ADHS extreme Symptome ohne Nikotin?

Hallo liebes Forum,

ich möchte euch mal was fragen weil ich das Gefühl habe durch zu drehen.

Ich bin 22 und habe vermutlich ADHS, habe schon eine vorläufige Diagnose von meinem ehemaligen Therapeuten und befinde mich aktuell in der offiziellen Diagnose. Leider findet der nächste und letzte Termin erst im Dezember statt.

Ich habe aktuell das Gefühl am Rad zu drehen, die letzten Wochen ging es mit den Symptomen. Ich bin einigermaßen gut klar gekommen. Rauche tatsächlich seit dem ich 16 bin regelmäßig Shisha. Aufgrund der Negativen Effekte auf die Gesundheit habe ich mehrmals probiert damit aufzuhören. Doch jedes mal sobald ich aufhöre, egal wie lange - teilweise mehr als 3-6 Monate. Geht es mir kognitiv, psychisch, emotional beschissen.

Aktuell ist es wieder so, habe aufgehört und von Tag zu Tag geht es mir beschissener es ist nicht ein normaler Suchtdruck das ich Lust auf Nikotin und aufs Rauchen habe. Sondern merke plötzlich wie ich in Gesprächen immer schlechter sprechen kann, mich extrem verhaspel auch bei leichten Sätzen. Kaum mehr weiß wie ich richtig antworten soll. Meine Zwangsstörung wird deutlich schlimmer.

Und ein extremes Gedankenkarussel über alles mögliche das ich kaum mehr stoppen kann, saß zum Beispiel jetzt gerade eben über 1,5H am Schreibtisch und habe es nicht hinbekommen zu Arbeiten da mein Kopf verrückt spielt.

Aufgrund dessen habe ich mir gerade wieder eine Eshisha geholt, nach weniger als 5min nach dem ich paar Züge genommen habe, merke ich wie ich Stück für Stück fokussierter werden, klarer Denken kann und diese innere Unruhe bzw. Anspannung nach lässt.

Hat jemand anders Erfahrung damit? Ich weiß nämlich wirklich nicht was dass gerade ist, komme mir vor als werde ich gerade extrem verrückt. :stuck_out_tongue:

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Schau mal unter ADxS.org nach Nikotin als Medikament bei ADHS…
Das funktioniert nicht bei allen, aber bei manchen so deutlich, dass Nikotinpflaster wie MPH wirken. Das aber insbesondere bei Nichtrauchern
Da du jetzt gerade nach dem Aussetzen nikotinmäßig quasi Nichtraucher bist, wäre es vielleicht einen Versuch wert, Nikotindragees oder Nikotinpflaster zu testen.

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Durchaus. Aber bitte nie das ganze Pflaster aufkleben, sonst bekommt man ggf. einen unangenehmen Nikotinschock.

Lieber das Pflaster klein schneiden und sich herantastet. Mir reichen so 7x7 mm mMn führen höhere Dosierung zu stärkerem Verlangen nach mehr als ein kleinere Mengen.

Gilt auch für Leute die mit dem Rauchen bereits aufgehört haben, die sind die Menge Nikotin dann auch nicht mehr gewöhnt.

Durch eine Zigarette werden 2mg Nikotin verabreicht. So ein Pflaster enthält 10-25 mg “retardiertes” Nikotin. Ich hab die Pflaster auf 0,5 bis 1,5 mg durch Kleinschneiden runterdosiert. Also hatte ich für 6-12 Stunden eine Wirkung.

Nikotintabletten/-kaugummis fangen bei 1mg an, wirken aber quasi unretardiert für 1-2 Stunden, es muss also öfters Munition nachgeworfen werden.

Pflaster und Tabletten/Kaugummis dürften für die Gesundheit langfristig gesünder sein als das Rauchen. Dass (E)Shisha gesunder Konsum sei ist ein Gerücht.

Dazu ist Rauchend und Shisha ein körperliches Ritual, was bei Substanzen mit psychoaktiver Wirkung eher zur Sucht führt als langweilige Pflaster.

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Danke! Schau ich mir mal an.

Werde ich so dann versuchen! Möchte dann im Dezember nach der offiziellen Diagnose medikamentös es mal probieren, aber bis dahin brauch ich eine Zwischenlösung ohne komplett verrückt zu werden.

Was waren denn deine Erfahrungen bzgl. der Symptome ohne und mit Nikotin?

Ich bin und war kein Raucher. Daher nicht vergleichbar mit dir.

Mir hat’s ab und zu geschmeckt, ich geriet aber nie in eine Sucht.

Bei mir gab es dementsprechend schon nach wenigen Zügen diese fokussierende, aktivierende Wirkung im Kopf.

Daran erinnert habe ich eben die Nikotinpflaster vor meiner Diagnose geholt.

Zigaretten waren mir ein zu großes Risiko, ich würde wohl nicht nach 5 Zügen aufhören und zunehmend mehr Kippen wollen um die Wirkung zu haben.

Hi @mikel12502 und herzlich Willkommen! :adxs_wink:

Nikotin hat bei vielen eine positive Wirkung auf ADHS-Symptome.

Ich habe vor über 35 Jahren mit Rauchen angefangen, mehrfach versucht, aufzuhören und bin immer wieder rückfällig geworden - meist in Stress-/oder Party-Situationen, auch nach längerer Abstinenz. Seit ich meine Diagnose habe, ist mir klar, warum ich von dem Mist nie endgültig losgekommen bin. Unter der ADHS-Diagnose steht dementsprechend auch die F17.2 (Nikotin-Abhängigkeit). :adxs_jamma:

Mit ADHS-Medis rauche ich zwar etwas weniger, aber einen gewissen Nikotin-Spiegel brauche ich nach wie vor. Leider hänge ich auch am Ritual - so dass die mit bestem Vorsatz gekauften Ersatzprodukte im Schrank vor sich hin gammeln, weil ich mir dann doch ne Zigarette anstecke, wenn der Pegel sinkt…

Erstaunlicherweise habe ich nie viel geraucht oder immer mehr gebraucht. Mein Konsum ist auf niedrigem Niveau stabil und wenn ich z.B. auf ner Party mal mehr rauche, wird mir relativ schnell schlecht.

Aber Du bist noch so jung. Je früher du aufhörst, umso größer sind die Erfolgschancen!

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