Ich komme da jetzt nicht mehr wirklich mit, weil Du (zumindest für mich) zu wenig erzählst. Die Fragen nach Substanzmissbrauch und anderen (psychischen) Erkrankungen hast Du z.B. nicht beantwortet.
Ist nicht böse gemeint und auch Deine Sache, wie weit Du hier die „Hosen runter lassen“ willst. Ich möchte Dich zu nichts drängen. Es ist nur schwer, zielführende Hinweise zu geben, ohne ausreichend Information.
Ich schreibe einfach mal, wo mir (als informierter Laie) die Informationen fehlen, um Deine Situation und die Medikationswahl des Arztes einschätzen zu können:
-Du schreibst, dass der Arzt bei Dir ein erhöhtes Risiko für eine Psychose bei MPH sieht. Dafür muss es einen Grund geben (psychische Vorgeschichte -evl. auch in der Familie-, Substanzmissbrauch -auch früher-…).
Außer der Arzt wäre generell gegen Stimulanzien.
-Dann schreibst Du, dass das nicht Dein „eigentlicher Arzt“ (Fachrichtung?) war und Du zu dem noch hingehen willst. Warst Du in der Klinik, Vertretungsarzt oder hast Dir einen anderen für die ADHS-Diagnostik ausgesucht, weil Dein Arzt das nicht macht?
Wie gesagt, musst Du nicht beantworten, wenn Du nicht möchtest.
Allgemein kann ich nur raten, dass Du mit Deinem Arzt sprichst, ihm Deine Bedenken mitteilst und Dir genau erklären lässt, warum er bei Dir ein erhöhtes Risiko für eine Psychose annimmt.
Dann kannst Du entscheiden, ob Du das Medi nimmst, was der Arzt vorschlägt oder Dir jemanden suchst, der Dir MPH verschreibt.
Bis heute war ich in einer Klinik.Grund war garnicht diese spezielle Diagnosestellung. Die haben das diagnostizieren können, weil es Auffälligkeiten gab/gibt und ich durch die Erkrankung ziemliche Beschwerden mit mir schleppe. Deswegen meinte ich, dass ich noch mit meinem behandelnden Arzt spreche werde. Das Gespräch gab es also noch gar nicht. Ich bin froh das ich hier im Forum Menschen habe mit denen ich mich über diese Thematik austauschen kann. So gesehen schleppe ich das schon mein ganzes Leben mit mir rum. Die Diagnose erklärt einiges und beruhigt auch auf gewisse Art. Jetzt kann man damit arbeiten und ich weiss das ich nicht komplett behämmert bin mit meiner Hyperaktivität und Impulsivität. Ich bin mir mit dieser Erkrankung schon seit gut 13 Jahren ziemlich bewusst das ich sie habe. Nur gab es nie eine Möglichkeit das anzugehen. Jetzt ist es so weit und das ist gut. Mir geht es hauptsächlich um Verträglichkeit und die Nebenwirkung bei den Medis. Bei mir gibt es eine andere Erkrankung. Ist mir aber unangenehm diese hier mitzuteilen. Bin ja auch neu. Ich sehe aber keinen Grund besonders anfällig für eine Psychose zu sein. Das aufjedenfall absolut nicht. Zu deiner anderen Fragen. Großartigen SubstanzMISSBRAUCH gab es NICHT. Dazu ist es nie gekommen. Auch nicht das ich mir in dieser Hinsicht geschädigt habe. Es gab Konsum, welcher sich aber auf Grund von ADHS Beschwerden rechtfertigen lässt. Ich meine das ganze so lange in dem Ausmaß unbehandelt kann seine Spuren hinterlassen und hat es auch. Ich bin total entkräftet nach all den Jahren. Ich weiss die Krankheit einigermaßen zu handhaben im Alltag. Man lernt damit umzugehen. Es ist aber anstrengend. Bist du eigentlich persönlich Betroffen? Hoffe das ist dir jetzt nicht zu viel
Bin mir nicht sicher, wer gemeint war (wird mir jdf. nicht als Antwort auf einen bestimmten Kommentar angezeigt - glaube, meine Discourse App hat nen Schaden), aber alle, die oben geschrieben haben, haben eine diagnostizierte ADHS, falls das gemeint war
Ich verstehe, dass du über andere Erkrankungen nicht gern reden magst. Sollte deine andere Diagnose irgendwie in Richtung Angststörung gehen, KÖNNTE es rein theoretisch auch sein, dass der Arzt deswegen zuerst Guanfacin vorgeschlagen hat, weil Guanfacin bei innerer Unruhe usw. ein gewisses Potential hat (haben kann) und Stimulanzien diese Symptome manchmal eher verstärken können. Es gibt allerdings auch ganz viele Betroffene, denen Stimulanzien gegen innere Unruhe, Ängste usw. ganz toll helfen. Es ist nur so eine Idee, was vielleicht dahinterstecken könnte seitens des Arztes, aber das kann im Endeffekt nur er beantworten
Danke für Deine Offenheit und nein, ist nicht zu viel.
Was Du jetzt erzählt hast, macht es für mich aber verständlicher, dass der Arzt mit BTM eher zurückhaltend ist.
Die Folgen von unbehandelter ADHS können erheblich sein.
Und ja, es ist verdammt anstrengend. Es geht unglaublich viel Energie drauf, nur um den stinknormalen Alltags zu bewältigen. Am Anfang steckt man das noch weg. Aber irgendwann sind die Akkus leer und das alles bricht zusammen.
Ich finde es richtig stark, dass Du den Schritt in die Klinik gegangen bist.
Auch wenn Dir dort jetzt nicht das verschrieben wird, was Du Dir erhofft hast.
In Deiner Situation würde ich wohl alles erst Mal mit dem „eigenen“ behandelnden Arzt besprechen wollen und dann mit ihm gemeinsam entscheiden, welche Medikation am Besten für dich geeignet ist.
Für den Erfolg einer Medikation ist es auch nicht unerheblich, dass Du Dich positiv drauf einlassen kannst und nicht innerlich total dagegen sträubst.
Ich wünsche Dir, dass Dein Arzt Dich verständnisvoll begleitet und ihr gemeinsam eine gute Lösung für Dich findet.
Ach so, vergessen: Ich bin selbst betroffen. Spät diagnostiziert und gerade in der Eindosierung mit Medis.