Hallo Gemeinde,
ich bin neu und bringe gleich mal eine Verständnisfrage mit.
Ich lese oft, dass eine Diagnose kassenärztlich oder privat erfolgen kann. Privat kostet, geht aber zügiger. Bis hierher verstanden.
Was ich jedoch nicht verstehe:
Bleibt die Privatdiagnose auch privat? Kann man dann die Behandlung und Medikation privat zahlen, oder dass es kassenärztlich bezahlt und erfasst wird? Ich lese Dinge wie, dass man mit einem Privatrezept Medikamente selbst bezahlen muss. Selbst bezahlen und die gesetzliche Krankenkasse weiß davon nichts? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Interessant ist dies auch, weil ja eine Diagnose sonst in die Krankenakte geschrieben wird und z.B. eine BU oder PVK unmöglich/erschwert wird. Eigentlich unfair, weil ein Mensch, der versucht sich zu helfen, damit bestraft wird. Na ja.
Hoffe hier finden sich Meinungen dazu. Freue mich auf den Austausch.
Danke!
Ich versuche eher meine Gedanken zu strukturieren und Klarheit für mich zu schaffen
Mir persönlich wäre es absolut egal, ob es die Krankenkasse oder irgendjemand weiß oder nicht. Der springende Punkt für mich ist der Aspekt, dass mit einer Diagnose in der Krankenakte Nachteile entstehen könnten. Z.B. beim Abschluss einer Versicherung oder bei einer Eigenheimfinanzierung. Da wird penibel nachgefragt alles „genutzt“, um die Preise anzuheben. Daher der Gedanke, ob die Therapie und Medikation auch selbst gezahlt werden kann, um diese eventuellen Probleme zu umgehen.
Falls du beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchtest, wirst du nach bestimmten Störungen und Behandlungen gefragt. Da darfst du nichts verschweigen, und ob du privat bezahlt hast ist gleichgültig. Das ist auch überall anders so, wo Gesundheitsfragen gestellt werden. Die einzige Alternative - die für uns aber natürlich nicht in Frage kommt - ist gar keine psychische Störung haben.
Es ergibt auch keinen Sinn, Medikamente selbst zu bezahlen, wenn du gesetzlich versichert bist. Dann bezahlst du ja doppelt.
Falls du keine Psychiaterin mit Kassenzulassung, aber eine findest die privat abrechnet, kannst du von ihr eine schriftliche Empfehlung erhalten, welches Medikament du in welcher Dosierung nehmen solltest, und dir das Rezept von der Hausärztin holen. Das habe ich jahrelang so gemacht.
Das alles beantwortet meine Frage nicht. Mir ist selbstverständlich klar, dass man wahrheitsgemäße Antworten geben müsste. Es geht mir um die Frage, ob man eine ADHS Diagnose und Behandlung gänzlich privat bezahlen kann weil man es als Privatangelegenheit sieht. Also einfach selbst zahlen, unabhängig von einer Krankenkasse.
wie Justine schon geschrieben hat geht das mit der privat gezahlten Diagnostik. Habe es selber so gemacht und dadurch deutlich früher einen Termin und dementsprechend auch die Diagnose erhalten. Mit der Diagnose kann man dann natürlich auch bei jedem kassenärztlich aufgesuchten Psychiater weiterbehandelt werden und so werden dann auch alle Medikamente abgerechnet. (also ganz „normal“ wie immer in der GKV )
Hatte das Gefühl Diagnosetermine sind schwieriger zu bekommen als (leider) kurze Termine zur Behandlung mit schon erfolgter Diagnostik die man „mitbringt“.