ADHS Diagnose ohne Grundschulzeugnisse?

Ihr Lieben, ich brauche euren Rat. Ich bin irgendwann durch das liebe Internet auf die ADHS Thematik aufmerksam geworden. Irgendwie machte soviel plötzlich Sinn. Ich bin derzeit in Therapie wegen Depressionen und habe meinen Therapeuten auf meinen Verdacht angesprochen. Er sagt, wenn in meinen Zeugnissen nichts steht und ich als Kind nicht auffällig war, ist ADHS kein Thema bei mir.
Ich habe keine Zeugnisse mehr und kann auch nicht sagen, ob ich auffällig war. Ich war damals unfassbar schüchtern und kann mich leider auch nicht mehr an die Zeit erinnern. Ich habe auch keine Eltern mehr die ich fragen könnte. Zur Familie besteht kein Kontakt.
Ich habe viele Tests gemacht und erst gestern hier den großen auf der Seite. Demnach habe ich 37 von 43 Symptomen. Mein Mann hat den Fremdeinschätzungstest gemacht und auch dort kommen 33 von 43 Symptomen ans Tageslicht.
Ich bin nun super verunsichert und habe Angst, dass ich bei einer Diagnostik nicht ernst genommen werde. Ich stehe auf zwei Wartelisten und warte nun erstmal ab, bis was kommt.

Hat jemand ähnliches erlebt?

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Hallo @Lebkuchenfrau

Ich habe meine späte (Mitte 30) Diagnose vor zwei Jahren in einer ADHS-Ambulanz bekommen, ohne dass in meinen Zeugnissen etwas auffällig war.
Ich habe die zwar noch und hatte sie dabei, allerdings habe ich die Grundschule nicht in Deutschland besucht und es gabe keinerlei Bemerkungen in den Zeugnissen.

Meine Noten waren top, ich mochte die Schule, habe blitzschnell lesen gelernt und mich für alles interessiert.
Außerdem ging die Schule bis nachmittags, dafür gab es keine Hausaufgaben.

Die weiterführende Schule habe ich dann in Deutschland besucht, die 5. und 6. Klasse lag ich ohne Mühe vor meinen Klassenkamerad:innen und auch da gab es keine Bemerkunngen in den Zeugnissen, das hatte die Schule kurz vorher abgeschafft.

Ab der 7. Klasse gingen die Probleme los durch gemischte Kurse, mehr Fächer, Raumwechsel pro Fach und vor allem meine Unfähigkeit Zuhause zu Lernen oder Hausaufgaben zu erledigen.
Da die Noten immer noch im oberen Mittelfeld lagen (je nach Interesse auch mal sehr gut oder mies) und ich nicht aktiv den Unterricht gestört habe (war mit Träumen beschäftigt) hat es niemanden groß interessiert.

Die Diagnostik bestand aus Fragebögen und einem langen Gespräch mit der Ärztin.
Über die Schulzeit und meine Wahrnehmung der Probleme haben wir gesprochen und sie fand meine Beschreibungen und auch die Kontinuität seit der Kindheit glaubwürdig.
Ich hatte weder von Eltern noch von meinem Partner eine Fremdeinschätzung und auch keine PC-tests.
In dem Diagnoseschreiben steht u.A. drin, dass mein Antwort- und Gesprächsverhalten sehr eindeutige ADHS-Anzeichen gibt und damit die Auswertung der Fragebögen stützt.
Ich dachte ja ich wäre da vielleicht zu sortiert im Kopf rübergekommen, war wohl nicht so :sweat_smile:

Ich war die erste in der Familie, die die Diagnose erhalten hat.
Meine Mutter hat ihre im Jahr darauf erhalten (andere Diagnostikstelle) und sie hatte ganz sicher keine Schulzeugnisse zum Vorzeigen.

edit:
Mittlerweile sind auch zwei meiner Schwestern diagnostiziert und ich hatte damals der Ärztin schon gesagt: Bei mir Zuhause sind alle so, woher sollte ich wissen, dass das (Verhalten X Y) nicht normal ist? :melting_face:

edit 2:
Eine Fremdbeurteilung durch neine Mutter wäre ganz sicher komplett unauffällig gewesen, weil sie mein Verhalten mit meinen Geschwistern abgeglichen hätte…„die sind halt alle so.“
Und/oder mit sich selbst: „Ich war ja auch so.“
Wie soll man da norm abweichendes Verhalten/Empfinden abfragen?

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Was bei mir immer wieder neue Erinnerungen hervorzaubert ist das Lesen von Erfahrungen anderer „Spätis“ hier im Forum.
Vielleicht hilft dir das, deinem Gedächtnis ein bisschen Starthilfe zu geben :slight_smile:

Die Probleme die du heute hast und ADHS zurechnest, kannst du dich jeweils zurück erinnern wann das angefangen hat?
Einiges schlägt gerade bei weiblichen Personen erst ab der Pubertät richtig auf.
Oder wenn man viel Unterstützung und Struktur durch die Eltern hatte, wenn man auszieht und sehr viel Erwachsenenkram selber regeln muss.

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Hast du noch Freunde oder alte Bekannte aus der Zeit oder könntest du noch alte Lehrer fragen?
Bist du dir sicher das nichts in den Zeugnissen steht ? Manchmal liest es sich auch zwischen den Zeilen.

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Tatsächlich ist das relativ schwer, weil ich das Gefühl hab, dass es schon immer so war. Ich kann mich nicht erinnern, dass das irgendwann plötzlich kam.

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Ich hab ja gar keine Zeugnisse mehr :slight_smile: Nein, aus der Zeit ist niemand mehr da. Zumindest könnte ich niemanden mehr befragen der auch nur im geringsten all das bewerten könnte…

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Hallo @Lebkuchenfrau,
bei mir war es sehr ähnlich wie bei @Shaka (Hi, Schwester, vor allem das, was Du über Deine Schullaufbahn erzählst, war exakt so wie bei mir :grin: ), nur dass ich viel später diagnostiziert wurde, weil es durch meinen Beruf lange nicht aufgefallen ist, sondern erst, als mit der Hormonumstellung der beginnenden Perimenopause alles vollends den Bach runtergegangen ist.
Und nachdem ich meine Diagnose gelesen habe, weiß ich: Die Profis, die sich auskennen, merken es schon daran, wie man redet, das sagte ja auch Shaka. Ich dachte auch, ich sei vielleicht zu „aufgeräumt“ rübergekommen. Nope. :sweat_smile:
Und diese Profis wissen auch, dass bei Frauen/Mädchen ganz oft überhaupt nichts am Grundschulzeugnis abzulesen ist, weil sie oft eher verträumt, unaufmerksam und schüchtern sind und nicht dieselben Symptome haben wie kleine Jungs (die leider einfach immer noch der Standard sind).
Ich wünsche Dir kurze Wartelisten und dass Du an fähige Leute gerätst und dass das die Erklärung für Deine Depression ist – denn das könnte durchaus sein. Bei mir ist jedenfalls ziemlich deutlich, dass die depressiven Episoden, in die ich im Lauf meines Lebens immer wieder gerutscht bin, jeweils durch eine Art ADHS-Burnout ausgelöst wurden.
Ich drück Dir die Daumen, dass Du rausfindest, was mit Dir los ist! :four_leaf_clover:

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:adxs_lach: aber 100%, aber sowas von treffend formuliert @Doro75, Danke dafür…

Hallo @Lebkuchenfrau :adxs_winy: Herzlich Willkommen im Forum.

Ich stand auch „nackig“ da, bloß ich, ohne Zeugnisse oder Zeitzeugen sozusagen, konnte nur aus diesem inzwischen ja etwas längeren Leben erzählen.

Und ich kann viel - schnell - Themenübergreifend - lange - ohne zu atmen erzählen :adxs_grins: und so habe ich auch geschrieben, ich kann doch nicht nur ankreuzen, denn da hätte keine Antwort so richtig gepasst…

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg, immerhin hast du es bereits auf zwei Wartelisten geschafft, das eröffnet dir, unter Umständen, ganz andere Möglichkeiten.

Toi :four_leaf_clover: Toi :four_leaf_clover: Toi :four_leaf_clover:

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Hi @Lebkuchenfrau

Dein Therapeut hat offensichtlich von ADHS keine Ahnung.

ADHS hat man schon immer. :adxs_zwinker:

Wirklich an gar nichts?
Gibt es noch alte Fotos?
Gab es besondere Ereignisse in Deiner Kindheit, die Du zeitlich einordnen kannst? Z.B. Umzug, Schulwechsel, eine Hochzeit, jemand gestorben, Haustier bekommen… Manchmal kommen weitere Erinnerungen, wenn man an so ein Ereignis zurückdenkt.

Super! :+1:
Ich wünsche Dir einen fähigen Diagnostiker! :four_leaf_clover:

Ich hab zwar noch meine Zeugnisse, aber die haben meinen Diagnostiker nicht sonderlich interessiert. „Zeitzeugen“ habe ich auch keine.
Der wichtigste Teil der Diagnostik war bei mir das Erstgespräch und das diagnostische Interview, der Rest (Fragebögen, Konzentrationstest) war nur „Beiwerk“. Mein Diagnostiker war sich schon nach dem Erstgespräch zu 99 % sicher, dass es ADHS ist.

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Hallo,

25-jährige haben oft noch Zeugnisse zur Hand und Eltern und Geschwister die sich erinnern. Bei 65-jährigen ist die Wahrscheinlichkeit dafür geringer.

Diagnostiker, die auf objektive Dokumente und Aussagen bestehen, die über die Erinnerungen der Betroffenen hinausgehen, schließen damit ältere Hilfesuchende effektiv aus. Es wäre außerdem ein Zeichen des Misstrauens gegenüber ihren Patientinnen.

Als ich mit 37 beim Psychiater war, lebte meine Mutter noch. Ich wusste auch, in welcher Schublade in ihrer Wohnung meine Grundschulzeugnisse lagen. Beides trifft heute nicht mehr zu. Aber da ich weder meine Mutter einweihen noch deswegen 500 km fahren wollte, mussten meine eigenen Kindheitserinnerungen reichen. Die waren allerdings detailliert und ziemlich ADHS-typisch.

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:adxs_lach: bist du keine Jägerin / Sammlerin, meine Bude ist so voll, jetzt weiß ich sicher, daß sind meine Erinnerungen, deshalb fällt mir auch die Trennung schwer…oder Gerüche, die sind extrem, egal ob Düfte oder unangenehmes…


Ich finde ja immer dieses Beispiel mit der Pünktlichkeit so treffend:

Sind Sie pünktlich? Ja natürlich…aber was im Vorfeld in Verbindung damit passiert :adxs_ai: was es für eine Anstrengung bedeutet, der Ausdruck Paralyse fällt oft in dem Zusammenhang…

Es sind so oft die Dinge hinter den Fragen…

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Ja darauf wollte ich hinaus, same here.
Ich kenne mich und meine Wahrnehmung ja nur so wie es nunmal ist.
Die Symptome sind die gleichen aber durch unterschiedliche Lebenssituationen, gestiegene Anforderungen etc. waren sie als Kind weniger sichtbar von außen und mir selbst natürlich überhaupt nicht bewusst.
Weniger sichtbar wenn man nicht weiß wonach man schauen/fragen soll.
Meine Diagnostikerin wusste das sehr gut und ist auf alles eingegangen was ich auf die Fragebögen geschrieben habe und das war einiges.
Vor allem Anmerkungen zu den Fragen weil ich einige davon richtig beknackt fand.
Habe das angekreuzt was am wenigsten nicht gepasst hat und dann an den Rand geschrieben: Ja, aber…einen Pfeil zum Seitenrand gemalt und auf der Rückseite erklärt was an der Frage oder den Antworten nicht passt :face_with_peeking_eye:

Vor meiner Diagnose hatte ich drei Jahre Verhaltenstherapie wegen Depression.
Hat mir wenig gebracht, habe mich oft falsch gefühlt weil ich mich in der Diagnose nicht 100% wiedergefunden habe und vor allem weil mir oft meine Wahrnehmung abgesprochen wurde.
ALLES was ich an Empfindungen und Erfahrungen erzählt habe wurde als negativ eingefärbt/wahrgenommen/eingeordnet durch die Depression eingestuft auch wenn es lange zurücklag oder mich mein Leben lang begleitet hat.
Irgendwann dachte ich mir, entweder ich war schon immer depressiv oder das ost einfach Quatsch.
Zweitgleich habe ich zufällig in einer Podcastfolge über Prokrastination von ADHS bei Erwachsenen erfahren.
Hyperfokus ak÷tiviert, rein in den Kaninchenbau und wow habe ich mich darin wiedergefunden.

Vier Monate den Anruf bei der Ambulanz prokrastiniert, dann noch 10 Monate Warteliste und dann endlich die Diagnostik.

Also Symptome wie sie im DSM oder ICD aufgelistet sind, sind ja nur die medizinischen Begriffe.
Hier Forum und auf adxs.org kann man wunderbar nachlesen wie sich das im Alltag auswirkt, wo Symptome zusammenspielen oder auch was an Energie in Masking gesteckt wurde und wird.
Sich darin zu erkennen hilft mir nach wie vor mich besser zu verstehen und wie @Silberlocke es ausdrückt: Wieder ein Puzzleteil gefunden :slight_smile:

PS: Ich versuche WIRKLICH immer mich kurz zu fassen. Ehrlich.
Und irgendwie kann ich auch nur über eigene Erfahrungen berichten, so richtig Rat geben/anbieten ohne persönlichen Kontext funktioniert nicht :face_with_peeking_eye:

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:adxs_knuddel: ja ehrlich, ganz bestimmt…ich bin ebenso immer davon überzeugt, es geht nicht kürzer :adxs_tanz:

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Absolute „Killerfrage“.
Wie auch:
„Vergessen Sie oft Termine?“,
„Schaffen Sie es ihre Rechnungen pünktlich zu bezahlen?“,
„Verlegen Sie oft wichtige Dinge wie Brille, Handy, Schlüssel, Geldbörse…?“

Wenn ich auf solche Fragen nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten darf, dann habe ich kein ADHS. :upside_down_face:

Denn ich bin pünktlich, vergesse keine Termine, bezahle meine Rechnungen pünktlich und weiß immer, wo Brille/Handy/Schlüssel/Geldbörse… sind.

Deswegen ist das Gespräch so wichtig.

Da erfährt der Diagnostiker nämlich erst,
-dass ich nur pünktlich bin, weil ich akribisch jeden Weg plane (google maps -selbst für Fußwege, die ich schon X Mal gelaufen bin- :see_no_evil:, Fahrpläne usw.), inklusive Sicherheitspuffer und Sichersicherheitspuffer - und so meistens viel zu früh da bin. :adxs_pferd:,

-dass ich ausnahmslos JEDEN Termin SOFORT in meinen Handy-Kalender schreibe (mit rechtzeitiger Erinnerung auf dem Sperrbildschirm), der sich auf den Laptop backupt und besonders wichtige Termine noch zusätzlich in einen Papierkalender an der Wand neben dem Esstisch kommen,

-dass eine Kontensperrung eine sehr starke Motivation ist, das Rechnungsproblem in den Griff zu bekommen. :adxs_tuete:,

-dass Brille/Handy/Schlüssel/Geldbörse usw. schon ewig feste Plätze haben, NIEMALS irgendwoanders hingelegt werden und es sämtlichen Familienmitgliedern unter Androhung empfindlicher Übel absolut verboten ist, diese Gegenstände woanders zu platzieren. Für mich ist mein Schlüssel „weg“, wenn der nicht an MEINEM Haken hängt, sondern an dem daneben… :crazy_face:

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GENAU DAS.
Alles!
:sweat_smile:

Masking und Copingstrategien müssen unbedingt berücksichtigt und gezielt erfragt werden.

Ich war 80 Minuten zu früh zu meinem ersten Diagnostiktermin (20 Minuten Fußweg-Straßenbahnfahrt-Fußweg) weil uch Angst hatte das Gebäude auf dem Klinikgelände nicht zu finden.
Konnte dann netterweise nach nur 15 Minuten Wartezeit in einen freien Raum um dort die Fragebögen auszufüllen.
Bei der Pünktlichkeitsfrage habe ich dann meine drei Zustände mit Beispiel aufgeführt:

  • Viel zu früh aus Angst zu spät zu kommen.
  • exakt pünktlich aber gestresst und abgehetzt des Todes, hinter-dem-Bus-her rennen und/oder riskante Fahrradfahrmanöver inklusive.
  • Zu spät und dadurch völlig durch den Wind weil mir Pünktlichkeit als Tugend bzw. Unpünktlichkeit als Respektlosigkeit so eingeprägt wurde :eyes: und ich mich maximal schlecht fühle wenn jemand auf mich warten muss.
    Vielleicht auch weil ich selbst (unbestimmt langes) Warten so schrecklich finde.
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Abolut, denn je älter - desto besser bist du auf dem Gebiet, denn irgendwie hast du ja bis heute überlebt :adxs_peace: auch wenn du inzwischen auf dem Zahnfleisch krabbelst.

Und dazu auch immer im Hinterkopf behalten, als weiblich sozialisiertes Persönchen kann es noch einen tacken schwieriger sein, muss nicht - kann aber leider…


Was für eine interessante Sammlung das hier inzwischen ist, liebe @Lebkuchenfrau da dürfte doch selbst in deiner Erinnerung etwas aufploppen und du dich wieder erkennen oder :adxs_trost:

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Ihr Lieben, das ist so verrückt! Ich erkenne mich in so vielen Dingen hier wieder, bei denen ich von meinem Mann und meinen Freunden so oft belächelt werde. Thema Pünktlichkeit. Ich bin immer zu früh, weil ich Angst habe zu spät zu kommen. Ich sitze lieber noch 30 Minuten im Auto und wäge ab, wann ich dann aus dem Auto aussteige und wann ich ungefähr da bin und ob es dann okay ist schon zu dem Termin da zu sein. In meinem Kopf sind dann 10 Minuten vorher in Ordnung :smiley: Ich plane den ganzen Tag vorher danach wie mein Tag abzulaufen hat, damit ich Zeit genug für den Termin vorher habe. Duschen, da plan ich gern mal 1,5 Stunden für ein. (Was total irre ist aber mir gibts ein gutes Gefühl :D) Mein Mann ist immer auf die Minute pünktlich, wie mich das stresst. Selbst wenn er allein einen Termin hat, macht mich das schon ganz verrückt und ich habe Gefühle in ir, weil ich denke, dass er einfach nicht früh genug da ist :smiley:

Danke für all die Impulse hier! Ich werde mich mal weiter durchs Forum klicken und schauen in welchen Posts ich mich etwas wiederfinde. Ich fühl mich hier… angenommen und verstanden. Und ich sehe mich in so vielen Zeilen hier. Das ist ganz verrückt!

Vielleicht mag noch einer von euch „kurz“ erzählen, wie so ein Gespräch abläuft. Erzählt man einfach? Werden Fragen gestellt anhand des Fragebogens? Ich bin am liebsten immer vorbereitet. Egal bei was. Ich hasse Überraschungen :smiley: Danke euch!

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Aaaalsoooo…

Je nachdem wo Du Deinen Termin hast, kann es sehr unterschiedlich ablaufen. Es gibt keine vorgeschriebene Vorgehensweise und jeder Diagnostiker kocht irgendwie sein eigenes Süppchen. Wenn Du hier im Forum weiter stöberst, wirst Du auch noch verschiedene Diagnostik-Geschichten finden.

Ich war bei einem Psychiater (Privat-Praxis) und da lief es so:

1. Termin: Erstgespräch. Warum sind sie hier? Wieso denken Sie, dass Sie ADHS haben? Also erstmal einfach erzählen. Ab und zu hat der Doc noch was gefragt und schwupps, war eine Stunde vorbei. :upside_down_face: Ich habe noch ein paar Fragebögen in die Hand gedrückt bekommen, die ich zum nächsten Termin ausfüllen sollte und eine Überweisung zum Hausarzt (Blutwerte, Blutdruck, EKG - zum Ausschluss körperlicher Erkrankungen und ob was gegen die Einnahme von ADHS-Medis spricht).

2. Termin: Die ausgefüllten Zettel abgeben, diagnostisches Interview (standardisierter Fragebogen, den der Arzt Frage für Frage durch geht) und Konzentrationstest. Waren insgesamt glaube ich so 1,5 Stunden, wobei der Konzentrationstest nur 5 Minuten gedauert hat.

3. Termin: Auswertung von Interview, Test und Fragebögen. Besprechung der Diagnose und Medikation (30-40 Minuten).

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Ich bin in einer ADHS Ambulanz auf der Warteliste und einmal in einem Klinikum. Ich bin sehr gespannt!

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Wenn Zeugnisse unauffällig sind, aber zum Beispiel Schulhefte oder Klassenarbeiten/Hefter vorliegen, können auch diese als Anhaltspunkt genommen werden. Bei mir waren diese wesentlich aussagekräftiger als die Zeugnisse, so chaotisch wie meine Arbeitsweise und die Texte immer waren.

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