ADHS und Grübeln

Hallo

Sag mal, gibt es jemand, der mit ADHS nicht grübelt?

Vor allem bei negativen Ereignissen, also zum Beispiel eine blöde Bemerkung eines Kunden, etwas, was ich respektlos empfinde, das kann mich wochenlang noch beschäftigen, aber nicht nur kurz, sondern Tag und Nacht, es ist wie eine Schallplatte mit Sprung, die sich immer wiederholt. Auch gesagt es, was ich gesagt habe, oder andere gesagt haben, spiele ich oft im Kopf noch weiter durch, gerade wenn viel los ist.

Das finde ich manchmal sehr nervig, und auch belastend, weil die positiven Dinge über die grübel ich ja nicht nach

Nur wenn ich wirklich krank bin, oder einen Schicksalsschlag hatte, der mich dermaßen rüttelt und schüttelt, dann grübel ich nicht. Also sehr selten oder eigentlich gar nicht. Wie geht es euch damit? Wie geht ihr damit um? Danke und liebe Grüße

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Ich wurde in meiner Schulzeit gemobbt und bin heute morgen mit einem Alptraum aufgewacht. Das letzte mal in der Schule war ich vor 13 Jahren… Ich träume immer noch davon wie ich schikaniert werde. Und das obwohl ich 30 bin und mit einer wunderschönen Frau verheiratet bin… Habe mit ihr schon über vieles gesprochen und es wird besser, aber ich habe einige Sachen erlebt für die ich jetzt in Therapie gehen möchte.

Meine Erfahrung und Tipps die dir helfen könnten. Aktiv eine kognitive Dissonanz eingehen, also die Dinge genau aus Gegenteiliger Sicht zu betrachten und aktiv in Frage zu stellen. Gedanken sind oft hinter Emotionen, also könnte es helfen die Emotion heraus zu lassen. Frag nicht was du falsch gemacht, sonder welche emotionalen Reaktion das auslöst und lass sie heraus. “Grübeln” ist der präfrontale Cortex, der gelernt hat, dass man Emotionen besser unterdrückt und rationalisiert, statt sie einfach zu fühlen. Aber beides is wichtig.

Auch liest es sich bei dir ähnlich, dass du bei sehr harten Stresssituationen gelernt hast emotionen komplett stumm zu schalten. Klingt etwas ungesund, vielleicht kann dir ein Profi helfen.

Bin seit 4,5 Jahren getrennt aufgrund nicht bewiesen er Vorwürfe auf der Arbeit… Als ich die Damen die mich beschuldigt haben vor Gericht vereidigen lassen wollte hat meine ehemalige Firma das Verfahren sofort beendet und zurück gezogen…

Mittlerweile bin ich in Bezug auf die Frauenwelt so vorsichtig geworden… kein falsches Wort, kein falscher Blick. Kein Kompliment mehr.

Man weiß nie was die nächste Frau ggf plant. Flying Monkeys dazu. Man weiß nie wer wen kennt.

Ich habe auch Mobbing in der Schule erfahren und wenn man sich gewehrt hat oder was gesagt hat haben die meistens weiblichen Lehrkräfte mit gemacht, männliche auch, aber hauptsächlich weibliche. Bin froh das die alle das biologische Ende erreicht haben.

Weiß auch erst seit ca 8 Jahren das ich ADHS habe.

Hatte am Sonntag noch einen super schönen Tag in meiner gefühlten Heimat im Ruhrgebiet. Aber irgendwie kann ich von sowas nicht mehr lange zehren..

Aktuell sind die Kids die 3. Woche wegen Krankheit der Mama bei mir. Schauen wir Mal wie lange das noch geht.

Wollte eigentlich Anfang Januar in ein Klinisches Setting. Das steht aktuell auf der Kippe.

Da kommt mir die Überlegung in den Sinn, ob dieses grübeln, ohne ein schweres Schicksal, und schlimme Erlebnisse, vielleicht gar nicht wäre, wenn wir alles so akzeptiert und geliebt worden wären, wie wir sind, dann wäre das nicht gewesen, ist das eine Trauma Folge? Ich weiß es nicht. Was mir nur in den Sinn gekommen ist, ich überleg mir oft, nachdem mir mal jemand gesagt hat, dass ich zu sehr im Kopf bin, wie ich an dem Tag fühle, es ist sehr schwer, für mich zu überlegen:Was ist vom Kopf und was ist vom Gefühl, bis auf Müdigkeit und Hunger, kann ich es kaum erkennen.

Hey,

ich vermute, dass es bei den Neurodivergenten durchaus öfters vorkommt.
Eine Begleiterscheinung der strukturellen Veränderungen in unseren Gehirnen ist des Öfteren die Emotionale Dysregulation.

Bedeutet also, dass wir alles in die Richtung anders verarbeiten als neurotypische Menschen.

Ich weiß bereits seid der Kindheit von meiner ADHS, und hatte durch fehlende Behandlung keinen leichten Start ins Leben, und musste letztendlich alles selbst ergründen, und die Kraft finden mich darum zu kümmern.

In der Zeit bin ich immens gewachsen, da ich mit einsteigendem Wissen um die Thematik verstand, warum ich so empfinde und dass es auch in Ordnung ist.
Es stellte sich eine Akzeptanz dem gegenüber ein, bis heute eines der Ereignisse welches für mich persönlich sehr befreiend war.

Dadurch, dass ich inzwischen auch eine Medikation erhalte, ist es noch ein wenig besser geworden.
Außerdem bin ich bemüht auch die positiven Dinge darin zu sehen, Beispiele hierfür sind, Tiefe Empathie, ein starker Gerechtigkeitssinn, Authentizität und Ehrlichkeit, die bei mir Stark ausgeprägt sind.

Die Welt ist nicht nur Schwarz und Weiß, wie ich nach Jahren lernen durfte.
Ich denke du wirst auch deine Strategien entwickeln, wie du damit umgehen kannst, bei mir war es Akzeptanz und Toleranz für mein Empfinden.

Seither beschäftigen mich die Dinge ein bisschen weniger.

LG
Erik

Meine Welt ist leider aktuell nur schwarz und weiß.

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Das ist ja ein wenig auf den Stand abgestellt das Thema Grübeln. War es zumindest ohne Medikamente definitiv.

Hast du mal abgeglichen wann du wirklich grübelst? Hast du das ggf. mal in einer Therapie oder Ergotherapie aufgearbeitet?

Wann hab/ hatte ich immer besonders gegrübelt ?? Dann wenn ich die Leute nicht verstanden hatte, wenn ich die Situationen nicht verstanden hatte → sörich mein Empfinden und mein Eindruck passten nicht zu dem erlebten, zu den Teaktionen der Menschen, mir wurde sehr viel Unrecht für mich aus meiner Situation getan. Passierten viele solcher Situationen dann hab ich irgendwann nur noch gegrübelt weil ich so verzweifelt war und nichts passte und ich immer das Gefühl hatte Grund und Boden aber auch die Kontrolle zu verlieren, nicht geliebt und nicht angenommen zu sein.

Äber das grübeln habe ich immer und immer wieder wohl versucht aufzuarbeiten bzw. zu verstehen was denn da passiert ist, was solche Reaktionen hervorgerufen hat oder warum mein noch so gutes Gefühl überhaupt nicht zu dem abweisenden, mir aus dem Weg gehenden Reaktionen zu meinem Empfinden passte.

Vielleicht fliegst du ja aus anderen Gründen aus der Kurve, daß du das unbedingt verstehen möchtest und die deshalb unbewußt ins Grübeln klammerst.

Manchmal klingt das so banal aber durch die Fremd- und Eigenwahrnehmungsstörung, durch viele Missverständnisse und einiges mehr gibt es ja genug Baustellen die jeder immer mal wieder nicht versteht und dann doch versucht wrrden zu ergründen

Nein :rofl:

Wie geht es euch damit? Wie geht ihr damit um?

Also ich denke du meinst das Overthinking, wie es heute so schön heißt, also das zer-denken von Situationen, Gesprächen, Gefühlen, fiktive Gespräche im Kopf führen,…

Kenne ich, aber tatsächlich habe/hatte ich das eher in Lebensphasen, in denen es mir allgemein nicht gut ging. ZB viel als Jugendliche, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, schwieriges Lebensumfeld, viele Probleme, viel Streit etc, da habe ich ständig alles 1000x zerdacht, analysiert usw.

Jetzt aktuell, mitte 20, Studium, Job, geregeltes Leben, stabiles Umfeld, gehts mir im großen und ganzen gut (psychisch, physisch, ökonomisch) und ich overthinke aktuell echt wenig, wenn ich so darüber nachdenke. Also es gab bis vor ca 5 Wochen eine Phase, da habe ich wieder viel overthinkt, das lag an einem Menschen der mich psychisch extrem runtergezogen hat…aber seit ich den los bin, ist alles wieder gut.

Wenn du vermehrt in negativen Gedankenspiralen hängst, wäre evtl Therapeutische Begleitung eine Option. Ich war bis Anfang 2025 auch in Therapie und mein Therapeut hat mir da auch viel geholfen, in dem ich mit ihm bestimmte aktuelle Situationen durchgedacht und analysiert /reflektiert habe. Er hat neue Denkanstöße/ seine Sicht von außen eingebracht und das hat mir oft geholfen.