ADHS Diagnostik - bin Angehörige

Hallo in die Runde,

ich bin seit 6 Jahren Partnerin eines schon mehrfach Depressiven. Meiner Meinung nach ist er seit ca. 4 Jahren in einer depressiven Episode, aber leider uneinsichtig.

Unser Beziehungsleben ist entsprechend schwierig, geprägt von vielen Streitereien und einer Lieblosigkeit. Nähe/Intimität findet nicht mehr statt.

Seine Schwester (hat einen Sohn mit ADHS) brachte mich auf die Idee, dass dies bei ihm auch vorliegen könnte. Sie sagte, mein Partner könnte der Vater ihres Sohnes sein.

Ich habe mich dann dazu viel belesen, und was soll ich sagen, fast alle Symptome zu ADHS kann ich bei ihm feststellen. Ein Augenöffner! Auch, dass Depressionen oft eine Folge von ADHS sind finde ich voll schlüssig.

Daraufhin musste ich einiges an Energie aufbringen, damit er mit seiner Psychiaterin darüber spricht. Er ging jedoch hin.

  1. Termin: (nach seinen Angaben), Kurztest mit ca. 12 Fragen und Rückfragen zur Kindheit bzw. wie er auf diese Vermutung käme. Die Äußerung, die restlichen Fragebögen würden sie bei Termin zwei gemeinsam machen.

  2. Termin: Kurztest wurde wiederholt, da der erste nicht zu finden war. Und gleich die Diagnose NICHT gestellt. Hääääääääääääääää?

Wir sind dann gemeinsam nochmal hin, wo ich die mMn berechtigte Frage gestellt habe, ob denn jetzt ADHS vorliege und ob den nicht in Betracht gezogen wurde, zumindest mal die Wahrnehmung der Angehörigen zu hören. Weil, die Selbstwahrnehmung kann ja durchaus getrübt sein. Nein. Sie nimmt es so wahr, dass wir Beziehungsprobleme haben, so wie wir rüberkommen. Aha, natürlich haben wir die.

Kennt ihr so etwas? Ist das so üblich?
Was können wir jetzt noch tun?

Ganz liebe Grüße Helgaline

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Hallo,

so üblich wäre zu viel gesagt. Aber dass eine Psychiaterin eine Diagnose nicht gibt, wenn sie eine Diagnose nicht geben will, kommt leider vor.

Einige wenige Fragen reichen nicht aus, um eine negative Diagnose zu stellen.

Am Besten wäre, ihr geht woanders hin.

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Hallo Helgaline,

ich kann Falschparker nur zustimmen: Die Suche nach einer/m anderen Psychiater/in für die Diagnosestellung wäre sinnvoll. Nicht nur, dass ihr keine Diagnose erhalten habt, sondern auch, dass ihr keine ausreichende Begründung dafür erhalten habt, dass sich euer Verdacht auf ADHS nicht erhärtet hat, spricht m. E. dafür, zumindest für eine profunde Beratung woanders Ausschau zu halten. In der Zwischenzeit könnte vielleicht der Selbsttest hier auf ADXS.org eine weitere Orientierung bieten? Zumal man dieses Screening-Ergebnis dann auch einem Arzt vorlegen kann.

Ich hoffe, dass ihr eine Lösung findet!

Grüße

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Was mir geholfen hat war der Besuch einer lokalen Selbsthilfegruppe und zwar aus zwei Gründen:
Durch den Austausch mit anderen Betroffenen habe ich sehr schnell bemerkt, dass der (zu dem Zeitpunkt) Verdacht auf ADHS bei mir völlig berechtigt ist und ich mich da auch sofort wiedererkannt habe.
Zweitens könnt ihr dort eben auch Infos und Tipps zu Therapeuten bzw. Diagnostikern in der Gegend bekommen.

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Hallo @Helgaline :wave:

Also sollte Dein Partner ADHS haben, ist natürlich das wichtigste, dass er selbst Interesse daran hat herauszufinden ob dem so ist. Der Leidensdruck sollte ja definitiv vorhanden sein.

Ich denke wichtig wäre für Deinen Parnter zu erfahren was ADHS überhaupt ist und wie sich das bei Erwachsen überhaupt äußern kann. Die Symptome sich nämlich von Kindern mit ADHS merklich unterscheiden und die medielen Stereotypen sind auch völliger Humbug.

Wenige Psychiater und auch Therapeuten wissen überhaupt wie sich ADHS bei Erwachsen äußern kann. Sie können es deshalb auch nicht erkennen noch diagnostizieren. Zudem kommt eine große Angst vor Regressforderungen.
Dazu hat Dr. Martin Winkler erst eine Text auf LinkedIn geschrieben. UlBre hat diesen vor ein paar Tagen im Forum gepostet.

Grundsätzlich braucht es eigentlich viel Wissen und Erfahrung um ADHS gut und zweifelsfrei zu Diagnostizieren. So mancher ist aber froh überhaupt eine Diagnose zu bekommen.
ADHS Experten und Ärzte die zumindest ein Bewusstsein für ADHS haben, wissen dass sehr oft ADHS Patienten viel tiefer in der Materie stecken als die allermeisten Ärzte und Psychotherapeuten.
ADHS ist sehr Komplex und in der Behandlung auch
komplex bzw. man kann sein Geld auch sehr viel leichter verdienen. Nachfrage und Patienten gibt es genug.

Den Screeningtest auf adxs.org würde ich auf jeden Fall mal machen. Es gibt auch eine Version für Angehörige.
Zum Psychiater würde ich den aber nicht mitnehmen weil das kein medizinischer Test und „ein Internettest“, da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man da gleich mal auf fundamentale Ablehnung stößt.
Je weniger der Arzt von ADHS Ahnung hat desto größer schätz ich da die Wahrscheinlichkeit ein.
Der Screeningtest kann euch beiden aber helfen zu verstehen, ob an dem Verdacht etwas dran sein könnte. (PS. Er ist sehr lange :wink:)

Es gibt viele Diagnosen die zum Teil für ähnliche Symptome sorgen wie ADHS, aber eben nur zum Teil.
Auch können (was bei Erwachsenen meistens der Fall ist) andere Diagnosen komorbid, also gleichzeitig vorhanden sein.

Dass die Selbstwahrnehmung anders sein kann als sie tatsächlich ist, ist relativ gewöhnlich. Ein Leben lange maskieren und auch die positiven Ressourcen die jeder von uns hat, können auch dafür sorgen, dass ADHS nicht gleich ersichtlich ist. Wir haben schließlich bis weit ins Erwachsenenalter relativ unauffällig „überlebt“.
Ich lerne regelmäßig immer wieder etwas neues über mich und mein ADHS.

Hallo an Alle, :wave:

vielen Dank für eure Antworten! :blush:

Ich freue mich, dass meine Wahrnehmung nicht getrübt ist. Oft zweifle ich ja an mir selbst, weil ich selbst ja auch nicht erkrankt bin/war (Depressionen). Auch habe ich mMn keine Anzeichen von ADHS.

Ich war am letzten Montag selbst bei einer Psychologin, weil ich Hilfe benötigt habe. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich tun soll.
Sie hat sich alles angehört, auch meine Beschreibung meines Partners. Findet eindeutig Hinweise auf ADHS, denen man nachgehen sollte.
Sie hat mir auch vorgeschlagen, dies seiner Psychiaterin in einem Brief zu schildern. Diesen Brief habe ich gestern verschickt. Auch mit der dringenden Bitte, ihm/uns eine weitere Stelle zu benennen, sollte sie dies in der Praxis nicht durchführen können.

Den Selbsttest habe ich an meinen Partner weitergeleitet, er möchte ihn machen. Da der Termin bei seiner Psychiaterin erst am 27.06.24 ist, denke ich, er wird ihn am 26.06.2024 machen. Prokrastination sei Dank. :face_with_peeking_eye:

Ich habe (@DivergentThinker danke!) inzwischen den Test für Angehörige gemacht;
Ergebnis: 35 von 43 möglichen Symptomen, starke ADHS-Symptomatik.

Ich bin seit Jahren der Auffassung, dass er wieder -zumindest- depressive Verstimmungen hat.
Er lehnt jede Verdachtsdiagnose von mir mehr oder weniger ab, hat keine Einsicht und weniger Leidensdruck als ich (?). Unsere Beziehung ist in einer schweren Krise.

Ich renoviere inzwischen eine kleine Wohnung, um einen Rückzugsort zu haben.

Gestern hatten wir wieder ein Gespräch. Er hat viel geweint, weil er Angst hat, dass ich mich trennen werde. Aber solange er sich nicht damit befasst (befassen will), was kann ich da noch tun?

Ich denke, der Leidensdruck ist dadurch gestiegen. Verblieben sind wir so: er versucht für sich, sein PUZZLE im Kopf zu sortieren und kommt wieder auf mich zu.

Ich vermisse total die Nähe, Liebe und Intimität. Fühle mich seeehr alleine.

Ganz liebe Grüße von Helgaline

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Okay, gut dass du den Brief verschickt hast, du weißt dann wenigstens, alles getan zu haben bei dieser Psychiaterin.

Ich würde allerdings nicht erwarten, dass es viel bringt. Sie hat ja eigentlich sehr deutlich gemacht, dass sie nichts von ADHS hält. Da wäre ein Wechsel zu einer anderen Praxis, und wenn es nur für die Diagnose ist, wohl besser. Vielleicht auch eine Praxis, wo die Diagnose Geld kostet, das muss man ja dann nur einmal zahlen.

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Hallo an Alle,

der Termin ist jetzt am Donnerstag.

In der Zwischenzeit hat mein Partner auch den großen ADHS-Test aus diesem Forum gemacht.
Ergebnis: 16 von 43 Symptome. Er wird ihn am Donnerstag auch mitnehmen.
Ich kann diesen Test aufgrund der verschiedenen „Testvarianten“ nicht richtig verstehen.

Mein Fremdbeurteilungstest ergaben 35 von 43 Symptomen.

Ist das normal, dass sie sich so sehr unterscheiden?
Was sagt das Ergebnis seines Tests jetzt aus?

Ferner hat mein Partner auch eingewilligt, ggf. eine zweite Meinung einzuholen, falls seine Psychiaterin bei Ihrer Diagnose bleibt.

Da unser Zusammenleben echt sehr schwer ist und ich auch öfters auf sein Verhalten angesprochen werde, bitte ich euch nochmal um Rat.

Vielen Dank im Voraus. Helgaline

Das würde ich nicht machen… Dann lieber unvoreingenommen, oder?

16 ist ja sehr niedrig. Warst du dabei bzw kannst du dir erklären, wie die Differenz zustande kommt? Ist es für deinen Partner denn überhaupt eine Option, ADHS zu haben oder schließt er das selbst aus?
(Hab ein bisschen gelesen und es klingt, als würde es das selbst nicht so in Betracht ziehen, oder?)

Dass sein und dein Test bzgl. seiner Person so differieren, sagt eigentlich nur aus, dass ihr die Problematik sehr unterschiedlich wahrnehmt, was halt diverse Gründe haben kann. Wer von euch beiden recht hat, ist hier übers Forum natürlich schwer zu beurteilen…

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Ich denke, er möchte ÜBERHAUPT KEINE ERKRANKUNG haben. Aus meiner Warte sehe ich das so, dass er sich ganz anders wahrnimmt. Das ist auch seinem Test deutlich zu entnehmen.

Ich werde ihm raten, den Test nicht mitzunehmen. Danke Zoi.

Er verweigert auch, dass er Depressionen haben könnte. Ich für meinen Teil hoffe jedoch, dass er mithilfe der Psychiaterin dahingehend Hilfe erhält. Bzw. Einsicht.

Hallo Helgaline,

Fremd- und Selbstwahrnehmung können sehr weit auseinanderdriften. Ich habe gerade in Beziehungen Sachen über mein Verhalten gespiegelt bekommen, die ich selbst völlig anders eingeschätzt habe. Ich wurde in der Diagnostik auch darum gebeten, eine Rückmeldung zu geben zu Verhaltensweisen, die ich aus meiner Sicht nicht an den Tag lege, die von meinem Umfeld aber durchaus wahrgenommen werden.

Liebe Grüße und viel Erfolg für die weitere Diagnostik!

Vielen lieben Dank! :heart_eyes:

Ich werde berichten.

Hallo Zusammen, :blush:

mein Partner war gestern bei seiner Psychiaterin. Zu einem langen Termin.
Sie haben da den von mir verfassten Brief durchgesprochen. Ebenso wie seine eigene Verdachtsdiagnose Borderline.

Seine Psychiaterin sieht hier nach wie vor keine Anzeichen für ADHS. Wie schon von @Falschparker vermutet. Ich füge einen Teil davon mal hier mit ein, um möglichst eure Sicht dazu zu erfahren:

*Meine Wahrnehmung: *

*• er ist in wenigen Sekunden von 0 auf 100 und reagiert auch oft sehr unangemessen (verbal), hat dies aber gefühlt auch genauso schnell wieder vergessen. Sein Verhalten ist oftmals sehr verletzend. *

*• Unsere Kommunikation ist dadurch praktisch zum Erliegen gekommen. *

*• Stimmungsschwankungen sind an der Tagesordnung. Ich komme nach Hause und peile erst einmal die Lage, um entsprechend zu reagieren. *

*• er ist sehr leicht kränkbar, ich muss mir oft überlegen, WIE ich etwas sage. Wirkliche Kritik äußere ich keine mehr. *

*• er ist sehr negativ eingestellt. Konzentriert sich auch tendenziell auf Negatives im TV, Handy und Umfeld. *

*• ist gefühlt nicht in der Lage, sich richtig zu organisieren und „verzettelt“ sich gerne dann. Dadurch gelingt ihm weit weniger, als er möchte und schlägt dann auf seine Stimmung. *

*• er „leidet“ unter einer ausgeprägten Aufschieberitis und ist sehr perfektionistisch. Bevor er anfängt, denkt er sich die Aufgabe schwer und verschiebt sie lieber, anstatt anzufangen. (Bsp. Gartensichtschutz). Dies äußert sich dann auch in schlechter Stimmung. Dinge, für die er „brennt“ kann er jedoch vollumfänglich machen und zwar ausdauernd. (Motorradfahren). *

• er ist gefühlt nur in der Lage in seiner Selbständigkeit zu arbeiten. Für weiteres fehlt ihm die Kraft.

*• Nähe und Intimitäten finden seit rund 4 Jahren so gut wie nicht statt. Gefühlt gibt es eine Mauer zwischen uns. Sein Testosteron wurde getestet und ist deutlich unter dem Mindestwert. Er nimmt Testogel seit ca. 2 Monaten, ohne Veränderung der Situation. *

*• Er isst nur 1x am Tag, da er keine Zeit dafür hat. *

*• Ich mache mir Sorgen wegen seines Nikotin- und Kaffeekonsums, auch hinsichtlich seiner körperlichen Erkrankungen. Er ist bei einem Schmerztherapeuten wegen diversen körperlichen Leidens in Behandlung; dieser hat ihn mit Tilidin eingestellt. *

• er verzettelt sich in der Zeit, wir kommen auch oft zu spät. Springt 5 Minuten vor der Abfahrt auf, muss dann noch Sonnenbrille putzen, Schuhe putzen, Zigaretten vorbereiten o.Ä.

*• er steht ständig unter Strom und ist unruhig. Ist sehr angespannt. Davon versucht er sich oft durch TV+Handy etc. abzulenken. Während seines Arbeitstages läuft oft laut Musik. *

• Hat häufig Schwierigkeiten, eine Entscheidung zu treffen (könnte ja die falsche sein)

• Die Tatsache, dass ich vom Umfeld schon mehrfach auf sein Verhalten angesprochen wurde, bestärkte mich, hier als Angehörige etwas zu unternehmen.

Sie hat ihm jetzt einen stationären Klinikaufenthalt empfohlen. Da er selbstständig ist, lässt er es nicht zu. Daher soll er eine analytische Psychotherapie beginnen. Heißt wohl, mehrmals die Woche zur Psychologin. Medikamente hat sie ihm nicht aufgeschrieben, in drei Wochen hat er wieder einen Termin, nachdem er es sacken lassen sollte.

Als Feedback zu unserem Paargespräch hat sie gesagt, sie hätte selten ein Paar gehabt, wo es solche Spannungen gab. Dazu muss ich sagen, dass ich natürlich auch kräftemäßig am Ende bin (nach 4 Jahren) und er bisher alles verleugnet hat. Damit sage ich nicht, daß er alleine verantwortlich ist. :woozy_face:

Eine Diagnose hat er mir nicht mitgeteilt. Er war auch ziemlich fertig.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen :smiling_face:
Helgaline

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…achso, vergessen :crazy_face:

Ich habe für ihn im November einen Termin bei einer Psychologin vereinbart, die sich auf ADHS spezialisiert hat.

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Hallo Helgaline :wave:

erstmal ich finde toll, dass Du immer noch so kämpfst.
Achte aber bitte auch auf Dich selbst, wenn Du kaputt bist, kannst Du ihm oder jemand anderem auch nicht mehr helfen.

Also dein Partner selbst glaubt, dass es sich um Borderline handeln müsste (vermutlich ist das auch die Ansicht die seine Psychiaterin vertritt?!:thinking:) und Du gehst davon aus, dass es sich um ADHS handeln muss?

Also keine Anzeichen zu sehen, das würde mich wundern, zumal es ja in den Symptomen durchaus Ähnlichkeiten gibt. Ob man da eine vorhandene ADHS sieht, ist die Frage, dazu braucht es auch Erfahrung und Wissen.

Du beschreibst ja, dass dein Partner in Schmerztherapie ist und Tillidin verschrieben bekommt und er an einem Testosteronmangel leidet.
Beides für sich hat, in meinen Augen, schon ordentliches Potentential für Depressionen.

Das macht die Diagnostik mit Sicherheit nicht einfacher.

Ein stationärer Klinikaufenthalt, wäre mir Sicherheit nicht verkehrt. Zumal es deinem Partner helfen könnte, mal von dem ganzen Stress im Alltag und dem Fokus auf alles was nicht funktioniert, mal eine Zeit lang ablegen zu können. (Dir würde die Zeit sicher auch etwas Ruhe bringen).
Ob die Ärzte in der Klinik, dann Ahnung von ADHS haben, ist wieder eine andere Sache. Das ist in der Regel nicht so und deshalb wird das dann auch nicht diagnostiziert.
Ideal wäre eine Klinik mit Ärzten, die Ahnung von BL und ADHS haben. Die gibt es, wenn auch sehr selten.
Naja wie hieß es früher immer? Wünschen darf man!

Kann Dein Partner denn aktuell überhaupt noch arbeiten und verdient er mit seiner Selbstständigkeit aktuell Geld?

Psychoanalyse, naja hab ich noch nie gemacht. Für die potentiell vorhandene ADHS hilft die Psychoanalyse alleine nichts, zumindest wenn eine ADHS bei der Behandlung nicht mitgedacht wird.

Ich denke seiner Ärztin geht es vor allem darum, dass ein Therapeut über einen längeren Zeitraum, mehr Zeit mit Deinem Partner verbringt und sich dadurch intensiver mit ihm auseinandersetzen kann.
Offiziell bekommt ja ein Psychiater nur eine halbe Stunde pro Quartal(oder so), pro Kassenpatienten bezahlt.

Dass Du einen Termin bei einer ADHS Spezialistin ausgemacht hast, finde ich super! :+1:
Selbst ein negativer ADHS Bescheid, könnte helfen dem ganzen auf die Spur zu kommen.
Und eine Zweitmeinung, vor allem bei einem Spezialisten, kann nie verkehrt sein. Die kann sich dann ja die BL Vermutung, deines Partners, nochmal anschauen. Die sollte ja hoffentlich wissen wo sich die beiden Störungsbilder unterscheiden.

Hallo @DivergentThinker, :smiling_face:

danke für deine Antwort.
Ich bin inzwischen sehr angegriffen, dass muss ich zugeben.
Diese Dauerbelastung frisst mich auf. Ich versuche, sehr auf mich zu achten, aber das gelingt mir nicht immer. Er ist seeeehr anstrengend. Wir Angehörigen werden wirklich total alleine gelassen.

Mein Partner meint, er könne Borderline haben, weil er immer Beziehungsprobleme hatte.
Seine Psychiaterin kam nicht mit dieser Diagnose. Ich denke (von dem, was ich aus ihm herausquetschen konnte), dass sie im Depressionen diagnostizieren wird. Oder hat. Was weiß ich. Warum sonst sollte sie ihm einen Klinikaufenthalt empfehlen? Ist ja auch eine Komorbidität von ADHS. Dies ist meine Vermutung, ja. Ich lese hier im Forum praktisch über mein Leben mit ihm. Die Verhaltensweisen von Betroffenen und ihm sind praktisch identisch.

Ich wäre soooooooo froh, wenn er es machen würde. Traurig, aber wahr. Es würde ihm helfen und ich könnte mich mal erholen. Wünschen darf man….?

Arbeiten kann er (Gott sei Dank) noch und er verdient auch genug Geld. Das ist aber auch das Einzige, was er noch leisten kann. Den Rest trage ich mit.

Ich wünsche mir, dass er sich jetzt umgehend in eine konsequente Therapie begibt, egal welche. Er hat schon einen Termin ausgemacht (wäre heute gewesen), dieser wird jetzt verschoben wegen Krankheit der Psychologin. Es ist zum Ausrasten!!!

Danke fürs Lesen, Ellen

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Ich fühle mit Dir!
:people_hugging:

Ja gut, das für sich alleine macht noch kein Borderline. Das sollte sich aber durch eine/n erfahrenen Diagnostiker abklären lassen.
Wenn Du so viele Verhaltensweisen von ihm, wie Du schreibst, hier im Forum wiedererkennst, ist das nicht ganz abwegig dass man auf die Idee kommen könnte. Es gibt ja in den Symptomen zum Teil Überschneidungen oder zumindest Ähnlichkeiten.

Das wird bestimmt die mit am häufigsten gestellte Diagnose sein. Von dem was Du schreibst finde ich das auch durchaus einleuchtend.

Ja wünschen darf man, hab ich gehört :wink:

Das ist aber mehr als ärgerlich.
Aber es ist ein Anfang und ein erster Schritt. Das finde ich gut, dass er zumindest diesen Schritt gegangen ist.

Die Psychologin, wird ja (normalerweise) auch nicht länger als zwei Wochen krank sein.
Ich drücke die Daumen!!

Den Termin bei der ADHS Spezialistin, würde ich aber auf jeden Fall wahrnehmen. (Auch wenn es noch ein paar Monate dauert bis dahin.) Es gibt nicht so viele Therapeuten/Psychiater die wirklich Ahnung von ADHS haben. Ich habe die Hoffnung, dass diese Expertin, dann auch eine etwas größere Expertise in der Differentialdiagnostik bzgl. dem eigenen Verdacht Deines Partners mit BL hat. :+1:

@DivergentThinker :smiling_face:

Vielen Dank für deine liebe Antwort.

Der Psychologentermin war, sie geht da voll und ganz mit der Psychiaterin, dass er in die Klinik sollte. Hat ihm schon die Anträge mitgegeben und gute Kontakte in seine Klinik, wo er bereits in 2018 wahr. Dort hat sie damals noch gearbeitet und sich danach selbständig gemacht. Inzwischen denkt er darüber auch nach.

Ich habe im Internet gelesen, dass sie dort auch ADHS Testung anbieten. Sollte er dort hingehen, werde ich ihm das mitteilen. Letztlich wüssten wir ja dann, ob oder ob nicht. Auch das würde ja eine Erkenntnis sein.

Sein Citalopram hat er auf 20mg hochdosiert. Er sagt, er merkt schon eine leichte Wirkung. Wir wissen aber, dass dauert…

Seit 3 Tagen kann er morgens sehr schlecht das Bett verlassen. Ich mache mir da schon ziemlich Sorgen. Er weint öfters.

Ganz liebe Grüße
Ellen

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