ADHS- und ein Probleme mit Näh - und Distanz

Hallo ihr (:
Da meine Psychotherapie nicht weitergeht suche ich mal hier nach einem Rat:
Zu mir_: Ich würde mich in den bereich neurodivers Einordnen - vorrangig ADHS (hab leider keine Diagnose)

Zu meinem Problem:
Ich habe Angst Leute an mich ranzulassen.
Leute zu mir einzuladen scheint einfach nicht möglich. Ich vermeide private treffen zu zweit.

Dadurch hab ich das Problem keine neuen stabilen Beziehungen eingehend zu können. Ich hab das gefühl die leute von mir zu stossen, obwohl ich sie mag.
Das ist dann wirklich so: mhm ich hab heute frei, vllt könnte ich was mit person xy machen. Bei dem gedanken bekomme ich so Panik…ein verpflichtendes treffen ausmachen, obwohl ich doch garnicht weiss wie es mir dann gehen wird,was mach machen könnte zusammen und ahh…an sich bin ich ja eh am liebsten allein, aber ich will ja auch beziehungen zu anderen haben (bin ja kein stein höhö)

Vllt hab ich auch einfach angst vor dem verlassen werden, und habe dadurch eine mauer um mich?

Auch körperlich wirke ich abweisend. Umarmungem, augenkontakt ect vermeide ich sehr, keine Ahnung warum. Das nervt mich, da ich so auch Probleme habe meine sexuallität so auszuleben wie ich es will.

Desweiteren hab ich glaube ein geringes selbstbewusstsein und kann mir generell nicht vorstellen dass mich jmd wirklich mag.

Kennt das jmd von euch und kann mir helfen das einzuordnen?

Thx schonmal c: <3

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Viele ADxSler haben eine Bindungsangst.
Ist das vielleicht, was du meinst?
Du kannst ja mal im Internet schauen dazu gibt es auch Tests wo man gucken kann ob man Bindungsangst haben könnte.

Hilft dir das?

Das kann schon gut sein. Ich glaube ich bin auch sehr introvertiert.
Mit Bildungsangst perse hab ich mich noch nie beschäftigt. :o

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Du kannst ja einfach mal im Internet gucken und einen Test machen. Vielleicht findest du dich da schon wieder?
Vielleicht ist es schon die Lösung die du gesucht hast.

Hast du vielleicht mal Richtung ASS gedacht, dass kommt ja manchmal gratis zum ADHS dazu , oder umgekehrt.

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Wäre eher plausibel, was @nelumba_nucifera schreibt: ASS. Kann mich da mit dir etwas vergleichen. Ich habe das genauso. Mein Mann und ich mögen soziale Kontakte, es ist uns aber unangenehm, Leute zu uns einzuladen. Zudem mögen wir keine aufgezwungene Konversation à la: „Moin Günni, wie geht’s dir denn so, ist ja schönes Wetter!“ Überhaupt wissen wir nicht, wie andere Leute ins Gespräch einbinden? Er und ich sind beide Autisten und über’s Internet kennen gelernt. Jetzt kommt zumindest bei mir, dem weiblichen Part, ADHS ins Spiel. WENN ich dann mal Kontakt zu jemandem aufgebaut habe, wird der/diejenige zugetextet und sie wenden sich mal wieder ab… Vielleicht hilft dir der Input weiter.

Desweiteren hab ich glaube ein geringes selbstbewusstsein und kann mir generell nicht vorstellen dass mich jmd wirklich mag.

Also ich mag dich jetzt schon, einzig und allein, für deine Offenheit und Ehrlichkeit.

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Hallo Josen,

wenn du selbst den Verdacht hast, dass du ADHS hast, dann solltest du dich testen lassen. In den Ambulanzen wird i.d.R. auch auf andere Störungsbilder getestet, alleine wegen der häufigen Komorbidität.

Viele (inklusive mir) sind hier vermutlich interessierte Laien und können dir deshalb keinen expliziten Rat geben was du tun musst/solltest. Wenn dein Leidensdruck groß ist, würde ich zu einer erneuten Verhaltenstherapie raten. Du hast geschrieben, dass du eine Therapie gemacht hast, hat sie den deine Problematik verbessert? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht.

Mein persönliche Rat als Privatperson und Laie:
Du bist in der Realität sicherlich ein liebenswerter Mensch, der sich darüber Gedanken macht, wie er in Kontakt mit anderen tritt und dies reflektiert. Das du im Forum um Rat fragst zeigt ja, dass du dir Gedanken darüber machst. Das ist eine sehr positive Eigenschaft die du dir unbedingt beibehalten solltest, unabhängig ob eine Diagnose folgt oder nicht. Das du körperliche Berührungen nicht magst ist völlig in Ordnung. Wir sind alle Individuen die ein unterschiedliches Nähe und Bindungsbedürfnis haben, dass muss nicht krankhaft sein. Das hat viel mit erlerntem Verhalten und unseren Erfahrung zu tun.

Ganz generell:
Das wird alles. Häufig nehmen sich Menschen viel negativer war als sie von ihrem Umfeld wahrgenommen werden. Wenn du also sagst, dich mag niemand, ich ziehe eine Mauer um mich, dann frage dich auch immer, woran du das fest machst. Häufig wirst du feststellen, dass deine Selbstzweifel nicht begründet sind.

Manchmal ist ein wenig Untertrieben. :grin: 30%-80% Je nach Studie.

[quote=„Josen, post:1, topic:15625“]
Zu meinem Problem:
Ich habe Angst Leute an mich ranzulassen.
Leute zu mir einzuladen scheint einfach nicht möglich. Ich vermeide private treffen zu zweit.

Dadurch hab ich das Problem keine neuen stabilen Beziehungen eingehend zu können. Ich hab das gefühl die leute von mir zu stossen, obwohl ich sie mag.
Das ist dann wirklich so: mhm ich hab heute frei, vllt könnte ich was mit person xy machen. Bei dem gedanken bekomme ich so Panik…ein verpflichtendes treffen ausmachen, obwohl ich doch garnicht weiss wie es mir dann gehen wird,was mach machen könnte zusammen und ahh…an sich bin ich ja eh am liebsten allein, aber ich will ja auch beziehungen zu anderen haben (bin ja kein stein höhö)

Vllt hab ich auch einfach angst vor dem verlassen werden, und habe dadurch eine mauer um mich?

Auch körperlich wirke ich abweisend. Umarmungem, augenkontakt ect vermeide ich sehr, keine Ahnung warum. Das nervt mich, da ich so auch Probleme habe meine sexuallität so auszuleben wie ich es will.

Desweiteren hab ich glaube ein geringes selbstbewusstsein und kann mir generell nicht vorstellen dass mich jmd wirklich mag.

Moin erstmal und ernsthaft, wenn nicht Josen da stehen würde, würde ich darauf wetten, das es eine meiner Schäfchen aus meiner SHG ist.
Eins zu eins und die ist ganz klar im ASS anzusiedeln.
Also ich würde ASS sagen, ganz klar
Weil dein Leidensdruck sehr hoch zu sein scheint, musst du zeitnah Handeln.
Aber ich finde es so schlimm, dass man bei eigentlich zu eindeutigen Symptomen einen Menschen leiden lässt.
ich bin kein Arzt klar, aber wir beschäftigen uns ja schon lange mit dem Thema und wissen ja einiges.
Wenn du Lust hast, kannst du im Netz oder auf adxs.org Selbsttest machen.
Der ADHS Test hat mich in meiner Vermutung meines ADHS bestätigt.
Ganz klar, die Tests ersetzen keinen Arzt, aber weisen vielleicht in die richtig Richtung.
Alles Gute

Bei mir zeigt sich das ähnlich die Gründe sind das ich schnell genervt, überfordert bin von anderen Menschen aber trotzdem immer nett sein will und eigentlich auch gern mit ihnen zusammen. Freundschaft oder gar Beziehung heißt ja auch Verantwortung und Verpflichtung, dass kann ich überhaupt nicht Leiden, dann kommt noch dazu dass ich, natürlich, selber sehr nervig bin und anecke, Soziale Signale manchmal nicht so richtig verstehe usw… Da kommt es dann zu einem richtigen miesen Teufelskreis der Einsamkeit. Eine richtige Lösung dafür habe ich selber noch nicht Gefunden, außer natürlich den Austausch mit betroffenen im Forum. Das hilft schon einmal ein wenig. Bei mir liegt ein Offizieller Verdacht auf ASS zusätzlich vor.

aber das würde ich nach dem ersten Eindruck bei ADHS einordnen, denn so bin ich auch.

Aha ok, macht Sinn, wenn man das mit den sozialen Signalen liest.

Das geht schwimmend ineinander über denke ich. Ich habe auch relativ viele Symptome von ASS und eine bestätigte Diagnose Hochsensibilität, aber trotzdem ist bei mir ADHS-C die Hauptdiagnose

Hochsensibilität kann doch gar nicht, offiziell, medizinisch, diagnostiziert werden, was natürlich nicht heißen soll, dass dies, nicht existiert. Ich würde mich von meinen Sensorischen Besonderheiten her, die wohl vom ASS herrühren, sich unter Medikation von Elvanse und Stress deutlich zeigen, dahingehend, auch als Hochsensibel einordnen.

Bei mir ist ADHS-C ebenfalls, anfänglich, die Hauptdiagnose gewesen. Diese wurde nun erweitert, unteranderem, aus den von mir obig genannten Gründen und der Verdacht auf eine ASS, vom Neurologen, Psychiater, zusätzlich gestellt worden.

das stimmt schon, trotzdem gibt es Unterschiede zwischen normaler Sensibilität und Hochsensibilität, die man benennen kann.
wir brauchen ja hier jetzt nicht darüber diskutieren, ob Hochsensibilität existiert, das steht für mich völlig außer Frage.
Spannender für mich ist die Ursache. ich denke, bei mir ist sie erworben und nicht genetisch veranlagt.
Bei mir ändern sich die Symptome nicht unter Medikamenteneinfluss.
Außerdem ist Hochsensibilität ja keine Krankheit, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal

Bei mir, scheint es wohl so, dass eben gerade die Medikation, Elvanse, die ADHS behandelt, den Reizfilter und Wahrnehmung verändert, aus welch Grund auch immer, ich bin schließlich kein Neurologe und die Problematik erst ersichtlich wurde, die unter dem ADHS schon immer verborgen lag.

Plump ausgedrückt, meine ich, dass ich mich nun besser Konzentrieren kann und merke wie sehr mich Lärm, Optische Reize Stören, da ich diesen nun nicht mehr ständig, aufgrund von Impulsiven verhalten, nach jage und mich lerne davor zu schützen.

ich habe dich schon verstanden und finde es toll, das die Medikamente das zu Vorschein gebracht haben und du jetzt die Möglichkeit hast, etwas zu verändern.

ich bin noch ganz am Anfang meiner Reise zu mir selbst. ich möchte für mich nur besser verstehen lernen, wer ich bin.
Und ich finde, die Diagnosen, Begriffe und Persönlichkeitsmerkmale kann man nicht klar auseinanderhalten.