ADHS und das Arbeitsgedächtnis

Hallo.

Ich habe eine Frage über das Arbeitsgedächtnis, vor und nach einer erfolgreichen Behandlung mit Stimulanzien.

Ist es anzunehmen, dass sich der Wert, der vor einer Behandlung mit Medikamenten, bei dem Test, der sich im englischen „Auditory-Digit-Span-Test“ nennt, ein signifikant erhöhter Wert, messbar und wiederholbar auftreten kann, wenn man gute Medikamente benutzt? (Modafinil, Ritalin, Pemoline, Adderal, Vyvanse, Stratera, Concerta)

Ich habe den oben genannten Test mal gemacht, und es kamen folgende, zu erwartende, Werte heraus.

Vorwärts: 7 Zahlen
Rückwärts: 6 Zahlen
Reihenfolge/Sequenziell: 7

Ist es realistisch, ein folgendes Ergebnis zu erwarten, wenn man effektive Medikamente gefunden hat?

Vorwärts: 9
Rückwärts: 8
Sequenziell: 8

Ich möchte bitte keine Predigt über die Behandlung mit Medikamente lesen, danke.

Danke fürs lesen :slight_smile:

~Bee

Edit: Anpassung der Zahlen

Ok, danke für die Mitteilung deiner Performanz bei dem Test, allerdings bringt mir diese absolut keinen Mehrwert.

Hallo,

ich habe nicht ganz verstanden, was du wissen willst und warum?

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Ich kann zumindest beisteuern das ich mir seitdem ich Ritalin adult einnehme, zumindest sechsstelligen Zahlen nach einmaligen sehen bis zur zeitnahen Verarbeitung/Eingabe in ein anderes System merken kann. Davor waren es maximal 4 Stellen.

Ja, das ist toll, allerdings handelt es sich bei deinem Beispiel um das visuelle Kurzzeitgedächtnis, und nicht um das auditive.

Die Effektivität meiner Medikamente zeigt sich seit Tagen darin, dass ich nicht mitteile, was ich von Deinem Tonfall halte.

Insofern: „Gute Medikamente“ oder „effektive Medikamente“ (in Deutschland btw: Elvanse statt Vyvanse u.a.) können so einiges, wenn sie bedarfsgerecht und gemäß der ärztlichen Verordnung eingesetzt werden.

Da Du aber noch nicht mal mitgeteilt hast, ob Du selbst ADHS hast oder bei Dir vermutest oder nur einen off-label-Einsatz zu welchen - auch auf Nachfrage nicht genannten - Zwecken auch immer planst, wird hier vermutlich jeder mit einer Antwort auf Deine geschlossene „Ist es realistisch …“-Frage zurückhaltend bleiben. M.E. ist die einzig denkbare Antwort: Es kommt darauf an.

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Bewusste Entscheidungen zu klaren Aussagen sind sicher meistens die besten. Danke.

Tragen sicher auch viel mehr zum sachlichen Austausch mehr bei als Andeutungen, zu denen ich am äußeren Ende meiner „schnippigkeit control span“ bisweilen greife. Ich arbeite daran und nehme zwischen Auslassversuchen zuweilen Medikamente dafür/dagegen.

Und es muss ja auch nicht jeder das halbe Forum zu Inhalt und Umgang querlesen vor einer konkreten Frage. Aber es will eben auch nicht jeder antworten, insb. nicht mit einem „ja“, das dann ggf. an der Situation des Fragenden schon in den Ausgangsbedingungen vorbeigeht und z.B. ungewollt im off label use bestärkt.
Zumal hier ja paradoxerweise auch nicht viele Experten unterwegs sein dürften zur Medikationswirkung und möglichen Leistungssteigerungen bei Neurotypischen. Da gibt es vermutlich andere Foren.

Studien, die zu einem kategorischen „nein“ auf die Frage - unter allen denkbaren Umständen - berechtigen würden, kenne ich ebenfalls nicht.

Andererseits könnten einige sicher Erfahrungen beitragen - auch weiterhin - zu einer Situation wie „vermute bei mir ADHS, scheitere bisher an Eignungstest xyz. Können sich für mich Diagnose und Medikation lohnen, um ihn doch noch zu schaffen? Was gibt es für Vor-/Nachteile und was für Alternativen?“

Das meinte ich mit „Es kommt darauf an.“

Ggf. finden sich ja auch weitere Freiwillige, die den Test vor Medikation und unter Medikation machen, z.B. hier:

https://timodenk.com/blog/digit-span-test-online-tool/

Ich fand Deine Beobachtung und Einschätzung z.B. sehr interessant und plausibel, @anon94021787

Meine eigenen Ergebnisse bei solchen Tests schwanken stark, u.a. auch abhängig von der aktuellen Selbstwirksamkeitserwartung. So ein Nachklingen z.B. nehme ich bisweilen auch wahr, aber es ist flüchtig und irritierbar. Ich würde, wenn ich mich auf den Test vorbereiten würde, daher vermutlich auf möglichst robuste Memo-Strategien setzen.

Das war nur eine - wieder nicht zweckdienliche - Anspielung auf ADHS-Medikation.

Wobei ich mit Elvanse (schnippisch würde ich jetzt z.B. „Vyvanse“ schreiben…) schon an der Quelle ein vergleichsweise euphorisch großes Herz für die Menschheit habe.

MPH hingegen hilft eher nur, schnippische Gedanken etwas besser für mich zu behalten.

Ich habe übrigens signifikant bessere Ergebnisse, wenn ich mir die akustisch mitgeteilten Zahlen visualisiere. Dazu noch ein bisschen Mnemo und etwas Training und …

Das war übrigens bei meinem Mensa-Test im Bereich Arbeitsgedächtnis ähnlich. Da waren es zwar Inhalte in Textform, die man über eine etwas längere Pause behalten soll. Das, was @anon94021787 so treffend als „Nachhall“ beschrieben hat, war komplett weg. Erschreckend „weg“. Aber mein Eselsbrücken-Narrativ mit Loci-Technik, das ich darum gebaut hatte, war noch komplett da. Wie ein Gebäude um ein eingestürztes Haus.

Kompensation kriegt so etwas hin. Medikation kann Kompensationskräfte unterstützen.

Bei Reddit schreibst Du, @Bee, ja auch zur Schnittstelle von Arbeitsgedächtnis, ADHS und IQ, vermute ich. Dazu hätten hier mehrere Dompteure und Dompteusen von Läusen und Flöhen (ADHS+HB) etwas beizutragen. Alles eine Frage des mitgelieferten Kontextes. Zu den möglichen Sprüngen und Schwankungen findest Du z.B. hier Informationen: Hochbegabung und ADHS - ADxS.org („Bei den Respondern verbesserte sich neben der Symptomatik zugleich der IQ um 10 Punkte. Andere Quellen berichten einen Unterschied von 20 IQ-Punkten zwischen akutem und inapparentem (medikamentierten) Symptomzustand.“)