ich habe mich nun näher mit meinem Symptomen/Eigenheiten beschäftigt und mir als Vorsatz für das neue Jahr vorgenommen, mich mal an eine Diagnose zu wagen.
Nur so kommt man gedanklich dann ja auch voran.
Die ersten Sachen habe ich dafür auch schon organisiert, die alten Zeugnisse raufgekramt und so einen Online-Fragebogen ausgefüllt.
Als nächster Schritt ist dann ein persönlicher Test angesetzt.
Das ist zwar noch ewig hin (erst im Mai), aber ich mache mir Sorgen.
Kann mir jemand sagen, was das für Tests sein sollen? Wird mir Blut abgenommen? Komme ich in ein MRT? Muss ich eine Urinprobe abgeben? Oder einfach nur weitere Fragebögen ausfüllen? Falls Fragebögen, nach welchem System funktionieren die?
Kann mir jemand sagen wie die Prüfung aufgebaut ist?
Ich habe arge Prüfungsangst und dementsprechend Panik davor, was falsch zu machen. Auch wenn ich weiß, dass ich bei dem Test ja eigentlich nichts falsch machen kann, aber ich würde mich einfach nur gerne irgendwie vorbereiten und wissen, was auf mich zu kommt. Die Praxis war da leider wenig hilfreich und hat nur gesagt, dass ich nichts weiter vorbereiten muss.
Prüfung ? welche Prüfung ?
Ich glaube du nimmst das Wort „Test“ zu wörtlich. Es ist nicht so, dass du da hingesetzt wirst und dann einen Test schreiben musst.
Du unterhältst dich mit einem Psychologen / Psychiater mehrere Sitzungen lang (3-5 Termine sind die Regel) und that´s it. Die kreuzen während des Gesprächs auf ihren Bögen dann deine Antworten an, machen sich Notizen, das wird dann ausgewertet. Du schreibst keinen Test im klassischen Sinne.
Es kann sein, dass sie dich in einer Sitzung mal an einen Laptop setzen und du „Spiele“ machen musst wo es um deine Aufmerksamkeit oder um das Gedächtnis geht (war bei meiner Diagnose so) , da kannst du dich jetzt aber auch nicht drauf vorbereiten.
Zusammengefasst also:
2,3,4 Gesprächstermine, du füllst gar nichts aus, ggf noch eine Sitzung an einem PC, Zeugnisse werden angeschaut, und ggf schickt man dir noch digitale Fragebögen, die du zuhause ausfüllen sollst. Das sind dann Fragen wie "Haben Sie schon mal illegale Drogen genommen? Hören Sie stimmen ? Waren Sie jemals suizidgefährdet? " irgendwie sowas über deine psychische und körperliche Gesundheit.
EKG solltest du machen, bevor du Medikamente nimmst - im Falle einer Diagnose. Denn alle ADHS Medis gehen aufs Herz. Aber das wird dann der behandelnde Psychiater bzw Neurologe dir dann schon sagen. Blut mal beim Hausarzt checken lassen kann auch nicht schaden, vielleicht hast du einen Nährstoffmangel (sowas kann auch Konzentrationsprobleme begünstigen bspw).
MRT wollen manche Psychiater / Neurologen auch mal sehen, aber das kommt wie gesagt erst, falls du eine Diagnose bekommst und wird dann individuell mit deinem behandelnden Arzt abgemacht.
Man merkt, es macht nicht jeder Arzt gleich. Bei meiner Diagnose hat mich der klinische Psychologe einige hundert Fragen (CAARS und HASE) am Computer beantworten lassen, ein einfach „trifft zu“ bis „trifft nicht nicht“, dazu noch ein Intelligenztest und ein Aufmerksamkeitstest (CPT). Was du im Dezember geschrieben hast, da kommt sicher auch ein Test wegen OCD dazu. Komorbititäten sind ein wichtiges Thema. Mach dir keinen Stress, jeder geht dort nervös hin und kommt hoffentlich erleichtert heraus. Bei mir hat’s auch 42 Jahre gedauert.
Man kann ADHS nicht im Blut oder Urin feststellen, MRT macht Fortschritte aber einfacher sind dann doch die Tests. Diese Seite kennst du? ADHS - Diagnosemethoden - ADxS.org
Bis Mai hast du genug Zeit dich zu allen möglichen Aspekten einzulesen, nachzudenken wo dein Leidensdruck ist und ob du nicht vielleicht allein oder mit Hilfe von Familie/Freunden/Kollegen etwas verbessern kannst.
Wie genau die Diagnostik bei Dir abläuft, kann man Dir nur dort sagen, wo die Diagnostik gemacht wird.
Manche machen PC-Tests, andere nutzen Papier-Fragebögen, ein diagnostisches Interview (ein Gespräch, bei dem der Diagnostiker einen vorgegebenen Fragenkatalog hat, der abgearbeitet wird) gibt es, ein Konzentrationstest kann dazu gehören (auf Papier oder am PC).
Aber das alles ist keine „Prüfung“, bei der es um Bestehen oder Durchfallen geht.
Bei den Tests machen die das eher nicht. Ich musste noch zum Hausarzt wegen Blutwerten + EKG.
MRT kann sein, muss aber nicht. Das wird dann aber auch nicht vor Ort gemacht, sondern dafür bekommst Du eine Überweisung.
Urinprobe wollte von mir keiner haben - könnte aber bei zurückliegendem oder aktuellem Substanzkonsum verlangt werden.
Wow! Ich danke euch!
Also gibt’s keine Prüfung sondern einfach nur irgendwelche Tests und ich muss mich wirklich gar nicht vorbereiten.
Danke!
Das erleichtert es mir sehr da hinzugehen. Dauert ja noch ein paar Monate, aber jetzt kann ich den entspannter entgegensehen!