Ich habe seit 4 Wochen auch wieder eine Hündin aus dem Tierheim, nachdem ich über 2 Jahre ohne Hund war. Mir tut das unglaublich gut und meine Tochter profitiert auch sehr davon.
Gestern habe ich (2 Wochen zu spät) auch mal die Hundesteueranmeldung ausgefüllt hust und die Haftpflichtversicherung abgeschlossen räusper. Den Briefumschlag habe ich dann heute beschriftet und gleich bringe ich den zur Post. Dabei ist mir dann auch ein Zettel vom Tierheim in den Schoß gefallen, den ich total vergessen habe:
Hunde die über 40 cm groß und über 20 Kilo schwer sind, müssen beim Ordnungsamt gemeldet werden und man muss einen Sachkundenachweis beim Tierarzt machen.
Böööh, da muss ich jetzt auch noch einen Termin vereinbaren. Ich habe gestern mal just for fun den Test im Internet ausgedruckt. Ist ganz easy, aber über den Sinn und Unsinn lässt sich streiten. Das spült auf jeden Fall wieder Geld ins System. 
Wo man im Internet so überall landet, wenn man den ganzen Abend damit beschäftigt ist sich um 2 Dokumente zu kümmern steht dann wieder auf einem anderem Blatt. Ursprünglich wollte ich mich um Weihnachtsgedöns kümmern, hab dann aber lieber mal die „Neuer-Hund“ To-Do-Liste abgearbeitet. Gelandet bin ich letztendlich bei einer Information über eine private Hundewiese auf einem Bauernhof in unserer Stadt. Eingezäunt, 2 Euro Eintritt und Leinen los!
Dem Tierheim wollte ich auch noch eine Mail schreiben. Dann kommt sie vielleicht bald auf die „glücklich Vermittelt“ Homepage
Aber da liegt ja noch der Brief, den ich abschicken muss.
Kann ich dann auf dem Weg zum Bauernhof machen - zack - Wochenende gerettet!
Aber der Thread heißt ja: „ADHS und Hund um ausgeglichener zu sein“ - also ich sehe das so:
Wie seit ihr denn- die einen Hund haben/hatten dazu gekommen, einen Hund zu bekommen?
Wenn man sich nach reiflicher Überlegung und Abwägung (hust) dazu entscheidet, sich einen Hund zu holen, ist es natürlich von Vorteil erstmal zu checken das es dann passt. Meine Hundegeschichte fing etwas anders an 
ADxSlern sagt man ja nach, dass diese häufig sehr naturverbunden sind und Tiere ganz gerne mögen. War bei mir von Kinderheitstagen an auch so. Mit 14 hatte ich eine Freundin, die einen eigenen Hund hatte um den sie sich auch selbstständig kümmern musste und wir haben uns dann ausgemalt, wie es wäre wenn wir ein Hunderudel hätten.
Meine Eltern standen dem Wunsch gegenüber nicht besonders aufgeschlossen gegenüber, aber nachdem meine Freundin und ich ausversehen hust ihre läufige Hündin mit einem Rüden zusammen gebracht haben,- haben wir - nach großem Donnerwetter - einen Welpen als Familienhund genommen.
Die Zeit möchte ich nicht missen, ich war bei der Geburt dabei,- und vor 5 Jahren war ich es, die die Hündin auf ihrem letzten Weg „über die Regenbogenbrücke“ begleitet hat.
Dieser Hund ist dann auch bei meinen Eltern im Haus geblieben, nachdem ich ausgezogen war. Mein zweiter Hund war mein Herzhund durch und durch.
Sie war da, bevor ich meinen Mann hatte und sie war da, als ich Mutter geworden bin. Auch hier wieder eine wohl-überlegte Entscheidung hust Die Hündin hat mich 5 Euro und ein paar Bier aus dem Supermarkt nebenan gekostet und war eine impulsive Rettungsaktion,- als ein paar „Rumtreiber“ auf das Tier eingeschlagen -und getreten haben.
Ich habe das natürlich der Polizei gemeldet weil ich ja nicht wissen konnte, ob der Hund wirklich zu denen gehörte und habe dann über unser Tierheim einen Übernahmevertrag gemacht.
der Hund war dann einfach 10 Jahre lang jeden Tag an meiner Seite, um Hundeschule und co. habe ich mich nicht gekümmert, Hundekontakte ergeben sich zwangsläufig und auch feste Gassirunden in der Nachbarschaft lassen sich eigentlich ganz einfach absprechen.
Aber ihr seht, sehr spontan das alles und das klappt auch. Ich gehe nämlich einfach davon aus, dass „wir“ einfach treue Seelen sind und wenn „wir“ Feuer gefangen haben, alles geben, lesen, sehen, gucken, lernen… - zum Wohle des Tieres. Die letzten 2 Jahre habe ich natürlich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, wieder einen Hund ins Haus zu holen. Den Zünder gestartet hat eigentlich ein Aushang im Supermarkt, dass ein Trödelmarkt im Tierheim stattfindet. Da wollte ich hin und hab dann auf der Internetseite… Zack.
Und ja, es ist ein prima Ausgleich und ja, es ist eine Aufgabe und Verantwortung. Aber wie bei allem auch für einen Selber. Denn wenn man als Hundehalter seine Emotionen nicht um Griff hat, dann überträgt sich das auf den Hund. Ich habe festgestellt, dass Hunde einfach einen großen Aspekt dabei spielen im „hier uns jetzt“ zu sein. Es geht ja in erster Linie um Beziehung statt Erziehung. Deswegen plädiere ich dafür (ohne Hundeschulen schlecht machen zu wollen - grade beim Ersthund) nicht nur auf reine Konditionierung zu setzten, sondern eine Haltung einzunehmen zu dem ganzen Thema.
Ich glaube, mich persönlich würde der „Termindruck“ dahinter einfach zu sehr stressen. Ich sehe mich schon abgehetzt am Hundeplatz ankommen, mit 1000 Gedanken im Kopf, mich angepasst zu verhalten, nicht das lächeln zu vergessen, zuzuhören, von anderen angeguckt zu werden… Boa, gruselig. War auch eine Überlegung von mir, nochmal eine Hundeschule zu besuchen, aber hauptsächlich für meine Tochter - die ich dann ja mitnehmen könnte.
Habe mich aber jetzt dagegen entschieden und lasse ihr Hundewissen im Alltag zukommen. In Situationen halt. Ich gucke, dass ich nicht gegen die Natur des Hundes arbeite und lasse auch meine Natur als ADHSler nicht ausser Betracht. Und Natur - die tut uns ja sowieso gut und lässt sich mit Hunden ganz gut erfahren! Also gut überlegen - aber nicht zu viel! Dann wird das gut!