ADHS Test bei 9jährigem

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe mal eine Frage.
Vor 2 Jahren wurde bei meinem Sohn eine erhebliche ADHS und stark ausgeprägte Rechtschreibstörung diagnostiziert durch einen erfahrenen kjp.

Jetzt wurde in der Praxis erneut getestet und der ADHS Test also diese Aufmerksamkeits - und Konzentrationstest waren voll in der Norm.
Auch die Verhaltensbeobachtung war unauffällig.
Er macht seit 1 1/2 Jahren Neurofeedback.

Hat er dann jetzt kein ADHS mehr?
Also mich würd’s ja rießig freuen aber in Schule und daheim ist’s halt nach wie vor schwierig.

Freue mich über Antworten.

Hallo,

ADHS ist nicht heilbar, es wird nie verschwinden.

Es kann sich nur durch Alter, Erfahrung, Strategien, Neurofeedback, Medikamente etc. verändern.
Man kann also lernen damit umzugehen oder zu maskieren.

Entweder hat sich das ADHS von deinem Sohn verändert, er hatte nie welches oder die Testung war leider nicht richtig, was ja auch sehr oft vorkommt. Es kann sowohl falsch positiv, als auch falsch negativ getestet werden.

PS: Wenn es am Neurofeedback liegt, wäre das cool! Denn ich hab auch gerade damit angefangen.

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Ja, genau das verunsichert mich so.
Mein großer Sohn ( mittlerweile Erwachsen ) hat ADHS und bei ihm waren alle Test’s die in regelmäßigen Abständen wiederholt wurden auffällig.
Er wurde vom selben Arzt diagnostiziert.

Das wäre echt mega wenn es am Neurofeedback liegt.

Hast du mal im Internet nach Tests für Testung von Kinder Adhs geschaut ?
Ich könnte mir vorstellen, daß dein Sohn sich
a) noch an die Tests erinnert und deshalb gut abgeschnitten hat
b) er durchcdas Neurofeedback ggf. nicht mehr so impulsiv ist und sich das auf die Testanworten/ Testergebnisse auswirkt
c) er vielleicht auch mit allem was ihr macht gerade eine nicht so impulsive Phase der Adhs befindet.

ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Adhs verschwindet, dazu gibt es auch keine Belege. Das sind ja alte bis gar altertümliche Vorstellungen von Adhs. Früher hat man so einen Unsinn ja behauptet und ich kann, bin ja erst seit März 2024 offiziell diagnostiziert und im Oktober 2023 kam erst der Verdacht auf, wenn ich zurückdenke, daß ich sehr, sehr unterschiedliche und sehr verschieden wilde / krasse Phasen mit Auffälligkeiten, Impulsivität etc hatte und mir sehr, sehr viel anhören mußte und auch schulisch von „gewürfelten“ Noten bis zu meiner letzten Ausbildung wo ich einen gesamtschnitt von 2,0 hatte und im Abi auf dem Abendgymnasium von 2013 bis 2016 nen Notenschnitt von 1,7 hatte, dafür gings dann wieder abwärts mit allem wegen der schweren Depressionen und brachten mich dann zum verzweifeln, weil mal quasi keine Auffälligkeiten und mal so auffällig und extrem, daß ich einfachste Sachen nicht hin bekam.

Ich hab dir das geschrieben, damit du siehst, das es eher Phasen sind und wahrscheinlich früher dieses als Heilung angesehen wurde und je nach Arzt und Einstellung solch Unsinn immer noch kursiert.
Hier heißt es auch, daß Medikation nicht mit dem Gewicht zu tun hat, meine derzeitige Nochpsychiaterin mit 34J. (Mutterschutzvertretung für meine eigentliche Psychiaterin), die auch im April die Praxis verläßt sagt, daß wiede ich 78,79 kg bei 1,84 darf ich nur 60 mg MPH max am Tag, wiege ich 80 kg und mehr darf ich 80 mg MPH am Tag. Das scheint alles teils aus alten, teils aus falschen Lehren sein.

Wenn ich das mit meinem jetzigen Studium vergliche scheint es an dem Prof. zu liegen, der diese Studenten im Studium unterrichtet/ gelehrt hat, bei welchem Arzt/ Prof. sie dann auch den Praktischen Teil gelernt haben, wer in der PJler zeit, aber auch in der Facharztzeit geprägt hat. Man glaubt ja immer das der Prof weiß was er sagt, sie erklären das auch logisch und wenn man den Prof mag verinnerlicht man es auch.
Das merke ich so auch bei mir im Recht, in Europarecht, Wirtschaftsprüfung und Bilanzrecht. Bei uns wird gerne, mit Hingabe und auch in bester absicht gelehrt. Sowas nimmt man an und wird davon geprägt, sich davon dann zu lösen und neuerlichen Erkenntnissen den verdienten Raum zu geben ist glaube ich einfach nicht leicht, man muß das dann aktiv wollen und wahrscheinlich anwenden, damit das alte gelernte nicht einfach immer wieder automatisch in den Vordergrund bzw. automatisch wertend benutzt wird.

Anders kann ich mir so extrem verschiedene und auseinanderklaffende Meinungen nicht verstehen, denn ich unterstelle keinem Arzt, daß er schaden möchte, sondern nach bestem Gewissen handelt - das aber überholt sein kann, mit neuen Leitlinien wenig zu tun hat etc.

PS.: vielleicht ist dein Sohn auch so hochintelligent, daß er weiß was erwartet wird und deshalb fallen die Tests scheinbar so positiv aus. Es kann zu viele Gründe geben.

Bitte erst mal nicht irritieren lassen, sondern ansprechen das du eher denkst, daß dein Sohn weiß oder erahnen könnte was erwartet wird du eher andere Tests verwendet haben möchtest, die er so nicht kennt. Ist er gerade zu Hause auch nicht so auffällig mag es auch die besagte gute Phase sein

Also ist das Verhalten doch auffällig?

So ein Test dauert 30-60 min. Es kann sein, dass es sich in dem Zeitraum konzentrieren konnte. Es ist ja kein ganzer Tag.

Hmm, Verhaltensbeobachtung der Psych bei meiner Tochter war auch unauffällig… Schule und Familie haben das anders gesehen, Diagnose gab’s trotzdem.

Auch der Konzentrationstest… Zuerst hieß es unauffällig, nach Relation zum IQ Test hieß es dann, so gesehen doch auffällig.

Vielleicht ist es ja ein Fortschritt dank Neurofeedback, das wäre ja toll.

Außerdem ist ein Testsetting auch eine Ausnahmesituation. Einzeln, ruhige Umgebung, wenig Ablenkung hilft beim fokussieren.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ja, da hast du recht.
Er kennt mittlerweile das Prozedere der Testungen.
Und das Neurofeedback schlägt bei ihm echt gut an.
Sein IQ liegt bei 109 ( also Durchschnitt )
Er ist seit diesem Schuljahr von der 4. Klasse zurück in die 3.
Seine Noten waren ( außer in Mathe ) unterirdisch.

  • Motivation
  • LRS
  • Konzentration/ Aufmerksamkeit
  • und sein Verhalten ( vor allem bei Fachlehrern )
    War laut Klassenlehrerin echt ein Problem.

Den Beurteilungsbogen von der neuen Klassenlehrerin bekommen wir am Montag zurück.
Sie meinte aber bei einem Gespräch vor kurzem dass es bisher gut mit ihm angelaufen ist.

Zu Hause sind wir sehr strukturiert.

Wir sind viel draußen. Austoben ist ein „muss“.
Sonst geht’s hier zu wie im Taubenschlag.

Bei der 2. Testung war sein Verhalten nicht auffällig.
Er war ruhig, ausdauernd und kooperativ.
Die Test dauer Betrug 90 Minuten.
Also wirklich lang.
Die Test’s
Alertness
Go/ no Go
und geteilte Aufmerksamkeit waren Mittelfeld
Die kannte er auch bereits.

Und der Langzeit Konzentrationstest war " neu" und da schnitt er auch sehr schlecht ab.

Er war nach diesen 90 Minuten echt platt und sein Kopf knall rot.

Vielleicht machen Medikamente sinn. Ich hatte letztes Semester sehr gute Noten unter Ritalin hatte im Oktober Corona und was dann mit lernen, der gleichenbleibenden Medikation passiert ist… unterirdisch, wirklich unterirdisch. Ich bin sogar das erste mal durch Klausuren gerasselt und das gleich durch alle 5.

Adhs und wenn dann was extra kommt… (nervt wirklich) gerade in den letzten Klausuren des Bachelor wo es im Winter in den Master sollte.

Ich bin gerade genervt…

In der Schule, gerade in der Klasse wird es nicht ruhig sein, ich denke zwischen 27 und 35 Schülern pro Klasse, ob dann da wirklich nur Neurofeedback reicht…
Ich denke es ist bei euch auch nie im Ansatz so trubelig und es gibt auch nicht im Ansatz so viele Reize, zu Hause kann man auch einfach mal aufstehen und 3 Schritte laufen, auch mal öfter in 90 min, was in der Schule nicht geht, aber helfen kann Spannung abzubauen oder andere Anstrengungen kurz zu unterbrechen.

Schade das sowas wenig berücksichtigt wird. Achte mal drauf, ob er sich nach z.B. einer Erkältung etc. auch deutlich für eine Zeit zu Hause verändert.

Auch diese Strukturen die ihr zu Hause habt und leisten könnt, kann wahrscheinlich so nicht mal im Ansatz in der Schule gewährleistet werden, was auch nochmal viel machen kann.

Adhs finde ich dynamisch mit zu vielen verschiedenen unterschiedlichen Auswirkungen die ja auch nur mal und getrennt von einander auftreten können

In wie fern hat er eine LRS? Ist sie wirklich immer da? Ist sie phasenweise stärker?
Ich hatte sowas nicht diagnostiziert und hab an manchen Tage und bei manchen Phasen der Medikation neuerdings eher ein größeres Thema, früher eher nur manche Tage die ich stressig fand auch in der Kindheit und mehr in der Klausur weil es mich stresste etc nucht das es dann doch mehr auch ADHS Symptome in solcher Form ist oder verstärkt wird

eben alte Tests gut, neue schlecht. Als würd der Arzt sowas manipulieren (ob bewußt oder unbewußt). Alles was Kinder kennen, fällt immer besser aus, die merken sich in solchen jungen Jahren ratz fatz alles und können es dann beim zweiten mal super ggf. sogar fast auswendig.

Ich find da muß er sich bemühen neue Tests zu holen bzw. vergleichbar mit neuen Fragen/ Mustern etc.

Das sonst das Ergebnis super ausfällt wundert mich wirklich nicht

Hallo und danke für deine Antwort.

Ja, er hat Medikamente genommen.
Medikinet und Attentin.
Die Wirkung war auch echt offensichtlich.
Aber er selber fühlte sich unglücklich, nicht mehr er selbst. Und so hat er auch echt gewirkt.
Dann hat er sie verweigert.
Versteckt oder weggeschmissen.

Er hat eine Rechtschreibstörung ziemlich ausgeprägt.
Das Lesen klappt mittlerweile richtig gut.
Aber er kann hinterher nicht wiedergeben was er gelesen hat.
Er bekommt in der Schule alle Texte vorgelesen bei Test’s und hat einen Nachteilsausgleich.
Er geht wöchentlich zur Lerntherapie.

Bei Medikinet verstehe ich das sehr gut.

Habt ihr mal gefragt was ihn an Attentin gestört hat, denn ihr habt bestimmt mehrere Dosierung ausprobiert. War das bei alken Dosierungen und habt ihr mal Ritalin ausprobiert was sanfter an und abflutet und auch keinen heftigen Rebound hat (Wirkende und Symptomverstärkung) und wichtig wäre auch mit ihm klar zu besprechen, daß es wichtig ist, Medikamente für die Zukunft zu finden, die dauerhaft helfen, aber eine gewisse Eindosierzeit brauchen und es auch nicht so leicht ist die richtige Dosis zu finden. Wo ein paar Wochen sich komisch und anders fühlen ganz normal ist, es sich aber bessern muß/soll und es soll sich auch nicht unangenehm anfühlen.

Ich finde das zu erklären und zu besprechen ist wichtig. Ich hab mich auch ca. 6 Monate komisch, berauscht und mit Nebenwirkungen deutlich wahrgenommen. Diese wurden weniger, hielten aber schon und nach einigen Monaten, gefühlt 1/2 Jahr aber ich glaube es war weniger (letzte Märzwoche bis Ende August/ Anfang September) und da waren dann 80 % der mich störtenden Nebenwirkungen weg.

Wir haben das auch in der SHG, das viele irgendwann die Medikamente abgesetzt haben und dann bis 20 Jahre später so in der Sackgasse waren, sich ihrer Adhs erinnerten und dann erst wieder Medikamente in Betracht zogen

Offen ehrlich besprechen und dann halt schauen was findet er ok, und was nutzt ihm dann auch. Je besser er alles sagt und benennen kann was ihn gestört hat kann ja für einen neuen Versuch für andere Präperate helfen

Überdosiert funktioniert man zwar super, aber baut das Sozialleben und anderes ab, zumindest bei mir. Fand ich auch grausam, unterdosiert fand ich glaube ich schlimmer

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Mit Attentin ging’s echt gut.
Klar die üblichen Nebenwirkungen wie Appetit usw. aber war jetzt nicht so heftig.
Ich denke, dass wir wahrscheinlich nicht lange genug dran geblieben sind.
Die Dosierung hat niedrig begonnen und wird wöchentlich langsam gesteigert.
Ich warte den Beurteilungsbogen der Lehrerin noch ab.
Ritalin hat er noch nicht bekommen.
Aber stimmt, es benötigt geduld bis die richtige Dosis/ Medikament passt.
Der Rebound mit Attentin war gut.
Wobei er Abends immer nochmal richtig aufdreht.
Egal ob mit oder ohne Medis.

Hi, wir auch, mein Sohn ist 8 Jahre alt. Er hat eine AVWS, die ADHS Diagnose ist gerade in der Mache. Man hat uns auch Neurofeedback empfohlen.

Hallo Seestern,

ja, ich denke dass es ergänzend eine gute Sache ist mit dem Neurofeedback.
Es dauert und benötigt viel genaues hinsehen und beobachten aber wir sind mit dem Verlauf echt zufrieden.