ADHS-Diagnose blöd gelaufen

Hallo Leute,

ich bin 28 Jahre alt und ich bin kein Penner oder strafanfällig, ich achte auf mich, aber mein Leben ist ein Chaos.

Ich bekomme eigentlich gar nichts hin, was ich mir vornehme. Ich habe auch bis 14 ins Bett gemacht und bin mit 10 bis 18 ins Heim gekommen, weil ich oppositionelles Verhalten gegenüber meiner Mutter gezeigt habe. Meine Mutter ist anstrengend und sie hat mich auch geschlagen, aber sie war keine so Rabenmutter, dass ich mich so verhalten hätten müssen. Wäre ich ein braveres Kind gewesen, dann wäre mein Leben vielleicht ganz anders verlaufen.

In der Schule ging es aber gut, das steht auch so im Zeugnis. Erst ab der 5ten Klasse ging es steil abwärts.

Mein Leben ist geprägt davon, dass ich irgendwie es schaffe nicht ganz abzustürzen, obwohl ich so sehr möchte, dass alles klappt. Die ganze Zeit höre ich, wie ich jemand enttäusche oder “intelligent genug” wäre ich ja. Derzeit studiere ich Jura und bin im 15 Semester und es ist einfach kein Ende in Sicht. Der Grund wieso ich mich so quäle, war auch dass ich immer Arzt werden wollte, wenn ich nicht schon Arzt werde, dann möchte ich Staatsanwalt werden, habe ich mir gesagt. Bin ich faul? Oder dumm? Oder mache ich mir was vor? Ich weiß es nicht.

Ich war vor einem halben Jahr ungefähr zum ersten mal bei meiner Psychiaterin und sie hat mir eine Depression diagnostiziert. Und auf jeden Fall, das stimmt auch. Aber irgendwie beharrt sie so darauf, dass es nur das ist. Aber ich habe doch gar keine Gründe Depressiv zu sein, außer dass in meinem Leben nichts klappt, wie ich es möchte. Ich gebe zu, ich habe viele Dinge etwas verschönt, weil es mir einfach peinlich ist. Sie verschreibt mir seitdem Bupropion und ich sollte doch zur Therapie oder mich wo diagnostizieren lassen, wo mehr Tests gemacht wird.

Jedenfalls habe ich letzte Woche dann kurzfristig ein Selbstzahlertermin gemacht für eine ADHS Diagnose bei einer Psychotherapeutin. Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte kein ADHS haben, aber ich konnte irgendwie wieder nicht mein “Leid” voll ausdrücken. Ich war so nervös und viele Fragen, konnte ich nicht aus dem Stehgreif antworten. Z.b es ging um Pünktlichkeit, ich kenne niemand der unpünktlicher ist, als ich, aber ich bin auch nicht jeden Tag unpünktlich und außerdem komme ich auch oft früher einfach. Ich konnte die Frage nicht so gut beantworten, weil ich auch die letzten 6 bis 8 Monate kaum Termine hatte und meine “Unpünktlichkeit” nicht mehr so präsent im Kopf hatte mehr. Sie hat dann am Ende gesagt, dass es bei mir schwer sei, zu sagen, ob ich ADHS hätte und nicht 100 prozentig eine weitere Diagnostik empfehlen würde. Ich habe dann gesagt, dass ich es trotzdem mache, weil ich auch einfach Klarheit brauche, ob ich faul bin oder dumm oder ect. Ich musste dann 4 Fragebogen online zuhause ausfüllen.

Jedenfalls hat sie mir dann gestern eine E-Mail geschrieben mit der Anmerkung, dass nach der Zahlung Sie sich an die Auswertung der Fragebögen macht und dann den Arztbrief schreibt. Auf der Rechnung steht auch “Diagnose: F90.0 V”. Ich denke nicht, dass es noch einen Termin gibt, damit ich paar Sachen genauer erläutern kann.

Ich bin gerade irgendwie sehr traurig, weil ich schon wieder nicht hinbekommen habe, die Dinge zu sagen, wie ich es mir gewünscht hätte. Und ich meine nicht, dass ich Dinge verschlimmbessert hätte.

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Ehrlich , du schreibst sehr schlecht von dir.

DU warst das Kind und nicht SCHULD

suche dir eine Tiefenpsychiologin bezahlt von der Krasnkenkasse. JAAA die WARTEZEIT ist ewig.

(Überweisungscode vom Hausarzt, Per mail um Termine bitten und da schon rein schreiben wie es früher war.)

Aber du bist erst 28. Deine Kindheit mit schlagen ,Heim und was weiß ich, ist aufzuarbeiten.

Ob nun ADHS oderetwas anderes oder nichts.

Aber DU BIST DOCH NICHT SCHULD

Da brauchst du auch keine Verhaltensterapie,sondern jemand der mit dir spürt wie es war.

Ein KIND kommt nicht ins Heim weil ES schuld ist. Die ERWACHSENDEN wissen nur keine andere Lösung , Weil SIE sonst Fehler eingestehen müssen.

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Hallo Overdue. Ich bin doppelt so alt wie Du und eigentlich NIE sprachlos, aber nach Deinem Post bin ich nah dran.

Was haben die bloß mit Dir gemacht! Ich bin stinksauer auf die Erwachsenen in Deinem Leben und möchte Dir sagen, dass Du natürlich weder dumm noch faul noch zu unartig warst oder bist! Die Verantwortlichen haben Dich nicht nur nicht unterstützt, sondern allein gelassen und Dich zusätzlich schwer belastet. Wie solltest Du da nicht depressiv sein!

Ich schließe mich Misskonfus an. Bitte nimm Dich wichtig genug um einem Therapeuten, der Dir beisteht, ehrlich zu sagen, wie schlimm es wirklich ist und war. Auch der Psychiaterin, bei der Du, wie Du sagst, einiges verharmlost hast, die kennt das- viele Patienten machen das, um durchs Leben zu kommen. Wenn einem nicht geglaubt wurde oder man sowieso niemanden hat, lernt man das leider.

Ob mit oder ohne ADHS, Du hast schon so viel geschafft, auch wenn es Dir nicht so vorkommt, und mit einer guten Unterstützung wird sicher einiges viel leichter.

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Hallo, danke für eure Antworten. Entschuldigung, ich wollte nicht, dass ihr traurig werdet.

Ich wollte eigentlich auch nur Fragen, wie ich meine Verpeiltheit gut darstellen kann. Ich habe ja auch keinen Vergleich und viele Dinge empfinde ich auch als normal. Irgendwie bin ich immer an der Grenze die Kontrolle von meinem Leben zu verlieren. Aber ich denke nicht, dass man mir das von außen ansieht.

Und ich möchte ja auch Dinge nicht übertrieben darstellen.

Oder denkt ihr, ich sollte das Studium abbrechen und etwas leichteres machen? Wo man sich nicht so viel konzentrieren muss

Hy,ob du dein Studium abbrichst kann ich aus der Ferne ohne dich zu kenenn doch nicht endscheiden.

Du musst dich auch nicht entschuldigen.Du hast keinen Fehler gemacht.

WEIL man ja schon ein gesamtes Leben mit dem Symptmen lebt, finde ich es auch schwer sie negativ raus zu filtern.

Das wichtigste ist, ob du wirklich Jura studieren möchtest ???
Das wichtigste ist, ob du danach auch gerne in dem Bereich arbeiten möchtest??!

Wenn ja, dann bleib dran und kümmer dich um die ADHS Diagnose, in dem du noch ein paar Dinge vielleicht nachreichst.

Du könntest z.B das was du hier geschrieben hast in die Mail kopieren.

Lese durch verschieden Threads, die dich ansprechen und schau ob du dich wiederfindest. Anhand unserer Darstellungen kannst du es vielleicht auch besser aus deinem Leben beschreiben.

Alleine schon wenn du nur den Humor-Thread liest müsstest du vieles wiedererkennen.
Auch die Threads rund ums Thema Studium könnten dir da helfen .

Du kannst auch noch mal auf ADXS.org die Fragebögen ehrlich und ungeschönt ausfüllen und schauen wie die Tendenz ist.

Was sagt denn dein Umfeld? haben da welche Bezug zu ADHS und können dich darin erkennen oder wie würden die dich beschreiben?

Sollte sich die Diagnose nicht bestätigen, kannst du ja trotzdem von dem Wissen profitieren wie man trotz ADHS das Studium schaffen kann.

Des Weiteren könntest du auch um Ergotherapie bitten um dort eine Unterstützung zu bekommen.

Bist du an der Grenze zu ADHS könntest du auch versuchen ADHS Medikamente trotzdem testen zu dürfen .

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Vor Terminen mit Therapeuten/Ärzten/Duagnostikern Notizen machen