ADHS, Schlafprobleme, Escitalopram, Tramadol

Hallo, ich schreibe euch da ich momentan einfach nicht weiter weiss. Mein hat schon als Kind Adhs diagnostiziert bekommen und laut Arzt war das Ergebnis sehr sehr Eindeutig. Er war damals in Therapie aber irgendwie hat er daraus nichts mitgenommen, vllt ist es auch zu lange her. Momentan ist er bei einem Psychater und vor 2 Jahren war er bei einer Psychologin (leider umgezogen).

Er bekommt vom Arzt Ritalin und Escitalopram. Da Ritalin nimmt er ungerne, da er sich zwar fokussierter fühlt und wieder klarer denken kann jedoch Abends nicht abschalten kann. Gerade nimmt er es deshalb garnicht, merkt jedoch immer wieder den Dopaminmangel. Das Escitalopram nimmt er täglich, 20mg. Ich habe mich gefragt ob dies mittlerweile nicht schon eine zu hohe dosis ist und das ganze ins Gegenteilige zieht. Denn gerade ist er sehr antriebslos, liegt viel auf dem Sofa, schottet sich von sozialen Kontakten ab und und hat starke Schlafprobleme (schläft nächte garnicht). Depression? Natürlich habe ich mir auch schon gedacht, das das ritalin helfen würde, längerfristig um dies zu beheben. So nun zum Tramadol. Ich weiß es ist ein Opiat und es kann stark abhängig machen. Jedoch ist es die einzige Möglichkeit wie er nach Ritalin und auch so abschalten und schlafen kann. Der Psychiater ist nicht auf Adhs spezialisiert, hat selten Termine frei und auch einen Termin bei einem Spezialisten haben wir erst im November. Ich möchte ihm die Zeit bis dahin so erträglich wie möglich machen, denn so kann es nicht weitergehen. Ab und zu hat er hoch Phasen, wo er dann seine Pläne und Ziele wieder aufnimmt bis er so große Angst davor hat und Gewissensbisse das er sie bis jetzt nicht erledigt hat das es ihn wieder lähmt. Eine Struktur haben wir versucht aufzubauen, mit den Schlafproblemen ist es jeodch schwer umsetzen. Ich stehe um 9 Uhr auf, er schläft dann evtl ein…

Naja vllt habt ihr ja ein paar Ideen und Erfahrungswerte, würde mich freuen. Meine Meinung ist, er ist Medikamentös komplett falsch eingestellt.

Hallo @adpaule

ich bin weder Apothekerin noch Psychiaterin, aber ein paar Dinge möchte ich dazu sagen:

Escitalopram und Tramadol sollten nicht zusammen genommen werden, da das ein sog. Serotonin-Syndrom auslösen kann. Bei mir hat mein HA damals die Magentabletten deswegen umgestellt.

Tramadol ist ein Schmerzmittel, kein Schlafmittel! Aber das weißt Du ja. Wer verschreibt denn das? Da gibt es sicher bessere Lösungen. Ich weiß, Schlafstörungen sind schlimm, kenne die leider auch, aber das erscheint mir nicht der richtige Weg.

Bei Antidepressiva muss man manchmal experimentieren, welches für einen persönlich am besten wirkt. Vielleicht ist Escitalopram für Deinen Mann nicht das richtige? Es gibt ja noch viele andere Möglichkeiten. Bei adxs.org steht auch was zu Escitalopram bei ADHS.

In welcher Dosierung und wann nimmt Dein Mann denn das Ritalin? Ist es retardiert (=Adult) oder nicht? Vielleicht nimmt er es zu spät? Wenn er ADHS und eine Depression hat, können die Schlafstörungen auch durch die Depression bedingt sein. Generell ist es keine gute Idee, um 9 ins Bett zu gehen und dann den Tag zu verschlafen. Wann steht er denn wieder auf? Auch auf den Mittags- oder Nachmittagsschlaf sollte man möglichst verzichten, da das den Schlafdruck rausnimmt.

Stimmungsaufhellend kann auch eine Tageslichtlampe sein, die vielleicht gleichzeitig noch hilft, den Tagesrhythmus zu normalisieren, grade jetzt, wenn die Tage wieder kürzer sind und werden.

Alles Gute für Euch.

Hallo @adpaule und herzlich willkommen!

JA!!! Definitiv nicht, schau mal hier beim Wechselwirkungscheck:

Da wäre es wirklich wichtig zu wissen: Welches Ritalin (Adult? Wieviel mg?)? Wie oft nimmt er es (am Tag)? Wann nimmt er es (Uhrzeiten)?

Scheinbar ist auch sein Tag-Nacht-Rythmus komplett umgedreht. Da kann man im Prinzip entgegenwirken, indem man 24 Stunden wach bleibt und dann zu einer normalen Uhrzeit ins Bett geht.

Wie oft nimmt er es denn? Wenn er das regelmäßig nimmt, kann man davon ausgehen, dass er bereits abhängig ist. Dass das nicht sinnvoll ist, vor allem nicht zum einschlafen, hat @ulschke ja bereits geschrieben.

Das scheint zumindest mit dem Tramadol und Escitalopram so zu sein! Beim Ritalin kann ich mir vorstellen, dass er es zu spät nimmt oder die 2. Dosis zu hoch ist.

Liebe Grüße :heart:

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Hier ein hervorragender Vortrag von Prof. Sandra Kooij zu Schlafproblemen bei ADHS. Englisch
https://www.youtube.com/live/7i0O0yqvN4Y?si=rs4-UJl8xONrEb_J