Adhs Medikamente und antidepressiva

Hallo ins Forum,

ich hab eine Frage an euch, ggfls. hat jemand das selbe durch von euch.

Ich bin 28 und habe im letzten Jahr adhs diagnostiziert bekommen.

Habe seit meinem 18 ten Lebensjahr Probleme, welche auf das nicht erkannte adhs zurückzuführen waren. Bekam leider ab 2017 antidepressiva (mirtazapin 15 mg) und ab 2019 citalopram (10 mg )

Das citalopram wirkte bspw. Nach einem Tag. Der Stress war direkt weg. Jedoch wurde die adhs noch unkontrollierter. Nachdem eine Kinder und jugendpsychiaterin Jahre zuvor adhs angesprochen hatte erinnerte ich mich daran, dass sie meinte ich wirkte auf sie wie ein Adhs ler.

Nach der Diagnose bekam ich aufgrund der problematiken Medikinet verschrieben und es wirkte unfassbar gut. Ein Schalter legte sich um emotional verbesserte Motorik Aufmerksamkeit… so so viel passierte in den 5 Monaten der Einnahme. Nehme es erst seit Dezember 2021.

Mirtazapin sollte abgesetzt werden, da monotherapie durchgeführt werden sollte. Ich bekam Starke absetzsymptome Durchfall Erbrechen Ängste Schwindel und so weiter. Erst im Nachhinein wurde ich darauf aufmerksam.

Nehme aktuell nochmal mirta 15 citalopram 10 und Medikinet 20.
Aber vor allem psychisch und physisch geht es mir seit Juli nochmal schlecht. Habe jetzt keinen Plan an was man da nun drehen soll.

Habe das Gefühl, dass Ärzte mit dem Thema absetzen / Rückfall überfordert sind. Besonders die Angst der Abhängigkeit und das Gefühl nochmals abgestürzt zu sein, nachdem ich endlich mal in der Medikinet „Hängematte“ liegen konnte und es so super war.

Vllt hat ja jemand eine gute Idee.

Viele Grüße

Hallo Peet.

Ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung berichten. Ich nehme seit Ende 2019 citalopram. Kurz darauf kam ich in die Klinik wegen angststörungen und Depressionen. Dort habe ich das Medikinet ausprobiert. Es war nicht gut bei mir. Habe mich gefühlt wie ein Zombie. Dann haben die mir Perazin gegeben um meine Stimmung zu stabilisieren. Das tat recht gut aber hatte komische Nebenwirkungen. So wurde ich zuhause von meiner ehemaligen Psychiaterin auf melperon umgestellt. War genauso gut.
Auf die adhs Medikamente habe ich verzichtet, bis vor kurzem. Da habe ich es nochmal mit Ritalin versucht. Besser als Medikinet, aber immer noch nicht das wahre. Seit heute nehme ich Elvanse und musste deswegen die dosis der Citalopram halbieren. Muss halt schauen aber bis jetzt geht es mir damit in Ordnung.

Das ist leider das Problem mit Antidepressiva. Diese Medikamente haben massive Nebenwirkungen (erst recht im Vergleich zu denen von AD(H)S-Medikamenten) - und zwar beim Eindosieren wie bei Ausschleichen.
Ich fürchte, Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als die AD gaaaaanz laaaaaangsaaaam auszuschleichen.

Ich probier das grade bei meinem Sohn. Es ist schwierig mit dem Reduzieren.

Als ich nur 1/8 seiner Dosis mehrere Tage wegließ, stürzt er nach drei, vier Tagen allmählich ab. Das war im April so und vor vier Wochen auch. Da habe ich ihm dann wieder seine normale Dosis gegeben.

Und dann kann mir die Idee, ihm jetzt im Wechsel 100% - 7/8 - 100% zu geben. Das mache ich jetzt erfolgreich seit drei Wochen so.

Der Arzt konnte nicht glauben, dass 1/8 weniger schon bemerkt werden und auch nicht, dass ich es überhaupt schaffe, 1/8 zu teilen.

Ich habe dann meinen weiteren Plan erzählt und zwar im nächsten Schritt 100% - 1/8 - 1/8 - 100% - 1/8 - 1/8 - 100% usw…

Er gab mir kopfschüttelnd grünes Licht und meinte, von ihm aus könnte ich ruhig sofort auf die Hälfte der Dosis runter gehen.

Aber um Himmels Willen, wenn mein Sohn doch schon bei 1/8 weniger abkackt… :roll_eyes::hot_face:

Ich weiß es echt nicht… naja Hauptsache, ich darf es jetzt so versuchen…

Haben Sie ggfls eine Idee, wer Ansprechpartner sein könnte.

Habe leider das Gefühl, dass selbst adhs Experten die absetzprobleme unterschätzen.

Medikation: mirtazapin 15, citalopram 10 Medikinet 20

Aus ihrer Erfahrung was würden sie einen Arzt fragen, was sinnvoll wäre zu ändern. Ggfls Wechsel auf elvanse oder antidepressiva nochmal erhöhen?

Ich bin da sehr unsicher, da ich einen Rückfall durch zu schnelles absetzen bekommen habe.

…seufz…

Ich kenne einen Fall, da wurde Amitriptylin (was ja nun seeeehr mild ist im Vergleich zu MIrtazapin oder Venlaflaxin) in 1 mg - Schritten runterdosiert. Und selbst das blieb nicht ohne spürbare Effekte - aber sehr viel besser als 5 mg-Schritte.

Tropfen lassen sich einfach dosieren.
Tabletten kann man mörsern und in kleine gleich große Häufchen aufteilen.
Kapseln sind schwierig - da kommt es auf das Medikament an

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Das ist ja sehr interessant, danke fürs Erzählen, Ulbre!

Demnach könnte ich einfach noch etwas feiner zerteilen und statt 4-mg- sogar 2-mg-Schritte machen… dann ist es wenigstens etwas stabiler.

… andererseits… ob es durch die Schwankungen nicht vielleicht sogar einen günstigen „Trainingseffekt“ geben könnte… durch den man sich daran gewöhnt, wie es ist, wenn die Dosis ein wenig weniger wird… sodass man nicht gleich eine Krise kriegt… hm… ich bin aber nicht sicher, ob das so einen Effekt hätte, denn letztlich ist je doch die Hirnchemie, die den Absturz bringt und nicht die Stimmung …