ADHS und Rauchen

Bisher in diesem Forum unterthematisiert das Thema ADHS und Nikotinabhängigkeit, dazu als Starter: <LINK_TEXT text=„News … -vorbeugen“>https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/58616/ADHS-Ritalin-koennte-Rauchen-vorbeugen</LINK_TEXT> und <LINK_TEXT text=„https://adhs-muenchen.net/adhs-bei-erwa … und-sucht/“>https://adhs-muenchen.net/adhs-bei-erwachsenen/adhs-und-sucht/</LINK_TEXT>

An die Exraucher:
Habt ihr noch Phasen, wo ihr sowas von Lust habt wieder eine zu ziehen? Es kostet mir so viel Kraft mir nicht eine Schachtel zu kaufen. Und es sind bald 5 Jahren.

Ich dampfe zwar mit Nikotin, aber das Rauchen war was anderes. Für mich unvorstellbar mit dem Dampfen aufzuhören, da gehen Rituale verloren, die ich nicht missen will. Auch wohin mit den Händen?

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Boa, nee! gar nicht. Dafür wird mir speiübel, wenn ich den Geruch länger rieche - auch wenn ich den Geruch von frischem Zigarettenrauch sehr mag. Nach 5 Minuten ist aus.
Mich hat Nikotin zwar immer beruhigt, aber nie wach gemacht. Wer eher gegen meine Ängste, gegen Nervosität - oder zum Prokrastinieren. Dass ich da bei rd. 25 Kippen täglich war (ist schon länger her) zeigt mir bei der Gelegenheit rückblickend, dass ich mir das ADHS tatsächlich nicht nur einrede…

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Bei mir siehts folgendermaßen aus:

Ich „dampfe“ jetzt seit über 5 Jahren (Mit Nikotin), davor gut und gerne 20 Jahre Raucher…
Zigaretten (und den dazu gehörigen „Gestank“) vermisse ich absolut nicht. Ganz im Gegenteil: Ich hab mehr und mehr „Probleme“ mit dem Geruch und kann mir deswegen auch gar nicht mehr vorstellen, dass ich nochmals zur Kippe greife…

Was ich aber jetzt unter der Medikation (Medikinet) festgestellt habe:
Ich dampfe deutlich weniger bzw. hab nicht mehr so ein „Verlangen“ aufs Dampfen bzw. nach Nikotin.
Habe eigentlich immer gedacht, ich dampfe so viel weil es einfach schmeckt und/oder eine „angenehme“ Alternative zum Rauchen ist.
Scheinbar ist es aber tatsächlich so, dass das Nikotin -bislang- offenbar durchaus mein „Belohnungszentrum“ im Hirn angesprochen hat und jetzt mit der Medikation diese „Belohnung“ eher weniger braucht. Inzwischen denke ich sogar drüber nach, ohne Nikotin zu dampfen oder es gar ganz zu lassen…

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Bin seid ca 20 Jahren ab vom rauche . War bei einer Schachtel pro Tag . Irgendwas hat bei mir „klick“ gemacht und dann war das Thema durch. Nicht mal mehr das geringste Bedürfnis.

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ich habe vor bald einem Jahr aufgehört und vermisse es wirklich nicht. Ich hatte mich sowohl an der Handlung als auch am Nikotin „festgehalten“ bei all meiner Unsicherheit. Aber vor dem Aufhören hatte ich schon lange Zeit Angst vor Krebs. Wenig rauchen konnte ich nie. Ich bin sehr froh, weg zu sein und habe sehr sehr selten mal einen Moment, in dem ich denke, dass es mal wieder Spaß machen würde. Aber solange keine Krise kommt, bin ich sehr sicher, nicht wieder anzufangen :juhuu

Hab nur irgendwie jetzt trotzdem nicht deutlich mehr Geld :roll:

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Beim Thema rauchen, da kommen gerade sehr viele Emotionen hoch bei mir. Gute wie schlechte, aber vorallem schlechte. Ich habe im frühen Jugendalter mit dem rauchen angefangen, die klassische Version der Verführung durch meine damals beste Freundin. Ich wollte auf keinen Fall als Feigling oder Heulsuse vor ihr dastehen.
Ich wurde sozusagen sofort nach meiner ersten Zigarette süchtig, damit meine ich das ich mir gleich im Anschluss ein Päckchen gekauft habe, total in die Abhängigkeit gerutscht bin.
Ich konnte nie „dizipliniert“ rauchen, es war immer exsessiv, heisst viel oder garnicht.
Früher hatte ich Phasen in denen ich sogar gerne geraucht hatte, weil es mich beruhigt hat, und Stress hatte ich ja irgendwie „immer“. Also war das rauchen bei mir irgendwie positiv besetzt.
Was natürlich ein Trugschluss ist, da ja das Suchtverhalten, also die „Beschaffung“ der Droge, zu mehr Stress führt. Zum Beispiel das man spät abends noch mal raus muss, zur Tankstelle oder wo auch immer, um Zigaretten zu kaufen.
Aber andererseits kam je länger je mehr der Ekel auf, wegen dem Gestank und der Scham das ich „süchtig“ nach diesem widerlichen Zeug war.
Ganz zu schweigen von den immensen Kosten.
Jedenfalls hatte ich immer mal Episoden in denen es mir gelang damit aufzuhören, mal länger, mal kürzer. Aber grosser nervlicher Stress, und ich hing sofort wieder an der Kippe.
Momentan rauche ich seit fast einem Jahr nicht mehr und es geht mir wirklich gut damit, ich vermisse es nicht im geringsten und hoffe das ich es diesmal schaffe für immer davon los zukommen.

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Ich wärme das Thema mal auf.

Mir ist aufgefallen, dass Nikotin bei mir ganz anders wirkt als bei allen Leuten mit denen ich darüber gesprochen habe.

Schon bei meiner ersten Zigarette hatte ich sofort ein sehr angenehmes „kribbeln“ am ganzen Körper und es fühlte sich so an, als würde die Schwerkraft sich schlagartig an mich erinnern.
Also so wie wenn man mit einem Auto sehr schnell beschleunigt und in den Sitz gedrückt wird, nur nach unten.

Das hatte ich immer bei der ersten Zigarette des Tages und auch bei Medikinet habe ich das gelegentlich, besonders nach einer längeren Pause.

Ist das bei euch auch so?

Ich habe mir damals selbst E-Zigaretten gebaut, als der Markt für Dampfer in Deutschland quasi noch nicht existent war und es nur so furchtbare Watteverdampfer als Import gab. Seitdem Dampfe ich nur noch.

Hi habe vor vier Jahren mit dem Rauchen eigentlich aufgehört. Aber mindestens einmal im Jahr ein paar Wochen geraucht. In den letzten 6 Wochen habe ich 5 mal den Tabak weg geschmissen um ein paar Tage später wieder neuen zu kaufen. Jetzt rauchfrei seit 11.03. habe aber heute auf der Arbeit wieder das Bedürfnis gehabt Zigaretten zu kaufen.
Mag weder den Geruch noch die Krebs erregenden Inhaltsstoffe… aber es hat mich beruhigt.

Ein altes Thema, aber ich wollte nicht extra einen neuen Thread eröffnen. Ich habe leider schon im frühen Jugendalter mit dem Rauchen begonnen (bin nun Mitte 30) und laut ChatGPT könnte ADHS eine Erklärung dafür sein, dass ich es bisher nicht geschafft habe, mit dem Rauchen aufzuhören, obwohl ich es wirklich gerne würde. Zwar hat mir das Buch „Für immer Nichtraucher“ tatsächlich geholfen, sodass ich mal in einem Urlaub aufgehört und 2 Monate nicht geraucht habe, aber dann kam ich in eine sehr nervenaufreibende Stresssituation und bin leider wieder rückfällig geworden. Und ich rauche leider sehr viel, und rauche ich nicht, kaue ich extrem viel an meinen Fingern, teilweise aber auch, während ich rauche. :frowning:

Nun habe ich schon irgendwo ein Stück weit Hoffnung, dass ich ggf eher mit dem Rauchen aufhören kann, falls/wenn ich medikamentös eingestellt werde. Gibt es jemanden hier, der (abgesehen vom verlinkten Artikel) damit Erfahrungen hat, also dass es tatsächlich leichter ist, wenn man in medikamentöser Behandlung ist?

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Hey! :slight_smile:
Ich versuche auch gerade, mit dem Rauchen aufzuhören. Bin jetzt seit einer Woche „clean“, muss aber sagen, dass es echt hart ist. Meine ADHS-Symptome sind seitdem deutlich schlimmer geworden und auch meine Depression war zwischenzeitlich mehr bemerkbar.
Ich muss jedoch sagen, dass die ADHS-Medikamente beim Entzug nicht so richtig helfen. Ich nehme 50mg Elvanse täglich. Meine Beobachtung ist eher, dass ich kurz nach der Medikamenteneinnahme sogar mehr Suchtdruck habe. Das kann natürlich auch die Macht der Gewohnheit sein, aber es ist echt nicht zu unterschätzen. Was ich bisher gelesen habe: Bupoprion soll wohl bei der Raucherentwöhnung helfen. Da es ein amphetaminähnliches Medikament ist, könnte es auch deine ADHS-Symptome lindern. Das könntest du auf jeden Fall mit einem Arzt abklären.

Mir hat tatsächlich so eine „Pfeife“ bisher gut geholfen: https://makya.de/products/makya-v2?tw_source=google&tw_adid=&tw_campaign=22401011221&tw_kwdid=&gad_source=1&gad_campaignid=22401034303&gclid=Cj0KCQjws4fEBhD-ARIsACC3d28jPbzYLqeL7TB5Q766AJs0T1lJDJkG9Mr0dK2R6uO9slNRnr05444aAo91EALw_wcB
Immer, wenn ich Suchtdruck habe, atme ich paar mal dadurch und beruhige mich tatsächlich. Ein Teil des Beruhigungs-Faktors beim Rauchen ist ja das bewusste ein- und ausatmen. Damit kriege ich mich relativ gut runterreguliert. Das könnte dir auch dabei helfen, nicht mehr so viel an den Fingernägeln zu kauen - hat mir auf jeden Fall geholfen. :slight_smile:

Ich hoffe, meine Antwort kommt nicht viel zu spät. Drücke dir aber die Daumen, dass du es schaffst, mit dem Rauchen aufzuhören! :slight_smile:

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Hey hey,

vielen Dank für deinen Beitrag :slight_smile: Ich hoffe, bei dir läuft es weiterhin gut mit der Rauchentwöhnung? Vielen Dank auch für den Link, das könnte ich wirklich mal in Erwägung ziehen mit der Pfeife, und ich glaube auch, dass tiefes Durchatmen oft helfen könnte.

Ich möchte eher kein Elvanse, weil es a) super teuer ist und ich das Medikament hier in Dänemark selbst zahlen muss (zumindest voraussichtlich das erste Jahr lang, danach kann man mit Glück bei guter Wirkung einen Zuschuss bekommen). Und b), weil mein Bruder Elvanse nimmt und mir nicht gefällt, was er so beschreibt (Roboter, keine wirklichen Emotionen mehr, komplette Stille im Kopf, fühlt sich dumm und gelangweilt) - er hat mittlerweile verschiedene Dosen getestet und ich glaube langsam, dass er entweder ein anderes Medikament ausprobieren sollte oder evtl eine zweite Meinung bzgl der Diagnose einholen sollte. Aber er nimmt auch Bupoprion und Quietapin parallel, das hat ja vermutlich auch Wechselwirkungen mit Elvanse.

Ich bin bisher noch nicht in medikamentöser Behandlung und habe bisher nur Erfahrung mit der einmaligen Einnahme von Methylphenidat (36mg retardiert) von der Marke Medical Valley. An dem Tag habe ich tatsächlich etwas weniger geraucht, aber das ist ja definitiv nicht aussagekräftig :sweat_smile: Da konnte ich mich besser mit Dingen beschäftigen und ich denke, dass ich daher etwas weniger geraucht habe. Aber ich werde auf jeden Fall mal berichten, wie es dann ist, wenn ich in Behandlung bin. :slight_smile:

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Bin on/off „Raucher“ aber komme in meinen aktiven Phasen selten über 2 Kippen am Tag.
Interessant finde ich, dass ich schon bevor ich anfing irgendwas zu konsumieren mir „Bremsen“ eingebaut habe um nicht in ein Suchtverhalten rein zu rutschen. Vielleicht habe ich schon damals wahrgenommen, dass ich für sowas anfälliger bin als andere. Habe mich aber auch generell fürs Thema bewusstseinsveränderung interessiert und bin vlt auch deshalb mit dem nötigen Respekt an die Sache heran gegangen.

Ich finde es beeindruckend, dass du das so steuern kannst… ich rauche an “besseren Tagen” (nur rauchfrei wäre in meinen Augen “gut”) so 10-15 Zigaretten, ansonsten locker eine Schachtel und an schlechten Tagen sogar noch mehr :pensive_face: Da ich selber drehe, geht es nicht so heftig ins Geld, aber Rauchen ist einfach ne furchtbare Sache und es freut mich für dich, dass du das anscheinend so gut im Griff hast.
Rauche ich nicht, habe ich binnen kürzester Zeit blutige Haut an meinen Fingern, weil ich dann umso mehr an denen rumkaue.

Chat GPT meint, das hätte was mit Selbstregulierung/Nervensystem zu tun. Ich habe keine Ahnung und hoffe einfach, dass es mit der richtigen Behandlung etwas leichter wird, mich da zu steuern. :pensive_face:

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Ich habe erst spät mit rauchen angefangen, ich glaube da war ich rund 25 Jahre alt. Aber dann gings ab, innerhalb von wenigen Jahren steigerte sich der Konsum auf bis zu 50 Zigaretten am Tag. Ich rauchte alles was glimmte, wenn Geld da war normale Zigaretten wie blaue Gauloises oder rote John Player. Wenn keines mehr da war, stopfte ich die Kippen selbst. Je stärker die Zigaretten desto besser. Die Sucht wurde immer schlimmer, ich hatte die Kontrolle verloren.
Meine Gesundheit war es die mir irgendwann sagte, so nicht mehr weiter. Ich konnte durch die Husterei kaum noch schlafen.
Dazu hatten wir uns frisch einen Hund angeschafft und wollten ihm den Rauch nicht zumuten. Das gab mir Gelegenheit von einem auf den anderen Tag aufzuhören. Immer wenn ich Schmachter hatte, bin ich mit dem Hund raus und spazieren gegangen, die Ablenkung tat gut.

Das ganze ist nun rund 15 Jahre her. Ganz selten passiert es noch das ich leichtes Verlangen habe, besonders wenn eine Zigarette gut riecht. Aber das verfliegt gott sei dank schnell wieder. Das muss man sich immer bewusst sein. Die Zeit heilt Wunden, und auch die Sucht wird besser, aber ein Restrisiko wird bleiben.