ADHS und Binge-Eating

Ich wohne jetzt seit Anfang des Jahres wieder alleine und merke direkt dass es mir leichter fällt besser zu essen. Ich kaufe die Binge Sachen einfach nicht.
Ich ernähre mich sehr pragmatisch, z.B. Reis mit Buttergemüse, und esse auch viel weniger Fleisch.
Zucker z.B. hab ich noch gar keinen gekauft.
Beziehungsstress ist für mich definitiv ein Auslöser für Binge Attacken und auch die leichte Verfügbarkeit von Schweinskrams.
Ich hab mir mit voller Absicht keine Mikrowelle und auch keinen Backofen zugelegt. Und kein Gefrierfach.
Das schränkt die Vorratshaltung schonmal ein.

So verliere ich automatisch Gewicht ohne zu hungern.

Das Alleinsein entspannt mich auch sehr und ich merke wie ich mich im Gegensatz zu früher richtig auf das Nachhausekommen freue, nach einem langen Arbeitstag.

2 „Gefällt mir“

Schön! Das klingt so, als ob es für dich gut funktioniert :slight_smile:

Für mich ist Binge Eating auch ein Thema; war es auch schon mal früher, ist es jetzt wieder. Damals hatte ich, ähnlich wie du, einfach die Verfügbarkeit von Zucker in meiner Umgebung reduziert und nach 2-3 furchtbaren Wochen voller innerer Aggressivität & dem Bedürfnis nach Zucker… war das Bedürfnis dann auch nicht mehr so sehr da.

Irgendwann hab ich dann nur wieder angefangen mal ein bisschen was Süßes … und jetzt bin ich wieder voll dabei :smiley: hab in den letzten 1,5 Jahren (seit Corona losging) so gut 20-30kg zugenommen (seit das ganze Radfahren um von a nach b zu kommen wegfiel), bin seit ca. Dezember nun dabei, gegenzusteuern. Den Zuckerausstieg habe ich noch nicht geschafft, aber die Heißhungerattacken abends gehen, seit ich konsequent Intervallfaste, jetzt nehme ich immerhin auch nicht weiter zu, wenn ich auf Alkohol verzichte, sogar ab. „Gar nichts“ nach 20 Uhr ist einfacher als „nicht zu viel snacken abends“.

Mein Traum wäre jetzt noch, um 12 Uhr nicht sofort ganz viel Zucker zu mir nehmen zu wollen… :smiley: aber das Bedürfnis bleibt leider. Aber fürs Binge Eating hat mir das Intervallfasten sehr gut geholfen!! Passiert nur manchmal 19:45, dass ich noch schnell so viel wie möglich in mich reinstopfe. Aber mit jedem Tag bin ich da entspannter :slight_smile:

Blockzitat Ich kenne Binge eating auch nur zu gut… War mit Ritalin Adult ganz weg, mit Elvanse brauchte ich dagegen mehr Zucker als je zuvor (ständig Traubenzuckerzufuhr, sonst Migräne), mit Medikinet Adult ist zumindest etwas besser als ganz ohne Medikation.

Interessant! Ich nehme derzeit Elvanse und habe eigentlich nicht soo viel Hunger/Appetit während es wirkt: außer auf Zucker. Vielleicht dann doch nicht „nur“ meine eigene Zuckersucht? :thinking: Ich probiere ab morgen auch Ritalin 10mg morgens damit ich weniger prokrastiniere (bzw. bis ich ein neues Rezept abhole das Generikum „Methylphenidat AL“ weil meine Ärztin das Kreuz „aut idem“ auf dem Rezept nicht gesetzt hat :angry: ), mal schauen, was das ändert.

Eiweiß könnte ich mal probieren. Ich hab früher öfter Quark gegessen, aber der hat mich nur mit Zucker wirklich zufrieden gemacht :smiley:

Hallo @schlnk, ich weiß nicht ob du aktuell hier mitliest. Mich interessiert, wie du mit der Zuckerreduktion plus dem Intervallfasten zurecht gekommen bist?

Ich bin leider massiv Zucker süchtig, kann überhaupt nicht widerstehen wenn Süßes in Reichweite ist. Es ist schlimm. Ich bin teilweise so panisch dass ich mir so ein Zuckermessgerät für Diabetiker geholt habe, um die Auswirkungen rechtzeitig zu erkennen. Mein Mann kann Schokolade monatelang liegen lassen, ich keine 5 Minuten.

Ich frage mich, ob das an der Adhs bedingten impulskontrollstörung liegt, an wirklicher Zuckersucht oder an der beruhigenden Wirkung nach dem exzessiven Naschen. Vielleicht ist es einfach alles zusammen. Da ich schlank bin und viel radel (mein Rad ist mein Auto, bei Wind und Wetter, immer und egal wie weit) sieht man die Auswirkungen optisch nicht , noch nicht. Aber ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen meinem Körper gegenüber. Ein Teufelskreis :weary:

wie ist es bei dir bzw euch allen? deine / eure Erfahrungen hierzu interessieren mich sehr. Schöne neue Woche euch allen :adxs_wink:

Und hier ist gleich die Lösung: einfach nichts süßes kaufen!

Seit Elvanse kann ich mein Zuckerkonsum deutlich runterschrauben. Wenn mein Körper aber nach Zucker schreit, nehme ich ein oder zwei Stückchen Schokolade, meistens dunkel. Es ist leider alles Gewöhnungssache.

Und es gibt sehr viele süße Alternativen ohne raffinierten Zucker, wie Bananenbrot, Quark mit Honig und Früchte, Obst etc. Wenn es Schokolade sein muss, dann ab 70% Kakaoanteil, schmeckt super und ist sehr gesund fürs Herz.

1 „Gefällt mir“

Danke für deine liebe Antwort und die guten Tipps@allmighty :slightly_smiling_face:
Leider kann ich schon bei Honig pur nicht widerstehen und im Supermarkt schon garnicht :weary:
Anyway…ich übe übe übe an meiner Selbstdisziplin…ein guter Vorsatz :adxs_wink_2:

Honig pur ist Gift für den Magen.
Ein Tipp: Man darf nie auf leerem Magen einkaufen gehen, also vor dem Einkaufen stopfe dich reichlich mit Süßem, dann wird es dir wirklich nicht danach es zu kaufen.

1 „Gefällt mir“

Hi Lea,
auch wenn es jetzt schon eine Weile her ist: ich komme mittlerweile gut mit dem Intervallfasten grundsätzlich klar, mit der Zuckerreduktion: puhh immer noch schwierig aber schon besser. Ich versuche einfach wenig bis nichts da zu haben & dann halt Tee mit Honig oder Sprudel mit Saft, wenn sich alles im Kopf um was süßes dreht. Allerdings bin ich noch nicht so weit, dass ich wirklich einigermaßen „Zucker clean“ bin. Letztens war ich in meinem Bio-Markt um die Ecke und die haben meine absolute Lieblings-Schokocreme :smiley: da konnte ich dann doch nicht wiederstehen. Jetzt wo sie da ist… naja. :smiley:

Grundsätzlich stimme ich aber zu, das Beste ist es, einfach die Option mehr und mehr aus dem Umfeld rauszukriegen. Ich würde auch nach wie vor sagen, es ist bei mir deutlich besser geworden, seit ich es aktiv versuche zu vermeiden / versuche keinen Zucker zu kaufen. Wenn ich hungrig einkaufen gehe, völlig unmöglich (-> Schokocreme), wenn ich keinen Hunger habe, dann kann ich mich beim Einkauf gut beherrschen (auch wenn ich dann manchmal doch griesgrämig bin, dass jetzt nichts da ist).

Aus meiner Vergangenheit, in der ich auch schon mal vom Zucker ziemlich vollumfänglich weg war… kann ich sagen, dass es mit 2-3 Wochen starkem Leiden verbunden ist und danach eigentlich gar nicht mehr fehlt. Ich bin jetzt auch wieder in ner Mukkibude angemeldet; das motiviert mich tatsächlich auch, mehr drauf zu achten (damit das Training auch was bringt)…

Die Verbindung zur mangelnden Impulskontrolle sehe ich da bei mir auch :stuck_out_tongue: - wie gesagt, am besten, dem Impuls keinen Handlungsspielraum zu lassen und nichts da zu haben.

LG schlnk

1 „Gefällt mir“