … g-100.html“>Schritt für Schritt - ZDFmediathek</LINK_TEXT>

Die Gruppe ist nicht nach dem Merkmal „neurodivers“ gefiltert, wenn vielleicht auch Pilger eine gewisse eigene Abweichung vom Durchschnitt mitbringen dürften. Aber (selbst?) die liefen insbesondere gruppendynamisch auf dem Zahnfleisch nach einer gar nicht langen Weile.

Nach den wunderbaren Erfahrungen konstruktiver Konfliktfähigkeit, die wir gerade kürzlich wieder miteinander sammeln durften…: Ich finde das, was @allmighty in einem parallelen Thread gerade mit „als ob man ständig einen Spiegel vor sich hat“ gut beschrieben hat, im Augenblick wahnsinnig deprimierend. Mimosen mit Morgensternen in Wanderstiefeln. :jammer Lieber vor dem Spiegelbild weglaufen als zusammen irgendwohin.

So ein Projekt aller AutArk würde ich wenn einfach machen und nach Menschen Ausschau halten wo die Chemie stimmt und Fähigkeiten sich für so ein Projekt ergänzen.

Ich habe Gruppentouren in wilder Pampa und hinter mir . Alleine das ich zwar kräftig aber klein und langsam bin brachte mich immer an meine Grenzen um mit der Gruppe schritt zu halten, so dass ich Abends immer durch war .

Und Nie gab es Zeit für „guck mal eine Eichhörnchen“

Dann bin ich in kleiner Gruppe auf Tour und irgendwann alleine , was mir vor allem körperlich entgegen kam da ich in meinem Tempo laufen konnte und viel besser körperlich spürte wie ich mich am besten verhalte .

Mein Beruf beinhaltet schon genug Rücksicht, Refelketion und Kommunikation in Gruppe Dynamiken und das benötige ich dann nicht in meinem Urlaub.
Selbst um Urlaub mit Freunden oder Familie benötige ich Rückzugsmöglichkeiten. Ich schlafe fremd oft schlechter, merke manchmal nicht wenn ich so richtig im Gruppenmiteiander agiere das ich überlade .
Nach mehrtägigen Spaß Events wo ich all das in Kauf nehme benötige ich Tage um davon wieder abzuschalten.

So sehr ich die Geselligkeit mag und ich in der Regel einen wohl Gruppendynamischen Character habe wäre so eine Tour auf Dauer für mich eine Tortur die mich stressen würde.

Letztendlich benötige ich Urlaub eher dafür um mit mir alleine Ruhe zu finden und um Pause von zwischenmenschlicher Interaktionen zu haben , die mein Job von mir fordert.

Aufgrund meines adhs halte ich mich für solche Ideen aber auch überhaupt nicht geeignet und würde solche Projekte wo gar Chaos mit gewollt ist eh meiden .

Von zehn Personen kommen vielleicht 5 wieder raus, der Rest wird sich in unterschiedlichen Richtungen verlaufen. Viel Spaß für die Suchtruppen.

Auch 10 Schlauermeier, jeder von seinen Expertenkenntnissen überzeugt. Es wird 100% Scheitern. Auch 200 Tonnen Ritalin kann die Mission nicht retten.

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Auf der einen Tour waren mehrere Dinge passiert was die Teilnehmer unterschiedlich an die Grenzen brachte. Die ein oder andere emotionale Reaktion war schon auch für die Gruppe zusätzlich anstrengend. Wenn man selbst an seiner Grenze ist und dann noch jemand anderes mit auffangen muss, der eigentlich „nichts“ hat ist dass sehr Kräfte zerrend.

Vor ca 15 Jahren wollte ich mal Tourenguide werden. Habe sogar einen spezielle Erstehilfeschein gemacht und eine Zertifizierung als Guide habe ich auch. Auf diesen Weiterbildungen hört man auch die ein oder andere natürlich auch sehr schöne Story was so in auf Touren und in Gruppen alles passieren kann.
Fast alle sind erschrocken darüber wie Erwachsene Menschen in bestimmten Situationen plötzlich mutieren aber auch was sich da so manches mal positiv herauskristallisiert.

Ein Gruppe unterliegt immer einer Dynamik von Rollenaufteilung die sich nie ganz abwenden lässt.

Aber mich macht diese Diskussion auch ein wenig traurig wenn ich an all die schönen und bewegenden Momente denke die ich auf Gruppentouren erlebte und dass mein ADHS mir leider zu viel Energie raubt.

Aber ich finde die Idee auch irgendwie lustig , würde gerne mal mit so einigen Leuten hier an Lagerfeuer sitzen.
Ich könnte mir auch vorstellen ein für uns organisiertes Zeltlager aller Kinde und jugendlager ganz so wie früher , wo wir einfach wilde Kerle/innen sein dürfen. Mit dem Luxus für jeden ein kleine eigene Minihütte für den Rückzug .

Bei Gruppentouren… es gibt Gruppen, die sich während der Reuse/Tour spontan bilden, die klassische Backpacker-Version, man trifft Leute in Hostels, mit denen man sich versteht und reist bis da und dahin zusammen, aber jeder kann trotzdem jederzeit den Absprung machen je nach Lust und Laune und sich von der unverbindlichen Gruppe trennen… ne verbindliche Gruppe steht von Anfang an fest… Mitglieder und Route… bei so vorab festgelegten Gruppen, da braucht es einen Grundkonsens in der Gruppe, je nachdem, wie eng und wie lange die Gruppenmitglieder aufeinander sind… und zum Beispiel Jakobsweg über 800 km, den ganzen Tag zusammen, zu Fuß, der eine ist schneller, der andere hinkt hinterher… so was wär in der Tat mal interessant, was da nach 4 Wochen so bei rauskommt atmosphärisch und sozial… da fällt mir ein, die Wikinger-Reisen machen immer organisierte Wandertouren mit professionellen Tour-Guides, würde mich interessieren, was die so zu berichten hätten an Erfahrungen und Erkenntnissen…

…ich jedenfalls würde nie in ner Gruppe von 5 Leuten zum Beispiel eine Wandertour machen mit wildfremden Leuten, die ich vorab nicht kenne und wo bei den Charakteren alles dabei sein kann, weil keine Selektion sozial vorab… Arschlöcher gibt’s genug und mit, wenn man Pech hat, weil vorher nicht gekannt, mit 4 oder 5 A… dann 2 Wochen, ne, ich muss definitiv die Leute vorher kennen oder ich muss jederzeit die Möglichkeit habe, mich abzuseilen oder auf die A… einen abzuseilen…

So sieht der Werbeprospekt aus: https://images.app.goo.gl/qRfiYFv27ibtWHvj7 alle lächeln und sind guter Laune. Ob das aber hinter dem Werbeprospekt wirklich so ist immer…

Ich Frage mich allererstes wann ich anfangen würde zu versuchen die anderen in der Gruppe aufzufressen.
Beim Thema gemeinschaftliche Nahrungsbeschaffung bin ich der Held der ersten 7 Tage, aber wenn ich dann mitbekommen das ich mehr leiste als der Rest werde ich sehr seltsam.
(Erkenntnis vom "Sektor Z in Margrafenheide, falls mal jemand von euch da war).

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Obwohl ich Menschen hasse klingt das nach einer Idee!

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Über den Status „nicht mögen“ bin ich weit drüber.
Die dünne Krume mit dem Namen Menschlichkeit blättert täglich immer weiter von dem animalischem Verhalten der Weltbevölkerung und offenbart wie wenig zivilisiert, sozialisiert und reformiert die Menschen sind.
Vor zwanzig Jahren sprach man von den nicht zivilisierten Menschen in Afrika. Aber das egoistische Verhalten welches durch die aktuelle Pandemie ans Licht kommt stellt sich mir die Frage wo wir besser sind?
Es folgen immer noch Menschen diversen Religionen deren Entstehung meist eine Vorgabe zum Überleben war (Schweinefleisch verdirbt bei hohen Temperaturen sehr schnell, also Finger weg. - Das ist keine Lehre eines Propheten, das sind die Lehren die Menschen aus dem Konsum verdorbener Lebensmittel gezogen haben).
Ich verurteile niemanden der an das fliegende Spagettimonster, UFOs oder sonstetwas glaubt.
Aber!
Ich möchte nicht involviert werden.
Hat bis vor 15Jahren überall auf der Welt funktioniert.
Funktioniert nun nicht mehr und man muss, im Ausland, teilweise um sein Leben fürchten.
Da spiele ich nicht mehr mit. Ich habe keine Kraft mehr um mich um Befindlichkeiten zu kümmern.
Ich gewähre jeden den Frieden den ich für mich einfordere.
Aber alles was darüber hinaus geht widert mich an.
Dieses ständige Fördern, Verbieten, Bestimmen.
In regelmäßigen Abständen frage ich mich ob es noch wert ist da mitzumachen.
Umweltschutz, Klimaschutz finde ich toll. Bin ich bei, bin 20Jahre lang mit dem Fahrrad zur Abeit gefahren. Und jetzt pieseln mir Kinder die nie etwas geleistet haben ans Bein weil ich seit 8 Jahren mit dem Auto zur Arbeit fahre? Ich wäre ein Umweltsünder. Sorry, da setzt es bei mir aus und ich müsste mit meinem Bewährungshelfer über mögliche Folgen einer Überreaktion sprechen…

Es tut mir leid das ich das Topic sprenge aber das musste mal raus und ist nur ein Teil was in mir brodelt.

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Passt hier nicht auch die Klassiker-Geschichte von den zwei Wölfen?

Es gab und gibt doch auch Solidarität, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte… Mehr Nachbarschaftshilfe, Einkaufsangebote, etc.

Ich will nicht den Blick auf die Blümchen am Wegesrand lenken, keine Sorge. Du hast sicher auch Recht und vieles ist erschreckend. Aber es gibt eben beides, wenn man danach Ausschau hält.

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Ich bin der festen Überzeugung, dass es das FSM wirklich gibt! :smiley:
Und zum Glaubensbekenntnis sage ich nur
Ramen!

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Pasta unser, die Du bist im Himmel. Geheiligt werde Dein Pesto.

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Ich sehe, ich habe es mit einer Person von Kultur zu tun! :smiley:

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Deine vegetarische Bolognese komme, Dein Parmesan geschehe!

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Fliegendes Spaghettimonster das Du bist im Himmel
Geheiligt werden Deine Anhängsel
Deine Piraten kommen
Deine Soße geschehe
Wie im Himmel so auch auf hoher See
Unser täglich Pasta gib uns heute
Und vergib uns unsere Reiskugeln
Wie auch wir vergeben unseren … hustnuschel
Und führe uns nicht nach Kansas
Sondern erlöse uns von den Kreationisten
Denn dein ist die Soße
Und der Käse
Und die Fleischklößchen
In Ewigkeit

Ramen!

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Das ist ja die omnivore Übersetzung. Meine ist die ovo-lutherisch-vegetarische, aber ich glaube an das Miracoli der friedlichen Koexistenz.

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Ein komisches Bild wenn eine Spagetti in ein Schildkrötenhaus gezogen wird.
Müssen Fleischklößchen draussen bleiben? :wink:

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