ich bin Rieke aus Berlin, 52 mittlerweile.
Mein ADHS wurde 2022 nach einer unendlich langen Reise voller Stolpersteine erkannt und diagnostiziert.
Mein Problem: ich hatte einen super Job als Filmschaffende. Continuity. Abwechslung, Herausforderungen, nie langweilig immer neue Impulse, dazu nicht monoton. Mit andern Worten top! Leider ist die Branche am Boden es gibt so viele Kollegen wie nie und so wenig Arbeit wie nie.
Ergo: ich sollte umsatteln, so schwer es mir fällt, inzw bin ich seit Jahren im ALG 2, mit allen Nachteilen.
Aber ich finde Nichts was mich auch nur annährernd so begeistert wie mein alter Job. mal abgesehen, das man in Nichts richtig " reinschnuppern" kann.
meine Frage an Euch: Was macht ihr so beruflich. ? Standet ihr mal vor der Situation?
ps: ich hab noch einen zweiten Job, eine Berufung, als Goldschmiedin, hab ein eigenes kleines Label. Aber online mittelpreisigen Schmuck zu verkaufen ist echt nicht einfach. Es sind fast schon nur Kleckerbeträge die da reinkommen.
Willkommen im Forum, ich bin auch neu hier
Ich bin noch im Studium, habe etwas gefunden, was mir super viel Spaß macht, und auch ganz viele berufliche Optionen offenhält (im Bereich Zoologie /Botanik).
Meine Mutter ist etwas älter als du & orientiert sich gerade neu um. Sie hat fast 40 Jahre in der Gastro gearbeitet und jetzt endgültig die schnauze voll. Sie wird jetzt Schulbegleiterin für Autistische Kinder ( Mein Bruder & mein Vater haben ASS). Das bereitet ihr viel Freude, die Arbeit mit Kindern, und als Angehörige hat sie viele Jahre Erfahrung mit Autisten. Vielleicht hast du ja, außer dem Goldschmieden, noch ein Hobby, aus dem sich Geld machen lässt? Idealerweise eins mit Ausbildung. Vielleicht auch im sozialen Bereich? Da wird überall Händeringend gesucht.
Mein Vater, wie gesagt ASS, hatte leider auch einige Jahre das Problem, dass er, als er einmal aus dem Job geflogen ist, nicht mehr rein kam. Einige Jahre ALG2, dazu kamen dann noch Depressionen. War nicht einfach für uns Kinder. Auf Druck meiner Mutter hat er dann verschiedene Schulungen/Weiterbildungen bei der Caritas gemacht und arbeitet nun seit ein paar Jahren als Energieberater, auch mit Haushalten zusammen die Sozialleistungen beziehen. Ob das sein Traumberuf ist, ich glaube nicht, aber er musste eben zwei Kinder großziehen und ein Haus abbezahlen, da ist nur wichtig das Geld reinkommt, egal wie.
Ist jetzt nicht unbedingt eine Motivierende Geschichte, ich weiß. Hast du es mal auf Berufsbildungsmessen probiert? Was sagen/ raten dir denn die Leute vom Jobcenter ? Musstest du schon weiterbildungsmaßnahmen machen?
Das deine Mutter im sozialen Bereich fündig wurde freut mich. Allerdings ist das gar nichts für mich. dafür reicht meine Empathie nicht. Nein ich habe keine Hobbies im sozialen Bereich. Und das Goldschmieden ist schon deutlich mehr als mein Hobby.
zum Jobcenter: ich habe einen super Sachbearbeiter der mir sehr hilft. ich kenne aber die Schickanen gut. Als projektbezogen Arbeitnehmerin bist Du sowieso dauerkundin da.
Mir ging und geht es weniger um die Hilfestellung bei meiner Problematik sondern mehr darum in welchen Jobs ihr so unterwegs seid.
mein Traum wäre eine Art Feuerwehr für Chaos. Vollgerümpelte Lager ect. pp. Hinkommen, organisieren, Grund reinbringen, Plan aufstellen auf zur nächsten Baustelle. Ich putze, organisiere und klare für mein leben gern auf. schon als Kind hab ich es geliebt und hab mit meiner Schwester bei Spielkameraden die Schränke aufgeräumt
leider gibt es so einen job nicht ( ausser beim Trödeltrupp )
Ich kann dir ein paar Berufsfelder nennen von Leuten die ich kenne & die ADHS haben: Landschaftsarchitektur, Landschaftsplanung, Humanmedizin, Journalismus, Sozialpädagogik
Da fällt mir ein Hauswirtschafterin (das ist der Grundberuf meiner Mutter), da kannst du ua in Haushalten für Ordnung sorgen oder eben auch in zB Seniorenheimen als Hauswirtschaftsleitung. Ist eine Ausbildung.
danke danke. aber das würde bedeuten das ich immer am selben Ort arbeiten müsste. Das fkt. für mich nicht. Ich brauche Abwechslung in Form neuer Orte, neuer Leute, neuer Herausforderungen. wie beim film. ständig neue Teams, neue Drehorte, neue Dialoge.
Ausserdem: mich nimmt mit 52 niemand mehr zur Ausbildung. Vom Studium ganz zu schweigen. für mich kommt nur der Quereinstieg in Frage, am liebsten ins Kalte Wasser. Lief und läuft beim film auch nie anders.
Ausbildung hat meine Mutter jetzt mit 56 auch bekommen
Für Bildung ist es nie zu spät
Als Quereinsteigerin fehlen dir halt leider alle Qualifikationen, das muss dir klar sein. Du kannst dich natürlich bewerben, aber musst mit absagen rechnen. Außer du hast einen AG, der dir Weiter- und Fortbildung ermöglicht. Dann wäre da sicher was machbar
Mir fällt nur so gerade kein Beruf ein, wo man immer irgendwo neu ist mit neuen Leuten neuen Projekten… also doch, aber dafür brauchst du halt eine Ausbildung
Mein Problem ist: ich kann nirgendwo reinriechen. wenn ich mich jetzt festlege mit Ausbildung und so dann muss das schon sehr wasserdicht sein. mir wäre es am liebsten wenn ich weiterhin projektbezogen arbeiten könnte, falls sich die Filmbranche wieder erholt.
ich weiss das hört sich alles nach Ausreden an. Aber : ich habe einen Job den ich sehr liebe und in dem ich gern wieder arbeiten würde.
ja ich bekomme Fortbildungen wenn ich sie brauche. Mein Arbeitsvermittler ist da sehr hilfsbereit. Aktuell bilde ich mich schon fort, ich lerne grade 3 Sprachen.
Aus Freundes-/Bekanntenkreis kenne ich Industriemechaniker und Maschinenbauer im Außendienst, die sind jede Woche wo anders (teilweise auch im Ausland), neue Leute, neue Projekte bzw Maschinen. Setzt aber mindestens die Ausbildung und viele Weiter/Fortbildungen voraus. Quereinstieg unmöglich, außer man ist vielleicht Elektrotechniker oder ein Verwandter Beruf.
Ansonsten kann man uU auch als Landschaftsplaner, bei bestimmten AG oder als Selbständiger, jede Woche wo anders an einem Projekt arbeiten (auch Ausland möglich). Setzt aber das Studium voraus und sehr gute Botanische/Zoologische Kenntnisse.
Ich kenne eine Tourismusmanagerin, die auch viel im Ausland unterwegs ist. Ist ein Studium. Ansonsten generell im Bereich „Service und Wartung“ - Servicemechaniker, Servicemechatroniker, Anlagentechniker
also Praktikanten oder Hospitanten werden kaum noch genommen. Versicherung, Bezahlung und Daaaaaatenschutz.
leider. mir bleibt nichts anderes als Try and errror übrig und mutig sein. Baden kann man immer gehen.