Hey Hey, Luke hier.
Nach meiner langen Inaktivität ( Der: „Aus den Augen, aus den Sinn“ Methode geschuldet), melde ich mich nun wieder zurück…Ich hoffe dass meine lange Funkstille keine negativen Folgen für die Möglichkeiten im Forum hat, oder ich unterbewusst irgendwelche Umgangsformen oder so verletzt habe.
Nun aber zu meinem Thema: Vor einiger Zeit bin ich auf den Begriff: „Soziopathen“ und „Psychopathen“ gestoßen, ein bisschen Recherche führte mich dann zu der „Anti sozialen Persönlichkeits Störung“, und ich bin die letzten Tage immer tiefer in diesem rabbit hole versunken. Mittlerweile habe ich eine grobe Vorstellung davon, was so die Haupt Symptome davon sind, und dass selbst solch dissoziales Verhalten nicht schwarz weiß zu sehen ist, oder perse als: „böse“ abgestempelt werden kann.
Sobald ich das Konzept dahinter richtig verstanden habe, ist der Teil des Gehirns, welcher für Emotionen-Verarbeitung verantwortlich ist, bei „Soziopathen“ oder Patienten einer anti sozialen Persönlichkeits Störung, einfach geringer entwickelt, was sich dann negativ auf Mitleidsgefühl, emotionale Anteilnahme, und Einfühlungsvermögen auswirkt.
Und nach Tagen des unangenehmen Grübelns, intensiver Recherche, und Selbst Tests ohne Ende, bin ich nun im Vorgang der Selbst-Diagnose. Einige Symptome dieser anti sozialen Störung weisen definitiv Überschneidungen zu Adhs auf, ohne jetzt ein Experte zu sein, lässt sich definitiv sagen, dass die Impulsivität, von einer höheren Kriminalitätsrate, bis hin zu intensiver Wut, bei beiden Störungsbildern auftritt.
Und ich weiß nicht, wie es anderen Adhs lern hier in diesem Forum geht, weil ja jeder Mensch, ob gleiches Syndrom oder nicht, so unterschiedlich ist, wie man nur sein kann, doch ich habe in meiner Biografie, im Abschnitt der Pubertät, einige Ladendiebstähle zu vermerken. Das waren zwar „nur“ Energy Drinks, Chips Dosen, und hin und wieder ein, zwei Biere, doch zog sich dieses Verhaltensmuster bis zum Zeitpunkt, als ich schließlich doch mal erwischt wurde, und ich dann auch nie wieder geklaut habe. Zudem kommt eine gut ausgeprägte Impulsivität bei mir, ich fühle mich schnell persönlich angegriffen, oder abgestempelt bei Kritik, hab schon ein zweimal in Diskussionen über die Stränge geschlagen, was Wortwahl und respektvoller Umgang mit anderen angeht, und verhalte mich verantwortungslos. Ich musste schon unfassbar oft für nicht bezahlte Schulden im Rahmen von schwarzfahren mit den Öffis blechen, teilweise betrugen die Schulden Summen bis zu 70 Euro, und einmal hatte ich deswegen sogar schon ein Inkasso Büro am Hals. Und ich scheine da gut resistent zu sein, gegen jegliche Art von Reflexion, und es passieren immer und immer wieder die gleichen Fehler: Ich fahre immer noch so gut wie immer ohne Fahrschein, wenn meine Mutter mir sagt, dass ich einfach nicht mehr Geschirr mit in mein Zimmer nehmen soll, weil das Risiko besteht, dass es dort in der letzten Ecke verschimmelt, so tue ich es trotzdem…
Patienten der anti sozialen Persönlichkeits-Störung zeigen auch häufig die Unfähigkeit aus Fehlverhalten zu lernen, und missachten weiterhin soziale Normen und Regeln.
Auch eine Auffälligkeit in meinen Verhaltensmustern ist stellenweise extrem zwanghaftes Lügen… Ich lüge, um Fehler zu vertuschen, und zu meiner Scham muss ich hier auch gestehen, dass es schon mehrmals vorgekommen ist, dass ich immer tiefer in ein gesponnenes Netz aus Lügen und Not Ausreden gefallen bin, und den wahren Kern einer Tatsache mit extrem detaillierten Übertreibungen, Fiktionen und auf mich zurück führende Heldentaten ausgeschmückt habe, statt die Möglichkeit zu ergreifen, zu hundert Prozent ehrlich zu sein.
In meiner Jugend war das Verhalten noch ausgeprägter, und ich habe sogar schon in der Zeit gute Freunde und Bezugspersonen geflunkert. Und bis heute weiß ich nicht ganz warum, wenn es dafür keinen Grund gab, wie mir unangenehme Tatsachen zu vertuschen, und bin nur auf den Begriff pathologisches Lügen gestoßen, was man mir definitiv diagnostizieren kann.
Nun, falls sich das tatsächlich hier der ein oder andere durchgelesen haben sollte, wofür ich definitiv auch sehr dankbar bin, da ich auch gut weiß wie anstrengend lesen mit Adhs sein, würde ich mir gerne eine realistische Einschätzung eines außen stehenden wünschen, ob es sich tatsächlich da lohnen würde, diese Gedanken bei meiner Psychiaterin anzusprechen, mit der ich meine Medikinet Adult Medikation bespreche.
Ich würde nicht sagen, dass ich unempathisch bin, oder nur eine kognitive Empathie besitze, gute Freunde und enge Vertraute geben mir oft die Rückmeldung, dass man mit mir ja über alles reden kann, ich verständlich und mitfühlend bin, und bei bestimmten Filmszenen und Songs, kann ich gar nicht anders, als emtotional attached davon, Tränen ohne Ende vom Stapel zu lassen.
Und der Oberarzt in der Tagesklinik für junge Erwachsene, wo dann letztendlich auch die Adhs Diagnose gestellt wurde, meinte, dass ich ein ganz gutes Verständnis dafür habe, was richtig und falsch ist, anders gesagt: Gerechtigkeitssinn.
Doch allein die Tatsache, dass ich mir darüber Sorgen mache, dass ich von solch einer Störung betroffen sein könnte, plus die psychologischen Untersuchungen, dass ADHS sozial auf fälliges Verhalten auch begünstigen kann, durch dieses eh schon anders funktionierende Gehirn, und alle meine Fehler von vermerkten Laden Diebstählen, ungewollten Verletzungen von Freunden und Familie, durch wiederholtes Lügen, und diese Impulsivität, lässt mich da hilflos und unsicher zurück.
Wie steht ihr denn so dazu? Hat der ein oder andere hier auch ähnliche Erfahrungen gemacht, im Bezug auf sozialen Auffälligkeiten wie stehlen, und lügen?
Würdet ihr sagen, dass ich mir einfach mal wieder viel zu viele Sorgen mache, und ich mich im ungesunden Ausmaß reflektiere, und mich in diese fixe Idee hineinsteigere?
Sind solche Sachen vielleicht doch auf ADHS zurückzuführen, und grundsätzlich muss das nicht unbedingt heißen, dass meine Persönlichkeit in das Soziopathen-Muster passt?
Mir sind einfach diese Auffälligkeiten in letzter Zeit bewusster geworden, als all die Jahre zuvor, und auch wie sehr meine Mitmenschen bestimmt darunter gelitten haben, und ich dachte mir, wenn ich das mal ansprechen kann, dann bestimmt in einem anonymen Forum, unter meines gleichen, die vielleicht auch mehr, erfahrener und rationaler auf ADHS, und das mögliche Risiko einer anti sozialen Persönlichkeits-Störung schauen können.
Ich denke momentan könnte es durchaus sein, dass ich wieder aktiver in diesem Forum hier werde, und mal bei einigen Diskussionen auch was sagen könnte.
Habt einen schönen Tag ihr alle
Luke