Hallo zusammen
Ich habe lange gesucht und nichts ähnliches gefunden. Ich hasse das auch immer, wenn alle für jedes Thema einen neues Thema aufmachen. Aber es ist noch nicht in der Form vertreten!
Also zu meiner Vorgeschichte. Ich habe mit 9-jahren die Diagnose ADS bekommen. Wenn es damals schon den Mischtyp gegeben hätte, hätte ich den bekommen.
Vor der Medikamenten Einnahme war ich 80 % der Woche Hypo (ADS) und 20 % Hyper.
Das Hypo zeigte sich bei mir darin, das ich zu nichts Antrieb hatte, nichts hat mir Spaß gemacht, mein Kopf fühlte sich an, als wäre er ausgeschaltet. Ich war schwer depressiv, kam morgens nicht aus dem Bett, starke Vergesslichkeit, konnte mir nicht 5 Sek. Infos behalten, ich hatte an nichts Freude, war anhänglich, lesen ging gar nicht. Ich war gedanklich entweder abgeschaltet wie ein Zombie oder habe mich sonst wo hingeträumt
Da war nichts. ich war durchgängig überfordert, chronisch müde, emotional labil und kognitiv tot.
An einzelnen Tagen oder völlig aus dem nichts durch Personen, Situationen oder ähnlichem ausgelöst war ich dann Hyper. Das ging sowohl im positiven sinne, dass ich 5 dinge gleichzeitig gemacht habe, super laune hatte, Freude empfinden konnte, schnelles Sprechen, nervig sein, sich überschlagen. Das Hyper ging aber auch negativ… wenn ich mich aufgeregt habe oder getriggert wurde, dann war ich innerlich auf 180, paranoide Gedanken, 100 Situationen und Gespräche planen, die nie stattfinden, Sorgen und Probleme haben, wo keine waren. Beides kam aus dem nichts. Vom Depressiven Zombie zum heiteren Sonnenschein oder vom depressiven Zombie zum paranoiden Nervenzusammenbruch. Bei beiden Varianten konnte ich absolut nicht mehr schlafen, meine Gedanken waren nicht zu stoppen, egal was ich gemacht habe. Hier kam dann auch noch massiver Juckreiz dazu und stress. Auch negativer und „positiver“ Hyperfokus.
Also zusammengefasst kann man sagen: ich war entweder schwer depressiv oder massiv gestresst, was anderes gab es selten. Antrieb und Konzentration im Hyper maximal auf die Dinge die mich interessiert haben. Sonst keine Chance. Entweder ich war zu überfordert und Gaga oder zu unterfordert und was anderes war interessanter und das spülen hätte mich gelangweilt.
Körperlich kamen auch noch ein paar Sachen dazu. An den ganzen schlimmen depressiven Tagen hat mein Immunsystem schlapp gemacht, plötzliches Fieber, dicke Lymphknoten, Gliederscherzen, starke Allergiesymptome usw. ohne das der Arzt was feststellen konnte.
Jetzt zu Elvanse. (habe bisher alles von 5 mg - 30 mg durch, sogar in unterschiedlichen Zyklusphasen!)
Mir ist aufgefallen, dass meine Wirkung extrem schwankt, je nachdem aus welcher Ausgangssituation ich gestartet bin. Das Mischtypen da schwieriger sind ist mir klar, aber eines ist schon auffällig.
Ich möchte das hier mal zum weiteren Verständnis beispielsweise anders beschreiben. Stellen wir uns mal vor das Hypo und Hyper werden durch unterschiedliche Dopamin/Noradrenalinmengen im Gehirn ausgelöst. So wie ich durch Reize im Hypo Dopamin ausgeschüttet habe und dann Hyper und hippelig wurde. oder durch negative Noradrenalin und in den paranoiden Teil gekommen bin… Dopamin ausschütten war möglich, hielt nur nie lange an, Noradrenalin ging immer, war dann aber unangenehm ohne Dopamin. (so erkläre ich mir das, keine Ahnung ob das sinn macht)
Hypo: depressiv, benebelt, überfordert, müde → 0-20 % Dopamin
Hyper: hippelig, Kopf auf 180, Hyperfokus, Schlafprobleme → 20-40 % Dopamin
Der absolut „perfekte“ Dopaminwert, für die perfekte Wirkung wären hier im Beispiel 40-70 %
das wäre der Bereich in dem Menschen ohne ADHS Schwanken, mal etwas lustlos, mal etwas gestresster und unruhiger. Da sind ja auch Schwankungen da, wir sind ja keine Maschinen.
Alles im Bereich von 70 - 100 % wäre dann Überdosierung, oder das was Menschen ohne ADHS durch Drogenkonsum erreichen. Beispiele hierfür wären: Panik, Unruhe, Euphorie, Müdigkeit, Emotionslosigkeit, Schizophrenie usw.
nun zu dem was ich damit verdeutlichen will, weil es mir auffällt:
Mal am Bespiel von 20 mg, an unterschiedlichen Tagen bei mir:
Tag 1 Morgens Hypo (depressiv, benebelt, gaga im Kopf) 10 % + 20 mg (40 %)
= Wirkungsbeginn und Wirkungsmaximum (8-10:30 Uhr) 40-50 %, alles war super, ich war ruhig und motiviert, konnte gut abarbeiten, Am Anfang noch etwas müde und unmotiviert.
Beim Abfall der Wirkungskurve (11 - 13 Uhr) 40 % wieder mehr müde und antriebsloser, kein Bock, ging aber noch weiter in der Wirkungskurve (13 - 18 Uhr) 40 - 20 % wieder hippelig, Hyperfokus, Konzentration und Antrieb nur für „coole“ Sachen, die mich interessieren
18 - 22 Uhr 20 - 0 % wieder müde, überfordert, depressiv, kein Antrieb…
Tag 2 Morgens Hyper (sau schlecht geschlafen, wach, gestresst) 30 % + 20 mg (40 %)
= Wirkungsbeginn und Wirkungsmaximum (8-10:30 Uhr) 50 - 70 %, von Anfang an motiviert, gut drauf, produktiv usw. Im Maximum kurz drüber, etwas Hyperfokus oder müde
Beim Abfall der Wirkungskurve (11 - 13 Uhr) 60-50 % alles super! Wirkung subtil und perfekt.
aber noch weiter in der Wirkungskurve (13 - 18 Uhr) 50 - 40 % noch etwas ruhiger, wirkung aber noch gut, konzentration und Anrieb noch ok
18 - 23 Uhr 40 - 20 % hippelig, Hyperaktiv, getrieben, kopf auf 180, Schlafprobleme
24 Uhr 20 % müde, mangel, kann dann schlafen.
Bei 30 mg ist dann die Wirkung besser, wenn ich morgens im Mangel bin und Hypo… Wenn ich aber schlecht geschlafen habe und morgens Hyper bin, sind 30 mg zu viel und ich bin überdosiert…
Mein Problem ist jetzt, dass ich mich schwer mit Dosierung tue, weil es so unterschiedlich ist…
Wenn ich tagsüber eine gute Wirkung hatte, dann kann ich abends nicht schlafen… Wenn ich morgens im Mangel bin und zu wenig nehme, merke ich nichts…
Folgende Varianten hatte ich schon:
Hypo mit 10 mg = immer noch Hypo, nur weniger benebelt
Hypo mit 20 mg = Hyperaktiv und Hyperfokus
Hypo mit 30 mg = war gut, aber im Maximum etwas drüber
(plus alle zwischenstufen 5, 15, 25 mg)
Hyper mit 10 mg = weniger Hyperaktiv, aber auch nicht motiviert, eher kein Bock, Abends wieder Hypo und schlafen können
Hyper mit 20 mg = war perfekt, nur dass ich Abends wieder Hyper bin und nicht schlafen kann und morgens wieder total im Mangel und Hypo bin…
Hyper mit 30 mg = richtig ekelhaft gewesen, war total drüber… Abends dann gute Wirkung und war produktiv.
Ich muss also irgendwie immer ein übel in Kauf nehmen… endweder ich bin im Maximum drüber und kann Abends nicht schlafen. oder ich bin unterdosiert, kann dann aber abends schlafen…
Um schlafen zu können muss ich abends endweder noch wirkung haben, aber nur leicht oder im Hypo mangel sein…
sobald ich tagsüber eine gute wirkung hatte, war ich abends hippelig und konnte nicht schlafen…
an mehrfach Dosen habe ich mich bisher nicht dran getraut!
Kennt das jemand so? andere Mischtypen?
Das hyperaktive hatte ich sonst halt eher selten. Das Hyperaktive ist mir aber immer noch lieber, als das depressive. Es ist halt nur anders anstrengend…
Jemand Ideen? Bin mit meinem Latein am Ende