Hey Leute,
wie der Titel schon erahnen lässt ist bei mir mal wieder ein Siedepunkt in Sachen Frustration erreicht. Ich denke ich muss das nicht großartig ausführen, die Symptomatik von ADHS kennt ihr alle. Was ihr wahrscheinlich auch alle kennt ist dieses permanente Level an Frustration das man als ADHS’ler immer mit sich herumschleppt. Egal wie sehr ich oder ihr uns anstrengen es endet am Ende doch wieder nur damit dass man mit unserer Arbeit unzufrieden ist, ich durfte mir auch schon wieder den Unmut meines Chefs über die vielen Fehler und Ungenauigkeiten in meiner Planung anhören…
Egal ob zu Hause auf Arbeit oder beim THW immer schwebt über mir die Angst einen Fehler zu machen bzw. Tadel für meine ungenügenden Leistungen zu bekommen und ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass egal wie sehr ich mich anstrenge es immer und immer wieder dazu kommen wird, dass man mir meine Fehler vorhalten wird.
Das sorgt zum einen für ein stetes Level an Frustration zum anderen lässt es mein Tun und Handel ziemlich sinnlos erscheinen, ganz zu schweigen davon das es jedes Selbstbewusstsein etc. unterminiert. Das ganze geht ja so weit, dass ich mich nicht mal mehr mit Dingen abseits meines Berufs beschäftigen kann, also ganz privat ohne dass ich jemandem Beweisen müsste was ich erreicht habe, ohne dass dieses Gefühl von Sinnlosigkeit zuschlägt. Was macht es für einen Sinn, wenn ich mich z.B.: mit Fremdsprachen beschäftige wenn ich es ob meines ADHS nie soweit bringen werde, damit irgendetwas anfangen zu können.
Und so wie die Dinge liegen ist daran nichts zu ändern. Was immer ich versucht habe bzw. mit mir versucht wurde hatte nie einen langanhaltenden positiven Effekt, von einigen kleineren Verbesserungen mal abgesehen. In einem speziellen Fall hat es mir wohl sogar handfeste Nachteile eingebracht. Keine besonders schönen Aussichten so sein Leben zu verbringen… Ebenfalls eine Quelle steter Frustration.
Die oben geschilderten Empfindungen und Umstände haben bei mir noch einen weiteren Effekt sie sind neben einer Quelle für Frustration (mit all ihren Folgen) auch eine Quelle für Neid. Ja ich bin neidisch, dass gebe ich ganz offen zu. Ich bin neidisch auf Leute die ohne diese „geistigen Fesseln“ ihre Begabungen, Talente oder wie man das auch nennt voll nutzen können. Natürlich steckt da immer noch viel Arbeit darin eine Begabung voll nutzbar zu machen, aber das würde mir nichts aus machen. Ich arbeite ja jetzt schon viel aber leider nur um meine eigenen Fehler auszubügeln. Geht euch das auch so oder ist das nur eine „Spezialität“ von mir?
Was mich im übrigen auch noch ziemlich sauer macht ist, wenn man mir Karotten wie eine möglich, eventuelle Hochbegabung oder irgendwelche Stärken im Zusammenhang mit ADHS vor die Nase hält. Selbst wenn es so etwas bei mir geben sollte, kann ich mir meiner Erfahrung nach ein Ei drauf Braten, da ich so oder so in der Nutzung diese Begabungen gehindert werde. Besten falls sorgen sie dafür, dass ich nicht komplett hinten runter falle aber große Würfe sind damit trotzdem nicht drin. Mich ärgert es halt, dass man mir Hoffnung macht, die sich bisher immer zerschlagen hat.