Hallo Zusammen, 
mein Partner war gestern bei seiner Psychiaterin. Zu einem langen Termin.
Sie haben da den von mir verfassten Brief durchgesprochen. Ebenso wie seine eigene Verdachtsdiagnose Borderline.
Seine Psychiaterin sieht hier nach wie vor keine Anzeichen für ADHS. Wie schon von @Falschparker vermutet. Ich füge einen Teil davon mal hier mit ein, um möglichst eure Sicht dazu zu erfahren:
*Meine Wahrnehmung: *
*• er ist in wenigen Sekunden von 0 auf 100 und reagiert auch oft sehr unangemessen (verbal), hat dies aber gefühlt auch genauso schnell wieder vergessen. Sein Verhalten ist oftmals sehr verletzend. *
*• Unsere Kommunikation ist dadurch praktisch zum Erliegen gekommen. *
*• Stimmungsschwankungen sind an der Tagesordnung. Ich komme nach Hause und peile erst einmal die Lage, um entsprechend zu reagieren. *
*• er ist sehr leicht kränkbar, ich muss mir oft überlegen, WIE ich etwas sage. Wirkliche Kritik äußere ich keine mehr. *
*• er ist sehr negativ eingestellt. Konzentriert sich auch tendenziell auf Negatives im TV, Handy und Umfeld. *
*• ist gefühlt nicht in der Lage, sich richtig zu organisieren und „verzettelt“ sich gerne dann. Dadurch gelingt ihm weit weniger, als er möchte und schlägt dann auf seine Stimmung. *
*• er „leidet“ unter einer ausgeprägten Aufschieberitis und ist sehr perfektionistisch. Bevor er anfängt, denkt er sich die Aufgabe schwer und verschiebt sie lieber, anstatt anzufangen. (Bsp. Gartensichtschutz). Dies äußert sich dann auch in schlechter Stimmung. Dinge, für die er „brennt“ kann er jedoch vollumfänglich machen und zwar ausdauernd. (Motorradfahren). *
• er ist gefühlt nur in der Lage in seiner Selbständigkeit zu arbeiten. Für weiteres fehlt ihm die Kraft.
*• Nähe und Intimitäten finden seit rund 4 Jahren so gut wie nicht statt. Gefühlt gibt es eine Mauer zwischen uns. Sein Testosteron wurde getestet und ist deutlich unter dem Mindestwert. Er nimmt Testogel seit ca. 2 Monaten, ohne Veränderung der Situation. *
*• Er isst nur 1x am Tag, da er keine Zeit dafür hat. *
*• Ich mache mir Sorgen wegen seines Nikotin- und Kaffeekonsums, auch hinsichtlich seiner körperlichen Erkrankungen. Er ist bei einem Schmerztherapeuten wegen diversen körperlichen Leidens in Behandlung; dieser hat ihn mit Tilidin eingestellt. *
• er verzettelt sich in der Zeit, wir kommen auch oft zu spät. Springt 5 Minuten vor der Abfahrt auf, muss dann noch Sonnenbrille putzen, Schuhe putzen, Zigaretten vorbereiten o.Ä.
*• er steht ständig unter Strom und ist unruhig. Ist sehr angespannt. Davon versucht er sich oft durch TV+Handy etc. abzulenken. Während seines Arbeitstages läuft oft laut Musik. *
• Hat häufig Schwierigkeiten, eine Entscheidung zu treffen (könnte ja die falsche sein)
• Die Tatsache, dass ich vom Umfeld schon mehrfach auf sein Verhalten angesprochen wurde, bestärkte mich, hier als Angehörige etwas zu unternehmen.
Sie hat ihm jetzt einen stationären Klinikaufenthalt empfohlen. Da er selbstständig ist, lässt er es nicht zu. Daher soll er eine analytische Psychotherapie beginnen. Heißt wohl, mehrmals die Woche zur Psychologin. Medikamente hat sie ihm nicht aufgeschrieben, in drei Wochen hat er wieder einen Termin, nachdem er es sacken lassen sollte.
Als Feedback zu unserem Paargespräch hat sie gesagt, sie hätte selten ein Paar gehabt, wo es solche Spannungen gab. Dazu muss ich sagen, dass ich natürlich auch kräftemäßig am Ende bin (nach 4 Jahren) und er bisher alles verleugnet hat. Damit sage ich nicht, daß er alleine verantwortlich ist. 
Eine Diagnose hat er mir nicht mitgeteilt. Er war auch ziemlich fertig.
Über Antworten würde ich mich sehr freuen 
Helgaline