Im Laufe der Monate, die ich nun Ritalin nehme ( und MPH AL ) ist mir etwas aufgefallen ( auch meinen Freunden ).
Ich bin zwar ruhiger, kann Stress besser verkraften und bin allgemein belastbarer, Aber:
Die Symptome vom Asperger kommen plötzlich mehr zum Vorschein.
Das geht von Sprachproblemen über Gedächtnisverlust bis zum Mangel Konversation zu betreiben. Mir fehlen die Worte, Dinge über die ich sonst schreiben konnte, fallen mir schwer und oft lösche ich angefangene Antworten, weil ich mittendrin den Faden verliere.
Wichtige Dinge, die ich mir sonst merken konnte, fallen plötzlich " aus dem Kopf ". Das kann etwas sein, dass man mir vor zwei Std, sagte und mich auch in dem Moment interessierte, aber dann ist es weg. Einfach so…
Ich konnte mich verbal immer gut ausdrücken, habe damit sogar mein Geld verdient. Auf einmal habe ich Wortfindungsstörungen. Die simpelsten Dinge kommen nicht mehr raus und so langsam mache ich mir echt Sorgen.
total spannend zu lesen. Deine Sorgen kann ich dir nicht nehmen, nur meine Erfahrungen teilen.
Und ich hab die gleiche Erfahrung mit den ADHS Medis gemacht. Seit Ende Januar Medikinet und seitdem wird das mit dem Autismus-Spektrum immer deutlicher.
Allerdings habe ich eher den Eindruck, dass mein Gehirn dann deutlich besser funktioniert. Ohne Medis gehts viel zu schnell zwischen den Ohren hin und her. Mit werde ich grad richtig philosphisch
Ich nehme morgens ( 5.00 Uhr ) 30mg Ritalin adult und 10mg Ritalin unretadiert.
Damit geht es super, das Hirn funktioniert und ich bin in Höchstform.
In der Woche arbeite ich morgens 3 Std. körperlich ( mit Pferden ) und merke, dass ab 9.30 Uhr die Nervosität wiederkommt. Auch kann ich mich nicht mehr flüssig artikulieren, sondern haue die Dinge wieder emotionslos raus ( was nicht toll ist ). Dann nehme ich meist 10mg Ritalin und es geht wieder.
Um 12.00 Uhr nehme ich 20mg MPH AL und hier merke ich, dass das irgendwie nicht so funktioniert wie das Ritalin. Ab da fangen die Probleme an.
Mit meiner Ärztin habe ich vorletzte Woche gesprochen und sie meinte, dass das Ritalin adult ( 30mg ) mich den ganzen Tag abdeckeln müsste, obwohl ich bis dahin schon bei 60mg pro Tag war ( MPH AL und unretadiertes Ritalin ).
Den nächsten Termin habe ich erst in zwei Wochen und sie hat auch kein Problem damit, wenn ich selber " experimentiere ".
Ich muss dazu sagen, dass ich bei dem MPH ( fast ) immer nachmittags mit 10mg Ritalin nachhelfen musste, weil es einfach nicht so wirkt, wie das Ritalin.
Ach so, morgens nehme ich noch 10mg Citalopram ( was ich auch weiter nehmen soll ) und abends 7,5mg Quetiapin ( bin da ganz langsam am ausschleichen ).
Nun fällt mir gerade ein, dass ich einfach 2x täglich die 30mg Ritalin adult nehmen kann. Da sieht man wieder, dass es mit dem denken echt nicht zum besten steht, wenn die Wirkung nachlässt.
Das MPH AL wirkt bei mir nicht richtig und sobald ich das mittags nehme, kommen die Probleme. Habe ich eine Antwort vorher erklärt ( hat sich überschnitten ).
Die zwei Unterschiede sind dadurch entstanden, dass ich das MPH AL noch hier hatte ( von dem vorletzten Rezept ) und das Ritalin adult 30mg dann vor zwei Wochen verschrieben wurde.
Genau deshalb bin ich ja unsicher geworden, weil die Ärztin meinte 30mg Ritalin adult wirken den ganzen Tag , dem aber nicht so ist.
Deshalb dann das MPH AL, weil ich nicht dauernd unretadiertes Ritalin nachwerfen kann/ will.
Jetzt merkt man vielleicht die Auswirkungen, von denen ich anfangs schrieb:
Statt einfach um 11.00 Uhr noch einmal 30mg Ritalin adult zu nehmen ( was jetzt logisch erscheint ), habe ich so einen Bockmist gemacht, der selbst für mich gerade total unlogisch klingt.
Beim vorletzten Termin war ich bei der Vertretung meiner Ärztin und die war irgendwie besser im Bild.
Allerdings möchte ich mich gerade nicht davon freisprechen ( wo ich drüber nachdenke ), ob ich beim letzten Termin meine Ärztin einfach falsch verstanden habe und sie sogar meinte: 2x 30mg am Tag ( was ja logisch wäre ).
Genau das passiert zur Zeit sehr oft: ich bin unaufmerksam, sobald ich das blöde MPH AL genommen habe, weil es irgendwie nicht funktioniert.
Tut mir Leid, wenn das alles so wirr rüberkommt, aber genau das ist es, was ab mittags in meinem Kopf passiert: nichts!
Nicht ganz. Die zweite Dosis ist oft niedriger. Das Medikament wirkt ca 5-6 Stunden - danach ist aber noch ein „Rest“ da, deshalb reicht es oft, wenn die zweite Dosis niedriger ist.
Jedes Generikum wirkt leider ein bisschen anders und auch individuell bei jedem - vielleicht wirkt das Aliud Präparat bei dir nicht gut?
Versuche mal um 5 Uhr 30 mg Ritalin und um 10:30 Uhr eine zweite Ritalin 30 mg.
Das unretardierte mal weglassen?
Du solltest erstmal ein Gefühl dafür bekommen, wie das Ritalin 30 adult bei dir wirkt und wie lange.
Verzichtest du auf Koffein? Schläfst du genug?
Ritalin adult wirkt bei den meisten 5-6 Stunden. Kann aber auch individuell unterschiedlich sein. Laut Fachinfo 8 Stunden. Ein ganzer Tag hat wie viele Stunden?
Wenn du um 5:00 Uhr die erste Dosierung nimmst und um 9:30 Uhr wieder nervös wirst, dann wirkt das Zeug bei dir rund viereinhalb Stunden. Das ist durchaus möglich, es gibt nur einen signifikanten Anteil an Betroffenen, die schneller verstoffwechselt als der Durchschnitt. Dann muss man eben in kürzeren Abständen nehmen.
Man kann auch die Dosis erhöhen, das bewirkt im Prinzip, dass vorher eine Zeit lang überdosiert ist, weil dann beim Uptown der Menge noch länger ein Spiegel übrig ist, der über dem erforderlichen Niveau liegt.
Sinnvoller ist es, eine zweite Dosis früher zu nehmen also ungefähr um neun. Und die dritte Dosis dann eben wieder 4 Stunden später. Ja, dann ist möglicherweise eine vierte Dosis erforderlich.
Die zweite und ff. Dosis sollten ungefähr zwei Drittel der ersten Dosis sein. Ansonsten würde die Restwirkung der ersten Dosis mit der zweiten Dosis der gleichen Höhe am Anfang einer Überdosierung bewirken. Muss man dann auch individuell austesten.
Wäre auch meine Frage gewesen. Bei mir kommt bei höheren MPH Dosierungen auch das „autistische“ Verhalten mehr zum Vorschein. Komme dann in so einen unsozialen Tunnel.
Hallo @JuliOs kannst Du Deinen „unsozialen Tunnel“ durch höhere MPH Dosierung, wobei bei Dir dann anscheinend ein „autistisches Verhalten stärker ausgeprägt ist“ bitte ein bisschen in Deinen Alltags Situationen beschreiben, dass interessiert mich wirklich sehr.
Bist du dir da sicher? Das würde jede Dosiserhöhung ausschließen, weil z.B. bei 50mg eine völlige Überdosierung vorliegt, die nicht vertretbar ist.
Ein „morgens 1x und Wirkung für den ganzen Tag“ wäre niemals möglich, Medis müssten ständig mitgenommen werden und sie zu vergessen der Super-GAU.
An der Verstoffwechselung ändert sich nichts. Die Wirkdauer sollte sich verlängern.
Probiere mal folgendes, nach Rücksprache mit der Ärztin aus:
Morgens 40mg retadiert nehmen. Unretadiert weg lassen und gucken wie lange die Wirkung ist. Die 20mg MPH AL ganz weg lassen.
Mit den 40mg retadiert dürfte sie von 5 Uhr bis 11 Uhr hin kommen. Lässt die Wirkung nach, dann ca. zwischen 10 und 11 Uhr, die 10mg unretadiert o. retadiert nehmen.
Wenn die 40mg morgens für eine längere Wirkdauer sorgen, kann beim nächsten Termin bei der Ärztin eine weitere Erhöhung erfolgen.
Sofern es mit den anderen Medikamenten kombinierbar ist kann auch eine Umstellung auf ein anderes Medikament (Atomoxetin, Elvanse) eine längere Wirkdauer möglich sein.
@CrazyP3ngu1n Das doofe ist aber, dass ich die Ritalin adult nur in 30mg habe.
Ich kann ja schlecht morgens 60mg nehmen, da ich dann durch die Decke schießen würde und 20mg MPH zusätzlich sind mir auch zu viel, abgesehen davon, dass die ja irgendwie nichts bringen.
Auch morgens 30mg Ritalin adult und mittags 20mg MPH geht aus genanntem Grund nicht, da dann das Asperger extrem durchkommt und ich mich nur noch abschotte.
Ich versuche es heute mal so:
Um 5.00 Uhr habe ich 30mg Ritalin adult genommen und 10mg unretadiert.
Um 11.00 werde ich noch einmal 30mg R adult nehmen und hoffe, dass mich das bis zum Abend abdeckelt. Wenn nicht ( oder ich überdosiert bin ) , muss ich mir wohl eine zusätzliche Dosierung von 20mg R adult besorgen.
Blöd, dass meine Ärztin da irgendwie nicht so den Blick für hat. Die Vertretung war ganz anders, aber ich kann ja schlecht beim nächsten Termin sagen, dass ich nur zu ihr möchte.
Das einzige, was in deinem Eingangspost mit ASS zusammenhängen könnte ist die Wortfindungsproblematik.
Die Vergesslichkeit, den Faden verlieren usw. sind dem ADHS zuzuordnen. Das tritt ein, wenn die Wirkung der ersten und der letzten Dosis nachlässt oder? (Rebound)
Lass das MPH-AL mal weg. Das ist so ein Mix aus unretadiert und retadiert.
Sprich mal mit deiner Ärztin bezüglich 40mg Ritalin Adult.
Es ist dringend. Ruf bei deiner Ärztin an und verlege den Termin vor. Das ist m.E das sinnvollste. Sprich auch mal den Wechsel zu einem der anderen beiden Medikamenten an.
@CrazyP3ngu1n erst einmal vielen Dank für die Erläuterungen.
Die Asperger Problematik ist schon etwas mehr, als nur die Sprachbarriere, nur will ich nicht immer alles auflisten. Zum einen weil ich andere nicht nerven möchte, zum anderen weil genau das auch eine plötzliche Begleiterscheinung ist: durch mein ADHS habe und konnte ich sehr gut und viel schreiben, da dies das einzige Mittel für mich war zu kommunizieren, ohne dass jemand auf die Idee käme, dass ich ADHS/ Asperger habe.
Lässt die Wirkung vom Ritalin nach, habe ich das Gefühl zu verblöden ( um es platt auszudrücken ) und auch keine Ambition mehr etwas zu schreiben. Plötzlich nervt mich alles, jede Form der Kommunikation.
Mit dem MPH ( das ich seit heute weglasse ) war es die ganze Zeit so.
Ich werde wohl wirklich später bei der Ärztin anrufen und da der Termin unplanmäßig ist, habe ich vielleicht die Möglichkeit es so zu drehen, dass die Vertretung sich meiner annimmt .
Heute habe ich ausprobiert, wie lange die Ritalin adult wirken und nach 5,5 Std. wurde ich fahrig, nervös und aggressiv. Allerdings habe ich bis eben noch gewartet mit dem nachlegen, da ich schauen wollte, ob es evtl nur ein kurzes Wirkungstief war. Nöö, war es nicht.
Ja, ich bin mir sicher bezüglich des dargestellten Prinzips.
Wenn optimale Dosis erreicht, bekommt man durch eine Dosiserhöhung eine Wirkverlängerung und eine (zeitweilige) Überdosierung.
Gefühlt habe ich versucht mich noch mehr von Reizen von außen zu schützen. Blickkontakt noch mehr meiden. Beim Laufen auf den Boden schauen, weil die Eindrücke von außen zu viel sind. Vor allem die plötzlichen. Bin in meinen Excel Tabellen versunken wie ein Roboter.
Hatte gar kein Bock auf zwischenmenschliche Unterhaltungen oder Small Talk. Nur die wichtigsten Fakten die zu meinem Thema gerade gehören. Bin ich sonst auch nicht der größte Fan von Small Talk, aber bei Überdosierung war ich da wie wie blockiert. Einfach nicht möglich.
Ich bin so schon eher wenig emotional (nach außen!!), viele sagen ich bin wie ein geschlossenes Buch. Aber da war dies auch nochmal mehr ausgeprägt.
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