ADHS-Diagnostik ohne Ergebnis?

Hallo! :slightly_smiling_face:

Ich wende mich an euch, da ich langsam nicht mehr weiter weiß, aber einen großen Leidensdruck habe.

Ich habe bereits seit ein paar Jahren den Verdacht AD(H)S zu haben und versuche seitdem auch schon mich diagnostizieren zu lassen. Wie schwer es ist einen Termin zu kriegen, brauche ich euch bestimmt nicht zu erzählen. :frowning:
Nun hatte ich aber Glück und vor kurzem endlich einen Termin in einer ADHS-Ambulanz bekommen. Ich hatte 2 Termine. Der erste war lediglich ein Erstgespräch mit einem anschließenden Fragebogen, weicher abgefragt wurde.
Beim 2. Termin wurden 2 Tests gemacht und weitere Fragebögen ausgeweitet, in denen ich mich anhand einer Punkteskala als Kind und als Erwachsene einschätzen sollte.

Die Tests bestandenen aus einem Merkfähigkeits- (Symbole merken und aufmalen) und einem Logikteil (Reihen fortsetzen).

Den Merkfähigkeitstest bestand ich fehlerlos, was die Testerin sehr erstaunt hat. Dazu muss ich sagen, dass ich Eselsbrücken genutzt habe, was ich ihr auch sagte.

Den 2. Test brach ich ab, da ich mich nicht mehr konzentrieren konnte (aufgrund von Desinteresse und Überforderung mit den vielen Mustern). :frowning_face:

Des Weiteren las sie sich meine Zeugnisse durch.

Anschließend sagte sie mir, dass vieles zwar für ADHS spricht, ich jedoch als Kind zu unauffällig war (Selbsteinschätzungsbogen) und ich den Merkfähigkeitstest ja fehlerlos bestand.

Mein aktuelles Verhalten, meine Zeugnisse und die Tatsache dass mein Sohn ADHS hat, sprechen jedoch dafür. Dementsprechend bin ich mit dem Ergebnis: „Kann sein, kann nicht sein“ nach Hause geschickt worden. :frowning:

Nun bin ich echt platt und verzweifelt. Sind solche Tests so aussagekräftig?
Mir geht es leider immer schlechter und ich habe so viel Hoffnung in diese Diagnostik reingelegt.

Habt ihr sowas auch schon mal erlebt? Also, dass ein Psychologe sagt „Nein, kein ADHS“ und später wurde es dann doch diagnostiziert?

Ich danke euch schon mal für eure Antworten?

Willkömmchen :adxs_wink:

Es kommt leider schon mal vor und dann wird sich notfalls nochmal woanders einer Diagnostik unterzogen.

Die Diagnostik Verfahren variieren leider auch.

Tipps bzgl. Zweitmeinung / neue Diagnostik findest du oben über die Lupe (Suche).

Hoffe, du findest da Antworten :adxs_friends:

https://adhs-forum.adxs.org/search?context=topic&context_id=23294&q=Diagnose%20zweitmeinung&skip_context=true

lieber irgendwas ankreuzen statt abbrechen (mir wäre abbrechen nie in den Sinn gekommen) obwohl ich viele Tests echt horror fand, gerade mit den Strichengebilden die irgendwo offen/geöffnet waren

Sollten Eltern und Freunde keine Bögen ausfüllen??

Das mußte ich und 5 Tests unter Zeitdruck machen.

Mach einfach 2 oder 3 weitere Termine in anderen Zentren aus und guck mal das einer nicht die Koryphäe ist

Für mich hätte man, wenn ich es gewollt hätte mehr Pausen eingelegt- brauchte ich nicht.

Angekündigt war ich sollte Zeit für 4 bis 7 std einplanen und das sollte dann den möglichen langen oder häufigeren Pausen geschuldet sein. Weil ich die nicht wollte war ich in 4 oder 4,5 std mit 1 Pause durch.

Schulddrüse und Schilddrüsenprobleme/Erkrankungen hast du ausgeschlossen oder?

Manche Schilddrüsenerkrankung soll wohl ähnliche Symptome und Probleme bereiten

Ich musste bei diesem Logiktest, welcher auf 45Min ausgelegt war, die Antworten der Testerin mitteilen. Als ich sie fragte, ob ich alle Seiten machen muss, fragte sie mich mehrfach, ob ich abbrechen möchte. Ich sagte ihr, dass ich es weiter versuchen möchte, begann dann aber fast zu weinen. Keine Ahnung, warum ich so reagiert habe.
Sie sagte aber anschließend, dass der Abbruch des Tests nicht das Ergebnis beeinflussen würde.

Ich habe nun einen Termin bei meinem Neurologen gemacht, welcher vor ein paar Jahren schon mal einen Test machte, der für ADHS sprach. Er meinte aber, ich müsse das dennoch nochmal woanders diagnostizieren lassen.
Meine Hausärztin meinte, dass er mittlerweile wohl auch die Diagnose selbst stellt, weshalb ich einen erneuten Termin gemacht habe.

Möglich, dass man die Schilddrüse bei anderen Untersuchungen kontrolliert wurde. Das wäre mir aber nicht bekannt.

Die Selbstauskunft habe ich mit meinen Eltern zusammen ausgefüllt. Den Fragebogen zu meiner aktuellen Lage ich allein. Dazu hat sie spezifisch nichts gesagt.

Was mich nun richtig fertig macht, ist die Angst, dass bei diesem Termin auch wieder nichts rauskommt. Ich war mir 100% sicher, dass ich die Diagnose kriegen werde. Nun bin ich wirklich irritiert, ob es doch was anderes sein könnte oder ob das Öfters passiert, dass jemand mit ADHS weggeschickt wird. :frowning:

Mir geht es leider immer schlechter und ich möchte endlich Hilfe bekommen und wissen, was mit mir los ist. :frowning:

Hallo und :sparkling_heart:lich Willkommen hier ! :blush:

Gibt es denn Aussagen bezüglich Verhalten in deiner Kindheit von Bekannten oder Verwandten ?

Die Einschätzung zu ADHS kann von verschiedenen Fachleuten sehr unterschiedlich sein.

Diegnostik wurde bei mir z.B. in der Reha als Ausschlussdiagnostik angeregt. Aus deren Sicht sprach mehr für andere Diagnosen.

Der die Diagnostik gemacht hat , hat ADHS im Profil und sah mich vom Bauchgefühl schon im Spektrum und die Diagnose bestätigte es.

Zwei verschiedene Fachärzte mit ADHS Expertise die, die Medis verschreiben sehen mich auch dort.

Eine Psychotherapeuten Blöde Kuh ohne Expertise meinte aber die Expertise zu haben zu wissen das ich es definitiv nicht hätte, aber alles andere.:rage:

Eine Fachärztin ohne Expertise hat einfach die Diagnose ernst genommen und es nicht hinterfragt.

Zwei Fachärzte ohne Expertise bei denen ich in einer Begutachtung war hätten es erneut überprüfen lassen wenn es für das Gutachten relevant gewesen wäre . Ich war zu „konzentriert und ruhig im Gespräch.

Meine Hausärztin meinte auch von nicht und dachte mit Ernährungsumstellung mich von der Medikation erlösen zu können .
Nach ein paar Gesprächen haben meine Sprech- und Schreibdurchfälle ihre Meinung revidiert und sie hatte tiefes Mitgefühl für mich mit was ich im Alltag so zusätzlich gegenüber ander Menschen zu kämpfen habe.

Ich dachte ich zeige dir mal auf wie unterschiedlich es sein kann. Also ist es immer etwas individuell wie es eingeschätzt wird , auch wenn es Leitlinien gibt.

Bei dir sprach man von kann oder kann nicht . Das ist ja keine klare Aussage, wäre ein Grund für mich für eine Zweitmeinung .
Manchmal kratzt man halt auch an der Grenze

1 „Gefällt mir“

Du könntest auch noch mal hier die Tests machen

Meine Verwandten beschreiben und beschrieben mich immer als „Tagträumerin“, die immer Dinge verloren oder vergessen hat. Gleichzeitig konnte ich mich aber lange allein beschäftigen, zB mit Malen oder sogar mit einem Faden. In der Schule war ich immer gut bis sehr gut. Nur eben oft am Träumen. Dazu wohl recht unordentlich, aber hm… sonst sehr sensibel.

Hm, es beruhigt mich schon etwas, wenn du sagst, dass selbst „Experten“ es bei dir nicht erkannt haben.

Wie gesagt, mein aktuelles Verhalten und Erleben spricht sehr dafür. Wobei ich nicht der hyperaktive Typ bin. Auch mal, aber nicht stark ausgeprägt. Des Weiteren bin ich relativ gut darin zu maskieren.

Aber als Kind lag ich wohl unter der Mindestpunktzahl und die Merkfähigkeit war gut. Aber wie gesagt, ich habe Eselsbrücken genutzt

2 „Gefällt mir“

Danke, die Tests habe ich auch schon hier im Forum entdeckt. Auch wenn das wehleidig klingt, aber im Moment scheue ich alles, was mich dazu zwingt mich langfristig auf etwas konzetrieren zu müssen. Mich hat die Testsituation echt fertig gemacht und ich hätte nie gedacht, dass ich wegen sowas so emotional reagieren würde. Es war ja gar nichts los, aber ich war echt runter mit den Nerven. :frowning:

1 „Gefällt mir“

Ich bin zurzeit in einem ähnlichen Prozess und habe vor kurzem auch einen Beitrag erstellt im Forum. Bei mir bestand die ADHS-Abklärung nur aus einer kurzen oberflächlichen Anamnese sowie einem kognitiven Test. Ich hatte keine Fragebogen, Fremdeinschätzung usw. Am Schluss hiess es, kein ADHS, sondern, dass mein Arbeitsgedächtnis einfach stark eingeschränkt ist. Ich werde mir eine zweite Meinung einholen per Januar. Ich finde das Warten unerträglich, da es für mich auch einen hohen Leidensdruck hat. Ich finde es eh schwierig, anhand Fragebogen nachträglich zu beurteilen, wie man als Kind war, da ja viele Erinnerungen verloren gehen. Ich selbst kann dir nur ans Herz legen, dir eine Zweitmeinung einzuholen.

Vermutlich bist du aus Deutschland. In der Schweiz gibt es zum Beispiel die Webseite ADHS 20 Plus mit einem Register an Abklärungen, dort sind die Stellen auch wirklich auf ADHS spezialisiert. Allenfalls gibt es so eine Seite auch in Deutschland? Oder vielleicht kennst du jemanden, die die Abklärung bereits machte und zufrieden war und du kannst dich auch dafür anmelden. Natürlich ist das lange warten sehr unangenehm. Aber ich würde das nochmals versuchen, das ist dein Recht!

Ich wünsche dir alles Gute!

2 „Gefällt mir“

Ich fand es auch komisch, dass die Diagnose u.a. davon abhängig gemacht wird, wie man sich selbst als Kind einschätzt, da man ja auch nicht einen ganz so klaren Blick darauf hat. Meine Eltern haben mir zwar nachher geholfen, aber es ist dennoch frustrierend, da man überlegt, was gewesen wäre, wenn man 2 oder 3 Kreuze anders gesetzt hätte.

So eine Seite hatte ich schon mal gefunden und darüber dann auch den Termin bekommen. Falls mein Neurologe nun auch nichts weiter rausfindet, muss ich da auch wieder weiter suchen. Würde die Diagnostik sogar bezahlen, wenn es länger dauert.

1 „Gefällt mir“

ich finde es doch immer wieder verblüffend durch welche feuerringe so mancher diagnostiker die leute springen lässt. fragebögen da, tests am pc hier. selbsteinschätzung über die eigene kindheit? die meisten können sich gar nicht erinnern oder nur bruchstückhaft erzählen? merkfähigkeitstests am pc? warum nicht gleich ein vokabeltest? aber niemand nimmt sich zeit für ein ordentliches gespräch. wenn, dann sind 15 minuten vorgesehen und die hälfte davon geht für bürokratisches weg.

ich hatte glück mit der diagnostik da direkt in fähige hände bzgl. diagnostik und medikation zu kommen. es war ein sehr langes gespräch…knapp 1h? währenddessen hat der psychiater die kriterien abgecheckt. schulzeugnisse hatte ich auch da und meine notizen. die sache war ziemlich klar. "ähnliches” wie borderline und andere ps wurden in der vergangenheit ausgeschlossen.

andere bekamen dort noch fragebögen für die eltern wenn es nicht ganz so klar war.

auf reha haben die so manch bereits diagnostizierten durch die feuerringe springen lassen um die diagnose zu prüfen. ich warnte dort die leute sich darauf einzulassen. nur weil die einrichtung sagt “spring” muss man dem nicht folgen. manche standen plötzlich ohne medikation da weil die diagnosekriterien nicht erfüllt seien. aber die diagnostik machte in dem fall eine person die profi im adhs-bullshitbingo war. meinem arzt dort war die sache bei mir klar, dass er mich damit verschonte.

im zuge der autismusdiagnostik durfte ich durch einen teil der feuerringe springen. da war es sowas von klar. aber dennoch verschwendete zeit…aber sicher kann man dies mit der aok abrechnen. :money_mouth_face:

am ende kommt’s doch auf die qualifikation des diagnostikers an. wenn die ungenügend ist, hilft alles nicht. meiner meinung nach kann die diagnostik durch eine ki genauer umgesetzt werden als durch sehr viele nicht-ki die sich in praxen herumtummeln.

zudem merkfähigkeit sicher kein kriterium in der diagnostik ist. man lernt mit dem alter besser mit symptomen umzugehen. masking is real!

2 „Gefällt mir“

Ich möchte euch kurz ein Update geben: Ich hatte die Woche den Termin bei meinem Neurologen wahrgenommenen und ihm erzählt, wie die Diagnostik ablief. Er sagte auch, dass dieser Merkfähigkeitstest nicht wirklich was aussagt, da ich ja, wie gesagt, meine Techniken habe, wie ich mir das merken könne.
Kurz und knapp: Er hat mir jetzt Ritalin verschieben, aber zunächst 10mg. In einem Monat habe ich den nächsten Termin, um die Dosis, wenn nötig anzupassen. Er sagt, wenn es mir bei meinen Problemen hilft, dann ist die Diagnose für ihn bestätigt. Zumal er mich ja bereits vor ein paar Jahren getestet hat.

Nun noch folgende Frage: Wann habt ihr etwas gespürt an Veränderungen? Habt ihr überhaupt etwas gemerkt und hat so eine geringe Dosis schon etwas gebracht? Mein Sohn nimmt 30mg und hat auch erst ab der Dosis eine Verbesserung gemerkt, daher erwarte ich mir von 10mg nicht viel. Wobei das Ritalin für Erwachsene

1 „Gefällt mir“

Hallo! Ich wollte euch mal ein Update geben.

Mein Neurologe hat mir nun Ritalin verschrieben, das ich seit etwa 1,5 Monaten nehme, derzeit in einer Dosis von 20 mg. Bisher kann ich noch nicht wirklich einen großen Unterschied feststellen. Teilweise fühle ich mich sogar ziemlich müde. Neulich habe ich die Einnahme jedoch ausgelassen, weil ich an diesem Tag nicht mehr raus musste. Später kam es dann doch spontan dazu, dass ich noch einkaufen musste. Ob es Einbildung war, weiß ich nicht, aber ich hatte das Gefühl, deutlich gestresster zu sein als in den Wochen, in denen ich Ritalin genommen habe. Ich frage mich, ob das schon bei 20 mg möglich ist oder ob auch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Was denkt ihr?

Wie viel mg nehmt ihr, und ab wann und wo habt ihr einen Unterschied bemerkt?

Also ich hatte schon was ab 5mg Medikinet Adult bemerkt .
Einkaufen ist bei mir auch immer ein Bereich wo ich eine Unterschied mit oder ohne Medikation bemerke .

Wieso meinst du denn, daß es wenig ist?
Es ist ja eine Frage wann du wie was brauchst weil sonst die Steuerung nicht funktioniert.
In den Semesterferien reichen mir locker 2 x 20 mg un der Uni in den Vorlesungen wo viel mit Laser, Scallen und Chaos in der Präsentation oder Vorrechnen in Exel mit Buchstaben Zahlenchaos deutlich mehr, weil ich so extrem überreizt werde und ich habe auch eine Professorin da reicht mit auch 20 + 20 mg weil sie total sortiert und sehr ruhig und entspannt ist.

Es geht ja nicht darum wieviel man verträgt oder wer am meisten nimmt. Ich möchte nur entspannt meine Sachen erledigen können und mich dann auch in Ruhe konzentrieren können, ohne ständig extrem mit mir zu kämpfen, total verwirrt nicht mitzukommen oder so überreizt zu sein, daß ich nur aggressiv bin. Ich habe vom ersten Tag sehr deutlich gespürt, daß die Konzentration und die innere Ruhe da sind und ich „komisch ruhig“ geworden bin. Denn ich wurde ruhig, aber es war ganz anders wie mit Beruhigungsmittel es kam ganz tief aus mir und nicht wie bei einer übergestülpten Glocke.

Es ist auch irgendwie noch ein anhaltender Prozess, es war nicht gleich mit der ersten Einnahme alles anders eher nur ruhiger und konzentrierter und nach Wochen fiel mir auch, daß ein größeres Problem anders/weg war und dann ging das in kleinen Stückchen und verändern sich nach gut 9 Monaten immer noch

1 „Gefällt mir“

Von 5 bis 20mg Medikinet Adult war die Wirkung bei mir auch kaum bis geringfügig bzw subtil. 30mg hat es auch noch nicht so richtig gebracht, 40mg tendenziell schon zu viel.
Muss man wohl probieren und weitermachen, im Zweifelsfall mit anderen Präparaten.