ich hoffe, hier sind ein paar Leute, die zu diesem Thema mehr wissen.
Mein Freund ist gerade bei der Lokführer-Ausbildung. Dabei wird ihm immer mehr bewusst, dass die Möglichkeit doch sehr groß ist, dass er ADHS haben könnte.
Leider traut er sich keine Diagnostik machen, weil er Angst davor hat, dass er für den Fall, dass er ADHS-Medikamente einnimmt, seinen Traumberuf nicht ausüben darf.
Gibt es hier jemanden, der da Näheres weiß?
Scheint, da gibt es keine so einfache Antwort drauf.
Irgendwo im Forum gibt es Schwierigkeiten mit einem LKW Führerschein u. Medis, ebenso ganz frisch bei @Jessi1 die aktuell in der Ausbildung Sorgen hat.
Vielleicht gibt dir die Suchmaschine hier noch mehr, womit du etwas anfangen kannst.
Wie ich hier bei ähnlicher Konstellation schon mal schrieb, wenn er ADHS hat, fährt er natürlich besser mit Medikament als ohne.
Wenn er dadurch seinen Beruf nicht ausüben könnte, wäre das sehr schade. Ich möchte aber eigentlich keine Lokführer, Busfahrer, Notärzte, Piloten oder Lehrer haben, die bewusst auf eine Diagnose und Behandlung verzichten aus Angst, sondern auf jeden Fall lieber gut medikamentös eingestellte.
Geht jetzt nicht gegen deinen Freund, aber du verstehst, was ich meine?
Auf jeden Fall. Was sagt denn das Handbuch für angehende Lokführer dazu? Sowas wird es doch geben, oder…
Also erstmal nur im Stillen darüber nachdenken…
Schätze, da gehen wir alle mit, denn da ist viel Verantwortung, aber eben auch viele Vorschriften, die auch schon mal lebensrettend sein können und somit ihre Berechtigung haben.
Ich kenns noch von der Transnet die beraten gut und können alles sagen. Die haben Anwälte, ggf. erlauben sie einen rückwirkenden Eintritt damit sie sich dann kümmern können. Im Zweifel begleiten die auch, wenn es aus dem Rechtsbereich zulässig/ in Ordnung ist ihn, wenn er das möchte um dann später auch beim Offenlegen wenn er das nicht alleine sondern lieber mit Beistand und Zeuge möchte. Dafür sind Gewerkschaften ja da.
LKW Fahrer dürfen ja auch ADHS Medikamente nehmen und ohne Medikamente wegen der fehlenden Aufmerksamkeit ist eher die Frage, darf er eigentlich ohne Medikamente fahren.
Gefährlich wenn er a) nicht in der Gewerkschaft ist und wenn ich das richtig gelesehen habe nochcgefährlicher die dienstärztlichen Untersuchungen decken die Ads/Adhs auf, welche unbehandelt ist.
Wie gesagt in die GDL und sich fachlich dort beraten lassen und im Zweifel sollen die GDL Anwälte prüfen ob seine Sorgen überhaupt berechtigt sind.
Gewerkschaft hat über alle Anliegen mit denen du zu ihnen gehst Schweigepflicht, außer sie Klagen oder treten für dich beim Arbeitgeber auf. Zudem wirst du in dem Bereich auch keine Rechtsberatung finden, die grundsätzlich so tief und ständig in den Bahnarbeitsrechlichen Vorschriften eingearbeitet sind
Ich glaube es lohnt sich wirklich nur ein informieren und sich mit anderen austauschen. So lange gibt es ja die Medikation für Erwachsene nicht, so dass da einfach viele Meinungen und Ansichten veraltet sind, die jetzt langsam neu begutachtet werden.
In meinem Bekanntenkreis kenne ich das gerade im Rahmen einer Verbeamtung. Ich würde mir da auf alle Fälle ein Netzwerk aufbauen und mich beraten lassen.
Ich verstehe natürlich die Bedenken, dass er mit unbehandeltem ADHS nicht fähig sein könnte, diese Tätigkeit auszuüben. ABER - er ist 50 Jahre alt und hat das alles sein Leben lang schon, d.h. er hat gelernt, damit umzugehen. Also er „funktioniert“ sozusagen. Die Frage ist nur, ob es auch leichter sein könnte.
Die einzige Info, die er bisher bekommen hat ist, dass er keine Medikamente nehmen darf, die die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinflussen. Das ist natürlich klar, ich bin mir aber noch nicht sicher, ob das auch ADHS-Medikamente betrifft.
ChatGPT sagt jedenfalls, dass das kein Problem ist
Vielen Dank auch für die zahlreichen Links zu Gewerkschaften etc. - wir sind allerdings in Österreich. Werden uns aber da noch weiter informieren.
Man kann mit ADHS Lokführer sein. Hab die Diagnose vor einem Jahr bekommen. Fahre seit vielen Jahren. Was Medikamente anbetrifft sollte es nichts sein was die Fahrtüchtigkeit beeinflusst.
Bupropion wäre ein solches Medikament. Es wird eingesetzt bei ADHS und Depressionen. Es fördert eher die Aufmerksamkeit. Es wirkt nicht sedierent wie bei manchen Antidepressiva.Die üblichen sonstigen ADHS Medikamente die unter das BTM fallen wie Medikinet sind meines wissens nicht dafür geeignet.Auch nicht beim LKW fahren.
Bupropion ist kein ADHS-Medikament, sondern ein Antidepressivum. Eine ADHS-Behandlung mit Bupropion alleine wird nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen, wenn dann ergänzend.
Stimulanzien, also Amfetamin oder Methylphenidat, fördern die Aufmerksamkeit und sedieren nicht. Warum also sollten sie nicht geeignet sein? Hast du vielleicht eine verzerrte Vorstellung von Stimulanzien?
Du bist also Lokführer, hast die Diagnose ADHS und wirst nur mit Bupropion behandelt? Hast du jemals Stimulanzien ausprobiert? Verzichtest du bewusst auf nennenswert wirksame Medikamente, um in deinem Beruf arbeiten zu können? Falls es so ist, frage ich mich ernsthaft, ob ich in deinem Zug Fahrgast sein möchte, tut mir leid dass ich das so sage.
Grundsätzlich kann man auch sagen das nicht jeder mit ADHS medikamentös behandelt werden muss.
Ich habe nie gesagt das Bupropion ein ADHS Medikament ist, nur das es dabei eingesetzt wird. Und glaub mir, bevor ich ein Medikament ausprobiert habe, habe ich mit Ärzten besprochen das ich dies in meinem Beruf nehmen darf. Ich wollte kein Medikament was eine sedierente Wirkung hat. Bupropion fördert eher deine Aufmerksamkeit.
Ich glaube das Medikamente die unters BTM fallen werden eine Zulassung erschweren. Da du keine Amfetamine nehnen darfst meiner Einschätzung nach.
Bupropion agiert als Dopamin- und Noradrenalinwiederaufnahmehemmer.
nein, nicht jede/r mit ADHS braucht Medikamente. Das habe ich auch nicht geschrieben. Sondern dass es fahrlässig wäre, bestimmte Medikamente zu vermeiden, wenn man sie bräuchte.
Und da du erneut von der sedierenden Wirkung schreibst, nochmal die Rückfrage, was genau meinst du damit? Ich kenne keine sedierenden ADHS-Medikamente?
Also „sedierend“ wirken alle Stimulanzien bei ADHS, richtig Dosiert, sofern man mit sedierend als Begriffsbezeichnung „beruhigend“ meint. Oder liege ich da jetzt Falsch?
Z.B. Kopfchaos lässt halt nach man ist dadurch ruhiger und konzentrierter, kann bei Überdosierung natürlich ins Gegenteil umschlagen vor allem bei Doppeldiagnose AUDHD und oder Komorbiditäten wie Ptbs etc.
Ja, so dachte ich auch… aber ich glaube, hier ist eher gemeint, dass sie müde bzw. schläfrig machen… Was immer noch nicht erklärt, welche hier gemeint sind…
Andererseits habe ich überlegt, ob es nicht auch sinnvoll sein kann… Bevor ein hyperaktiver Lokführer in seiner Abgelenktheit auf der Lok rumturnt und ein Signal überfährt…
„Was man also unter der Medikation häufig merkt, ist die Erschöpfung und die lebenslange Anstrengung die das Leben mit und manchmal auch gegen ADHS und / oder Autismus so kostet. Das wusste man vielleicht kognitiv. Jetzt spürt man es aber auch mental.“